Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studium Web-dev. in Deutschland


von PHP (Gast)


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Guten Tag

Ich will nicht gross um den Brei herum reden und komme einfach mal 
direkt zur Sache.

Ich komme aus der Schweiz und interessiere mich seit geraumer Zeit für 
die Web-Entwicklung. HTML, CSS, PHP beherrsche ich ziemlich gut bis sehr 
gut, nur Javascript kenne ich kaum.

Da mir die ganze Entwicklung von Websites extrem Spass macht, würde ich 
gerne einen Bachelor in diese Richtung machen. In der Schweiz ist das 
allerdings nicht möglich, da hier keine Fachhochschule ein derartiges 
Studium anbietet.

Nun habe ich mich mal erkundigt wie das ganze in anderen Ländern so 
aussieht und bin dabei unter anderem auf die Design Akademie Berlin 
gestossen, welchen einen Bachelor in diesem Bereich (180 ECTS) anbieten, 
somit dürfte das ja ein international anerkannter Bachelor sein wie es 
sie bei uns in der Schweiz auch gibt.

Nun meine Fragen:
- Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Design Akademie Berlin? Mir ist 
vor allem wichtig, dass ich richtig viel Programmieren kann. Klar, die 
ganze Projektmanagement gehört auch dazu, aber die Softwareentwicklung 
soll im Vordergrund stehen da mir das wirklich extrem viel spass macht.

- Vielleicht kennt jemand von euch noch eine andere Schule, die sowas 
anbieten würde? Je mehr PHP & Javascript, desto besser!

Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten!

Lg aus der Schweiz

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was du beschreibt ist nur Arbeit. Von Grundlagen ist da nicht viel. Ein 
paar Buecher durchlesen, ein paar Uebungen ... und viel Erfahrungen auf 
einem Gebiet, das sich schneller entwickelt, als man mithalten kann.

Ein Studium beinhalten viel mehr als nur Arbeitsvorschriften. Mach 
Informatik fuer Grundlagen. Ein Benutzerinterface ist allerdings eher 
Sache von Industriedesign, und nichts mit Informatik.

von Michael H. (Gast)


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Websitenentwicklung sehe ich persönlich nicht als besonders prosperativ 
in der Zukunft an, da das relativ leicht ist, und man es praktisch 
relativ schnell gelernt hat. Entsprechend gibt es hier einen Preiskampf.

Meine Meinung ist:
Studiere was richtiges. Webseiten wird es nicht ewig geben. Irgendwann 
gibts Apps, oder irgendetwas anderes interaktives.
Man sieht an StudiVZ wie voltail der Markt ist. Heute Millionen, morgen 
Server abschalten.
Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe, 
irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss.
Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt.

von Jay (Gast)


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PHP schrieb:
> Da mir die ganze Entwicklung von Websites extrem Spass macht, würde ich
> gerne einen Bachelor in diese Richtung machen.

Bachelor in Webseiten drechseln? Studiere lieber was anständiges.

> - Vielleicht kennt jemand von euch noch eine andere Schule, die sowas
> anbieten würde? Je mehr PHP & Javascript, desto besser!

Was machst du, wenn diese Sprachen aus der Mode kommen? Dann stehst du 
da mit deinem "je mehr desto besser".

> Nun meine Fragen:
> - Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Design Akademie Berlin?

Man muss sich nur die Einleitung zu deren Marketing für deren 
Studiengang Web Development durchlesen:

https://www.design-akademie-berlin.de/bachelor/web-development/studium.html
> Die Nacht durchprogrammieren. Digitale Welten schaffen.
> Projekte koordinieren, an der Schnittstelle zwischen Technik, Mensch
> und Gesellschaft. Ideen verfolgen, vom ersten Einfall bis zum
> interaktiven Erlebnis. Eine Agentur für Web-Design gründen. Oder doch
> das eigene Start-up hochziehen? Der Bachelorstudiengang Web Development
> eröffnet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten.

Die Erfahrung will man nicht machen. Die Nacht durchprogrammieren? Das 
ist kein Beruf, dass ist nach ein paar Jahren eine Strafe. Digitale 
Welten schaffen? Auf Webseiten wie Second Life? Start-Up? Das ist ein 
Hipster-Studiengang.

> Mir ist
> vor allem wichtig, dass ich richtig viel Programmieren kann.

Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web 
Development.

Eine Webseite kann man sich heute für ein Taschengeld irgendwo auf der 
Welt basteln lassen. Sie dir mal https://www.freelancer.com/ (früher 
RentACoder) an. Besonders die Preise.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Der passendste Studiengang dürfte Medieninformatik sein. Allerdings 
umfasst der ein ganz klein bischen mehr als Wepdissain.

von PHP (Gast)


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Danke erstmal für die tollen Antworten.

Michael H. schrieb:
> Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe,
> irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss.
> Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt.

Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen - 
absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt 
auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich 
weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will).

Jay schrieb:
> Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web
> Development.

Kannst du mir dann vielleicht einen Tipp geben, wie ich in der ganzen 
Webindustrie Fuss fassen kann? Als Quereinsteiger so gut wie unmöglich 
da irgendwie rein zu kommen. Alle suchen Berufserfahrung oder sehr gute 
Kenntnisse. Bewirbst du dich bei einer Firma und zeigst denen was du so 
auf dem Kasten hast, heisst es dann trotzdem man sei unterqualifiziert.

Ich sehe einfach nicht ganz, wie ich da einsteigen soll... Dachte, ein 
Studium in die Richtung wäre vielleicht eine Hilfe.

Habe mir auch überlegt ein Informatik Studium in Angriff zu nehmen, aber 
ich befürchte dass ich dann vor den genau gleichen Problemen stehe wie 
bei der Mikrotechnik nun auch: Meinem riesigem  Hass gegenüber Physik, 
Chemie und generell vielen Theorien welche mich nicht mal Ansatzweise 
interessieren.

von genervt (Gast)


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Jay schrieb:
> Die Erfahrung will man nicht machen. Die Nacht durchprogrammieren?

Nächte "durchprogrammieren" ist unprofessioneller Schwachsinn. Wenn der 
Wahnsinn zur Methode wird, sollte man schleunigst abhauen.

Schlechter kann man keinen Studiengang bewerben, das ist ja unglaublich!

An den TE: Was du studieren willst, ist eigentlich ein Ausbildungsberuf 
- das ist dir klar?

von Shezan K. (Firma: eSAR GmbH) (esarianer)


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PHP schrieb:
> Danke erstmal für die tollen Antworten.
>
> Michael H. schrieb:
>> Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe,
>> irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss.
>> Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt.
>
> Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen -
> absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt
> auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich
> weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will).
>
> Jay schrieb:
>> Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web
>> Development.
>
> Kannst du mir dann vielleicht einen Tipp geben, wie ich in der ganzen
> Webindustrie Fuss fassen kann? Als Quereinsteiger so gut wie unmöglich
> da irgendwie rein zu kommen. Alle suchen Berufserfahrung oder sehr gute
> Kenntnisse. Bewirbst du dich bei einer Firma und zeigst denen was du so
> auf dem Kasten hast, heisst es dann trotzdem man sei unterqualifiziert.
>
> Ich sehe einfach nicht ganz, wie ich da einsteigen soll... Dachte, ein
> Studium in die Richtung wäre vielleicht eine Hilfe.
>
> Habe mir auch überlegt ein Informatik Studium in Angriff zu nehmen, aber
> ich befürchte dass ich dann vor den genau gleichen Problemen stehe wie
> bei der Mikrotechnik nun auch: Meinem riesigem  Hass gegenüber Physik,
> Chemie und generell vielen Theorien welche mich nicht mal Ansatzweise
> interessieren.

Hi PHP,

ich kann aus persönlichen Erfahrungen berichten, dass ein Quereinstieg 
vermutlich nirgends in den "technischen" Berufen so gut möglich ist wie 
in der Webentwicklung. Wo wohnst Du denn? Vielleicht kenne ich 
was/wen...

Falls Du Dich weiterentwickeln willst, probiere mal Sachen wie Team 
Treehouse, Codeschool, Codecademy (kostenlos) oder Udacity (da kann man 
sich auch zertifizieren lassen). Ansonsten solltest Du Referenzprojekte 
vorweisen können, also praktische Sachen. Ein paar hundert Zeilen public 
Code sind da sehr hilfreich.

von Shezan K. (Firma: eSAR GmbH) (esarianer)


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Noch was:

Ein Studium an sich ist eigentlich nicht so wichtig. Von diesen 
selbsternannten Akademien würde ich dir auch abraten... Ein Studium wie 
Medieninformatik oder Informatik würde Dir vor allem theoretische 
Grundlagen vermitteln. Rekursion, Objektorientierung, 
Algorithmenoptimierung, Clean Code usw lernt man leider selten indem man 
einfach mal drauf losprogrammiert.

