Hallo an euch, ich bin ziemlich unwissend was Elektronik angeht. Ich habe hier ein Renkforce EM83 Mikrofon das eine Phantomspeisung braucht. Dieses würde ich gern an meine USB-Soundkarte am Mikrofoneingang nutzen. Das Dink an der Sache ist ich möchte gern sehr leise Töne in meiner Wohnung aufnehmen. An der Soundkarte und den Mic-Regler voll aufgedreht zeigt mir die Aussteuerung knapp "voll" an wenn ich Richtig laut reinbrülle. Ich hätte aber gerne Richtig Empfindlich, z.Bsp. wenn ich 2m entfernt die Hände reibe sollte schon ordentlich Aussteuerung zu sehen sein. Bitte sagt mir ob das sinnlos ist und ich mir für 10€ bei Conrad den Universalverstärker kaufen soll. Ich möchte versuchen das ganze ohne extra Einkäufe zu machen. Ich habe noch zwei BC337-25 einige Elkos und Widerstände. Ich dachte erstmal an eine Emitterschaltung mit nur einer Stufe. Leider weis ich nicht genau mit welchen Werten ich rechnen muss da ich kein genaues Wissen über das Mikro und die Soundkarte habe. Hier mal die Daten die habe: -Mikro: Elektret-Kapsel 20-16000Hz, S/R-65db, 2-Polig, Impedanz 1000 Ohm (gemessen), 6x5mm, vermutlich 1-10V -Soundkarte: Noname Conrad USB, Kopfhörer-Out, Mikrofon-IN (Stereo, Spannung an beiden Polen: 2.8V) Nun habe ich mit der Software TransistorAmp eine Schaltung berechnen lassen.Siehe Bild. Hier die Werte: Bauteilwerte: UB=4V T1=BC337-25 R1=4300 R2=1300 R3=5100 R4=1600 C1=15uF C2=3.3uF Arbeitspunkt: Ic=226,5 µA UCE=2,481 V P=562,4 µW Ich weiß leider absolut nicht welche Werte ich für Eingangs/Ausgangsimpedanz,UB und Spannungsverstärung nehmen sollte, ich hab einfach intuitiv etwas eingetragen. Kann das Funktionieren? Oder zerschieße ich mir damit die Soundkarte und das Mikro?
Michi D. schrieb: > Ich weiß leider absolut nicht welche Werte ich für > Eingangs/Ausgangsimpedanz,UB und Spannungsverstärung nehmen sollte, ich > hab einfach intuitiv etwas eingetragen. Die Eingangsimpedanz der Schaltung (~R1//R2) sollte viel größer als der Innenwiderstand des Micro sein, sonst wird die Eingangsspannung der Schaltung durch Spannungsteilung niedriger. Der Ausgangswiderstand (~R3) der Schaltung sollte viel kleiner als der Lastwiderstand (Eingangswiderstand Soundkarte) sein. Gleicher Grund wie oben. Die Verstärkung ist schlecht abzuschätzen, weil man ja die Ausgangsspannung des Mikros nicht kennt. Eine Verstärkung von bis ~50 ist mit der Schaltung machbar. In die effektive Verstärkung gehen auch die Teilungen durch die Eingangs- und Ausgangswiderstände ein. Mit deiner Dimensionierung oben würde gar keine Verstäkung stattfinden.
