Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromgenerator Eisemann Hatz


von Andi S. (meisterandi)


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Hallo,

ich habe einen alten Eisemann DDOD 20 Stromgenerator mit einem 2 
Zylinder Hatz Motor.

Hierzu hätte ich einige Fragen an eine Profi, der sich mit solchen 
Generatoren auskennt:

- Der Hatz Motor läuft, der Generator bringt allerdings nur ca 150 V 
laut Anzeige (Bei maximaler Drehzahl).

Weis jemand was hier die Ursache sein könnte?

- Auf dem Typenschild steht Selbstregelnder Generator. Was bedeutet das?

- Die Motordrehzahl kann nur manuel verstellt werden. Gibt es ein 
mechanisches Bauteil, mit dem man die Drehzahl je nach Stromverbrauch 
automatisch verstellen kann?

- Kann mir jemand Unterlagen, z.B. Schaltplan oder andere Informationen 
zu diesem Generator besorgen?

Vielen Dank!

von Magic S. (magic_smoke)


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Die Drehzahl muß bei 3000 U/min liegen, sonst hast Du keine 50 Hz.

Wahrscheinlich stimmt was mit der Erregung nicht. Da mußt Du mal messen, 
was an den Kohlebürsten zum Ankerkreis liegt. Laut Typenschild müssen es 
12V und etwa 1,56A sein. Evtl. ist der Erregerstrom zu gering oder die 
Kohlen sind verschlissen.

von Andi S. (meisterandi)


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Kann es sein dass der Generator keine Kohlebürsten hat?

von Manfred (Gast)


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Sieht sehr verbraucht aus das ganze Teil. Da ist eine GR sicher nötig.

von Magic S. (magic_smoke)


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Gut gepflegt ist der jedenfalls nicht.

Wenn der keine Kohlebürsten hat, dann frag ich mich wozu die Drähte 
vorne an der Achse gut sein sollen. Eine Erregermaschine ist für solche 
Generatoren eher untypisch und zu irgendwas muß die kleine Platine mit 
dem Trafo und dem Selengleichrichter gut sein. :)

von Carl D. (jcw2)


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Da steht auf dem Typenschild: "selbsterregenger Generator",
es gibt einen Drehstromgleichrichter, also gebaut nach Art einer 
Drehstromlichtmaschine, nur mit 3-Phasen/50Hz Ausgang und einer 
irgendwie gearteten Erregerwicklung auf dem Anker. Mit Schleifringen und 
nicht mit "Stromwende-" Kollektor, letzteres würde nicht funktionieren. 
Es gibt keinen "Universalgenerator".

von wendelsberg (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Mit Schleifringen

Und die werden ueblicherweise ueber Kohlebuersten kontaktiert.

wendelsberg

von Andi S. (meisterandi)


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Hab grad nochmal geschaut, es gibt keine Schleifringe und Kohlen in 
diesem Generator.
Ich glaub der Generator hat eine Erregermaschine, mit der die 
Rotorwicklung des Hauptgenerators mit Gleichstrom versorgt wird.

von oszi40 (Gast)


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Andi S. schrieb:
> Ich glaub der Generator hat eine Erregermaschine, mit der die
> Rotorwicklung des Hauptgenerators mit Gleichstrom versorgt wird.

Dann such mal und miß ob sich da was erregt. Evtl. braucht sie eine 
"kleine Hilfestellung" um das Magnetfeld nach langer Zeit wieder 
aufzubauen?

von hinz (Gast)


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Andi S. schrieb:
> Ich glaub der Generator hat eine Erregermaschine, mit der die
> Rotorwicklung des Hauptgenerators mit Gleichstrom versorgt wird.

Dann wären auf dem Typenschild aber keine Angaben zu Spannung und Strom 
der Erregerwicklung.

von Magic S. (magic_smoke)


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Erregermaschine wäre prinzipiell möglich, aber ist bei so kleinen 
Generatoren wirklich untypisch. Die Regelgeschwindigkeit leidet deutlich 
darunter, bei größeren Laständerungen nach unten (Richtung Leerlauf) 
kann es im Inselnetz nette Überraschungen geben.

Wenn er mit Erregermaschine läuft, dann braucht er keine Kohlebürsten. 
Die relativ geringer Erregerleistung von unter 20W bei einem 20kVA 
Generator würde immerhin dazu passen.

Trotzdem weiterhin: Erregerstrom (der Erregermaschine) messen. Der muß 
auch bei diesem Patent stimmen.

Wenn er stimmt, alle drei abgehenden Phasen bei Nenndrehzahl (3000 
U/min) messen. Nicht mit dem fest installierten Zappelmeter, sondern mit 
einem Messgerät, auf das man sich verlassen kann. Sind alle drei Phasen 
gleich und gleich schlecht, liegt der Fehler in der Erregung. Ist nur 
eine Phase schlecht, liegt der Fehler in der Statorwicklung des 
Generators.

Bei einem Fehler in der Erregung wird die Reparatur unschön, weil dann 
muß man das Ding zerlegen (Läufer ziehen), der Schaden liegt dann auf 
dem Läuferkreis, möglicherweise ein defekter Gleichrichter. Dieser 
rotiert auf dem Läufer mit und ist entsprechend hoher mechanischer 
Belastung ausgesetzt.

BTW.:
Wenn Du die Reparatur irgendwann aufgeben SOLLTEST, ich würd den 
Generator gerne zum Wiederaufarbeiten nehmen. Das hätte er wirklich mal 
nötig.

Edit:
Eine Gleichstrommaschine in Form eines Universalmotors kann sehr wohl 
als Generator arbeiten und gut über sein Statorfeld geregelt werden (bei 
der Reihenschlußmaschine etwas tricky). Sowas ist heute noch in großer 
Stückzahl bei Eisenbahn-Antrieben im Einsatz. Allerdings erzeugt sowas 
Gleichstrom und keinen Drehstrom.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Unter www.elektrikforen.de hat der TE den gleichlautenden Thread 
eröffnet.

Als Fehlerursache wurde dort der Gleichrichter (für die 
erregerspannungen etc.) ermittelt.

Somit Thema gelöst, und es  sollte der DDOD 20 nun wieder erfolgreich 
laufen .-)

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