Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audioleistungsverstärker - Ausgang mit Oszi messen?


von Adrian Bergmann (Gast)


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Hallo miteinander,

Ich möchte mir gerne mal den Sinus ankucken, den mein Audioverstärker 
ausgibt. Dazu stünde mir ein Conrad-Billig-Digitaloszi (Voltcraft DSO 
1102d) zur Verfügung.
Meines Wissens nach ist der negative Pol des Tastkopfes an solchen Oszis 
immer auf Gerätemasse geschlossen. Stimmt das? Und wenn ja, würde ich ja 
den Minuspol des Audioverstärkers ebenfalls auf Gerätemasse schließen 
und würde nur die positive Halbwelle zu sehen bekommen. Um den Ausgang 
des Amps korrekt anzuzeigen, müsste ich also einen Differentialtastkopf 
nutzen, der mich noch einmal mehrere Hundert Euro kostet.
Sehe ich das richtig? Wie ihr seht ist mein Wissen diesbezüglich leider 
begrenzt und ich würde mich über Aufklärung freuen.

Danke und MfG Adrian

von npn (Gast)


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Schließ den Verstärker über einen Trenntrafo an, dann gibt es keinen 
Kurzschluß mit der Oszi-Masse.

von Max M. (jens2001)


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Adrian Bergmann schrieb:
> Conrad-Billig-Digitaloszi

Auch ein "Billig-Oszi" sollte die Möglichkeit haben CH1 +- CH2 
anzuzeigen!

von npn (Gast)


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Max M. schrieb:
> Adrian Bergmann schrieb:
>> Conrad-Billig-Digitaloszi
>
> Auch ein "Billig-Oszi" sollte die Möglichkeit haben CH1 +- CH2
> anzuzeigen!

Sicher. Geht aber nur, wenn auch eine Seite des Lautsprecher-Ausgangs 
auf Masse liegt. Hat der Verstärker eine Brücken-Endstufe, macht die 
Masse des Oszis einen Kurzschluß.
Und die Masse des Oszis weglassen (was du vermutlich meinst) ist eine 
ganz schlechte Idee, weil der Oszi dann "in der Luft hängt" und alle 
möglichen Störungen incl. Netzbrumm usw. einfängt.
Also den Verstärker an den Trenntrafo anschließen und dann ganz normal 
mit dem Oszi messen.

von Lothar K. (megastatic)


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Um welchen Verstärker handelt es sich?
HiFi-Gerät, Auto-Endstufe, PA-Endstufe?
Hersteller / Modell?

Wenn es ein 'normaler' Analogverstärker ist, der NICHT im Brückenbetrieb 
läuft, liegen die Ausgänge (schwarze Klemmen bzw. "-") sowieso auf 
Masse.

Das kannst du mit dem Ohmmeter leicht verifizieren:
Wenn du Durchgang von den schwarzen Klemmen gegeneinander und gegen 
Masse (z.B. Außenring der Cinch-Eingangsbuchse) hast, kannst du OHNE 
Differential-Tastkopf bzw. Trenntrafo das Ausgangssignal am Oszi 
betrachten.
Tastkopf-Spitze an die rote Lautsprecherklemme, Abschirmkabel an die 
schwarze. Ein 10:1 Tastkopf macht hier Sinn.
Sinnvollerweise den Ausgang mit einer Last abschließen, passender 
Lautsprecher oder besser Festwiderstand mit ordentlich Watt.
Achtung: ein Lautsprecher verträgt bei einer festen Frequenz nur einen 
(sehr) kleinen Bruchteil seiner Nennleistung!
Mit nur 5 Watt bei 2 kHz killt man sehr schnell den Mitteltöner. Bei 
nicht sinusförmigen Signalen gehts noch schneller . . .

von MaWin (Gast)


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Adrian Bergmann schrieb:
> den mein Audioverstärker
> ausgibt. Dazu stünde mir ein Conrad-Billig-Digitaloszi (Voltcraft DSO
> 1102d) zur Verfügung.

Warum meinst du reicht es, nur die Typennummer des Oszilloskops 
anzugeben ?

Bei Audioverstärker mit Eurostecker (der nicht von einem PC oder anderen 
Gerät mit Schukostecker gespeist wird): Einfach anschliessen.

von Adrian Bergmann (Gast)


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Lothar K. schrieb:
> Wenn es ein 'normaler' Analogverstärker ist, der NICHT im Brückenbetrieb
> läuft, liegen die Ausgänge (schwarze Klemmen bzw. "-") sowieso auf
> Masse.

Bingo, danke Lothar! Ich bin stillschweigend davon ausgegangen, dass es 
Brückenbetrieb ist. Aber - liegt auf Masse. Danke für den Hinweis!
Es handelt sich um einen Martantz MM8077 HiFi-Amp.

MaWin schrieb:
> Warum meinst du reicht es, nur die Typennummer des Oszilloskops
> anzugeben ?

Was meinst du? Was müsste ich noch über das Gerät erzählen?


Danke für eure schnellen Antworten!

von Michael B. (laberkopp)


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Adrian Bergmann schrieb:
> Was meinst du? Was müsste ich noch über das Gerät erzählen?

Wie bereits erwähnt (Antworten liest du scheinbar nicht)
ist es entscheidend, ob der Verstärker mit dem Schutzleiter verbunden 
ist oder nicht, und das weiss man eben nicht wenn du nicht schreibt, um 
welches Modell es geht.

> Es handelt sich um einen Martantz MM8077 HiFi-Amp.

Laut Bedienungsanleitungsabbildung hat der keinen Schutzleiteranschluss.

von Max M. (jens2001)


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npn schrieb:
> eht aber nur, wenn auch eine Seite des Lautsprecher-Ausgangs
> auf Masse liegt. Hat der Verstärker eine Brücken-Endstufe, macht die
> Masse des Oszis einen Kurzschluß.

Schwachsinn!
Masse vom Oszi an Verstärkermasse.
CH1 an einen Verstärkerausgang.
CH2 an den Anderen.
Anzeige CH1 - CH2.
Wo ist da ein Kurzschluss?

von npn (Gast)


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Max M. schrieb:
> npn schrieb:
>> eht aber nur, wenn auch eine Seite des Lautsprecher-Ausgangs
>> auf Masse liegt. Hat der Verstärker eine Brücken-Endstufe, macht die
>> Masse des Oszis einen Kurzschluß.
>
> Schwachsinn!
Sei doch nicht gleich so aggressiv :-)
Hast ja recht, mit dieser Variante funktioniert es...
> Masse vom Oszi an Verstärkermasse.
> CH1 an einen Verstärkerausgang.
> CH2 an den Anderen.
> Anzeige CH1 - CH2.
> Wo ist da ein Kurzschluss?

von Max M. (jens2001)


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npn schrieb:
> Sei doch nicht gleich so aggressiv :-)

SOOOORRRRRRYYYY!!!!-)

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