Ich habe gerade mal versucht die Impedanz am Soundkarten-Mic-Eingang zu messen. Zwischen Pol1-Erde und Pol2-Erde bekommen ich schwankende Werte im Bereich von 30M-3M Ohm. Zischen Pol1-Pol2 sind es 10k Ohm. Das Mikrofon ähnelt von den Maßen her dem pmof-6050ns-45u: Sens. -45+-2dB RL=2.2K VCC=4.5V Imp. Max. 2.2k Ohm Freq. 20-16000 Current Max. 0.5mA Oper. Voltage: 1-10V Max. SPL: 120dB S/N more than 58 also hätte ich bei einem Pascal (93dB) bei 1kHz etwa 5mV RMS. 30dB (leises Rascheln) sind 0.000632456Pa. Macht 5mV * 0.000632456Pa = 0,003mV Dann probier ich mal mit Zin-10k Ohm Zout 600 Ohm Spannungsverstärkung 40
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Elektret-Kapseln enthalten einen MOSFET-Vorverstärker und haben meines Wissens eine Ersatzlautstärke zwischen 30 und 40dB. D.h. Geräusche unterhalb 30-40Phon gehen im Eigenrauschen der Kapsel unter. Gute Kondensatormikrofone kommen wohl auch schon mal auf 20dB Ersatzlautstärke. Den größten Rauschabstand erreicht man imho immer noch mit einer dyn Kapsel und extrem rauscharmen Vorverstärker. Der kann durchaus mit Si-Transistoren diskret aufgebaut werden.
Ok, ich verstehe, dann würde ich halt spaßeshalber mal bis an das Rauschen herangehen und probieren wie viel es ist. Ich habe noch drei Fragen: In den Datenblättern sind die Elektret's immer mit einem Lastwiderstand und einem Koppelkondensator zu sehen. Wie hängt man das dann an die Verstärkerschaltung? Bleiben die beiden Teile nach wie vor drinn?. Ich hab mal versucht das in die Schaltung zu Zeichnen. Und was ist mit den 2.8 Volt die aus der Soundkarte kommen? Beinflussen die nicht die Emitterschaltung? Sind die Elkos richtig gepolt?
Der "Lastwiderstand" bei aktiven Elektretkapseln ist eher ein Arbeitswiderstand, durch ihn wird das Teil auch mit Strom versorgt. Die Elkos kannst Du so lassen. Die gezeigte Schaltung hat nur eine geringe Spannungverstärkgung, begrenzt durch das Verhältnis R3/R4. Um mehr heraus zu holen, mußt Du den Emitterwiderstand mit einem passenden Elko überbrücken. Ansonsten könnte das funktionieren. Genaueres läßt sich ohne Werteangaben dazu nicht sagen.
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Michi D. schrieb: > amp2.png Wenn es dir um sehr hohe Empfindlichkeit geht, darfst du auch nicht vergessen, das Vs, also die Versorgung des Mikros, direkt mit auf die Niederfrequenz einwirkt, die muss also extrem sauber, brumm- und rauscharm sein. Als erstes fügst du dafür einen Siebelko an Vs gegen Masse ein, da schadet eine Parallelschaltung von 220µF als Elko und 100nF als Keramikkondensator nicht. Viele Anwendungen bauen sogar eine Siebkette ein mit einem zusätzlichen Widerstand (100-330 Ohm) in die Versorgung und erst dann die o.a. Siebkondensatoren. Generell macht man heute sehr rauscharme Vorverstärker lieber mit dafür gedachten Audio Opamps. Das geht los beim älteren NJM/RC4560 und geht weiter zu der OPAXXX Serie, wie dem OPA2134 oder seine Geschwister.
Danke für den Tip! Ich habe gerade alles mit neuen Werten verdrahtet. Spannungsverst. 50 UB=4V Zin=50k Zout=600 R1=180k R2=68k R3=560 R4=1.5 C1=5.6µF C2=27µF Ic=2.61mA Uce=2.53 P=6.6mW Alles angeschlossen und es hat funktioniert :) Aber wie erwartet ordentlich rauschen. Ich habe den Input Regler auf 80%. Rauschen mit: ohne alles: ~ -80dB mit Schaltung: ~ -80dB mit Mikro: ~ -55dB Ordentlich Netzbrummen bei 50Hz und Oberwellen? bei 150,250,350Hz... Ich werde das mit dem Vs noch probieren und ein bisschen mit den Werten experimentieren. Danke erstmal :)
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