Guten Tag Ich will nicht gross um den Brei herum reden und komme einfach mal direkt zur Sache. Ich komme aus der Schweiz und interessiere mich seit geraumer Zeit für die Web-Entwicklung. HTML, CSS, PHP beherrsche ich ziemlich gut bis sehr gut, nur Javascript kenne ich kaum. Da mir die ganze Entwicklung von Websites extrem Spass macht, würde ich gerne einen Bachelor in diese Richtung machen. In der Schweiz ist das allerdings nicht möglich, da hier keine Fachhochschule ein derartiges Studium anbietet. Nun habe ich mich mal erkundigt wie das ganze in anderen Ländern so aussieht und bin dabei unter anderem auf die Design Akademie Berlin gestossen, welchen einen Bachelor in diesem Bereich (180 ECTS) anbieten, somit dürfte das ja ein international anerkannter Bachelor sein wie es sie bei uns in der Schweiz auch gibt. Nun meine Fragen: - Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Design Akademie Berlin? Mir ist vor allem wichtig, dass ich richtig viel Programmieren kann. Klar, die ganze Projektmanagement gehört auch dazu, aber die Softwareentwicklung soll im Vordergrund stehen da mir das wirklich extrem viel spass macht. - Vielleicht kennt jemand von euch noch eine andere Schule, die sowas anbieten würde? Je mehr PHP & Javascript, desto besser! Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten! Lg aus der Schweiz
Was du beschreibt ist nur Arbeit. Von Grundlagen ist da nicht viel. Ein paar Buecher durchlesen, ein paar Uebungen ... und viel Erfahrungen auf einem Gebiet, das sich schneller entwickelt, als man mithalten kann. Ein Studium beinhalten viel mehr als nur Arbeitsvorschriften. Mach Informatik fuer Grundlagen. Ein Benutzerinterface ist allerdings eher Sache von Industriedesign, und nichts mit Informatik.
Websitenentwicklung sehe ich persönlich nicht als besonders prosperativ in der Zukunft an, da das relativ leicht ist, und man es praktisch relativ schnell gelernt hat. Entsprechend gibt es hier einen Preiskampf. Meine Meinung ist: Studiere was richtiges. Webseiten wird es nicht ewig geben. Irgendwann gibts Apps, oder irgendetwas anderes interaktives. Man sieht an StudiVZ wie voltail der Markt ist. Heute Millionen, morgen Server abschalten. Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe, irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss. Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt.
PHP schrieb: > Da mir die ganze Entwicklung von Websites extrem Spass macht, würde ich > gerne einen Bachelor in diese Richtung machen. Bachelor in Webseiten drechseln? Studiere lieber was anständiges. > - Vielleicht kennt jemand von euch noch eine andere Schule, die sowas > anbieten würde? Je mehr PHP & Javascript, desto besser! Was machst du, wenn diese Sprachen aus der Mode kommen? Dann stehst du da mit deinem "je mehr desto besser". > Nun meine Fragen: > - Hat jemand Erfahrungen gemacht mit der Design Akademie Berlin? Man muss sich nur die Einleitung zu deren Marketing für deren Studiengang Web Development durchlesen: https://www.design-akademie-berlin.de/bachelor/web-development/studium.html > Die Nacht durchprogrammieren. Digitale Welten schaffen. > Projekte koordinieren, an der Schnittstelle zwischen Technik, Mensch > und Gesellschaft. Ideen verfolgen, vom ersten Einfall bis zum > interaktiven Erlebnis. Eine Agentur für Web-Design gründen. Oder doch > das eigene Start-up hochziehen? Der Bachelorstudiengang Web Development > eröffnet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten. Die Erfahrung will man nicht machen. Die Nacht durchprogrammieren? Das ist kein Beruf, dass ist nach ein paar Jahren eine Strafe. Digitale Welten schaffen? Auf Webseiten wie Second Life? Start-Up? Das ist ein Hipster-Studiengang. > Mir ist > vor allem wichtig, dass ich richtig viel Programmieren kann. Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web Development. Eine Webseite kann man sich heute für ein Taschengeld irgendwo auf der Welt basteln lassen. Sie dir mal https://www.freelancer.com/ (früher RentACoder) an. Besonders die Preise.