Hast Du als Elektroniker schon OOP gehabt? Dann kennst Du ja viele der 
Basics schon. Wichtig wäre es vor allem sich mit den gängigsten 
Frameworks vertraut zu machen. Für PHP sind das bspw. Symfony oder Zend. 
Gibt aber noch viele weitere. Und JavaScript solltest Du Dir zwingend 
anschauen. Es erleichtert dir das Leben sehr.

von PHP (Gast)


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Shezan K. schrieb:
> Hi PHP,
>
> ich kann aus persönlichen Erfahrungen berichten, dass ein Quereinstieg
> vermutlich nirgends in den "technischen" Berufen so gut möglich ist wie
> in der Webentwicklung. Wo wohnst Du denn? Vielleicht kenne ich
> was/wen...
>
> Falls Du Dich weiterentwickeln willst, probiere mal Sachen wie Team
> Treehouse, Codeschool, Codecademy (kostenlos) oder Udacity (da kann man
> sich auch zertifizieren lassen). Ansonsten solltest Du Referenzprojekte
> vorweisen können, also praktische Sachen. Ein paar hundert Zeilen public
> Code sind da sehr hilfreich.

Hallo

Wohne in der nähe von Bern.
Werde mir die Sachen von dir mal ansehen.

Ein paar hundert Zeilen wären kein Problem. Ich habe mehrere Websites 
vorzuweisen und eine aktuell laufende Entwicklung von einem eigenen CMS 
(OOP-PHP), das einige nette Features bereit hält wie zB die simple 
Erstellung diverser Plugins durch den User. Alleine das CMS besteht 
derzeit aus ca 60'000 Zeilen. An Dingen die ich vorweisen kann mangelt 
es also nicht... trotzdem wollte bisher keine Firma etwas davon wissen.

von Michael H. (Gast)


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> Michael H. schrieb:
>> Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe,
>> irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss.
>> Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt.
>
> Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen -
> absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt
> auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich
> weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will).
Zähne zusammenbeißen! Lernen! Das machen die absichtlich, um zu sieben. 
Die ersten zwei Jahre sind helftig, aber das braucht man, damit man 
nicht bei dem ersten Widerstand das Handtuch später hinwirft.
Vergiss das Löten aus der Lehre am Besten. Lern lieber das Fehlersuchen, 
Durchbeißen, Nachfragen, Folgern, und dann das Verstehen. Einfach 
dranbleiben und keinen Hipsterträumen nachhängen. So schnell die kommen 
vergehen die auch wieder. Nur die Harten kommen in den Garten.

> Jay schrieb:
>> Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web
>> Development.
Für die Methoden ist es teilweise hilfreich. Zum Beispiel Linked-Lists 
habe ich erst im Studium kennen gelernt...

von PHP (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Lern lieber das Fehlersuchen,
> Durchbeißen, Nachfragen, Folgern, und dann das Verstehen. Einfach
> dranbleiben und keinen Hipsterträumen nachhängen. So schnell die kommen
> vergehen die auch wieder. Nur die Harten kommen in den Garten.

Das ganze ist kein "Hipster-Traum"
Ich will meine Zukunft blos so gestalten, dass ich am morgen aufstehen 
kann und Freude habe arbeiten zu gehen. In der Web-Entwicklung hätte ich 
diese Freude.

Wieso sollte ich die Zähne zusammenbeissen für ein Studium in einer 
Branche, in der ich später nicht arbeiten will weil mir die Arbeit nicht 
gefällt? (Leider wurde das Studium komplett anders beworben als es nun 
tatsächlich ist)

von Shezan K. (Firma: eSAR GmbH) (esarianer)


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Ui.. in Bern habe ich leider gar nichts..

