Guten Tag, ich möchte folgendes realisieren und hoffe auf Ideen von euch: Wenn mein Laptop eingeschaltet ist, dann liegt auch am USB eine Spannung an. Diese führe ich zu meiner Zielschaltung heraus. Mit meiner Zielschaltung möchte ich nun ein Relais (5VDC / max. 2-3 A) schalten, sodass ein anderes Gerät angeht, sobald auch mein Laptop eingeschaltet wird. Sobald der Laptop heruntergefahren wird, liegt auch keine Spannung mehr an und das Relais soll zeitverzögert (!) ausschalten. Geschaltet werden soll ebenfalls ein USB Device (deswegen reicht ein 5V Relais); von diesem möchte ich auch die Stromversorgung für die Schaltung nehmen. Weil ich so lausig im erklären bin, habe ich eine Skizze in den Anhang gepackt; diese hat jedoch keine Ausschaltverzögerung :-) Beste Grüße.
Als Energiespeicher sollten Super-Caps (Gold-Caps, Doppelschichtkondensatoren und wie die noch heißen) mit 0,1 bis 1 F für eine längere Verzögerung reichen. Was "länger" ist, und ob es dir reicht, musst du wissen. Zwei werden in Reihe gebraucht, weil die nur 2,5 V können. Die Kondensatoren müssen über einen Vorwiderstand und eine Diode geladen werden. Wenn das Relais parallel geschaltet ist, gibt das natürlich auch eine Einschaltverzögerung, allerdings viel kleiner als die Abschaltverzögerung. Wenn die auch vermieden werden soll, werden 2 weitere Dioden gebraucht und die Relaisspannung wird deutlich kleiner als 5 V, so dass eventuell über ein 3,3V-Relais nachgedacht werden muss. Uwe
Oh, ich bin die ganze Zeit am rätseln, wie man das wohl mit einem NE555 hinbekommt. Du meinst also es reicht, wenn ich Kondensatoren zur Spule des Relais parallel schalte, damit diese noch etwas die Spannung aufrecht erhalten? (Ausschaltverzögerung übrigens 30sec - 1min).
Simon schrieb: > Oh, ich bin die ganze Zeit am rätseln, wie man das wohl mit einem > NE555 > hinbekommt. Du meinst also es reicht, wenn ich Kondensatoren zur Spule > des Relais parallel schalte, damit diese noch etwas die Spannung > aufrecht erhalten? (Ausschaltverzögerung übrigens 30sec - 1min). Mit dem NE555 geht das auch relativ einfach. Siehe hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206241.htm Bei dieser Schaltung wird einen Lampe verzögert ausgeschaltet. Du kannst aber auch dein Relais damit schalten wenn du die Schaltung ein bisschen änderst. Die Zeit stellst du mit dem Kondensator C1 ein.
fe_lab schrieb: > Mit dem NE555 geht das auch relativ einfach. Also brauchst du erst ein Relais, mit dem die 555 gestartet wird, dann die 555 samt passive Bauelemente, danach noch das eigentliche Relais und dann noch eine separate Stromversorgung (Steckernetzteil). Ja, das funktioniert auch. Man könnte auch einen Raspi mit Linux verwenden. Simon schrieb: > wenn ich Kondensatoren zur Spule > des Relais parallel schalte, damit diese noch etwas die Spannung > aufrecht erhalten? Fast, lies' noch mal genau, was ich geschrieben habe. Kondesator(en) parallel zum Relais ist jedenfalls nicht falsch. > (Ausschaltverzögerung übrigens 30sec - 1min). Ein 3,3 V-Relais, z. B. das TXS2SA-3V, hat 180 Ohm Spulenwiderstand. Um auf eine Zeitkonstante von 60 Sekunden zu kommen, braucht man 3,3 F. Nach der Zeitkonstante ist die Spannung allerdings nur auf ca. 63% gesunken, das Relais fällt aber erst bei einer viel niedrigeren Spannung ab. Vielleicht unter 1 V, wahrscheinlich noch weniger (-> Datenblatt). Mit 2 x 1 F in Reihe wirst du also deutlich über 30 s erreichen. Mit weiteren 2 Widerständen und einem Transistor kann man die Zeit auch genauer bestimmen, wenn nötig Zum Aufladen sollte der Strom auf < 500 mA begrenzt sein. Das wäre ein Ladewiderstand von 10 Ohm, der wiederum eine Zeitkonstante beim Laden von 5 s ergibt. Des Relais wird unter 3 V ansprechen, also gibt es eine Einschaltverzögerung von ca. 2 bis 3 Sekunden, die man, wie vorher beschrieben, mit 2 weiteren Dioden auch zu 0 machen kann. Uwe Nachtrag: Es gibt auch Gold-Caps mit 5,5 V, z. B. http://www.reichelt.de/Speicher-Elkos/SPK-1-0F/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=19387&GROUPID=3148&artnr=SPK+1%2C0F&SEARCH=GOLD+CAP. Mit 1 F ist der aber eher schon zu groß, aber der mit 0,5 F ist etwas teurer...