Der passendste Studiengang dürfte Medieninformatik sein. Allerdings umfasst der ein ganz klein bischen mehr als Wepdissain.
Danke erstmal für die tollen Antworten. Michael H. schrieb: > Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe, > irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss. > Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt. Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen - absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will). Jay schrieb: > Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web > Development. Kannst du mir dann vielleicht einen Tipp geben, wie ich in der ganzen Webindustrie Fuss fassen kann? Als Quereinsteiger so gut wie unmöglich da irgendwie rein zu kommen. Alle suchen Berufserfahrung oder sehr gute Kenntnisse. Bewirbst du dich bei einer Firma und zeigst denen was du so auf dem Kasten hast, heisst es dann trotzdem man sei unterqualifiziert. Ich sehe einfach nicht ganz, wie ich da einsteigen soll... Dachte, ein Studium in die Richtung wäre vielleicht eine Hilfe. Habe mir auch überlegt ein Informatik Studium in Angriff zu nehmen, aber ich befürchte dass ich dann vor den genau gleichen Problemen stehe wie bei der Mikrotechnik nun auch: Meinem riesigem Hass gegenüber Physik, Chemie und generell vielen Theorien welche mich nicht mal Ansatzweise interessieren.
Jay schrieb: > Die Erfahrung will man nicht machen. Die Nacht durchprogrammieren? Nächte "durchprogrammieren" ist unprofessioneller Schwachsinn. Wenn der Wahnsinn zur Methode wird, sollte man schleunigst abhauen. Schlechter kann man keinen Studiengang bewerben, das ist ja unglaublich! An den TE: Was du studieren willst, ist eigentlich ein Ausbildungsberuf - das ist dir klar?
PHP schrieb: > Danke erstmal für die tollen Antworten. > > Michael H. schrieb: >> Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe, >> irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss. >> Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt. > > Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen - > absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt > auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich > weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will). > > Jay schrieb: >> Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web >> Development. > > Kannst du mir dann vielleicht einen Tipp geben, wie ich in der ganzen > Webindustrie Fuss fassen kann? Als Quereinsteiger so gut wie unmöglich > da irgendwie rein zu kommen. Alle suchen Berufserfahrung oder sehr gute > Kenntnisse. Bewirbst du dich bei einer Firma und zeigst denen was du so > auf dem Kasten hast, heisst es dann trotzdem man sei unterqualifiziert. > > Ich sehe einfach nicht ganz, wie ich da einsteigen soll... Dachte, ein > Studium in die Richtung wäre vielleicht eine Hilfe. > > Habe mir auch überlegt ein Informatik Studium in Angriff zu nehmen, aber > ich befürchte dass ich dann vor den genau gleichen Problemen stehe wie > bei der Mikrotechnik nun auch: Meinem riesigem Hass gegenüber Physik, > Chemie und generell vielen Theorien welche mich nicht mal Ansatzweise > interessieren. Hi PHP, ich kann aus persönlichen Erfahrungen berichten, dass ein Quereinstieg vermutlich nirgends in den "technischen" Berufen so gut möglich ist wie in der Webentwicklung. Wo wohnst Du denn? Vielleicht kenne ich was/wen... Falls Du Dich weiterentwickeln willst, probiere mal Sachen wie Team Treehouse, Codeschool, Codecademy (kostenlos) oder Udacity (da kann man sich auch zertifizieren lassen). Ansonsten solltest Du Referenzprojekte vorweisen können, also praktische Sachen. Ein paar hundert Zeilen public Code sind da sehr hilfreich.