Aber probiers doch mal anders:
1. Lege einen Github Account an - falls nicht schon getan und lege da 
bissl was rein. Führungskräfte aus der Entwicklung schauen da 
mittlerweile gerne rein.
2. Schreibe einen Lebenslauf, der dich als Webentwickler beschreibt und 
nicht als Elektroniker, der gerade in die Webdev-Sache reinschnuppert.
3. Wenn Du willst kannst Du mir mal deinen jetzigen Lebenslauf schicken 
und ich schaue da mal drüber. Du bekommst mein Wort, dass dieser nicht 
in unserer Datenbank landet und ich Ihn mit wirklich niemandem teile. 
Ich würde das als pro bono Service für die Mikrocontroller Gemeinschaft 
machen.
4. Genauso wie es lästig ist von Personalvermittlern zig Nachrichten zu 
bekommen, von denen alle nur zu einem geringen Teil passen, ist es 
nervig Bewerbungen zu bekommen, die nur zu einem gewissen Grad passen. 
Daher solltest Du Anschreiben und vielleicht sogar Lebenslauf an die 
Stellen anpassen und dann nicht nur einfach eine Mail schicken, sondern 
mehr Initiative zeigen. Ruf vorher an, frag nach ob die Stelle noch frei 
ist und an wen Du das Anschreiben adressieren sollst und dann mach eine 
ordentliche Bewerbungsmappe fertig. Du musst Dich schon von der Masse 
der Bewerber absetzen.

Ich habe jetzt vielleicht ein paar Sachen erwähnt, die für dich 
selbstverständlich sind, aber lieber zu viele Tipps als zu wenig. Wenn 
Du willst, gebe ich Dir gerne unverbindlich spezifischere Tipps ohne 
dabei den Datenschutz zu vernachlässigen. Ich bin zwar 
Personalvermittler, aber auch Wirtschaftsinformatiker, Mensch und nur 
deshalb Unternehmer in dieser Branche, weil ich mit den gängigen 
Praktiken nicht immer einverstanden bin.

Viele Grüße
eSARianer

von Michael H. (Gast)


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PHP schrieb:
>
> Wieso sollte ich die Zähne zusammenbeissen für ein Studium in einer
> Branche, in der ich später nicht arbeiten will weil mir die Arbeit nicht
> gefällt? (Leider wurde das Studium komplett anders beworben als es nun
> tatsächlich ist)

Spaß muss immer dabei sein, dass ist das wichtigste, richtig. Dann macht 
es keinen Sinn. Aber wodurch hat sich kein Spaß gekennzeichnet? Zuviel 
Misserfolge/Vergrault von Professoren? Meinst Du nicht auch, dass wenn 
von 800 Leuten 300 noch übrig bleiben nicht System dahinter ist? (TU 
München) Desshalb habe ich das oben geschrieben. Oder einfach die 
Thematik unsympatisch?

Aber was wichtigste ist, dass man die Methoden lernt. Die Technologie 
ändert sich. Der Unterschied Schule<->Uni ist, dass man sein Wissen in 
der Schule vorgekaut bekommt, und es nur anwenden muss. Uni bekommste 
gesagt, dass müsst ihr können, bringt euch das selbst bei. Und genau für 
diese Fähigkeit studiert man.

Wieso ich diesen Studiengang als Hipsterstudiengang tituliere:
Richtig guter Code macht in ein paar Zeile, was man vorher auf Seiten 
hergeitet hat. Daher solltest Du nicht programmieren lernen, sondern das 
Herleiten lernen. Und das lernt man in Grundlagenstudiengängen.
Das "Rundercoden" ist dann relativ trivial. Clean Code, etc. sind für 
mich Produktionsstandarts.

von PHP (Gast)


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@eSARianer: Vielen vielen dank! Ich nehme mir das ganze mal zu Herzen 
und schreibe lasse dir bei genügender Zeit das ganze mal zukommen. 
Leider ist mein Computer zuhause derzeit absolut hinüber, weshalb ich 
gerade keinen Zugriff auf die Unterlagen habe, welche ich bisher 
geschrieben habe. Die Dokumente sind aber bestimmt irgendwo auf Dropbox 
oder ähnlichem, werde die übers Wochenende mal suchen.

Michael H. schrieb:
> Spaß muss immer dabei sein, dass ist das wichtigste, richtig. Dann macht
> es keinen Sinn. Aber wodurch hat sich kein Spaß gekennzeichnet? Zuviel
> Misserfolge/Vergrault von Professoren? Meinst Du nicht auch, dass wenn
> von 800 Leuten 300 noch übrig bleiben nicht System dahinter ist? (TU
> München) Desshalb habe ich das oben geschrieben. Oder einfach die
> Thematik unsympatisch?

