Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM317 Ausggangsspannung


von Geri (Gast)


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Hallo

Weiß jemand was passiert, wenn bei einem LM317 die Ausgangsspannung nach 
den Widerständen rein rechnerisch grösser ist als die 
Eingangsspannung-3V?
wird da einfach die Ausgangsspannung die Eingangsspannung -3V?

Gruss

von Klaus R. (klara)


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Geri schrieb:
> Hallo
>
> Weiß jemand was passiert, wenn bei einem LM317 die Ausgangsspannung nach
> den Widerständen rein rechnerisch grösser ist als die
> Eingangsspannung-3V?
> wird da einfach die Ausgangsspannung die Eingangsspannung -3V?
>
Solch einen Zustand sollte man schaltungstechnisch vermeiden.

http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/8619/NSC/LM317.html
Siehe Seite 9.

Mfg Klaus

von Harald W. (wilhelms)


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Geri schrieb:

> Weiß jemand was passiert, wenn bei einem LM317 die Ausgangsspannung nach
> den Widerständen rein rechnerisch grösser ist als die
> Eingangsspannung-3V?

Die Schaltung verhält sich undefiniert (nicht vorhersehbar).

von M. K. (sylaina)


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Ein wenig vorhersehbar ist es schon aber die Werte im Datenblatt werden 
halt nicht mehr unbedingt eingehalten. Es kann sein, dass die 1.25V am 
Ausgang nicht mehr korrekt eingestellt werden können, die Lineregulation 
viel größer ist als angegeben ist usw.
Wie schon gesagt wurde, diesen Zustand sollte man vermeiden bzw. man 
darf sich nicht wundern wenn es dann nicht klappt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei einem (positiven) Spannungsregler mit NPN-Ausgangstransistor wie dem 
LM317 wird die Ausgangsspannung etwas "weich" werden, d.h. ohne 
Belastung auch höher als die Eingangsspannung -3V, aber schon bei 
leichter Belastung einbrechen. Bei Spannungsreglern mit 
PNP-Ausgangstransistor (etliche LDO-Typen) kommt man zwar dichter an die 
Eingangsspannung heran, aber dies wird ggf. mit einer deutlich erhöhten 
Eigenstromaufnahme bestraft. Bei den allerersten LDOs konnte es sogar 
passieren, der der LDO bei Unterspannung am Eingang durchbrennt, und 
zwar auch ohne Last. Heutige Typen sind aber nicht mehr so gefährdet.

Für Spannungsregler mit negativer Ein-/Ausgangsspanung verhält es sich 
mit NPN/PNP natürlich genau umgekehrt.

: Bearbeitet durch User
von Wekzellstrom (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Bei den allerersten LDOs konnte es sogar
> passieren, der der LDO bei Unterspannung am Eingang durchbrennt,

Nicht immer alles unreflektiert (oder falsch/unvollständig) nachplappern 
was man an anderer Stelle so im Netz liest!

Welches waren denn die ersten Low Dropout Regler und welcher davon soll 
bei Unterspannung "durchgebrannt" sein? Nach meinem Wissensstand war es 
schon immer möglich den Basisstrom des internen pnp Regeltransistors auf 
ungefährliche Werte zu begrenzen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Wekzellstrom schrieb:
> Nicht immer alles unreflektiert (oder falsch/unvollständig) nachplappern
> was man an anderer Stelle so im Netz liest!

Das habe ich nicht "im Netz" gelesen, sondern Ende der 1980er in einer 
der damals(!) renommierten Elektronikzeitschriften. Ich bin mir nicht 
mehr sicher, ob es die Elektor, Elrad oder Elektronik war.

> Welches waren denn die ersten Low Dropout Regler und welcher davon soll
> bei Unterspannung "durchgebrannt" sein?

Ich werde bei Gelegenheit die alten Zeitschriften durchsehen.

> Nach meinem Wissensstand war es
> schon immer möglich den Basisstrom des internen pnp Regeltransistors auf
> ungefährliche Werte zu begrenzen.

Natürlich ist die Erfindung des Widerstandes älter als die des 
LDO-Reglers. Bei den besagten Reglern wurde die Basis des 
PNP-Längstransistors jedoch ohne Vorwiderstand durch einen gegen GND 
geschalteten NPN-Transistor angesteuert und bei zu niedriger 
Eingangsspannung eben voll durchgesteuert, so dass es zu einer 
Überhitzung kam.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Das habe ich nicht "im Netz" gelesen, sondern Ende der 1980er in einer
> der damals(!) renommierten Elektronikzeitschriften. Ich bin mir nicht
> mehr sicher, ob es die Elektor, Elrad oder Elektronik war.

Naja, als "renommiert" würde ich da eigentlich nur die "Elektronik"
einstufen. :-) Übrigens wurden "damals" neue Bauelemente einschliess-
lich von deren negativen Eigenschaften auch gut in den Kennziffern-
zeitschriften beschrieben. In den Datenblättern stehen ja immer nur
die positiven Eigenschaften. Die negativen werden vornehm weggelassen.

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