Noch was: Ein Studium an sich ist eigentlich nicht so wichtig. Von diesen selbsternannten Akademien würde ich dir auch abraten... Ein Studium wie Medieninformatik oder Informatik würde Dir vor allem theoretische Grundlagen vermitteln. Rekursion, Objektorientierung, Algorithmenoptimierung, Clean Code usw lernt man leider selten indem man einfach mal drauf losprogrammiert. Hast Du als Elektroniker schon OOP gehabt? Dann kennst Du ja viele der Basics schon. Wichtig wäre es vor allem sich mit den gängigsten Frameworks vertraut zu machen. Für PHP sind das bspw. Symfony oder Zend. Gibt aber noch viele weitere. Und JavaScript solltest Du Dir zwingend anschauen. Es erleichtert dir das Leben sehr.
Shezan K. schrieb: > Hi PHP, > > ich kann aus persönlichen Erfahrungen berichten, dass ein Quereinstieg > vermutlich nirgends in den "technischen" Berufen so gut möglich ist wie > in der Webentwicklung. Wo wohnst Du denn? Vielleicht kenne ich > was/wen... > > Falls Du Dich weiterentwickeln willst, probiere mal Sachen wie Team > Treehouse, Codeschool, Codecademy (kostenlos) oder Udacity (da kann man > sich auch zertifizieren lassen). Ansonsten solltest Du Referenzprojekte > vorweisen können, also praktische Sachen. Ein paar hundert Zeilen public > Code sind da sehr hilfreich. Hallo Wohne in der nähe von Bern. Werde mir die Sachen von dir mal ansehen. Ein paar hundert Zeilen wären kein Problem. Ich habe mehrere Websites vorzuweisen und eine aktuell laufende Entwicklung von einem eigenen CMS (OOP-PHP), das einige nette Features bereit hält wie zB die simple Erstellung diverser Plugins durch den User. Alleine das CMS besteht derzeit aus ca 60'000 Zeilen. An Dingen die ich vorweisen kann mangelt es also nicht... trotzdem wollte bisher keine Firma etwas davon wissen.
> Michael H. schrieb: >> Mein Tipp wäre: Studiere Physik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Mathe, >> irgendeinen Grundlagenstudium, wo man richtig schwitzen und ackern muss. >> Die Methoden sind hier wichtig, nicht der Inhalt. > > Ich habe diesen Sommer mit meinem Mikro & Medizintechnik begonnen - > absolut nichts für mich. Mir liegt das überhaupt nicht. E-Technik kommt > auch auf gar keinen Fall in Frage (bin gelernter Elektroniker und ich > weiss mehr als gut genug dass ich weg von der Elektronik will). Zähne zusammenbeißen! Lernen! Das machen die absichtlich, um zu sieben. Die ersten zwei Jahre sind helftig, aber das braucht man, damit man nicht bei dem ersten Widerstand das Handtuch später hinwirft. Vergiss das Löten aus der Lehre am Besten. Lern lieber das Fehlersuchen, Durchbeißen, Nachfragen, Folgern, und dann das Verstehen. Einfach dranbleiben und keinen Hipsterträumen nachhängen. So schnell die kommen vergehen die auch wieder. Nur die Harten kommen in den Garten. > Jay schrieb: >> Zum Programmieren braucht man kein Studium. Schon gar nicht eins für Web >> Development. Für die Methoden ist es teilweise hilfreich. Zum Beispiel Linked-Lists habe ich erst im Studium kennen gelernt...