Doch natürlich steht da ein System dahinter, da kann ich dir nur 
zustimmen.
Mein Problem mit dem ganzen Studium "Mikro & Medizintechnik" ist 
einfach, dass es völlig anders beworben wurde und die Schwerpunkte total 
anders liegen, als anfangs erwartet. Hinzu kommt noch der Bereich der 
Konstruktion, welchen ich einfach überhaupt nicht mag. Wäre das ein 
kleiner Teil gewesen, kein Problem. Jetzt stellt sich aber heraus, dass 
wesentlich mehr Wert gelegt wird auf dieses Fach als nur "ein kleines 
bisschen" wie Anfangs von der Schule beschrieben.

Michael H. schrieb:
> Der Unterschied Schule<->Uni ist, dass man sein Wissen in
> der Schule vorgekaut bekommt, und es nur anwenden muss.

Nun die Fachhochschule hier basiert auch eher auf diesem Uni Prinzip. 
Oder sagen wir so: Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass sie uns 
viel vorkauen. Ein grosser Teil ist Selbststudium und die Theorie 
bezieht sich grösstenteils wirklich auf die Basis, auf welcher wir dann 
selbst diverse Themen erarbeiten müssen.

Michael H. schrieb:
> Und das lernt man in Grundlagenstudiengängen.

Ich werde mich auf jeden Fall noch zum Studium der Medieninformatik 
informieren bzw. ein Informatikstudium trotzdem nochmal in Erwägung 
ziehen. Ich habe hier an der Schule zum Glück die Möglichkeit mit 
anderen Studenten zu sprechen, werde mal ein paar Informatiker aufsuchen 
und diesen meine Fragen bezüglich dem Studium stellen.

Vielen dank für eure Hilfe!

von Heinzelmännchen Ing (Gast)


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Wer nur proggen will sollte FiAe lernen

von Sebastian (Gast)


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Das Problem mit der Webentwicklung ist eigentlich, daß - zumindest in 
Deutschland, in der Schweiz kann es anders sein - ein gnadenloser 
Preiskampf herrscht.
Man muß in der Branche, wenn man nicht gerade an die "High-End" Kunden 
herankommt (große Firmen, die ihren Webauftritt meist nur wiederum von 
großen Firmen gestalten lassen) bereit sein, jeden Kleinkram als Auftrag 
anzunehmen und für ein paar hundert Euro Webpräsenzen für kleine 
Gewerbetreibende u.ä. basteln, die ihrerseits kein Geld für größere 
Sachen haben.
Ob man den Auftrag bekommt, wird hier ganz selten über Ausbildung, 
Studium etc. entschieden, sondern über Referenzen und den Preis. 
Projekte, die man realisiert hat, sind die beste Werbung, auch 
Quereinsteiger ohne formalen Abschluss kommen so zum Zug - wenn, ja, 
wenn sie billiger sind als die Konkurrenz.

Achtung, persönliche und unverbindliche Meinung folgt:
Es ist ein harter Markt, und man muß seine Fähigkeiten verramschen, wenn 
man ausschließlich davon lebt. Wenn man jung und dynamisch ist, und 
genug Kraft hat, nur zu. Schwierig wird's, wenn die Arbeit mal nicht 
mehr so von der Hand geht. Aber das muß jeder selber wissen, die meisten 
machen solche Jobs nicht ewig. Wenn man noch andere Qualifikationen hat, 
und sich dann problemlos umorientieren kann, ist das vollkommen okay. 
Aber ob es dafür ein Studium braucht?
In jedem Falle, viel Erfolg!

von php7 (Gast)


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Mach Projekte, Projekte Projekte. Wenn du keine hast denk dir welche aus 
und setze sie um, mit gängigen Frameworks und professionellen Methoden, 
welche das sind wirst du hoffentlich selber rausfinden sonst wird es 
nämlich auch nix. Du kannst kein Javascript, dann setzt dich hin und 
lerne und verwendes, s.o.