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Bedenke bei den Supercaps unbedingt daß es da einige gibt die einen sehr hohen Innenwiderstand haben und die daher nicht ausreichen um Dein Relais angezogen zu halten. Auch bin ich etwas skeptisch mit Uwes Aussage, daß so ein Relais noch bis 1V hält - normalerweise sind 80% der Nennspannung definiert und irgendwo bei 60-70% ist dann auch wirklich Schluss. Du könntest ein bistabiles Relais verwenden, dann brauchst Du nur zum An- und Ausschalten wirklich Strom, den Rest der Zeit brauchst Du nur den minimalen Strom für Deine Logikschaltung. Ich würde damit nicht nach einer festgelegten Zeit schalten, sondern wenn die Spannung im Speicherkondensator das unterste sichere Schaltniveau erreicht hat. Auch dafür kann man ein 555er nehmen: http://www.mdpub.com/555Controller/ Du könntest den Strom mit einem Stepupwandler auch über die 5V hochsetzen, damit wird es vermutlich einfacher die Kondensatoren ausreichend zu laden um hinterher lange genug ausreichend Spannung zum Schalten zur Verfügung zu haben.
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Gerd E. schrieb: > Supercaps einen sehr hohen Innenwiderstand Das muss man in der Tat im Auge behalten. Der aus meinem Link hat <= 30 Ohm (@ 1 kHz), das ist bemerkenswert, aber nicht kritisch. Gerd E. schrieb: > ein Relais noch > bis 1V hält - normalerweise sind 80% der Nennspannung definiert Die 80% ist die Anzugsspannung, nicht die Halte- bzw. Abfallspannung. Das Relais aus meinem Link hat eine garantierte Abfallspannung von >= 10% der Nennspannung, also mindestens 0,3 V(!). Eine Haltespannung ist leider nicht garantiert. Wenn ich 1 V schätze, wird das schon ausreichend genau stimmen. Gerd E. schrieb: > Du könntest ein bistabiles Relais verwenden Das ist richtig. Es gab mal von SDS sogar ein einfaches IC, dass aus einem bistabilen Relais ein monostabiles gemacht hat, was nur zum Umschalten Energie gebraucht hat. Ob es das noch gibt, weiß ich aber nicht. SDS gibt es jedenfalls nicht mehr.
Uwe B. schrieb: >> ein Relais noch >> bis 1V hält - normalerweise sind 80% der Nennspannung definiert > Die 80% ist die Anzugsspannung, nicht die Halte- bzw. Abfallspannung. > Das Relais aus meinem Link hat eine garantierte Abfallspannung von >= > 10% der Nennspannung, also mindestens 0,3 V(!). Eine Haltespannung ist > leider nicht garantiert. Wenn ich 1 V schätze, wird das schon > ausreichend genau stimmen. Hmm, dann haben wir bisher mit unterschiedlichen Relaistypen Erfahrungen gesammelt. Ich verwende Relais meist um Netzspannung zu schalten, die sind etwas dicker als die kleinen DC-Relais und fallen dann auch früher schon ab. Der TO möchte ja wenn ich das richtig verstehe keine Netzspannung schalten, sondern nur die 5V-Versorgung von ner USB-Buchse. Das könnte man auch statt mit nem Relais fast komplett leistungslos mit einem FET machen. Die Stromversorgung für den FET und den 555er (siehe mein Link oben) ist wieder problemlos mit nem normalen Kondensator von der Stange machbar, sollte halt ein low-logic-level-Typ sein der auch bei 3V noch sicher durchschaltet. Edit: bei der FET-Lösung besser nen ICL7665 statt dem 555er nehmen, wegen dem Stromverbrauch.
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Wenn ich das richtig verstehe, wird irgendwas, vermutlich Niederspannung, aber nicht die USB-Spannung selber geschaltet, sondern es wird mit der USB-Spannung geschaltet. Also, eine Weile nach Ausschalten des Laptops wird irgendwas anderes ausgeschaltet. Das Licht z. B., nachdem man den Raum schon verlassen hat. (Das wäre dann wohl möglich doch Netzspannung, wofür ein leistungsfähigeres Relais, das obendrein auch früher abfällt, gebraucht würde und damit eine erheblich größere Kapazität nötig wäre.) Eine separate Stromversorgung für eine externe, aktive Schaltung würde ich unter solchen Umständen vermeiden wie der Teufel das Weihwasser.
Danke für eure ganzen Tipps. Ich mache mir Gedanken über die verschiedenen Lösungsvorschläge. Folgendes möchte ich noch erwähnen: Ich möchte mit einer USB-Spannung eine andere USB-Spannung schalten.
Es wäre schön gewesen, wenn du es gleich geschrieben hättest. Dafür wäre ein ganz anderer Lösungsansatz viel einfacher und sinnvoller. :-(
Uwe B. schrieb: > Es wäre schön gewesen, wenn du es gleich geschrieben hättest. Hat er doch. Schon im ersten Beitrag. Simon schrieb: > Geschaltet werden soll ebenfalls ein USB Device (deswegen > reicht ein 5V Relais); von diesem möchte ich auch die Stromversorgung > für die Schaltung nehmen. Und die Zeichnung sagt das auch aus, daß mit der USB-Spannung des Laptops eine andere USB-Spannung geschaltet werden soll.
Simon schrieb: > Folgendes möchte ich noch erwähnen: Ich möchte mit einer USB-Spannung > eine andere USB-Spannung schalten. geht es Dir dabei nur um die USB-Stromversorung (z.B. zum Laden eines Akkus) oder auch um die USB-Datenverbindung (z.B. um eine USB-Festplatte an den Rechner anzuschließen)? Wenn USB-Datenverbindung: was für eine Geschwindigkeitsklasse? USB 2 oder USB 3 Superspeed?
> geht es Dir dabei nur um die USB-Stromversorung (z.B. zum Laden eines
Akkus)
Korrekt. Es geht mir nur um die Stromversorgung via USB :-)
Eine anliegende USB-Spannung schaltet eine andere USB-Stromversorgung
durch.
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