Michael H. schrieb: > Lern lieber das Fehlersuchen, > Durchbeißen, Nachfragen, Folgern, und dann das Verstehen. Einfach > dranbleiben und keinen Hipsterträumen nachhängen. So schnell die kommen > vergehen die auch wieder. Nur die Harten kommen in den Garten. Das ganze ist kein "Hipster-Traum" Ich will meine Zukunft blos so gestalten, dass ich am morgen aufstehen kann und Freude habe arbeiten zu gehen. In der Web-Entwicklung hätte ich diese Freude. Wieso sollte ich die Zähne zusammenbeissen für ein Studium in einer Branche, in der ich später nicht arbeiten will weil mir die Arbeit nicht gefällt? (Leider wurde das Studium komplett anders beworben als es nun tatsächlich ist)
Ui.. in Bern habe ich leider gar nichts.. Aber probiers doch mal anders: 1. Lege einen Github Account an - falls nicht schon getan und lege da bissl was rein. Führungskräfte aus der Entwicklung schauen da mittlerweile gerne rein. 2. Schreibe einen Lebenslauf, der dich als Webentwickler beschreibt und nicht als Elektroniker, der gerade in die Webdev-Sache reinschnuppert. 3. Wenn Du willst kannst Du mir mal deinen jetzigen Lebenslauf schicken und ich schaue da mal drüber. Du bekommst mein Wort, dass dieser nicht in unserer Datenbank landet und ich Ihn mit wirklich niemandem teile. Ich würde das als pro bono Service für die Mikrocontroller Gemeinschaft machen. 4. Genauso wie es lästig ist von Personalvermittlern zig Nachrichten zu bekommen, von denen alle nur zu einem geringen Teil passen, ist es nervig Bewerbungen zu bekommen, die nur zu einem gewissen Grad passen. Daher solltest Du Anschreiben und vielleicht sogar Lebenslauf an die Stellen anpassen und dann nicht nur einfach eine Mail schicken, sondern mehr Initiative zeigen. Ruf vorher an, frag nach ob die Stelle noch frei ist und an wen Du das Anschreiben adressieren sollst und dann mach eine ordentliche Bewerbungsmappe fertig. Du musst Dich schon von der Masse der Bewerber absetzen. Ich habe jetzt vielleicht ein paar Sachen erwähnt, die für dich selbstverständlich sind, aber lieber zu viele Tipps als zu wenig. Wenn Du willst, gebe ich Dir gerne unverbindlich spezifischere Tipps ohne dabei den Datenschutz zu vernachlässigen. Ich bin zwar Personalvermittler, aber auch Wirtschaftsinformatiker, Mensch und nur deshalb Unternehmer in dieser Branche, weil ich mit den gängigen Praktiken nicht immer einverstanden bin. Viele Grüße eSARianer
PHP schrieb: > > Wieso sollte ich die Zähne zusammenbeissen für ein Studium in einer > Branche, in der ich später nicht arbeiten will weil mir die Arbeit nicht > gefällt? (Leider wurde das Studium komplett anders beworben als es nun > tatsächlich ist) Spaß muss immer dabei sein, dass ist das wichtigste, richtig. Dann macht es keinen Sinn. Aber wodurch hat sich kein Spaß gekennzeichnet? Zuviel Misserfolge/Vergrault von Professoren? Meinst Du nicht auch, dass wenn von 800 Leuten 300 noch übrig bleiben nicht System dahinter ist? (TU München) Desshalb habe ich das oben geschrieben. Oder einfach die Thematik unsympatisch? Aber was wichtigste ist, dass man die Methoden lernt. Die Technologie ändert sich. Der Unterschied Schule<->Uni ist, dass man sein Wissen in der Schule vorgekaut bekommt, und es nur anwenden muss. Uni bekommste gesagt, dass müsst ihr können, bringt euch das selbst bei. Und genau für diese Fähigkeit studiert man. Wieso ich diesen Studiengang als Hipsterstudiengang tituliere: Richtig guter Code macht in ein paar Zeile, was man vorher auf Seiten hergeitet hat. Daher solltest Du nicht programmieren lernen, sondern das Herleiten lernen. Und das lernt man in Grundlagenstudiengängen. Das "Rundercoden" ist dann relativ trivial. Clean Code, etc. sind für mich Produktionsstandarts.