Alles andere interessiert keinen in dem Umfeld und so nen dubiosen 
Studiengang oder einen seriösen auch niemand wirklich. Ich studiere zwar 
nebenher auch noch aber die erste Frage bei Aufträgen ist: Referenzen, 
Codebeispiele, Kenntnisse (nachweisbar über vorheriges). Wenn das nicht 
vorhanden ist kommst du nie an Projekte die Geld bringen und bist und 
bleibst nur der billige Depp den man abzocken kann und will.


Also setzt dich hin und schaff'was...

von Jay (Gast)


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PHP schrieb:
> Mein Problem mit dem ganzen Studium "Mikro & Medizintechnik" ist
> einfach, dass es völlig anders beworben wurde und die Schwerpunkte total
> anders liegen, als anfangs erwartet.

Und du glaubst jetzt, dass dieses Mediengedödel ehrlich und korrekt 
beworben wird?

Wenn du wirklich in den Medienzirkus rein willst, lerne zum Beispiel 
gutes Graphikdesign, nicht ranzige Programmiersprachen wie PHP.

> Hinzu kommt noch der Bereich der
> Konstruktion, welchen ich einfach überhaupt nicht mag.

Dann nimm was Abstrakteres. Zum Beispiel

Scientific Computing 
http://w3cs-n.hm.edu/studienangebote/studiengaenge/bachelorscientificcomputing/index.de.html

oder Technomathematik 
https://www.fh-aachen.de/studium/technomathematik-msc/der-studiengang/

Kennt keiner, Jobs werden auch nicht leicht zu finden sein, aber 100% 
Nerdfaktor. 1337 oder so.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Das ganze ist kein "Hipster-Traum" Ich will meine Zukunft blos so gestalten, dass 
ich am morgen aufstehen kann und Freude habe arbeiten zu gehen. In der 
Web-Entwicklung hätte ich diese Freude.


Das ganze Umfeld ist sehr sehr schnell. Es wird nicht immer lustig sein. 
Ein Beruf zieht sich viel laenger hin.

Als ich Elektro studierte gab es noch gar keine Informatik. Wir machten 
das. Heute wuerde man sagen kleines Zeug. ASM auf x86, und 8085, 6809, 
usw. Ein PC Programm musste in 640k laufen. Man konnte trotzdem 20k 
Zeilen schreiben. Heute, 30 Jahre spaeter, hat man auf einem Furz einen 
Webserver, ein einzelnes Telephon hat die x-fache Rechenleistung wie 
damals die gesammte Raumfahrt zusammen. Kurz das Ganze hat sich 
wesentlich schneller als die kuehnsten Gedanken entwickelt. Vorne an der 
Welle zu sein ist nur ganz, ganz kurz moeglich. Nachher wird es 
Kommodity, jeder will alles fuer nichts. Natuerlich gestern. Zu diesem 
Zeitpunkt sollte man dann beruflich irgendwo anders sein. Ein gutes 
Studium oeffnet Tueren, die vielleicht erst in der Zukunft wichtig 
werden. Mein Tip auch: Mach Elektro, Mathe oder Physik. Du hast auch als 
Elektroniker keine Ahnung was da alles kommt. Aber wenn's nichts 
technisches sein soll ..

von php7 (Gast)


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in dem bereich ist ein studium am allerwenigsten notwendig, eigentlich 
einer der letzten it-bereiche wo man den quereinstieg am leichtesten 
schafft - wenn man was kann.

ehrlich gesagt was ich im studium über softwareengineering, 
architekturen und webentwicklung gelernt habe, äh naja, die praxis ist 
da immer zwei schritte weiter und die dzenten reine theoretiker die ihr 
wissen nur aus lehrbüchern haben, da plappert der eine "experte" dem 
anderen nach, wie eunuchen die über sex reden.
ein studium braucht es absolut nicht um pattern, oo,.. zu verstehen, das 
ist ohne praxiswissen nutzlos, das lernt man nur indem man es täglich in 
realen projekten anwendet und auch mal massiv auf die schnauze fällt.
das hat diese branche verstanden und macht sie so ehrlich: zeig deinen 
code, beweise was du kannst durch umgesetzte projekte, mit lustigen 
zertifikaten und formalen abschlüssen beeindruckst du dort niemanden und 
das ist auch gut so. wer nix kann geht dort sofort automatisch unter, 
mit oder ohne hochschulabschluss, egal ob "eliteuni", provinzfh oder 
dubiose lehrgangsanbieter, nur das reale können zählt. deshalb halten 
sich dort auch laberdeppen mit master oder promotion fern, die versuchen 
in der klassischen industrie unterzukommen wo man noch auf sowas wert 
legt, dort ist auch egal ob sie zwei jahre lang nur scheisse bauen, 
solche firmen verkraften das, ne kleine webentwicklerbude die am puls 
der zeit ist kann sich solche pfeifen einfach nicht leisten, sonst geht 
die firma ganz schnell den bach runter.

