Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Puffer für 1/4 - 1/2 sek Reedrelais Schaltvorgang mit ATTiny85 nach Ausschalten Stromversorgung


von Heinz (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ATTiny85 soll beim Einschalten der Stromversorgung in der Setup Routine 
2 Schaltvorgänge ausführen, dann in den Sleep Modus gehen und auf das 
Ausschalten der Stromversorgung warten.
Nach dem Ausschalten der Stromversorgung soll aber noch ein Reedrelais 
für ca. 250 - 500 ms schalten.
Bin elekronischer Anfänger und bei meiner Recherche auf Gold-Caps 
gestossen, mit denen man anscheinend die Stromversorgung für gewisse 
Zeit puffern kann.

Erbitte Hilfe bei der Kapazitätsberechnung für dieses Gold-Cap oder 
einen "normalen" Kondensator (sofern ausreichend).

Stromaufnahme ATTiny85 beim Schaltvorgang nicht bekannt
Innenwiderstand Relais 500 Ohm -> Stromaufnahme 10 mA
Schaltdauer max. 500 ms

Lässt sich mit diesen wenigen Angaben eine Berechnung/Schätzung 
durchführen?

Andere laienverständliche Lösungen gerne willkommen

Danke

Heinz

von M. T. (quax11)


Lesenswert?

Die geschilderten Anforderungen rufen viele Lösungsansätze hervor.
Um in's Detail gehen zu können wären Antworten auf folgende Fragen 
hilfreich:
- Grundsätzliche Funktionsweise des ganzen Setups.
- Wieso fällt die Wahl auf einen Mikrocontroller? Wäre eine alternative 
Schaltung möglich/erwünscht?
- Wieso geht der Mikrocontroller in den Sleep Modus? Welche 
Stromversorgung ist vorhanden?

Eine entsprechende native Schaltung liesse sich vermutlich ohne grossen 
Aufwand realisieren, die dann auch maximal ein paar µA verbraucht.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Heinz schrieb:
> auf Gold-Caps gestossen,

Könnte man versuchen. Frage ist, ob diese genügend schnell voll sind, 
falls mal Deine Spannung nur kurze Zeit ____I_____I____verfügbar ist. 
Gerade nach Netzausfällen wenn die Spannung wiederkommt passieren 
manchaml wunderliche Sachen...

von Heinz (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Antworten.

Ich arbeite zuhause, muss aber öfter und ab und zu auch länger auf 
Baustellen fahren. Da vergesse ich häufig, die Heizung abzudrehen. Die 
zentral geschaltete Arbeitsplatzbeleuchtung schalte ich hingegen immer 
aus.
Möchte über diesen zentralen Beleuchtungsschalter über ein 5V 
Steckernetzteil eine Schaltung versorgen, die einen elektronischen 
Heizkörperthermostaten manipuliert.

- Beim Einschalten soll Reed-Relais 1 am Thermostaten den Tastendruck 1 
"Wohlfühltemperatur" und Reed-Relais 2 den Tastendruck 2 "Boost" 
simulieren.

- Nach Ausschalten soll Reed-Relais 1 nochmal Tastendruck 1 simulieren, 
um zur "Nachttemperatur" zurückzuschalten.

von M. T. (quax11)


Lesenswert?

Ist eine gute Idee, das so zu lösen. ATtiny macht in diesem Fall Sinn. 
Ich würde auf die Supercaps oder Kondensatoren verzichten und dafür 
3xAA/AAA Batterien verwenden. Damit würdest du tausende Mal Schalten 
können, ohne die Batterien wechseln zu müssen. Zusätzlicher Vorteil ist, 
dass du die Zeitintervalle für das Abschalten frei per Software 
definieren kannst.

Folgendes Setup würde ich wählen:
- 5V Netzteil an ATtiny (als Stromversorgung und über INTERRUPT für das 
Aufwachen des ATtiny bei Netz an)
- 3xAAA Batterien über Diode an ATtiny (als Stromversorgung bei Netz aus 
bis ATtiny Sleep)
- Den Batteriezustand kannst du zusätzlich über den ATtiny auswerten.

Wir haben hier bei uns in der Firma eine ähnliche Konstellation (LED 
Anzeige). Unser ATtiny läuft jetzt schon drei Jahre mit einer einzigen 
3V Knopfzelle.

von Heinz (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

An Batterien hatte ich auch schon gedacht, der geschätze geringe 
Stromverbrauch und der nur kurze Schaltimpuls haben mich dann auf die 
Idee mit Kondensator/Gold-Cap gebracht.
Habe jetzt mal gemessen und ATTiny85 + geschaltetes Reedrelais 
verbrauchen gemeinsam 18,6 mA.
Habe irgenwo gelesen, 1mF kann 1mA 1sek lang liefern und fällt dabei um 
1 Volt.
Müssten also 18,6 mA / 0,25 sek -> 4,65 mF reichen und ich mit einem 
0,22F 5,5V Gold-Cap auf der sicheren Seite sein.

Falls doch Batterielösung, müssten da nicht 2 Dioden rein (s. Schema) 
und die GNDs verbunden werden?

von M. T. (quax11)


Lesenswert?

Heinz schrieb:
> Falls doch Batterielösung, müssten da nicht 2 Dioden rein (s. Schema)
> und die GNDs verbunden werden?

Nein, eine Diode nach den Batterien reicht. Am Ausgang der Diode liegen 
dann ca. 4 Volt an. Sobald das Netzteil mit 5 V hinzukommt, sperrt die 
Diode. Bei ausgeschaltetem Netzteil sollte eigentlich kein Strom 
fliessen. Das musst du noch messen, oder dann trotzdem zwei Dioden 
verwenden. GNDs müssen alle untreinander verbunden sein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.