@eSARianer: Vielen vielen dank! Ich nehme mir das ganze mal zu Herzen und schreibe lasse dir bei genügender Zeit das ganze mal zukommen. Leider ist mein Computer zuhause derzeit absolut hinüber, weshalb ich gerade keinen Zugriff auf die Unterlagen habe, welche ich bisher geschrieben habe. Die Dokumente sind aber bestimmt irgendwo auf Dropbox oder ähnlichem, werde die übers Wochenende mal suchen. Michael H. schrieb: > Spaß muss immer dabei sein, dass ist das wichtigste, richtig. Dann macht > es keinen Sinn. Aber wodurch hat sich kein Spaß gekennzeichnet? Zuviel > Misserfolge/Vergrault von Professoren? Meinst Du nicht auch, dass wenn > von 800 Leuten 300 noch übrig bleiben nicht System dahinter ist? (TU > München) Desshalb habe ich das oben geschrieben. Oder einfach die > Thematik unsympatisch? Doch natürlich steht da ein System dahinter, da kann ich dir nur zustimmen. Mein Problem mit dem ganzen Studium "Mikro & Medizintechnik" ist einfach, dass es völlig anders beworben wurde und die Schwerpunkte total anders liegen, als anfangs erwartet. Hinzu kommt noch der Bereich der Konstruktion, welchen ich einfach überhaupt nicht mag. Wäre das ein kleiner Teil gewesen, kein Problem. Jetzt stellt sich aber heraus, dass wesentlich mehr Wert gelegt wird auf dieses Fach als nur "ein kleines bisschen" wie Anfangs von der Schule beschrieben. Michael H. schrieb: > Der Unterschied Schule<->Uni ist, dass man sein Wissen in > der Schule vorgekaut bekommt, und es nur anwenden muss. Nun die Fachhochschule hier basiert auch eher auf diesem Uni Prinzip. Oder sagen wir so: Zumindest habe ich nicht das Gefühl, dass sie uns viel vorkauen. Ein grosser Teil ist Selbststudium und die Theorie bezieht sich grösstenteils wirklich auf die Basis, auf welcher wir dann selbst diverse Themen erarbeiten müssen. Michael H. schrieb: > Und das lernt man in Grundlagenstudiengängen. Ich werde mich auf jeden Fall noch zum Studium der Medieninformatik informieren bzw. ein Informatikstudium trotzdem nochmal in Erwägung ziehen. Ich habe hier an der Schule zum Glück die Möglichkeit mit anderen Studenten zu sprechen, werde mal ein paar Informatiker aufsuchen und diesen meine Fragen bezüglich dem Studium stellen. Vielen dank für eure Hilfe!
Das Problem mit der Webentwicklung ist eigentlich, daß - zumindest in Deutschland, in der Schweiz kann es anders sein - ein gnadenloser Preiskampf herrscht. Man muß in der Branche, wenn man nicht gerade an die "High-End" Kunden herankommt (große Firmen, die ihren Webauftritt meist nur wiederum von großen Firmen gestalten lassen) bereit sein, jeden Kleinkram als Auftrag anzunehmen und für ein paar hundert Euro Webpräsenzen für kleine Gewerbetreibende u.ä. basteln, die ihrerseits kein Geld für größere Sachen haben. Ob man den Auftrag bekommt, wird hier ganz selten über Ausbildung, Studium etc. entschieden, sondern über Referenzen und den Preis. Projekte, die man realisiert hat, sind die beste Werbung, auch Quereinsteiger ohne formalen Abschluss kommen so zum Zug - wenn, ja, wenn sie billiger sind als die Konkurrenz. Achtung, persönliche und unverbindliche Meinung folgt: Es ist ein harter Markt, und man muß seine Fähigkeiten verramschen, wenn man ausschließlich davon lebt. Wenn man jung und dynamisch ist, und genug Kraft hat, nur zu. Schwierig wird's, wenn die Arbeit mal nicht mehr so von der Hand geht. Aber das muß jeder selber wissen, die meisten machen solche Jobs nicht ewig. Wenn man noch andere Qualifikationen hat, und sich dann problemlos umorientieren kann, ist das vollkommen okay. Aber ob es dafür ein Studium braucht? In jedem Falle, viel Erfolg!