von birikiütsch (Gast)


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Es ist eine Ramsch Branche, weil billiger, schneller, am besten gestern 
egal welche Ausbildung zum Zug kommt.

Sicher nicht "Championsleague".

War mal in so ner Webbude, die gleichzeitig Dienstleister war, dort gabs 
einen Kurs den ich besucht habe.
Wahnsinn, was da alles rumläuft.
Da wurde alles so aggressiv vermarktet inkl. den Leuten (Sklaven) selbst 
dort, dass mir das wie ne Werbeagentur vorkam. Nur Kohle und coolsein 
zählte da.

Alles war so megacool und trendig, knallhart die konnten kaum noch 
normal gehen. Buzzwords jedes 2. Wort im Satz. Natürlich voll AGIL mehr 
als das jeder Xtrem Coder, als hätte es nie was anderes gegeben.

Anders beim Gehalt und Weiterbildung, da sind sie weniger kool 
plötzlich.

Im Sommer gabs so einen Spassevent wo sich jeder neben Wassersportarten 
und Grillerei um "seinen" Kunden (dem er als Sklave verliehen wurde) 
bespassen muss. Im Winter gibt es ein verpflichtetendes Skiwochenende. 
Was ich so mitgekriegt habe.

Neben Dienstleistung versuchen die noch eine Webplattform aus dem Boden 
zu stampfen.

1 mal im Monat gibt's ein Buffet wo die wichtigsten Änderungen 
vorgestellt werden.

Da die Leute (Externe) dort wie im Taubenschlag wechseln (<1 -2 Jahre) 
trifft man immer auf neue Gesichter und kommt sich selbst ziemlich neu 
und jedes mal blöd vor.

Die Leute die dort nur intern bei der DL Bude arbeiten, kennen sich zwar 
sind aber ungern geduldet, da sie nicht als Sklaven verliehen sind 
extern und kein Geld reinbringen, die bauen an der hauseigenen 
Webplattform oder in Apps mit.

Das zu DL + Werbeagentur + Webdeveloperfirma in einem.

Gruselig nicht?

von php7 (Gast)


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oh je habt ihr klischees in der birne, das war vor 20 jahren vielleicht 
mal gültig. es gibt immer mehr webentwicklerfirmen in denen reine 
informatiker arbeiten und keine werbefuzzis, die agieren auch in völlig 
anderen segmenten. da wird dann nicht mit typo3 oder wordpress ne 
firmenwebsite zusammengeschustert sondern komplexe webanwendungen für 
ein bestimmtes problem das mit standardlösungen nicht zu erschlagen ist, 
ja und auch in php ob ihrs glaubt oder nicht. da gehts dann z.b. drum 
mehrere unterschiedliche system miteinander zu verbinden mit dem browser 
als platformunabhängigem frontend. da kann der filialleiter im laden 
vorm regal mit seinem tablet oder sogar smartphone direkt den artikel 
einscannen und schauen was im zentrallager oder dem lager des 
lieferanten (z.B. in übersee) sehen was noch vorrätig ist, wann 
lieferbar, usw.
ne klassische webbude bekommt in so einem fall vielleicht gerade mal das 
frontend hin, von anbindung an sap usw. haben die keine ahnung von 
softwaretechnischen design mal ganz abgesehen. da steckt zu 98% die 
arbeit im backend, das ist so komplex da würde jeder 
microcontrolerfrickler mit seiner grossen klappe hier daran scheitern. 
ja das sind heutige webanwendungen mit denen man geld verdient und zwar 
ne menge weil da firmen dahinterstecken wo es um mrd-umsätze geht und 
nicht der webshop vom kleinkrauter der bedruckte t-shirts oder anderen 
ramsch via netz verticken will.

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