Mach Projekte, Projekte Projekte. Wenn du keine hast denk dir welche aus und setze sie um, mit gängigen Frameworks und professionellen Methoden, welche das sind wirst du hoffentlich selber rausfinden sonst wird es nämlich auch nix. Du kannst kein Javascript, dann setzt dich hin und lerne und verwendes, s.o. Alles andere interessiert keinen in dem Umfeld und so nen dubiosen Studiengang oder einen seriösen auch niemand wirklich. Ich studiere zwar nebenher auch noch aber die erste Frage bei Aufträgen ist: Referenzen, Codebeispiele, Kenntnisse (nachweisbar über vorheriges). Wenn das nicht vorhanden ist kommst du nie an Projekte die Geld bringen und bist und bleibst nur der billige Depp den man abzocken kann und will. Also setzt dich hin und schaff'was...
PHP schrieb: > Mein Problem mit dem ganzen Studium "Mikro & Medizintechnik" ist > einfach, dass es völlig anders beworben wurde und die Schwerpunkte total > anders liegen, als anfangs erwartet. Und du glaubst jetzt, dass dieses Mediengedödel ehrlich und korrekt beworben wird? Wenn du wirklich in den Medienzirkus rein willst, lerne zum Beispiel gutes Graphikdesign, nicht ranzige Programmiersprachen wie PHP. > Hinzu kommt noch der Bereich der > Konstruktion, welchen ich einfach überhaupt nicht mag. Dann nimm was Abstrakteres. Zum Beispiel Scientific Computing http://w3cs-n.hm.edu/studienangebote/studiengaenge/bachelorscientificcomputing/index.de.html oder Technomathematik https://www.fh-aachen.de/studium/technomathematik-msc/der-studiengang/ Kennt keiner, Jobs werden auch nicht leicht zu finden sein, aber 100% Nerdfaktor. 1337 oder so.
>Das ganze ist kein "Hipster-Traum" Ich will meine Zukunft blos so gestalten, dass
ich am morgen aufstehen kann und Freude habe arbeiten zu gehen. In der
Web-Entwicklung hätte ich diese Freude.
Das ganze Umfeld ist sehr sehr schnell. Es wird nicht immer lustig sein.
Ein Beruf zieht sich viel laenger hin.
Als ich Elektro studierte gab es noch gar keine Informatik. Wir machten
das. Heute wuerde man sagen kleines Zeug. ASM auf x86, und 8085, 6809,
usw. Ein PC Programm musste in 640k laufen. Man konnte trotzdem 20k
Zeilen schreiben. Heute, 30 Jahre spaeter, hat man auf einem Furz einen
Webserver, ein einzelnes Telephon hat die x-fache Rechenleistung wie
damals die gesammte Raumfahrt zusammen. Kurz das Ganze hat sich
wesentlich schneller als die kuehnsten Gedanken entwickelt. Vorne an der
Welle zu sein ist nur ganz, ganz kurz moeglich. Nachher wird es
Kommodity, jeder will alles fuer nichts. Natuerlich gestern. Zu diesem
Zeitpunkt sollte man dann beruflich irgendwo anders sein. Ein gutes
Studium oeffnet Tueren, die vielleicht erst in der Zukunft wichtig
werden. Mein Tip auch: Mach Elektro, Mathe oder Physik. Du hast auch als
Elektroniker keine Ahnung was da alles kommt. Aber wenn's nichts
technisches sein soll ..
in dem bereich ist ein studium am allerwenigsten notwendig, eigentlich einer der letzten it-bereiche wo man den quereinstieg am leichtesten schafft - wenn man was kann. ehrlich gesagt was ich im studium über softwareengineering, architekturen und webentwicklung gelernt habe, äh naja, die praxis ist da immer zwei schritte weiter und die dzenten reine theoretiker die ihr wissen nur aus lehrbüchern haben, da plappert der eine "experte" dem anderen nach, wie eunuchen die über sex reden. ein studium braucht es absolut nicht um pattern, oo,.. zu verstehen, das ist ohne praxiswissen nutzlos, das lernt man nur indem man es täglich in realen projekten anwendet und auch mal massiv auf die schnauze fällt. das hat diese branche verstanden und macht sie so ehrlich: zeig deinen code, beweise was du kannst durch umgesetzte projekte, mit lustigen zertifikaten und formalen abschlüssen beeindruckst du dort niemanden und das ist auch gut so. wer nix kann geht dort sofort automatisch unter, mit oder ohne hochschulabschluss, egal ob "eliteuni", provinzfh oder dubiose lehrgangsanbieter, nur das reale können zählt. deshalb halten sich dort auch laberdeppen mit master oder promotion fern, die versuchen in der klassischen industrie unterzukommen wo man noch auf sowas wert legt, dort ist auch egal ob sie zwei jahre lang nur scheisse bauen, solche firmen verkraften das, ne kleine webentwicklerbude die am puls der zeit ist kann sich solche pfeifen einfach nicht leisten, sonst geht die firma ganz schnell den bach runter.
Es ist eine Ramsch Branche, weil billiger, schneller, am besten gestern egal welche Ausbildung zum Zug kommt. Sicher nicht "Championsleague". War mal in so ner Webbude, die gleichzeitig Dienstleister war, dort gabs einen Kurs den ich besucht habe. Wahnsinn, was da alles rumläuft. Da wurde alles so aggressiv vermarktet inkl. den Leuten (Sklaven) selbst dort, dass mir das wie ne Werbeagentur vorkam. Nur Kohle und coolsein zählte da. Alles war so megacool und trendig, knallhart die konnten kaum noch normal gehen. Buzzwords jedes 2. Wort im Satz. Natürlich voll AGIL mehr als das jeder Xtrem Coder, als hätte es nie was anderes gegeben. Anders beim Gehalt und Weiterbildung, da sind sie weniger kool plötzlich. Im Sommer gabs so einen Spassevent wo sich jeder neben Wassersportarten und Grillerei um "seinen" Kunden (dem er als Sklave verliehen wurde) bespassen muss. Im Winter gibt es ein verpflichtetendes Skiwochenende. Was ich so mitgekriegt habe. Neben Dienstleistung versuchen die noch eine Webplattform aus dem Boden zu stampfen. 1 mal im Monat gibt's ein Buffet wo die wichtigsten Änderungen vorgestellt werden. Da die Leute (Externe) dort wie im Taubenschlag wechseln (<1 -2 Jahre) trifft man immer auf neue Gesichter und kommt sich selbst ziemlich neu und jedes mal blöd vor. Die Leute die dort nur intern bei der DL Bude arbeiten, kennen sich zwar sind aber ungern geduldet, da sie nicht als Sklaven verliehen sind extern und kein Geld reinbringen, die bauen an der hauseigenen Webplattform oder in Apps mit. Das zu DL + Werbeagentur + Webdeveloperfirma in einem. Gruselig nicht?
oh je habt ihr klischees in der birne, das war vor 20 jahren vielleicht mal gültig. es gibt immer mehr webentwicklerfirmen in denen reine informatiker arbeiten und keine werbefuzzis, die agieren auch in völlig anderen segmenten. da wird dann nicht mit typo3 oder wordpress ne firmenwebsite zusammengeschustert sondern komplexe webanwendungen für ein bestimmtes problem das mit standardlösungen nicht zu erschlagen ist, ja und auch in php ob ihrs glaubt oder nicht. da gehts dann z.b. drum mehrere unterschiedliche system miteinander zu verbinden mit dem browser als platformunabhängigem frontend. da kann der filialleiter im laden vorm regal mit seinem tablet oder sogar smartphone direkt den artikel einscannen und schauen was im zentrallager oder dem lager des lieferanten (z.B. in übersee) sehen was noch vorrätig ist, wann lieferbar, usw. ne klassische webbude bekommt in so einem fall vielleicht gerade mal das frontend hin, von anbindung an sap usw. haben die keine ahnung von softwaretechnischen design mal ganz abgesehen. da steckt zu 98% die arbeit im backend, das ist so komplex da würde jeder microcontrolerfrickler mit seiner grossen klappe hier daran scheitern. ja das sind heutige webanwendungen mit denen man geld verdient und zwar ne menge weil da firmen dahinterstecken wo es um mrd-umsätze geht und nicht der webshop vom kleinkrauter der bedruckte t-shirts oder anderen ramsch via netz verticken will.
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