Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Linux Modul - suche Akkuschaltung für sicheren Shutdown


von AkkuTyp (Gast)


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Hallo,

Da ein plötzlicher Verlust der Versorgungsspannung im Betrieb bei 
Linuxsystemen bekanntlich zu größeren Problemen mit dem Dateisystem 
führen kann, mache ich mir Gedanken, wie sich die Versorgung meines SoM 
(3.3V/ca. 100mA) kurzzeitig (10-15s) puffern lässt um immer einen 
sauberen Shutdown durchführen zu können.

Dabei bin ich auf "Knopfzellenakkus" gestoßen, z.B. 
http://files.voelkner.de/250000-274999/254266-da-01-de-NIMH_Knopfzelle_3V150H.pdf

Wäre diese (oder eine andere) für meinen Zweck geeignet? Und wie könnte 
die zugehörige Beschaltung zur Ladestrombegrenzung aussehen?

Oder gibt es da ganz andere Lösungen, und ich meine keine komplette 
"USV" wie es das für den RasPi gibt. Ich möchte lediglich bei verlust 
der Versorgungsspannung sofort runterfahren, sonst nichts.

Vielen Dank!

von Steckpointer (Gast)


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Goldcaps, Ladung über Widerstand, Strom weg detektieren, shutdown -h via 
GPIO, oder rs232....
Zweizeiler bash im Hintergrund ($), Nohup...

FERTIG.

von Steckpointer (Gast)


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von AkkuTyp (Gast)


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Steckpointer schrieb:
> Goldcaps, Ladung über Widerstand

Vielen Dank für den Tip. Für die Ladung über einen Widerstand dann ne 
Schottky-Diode parallel zum R oder wie geht man sowas an?

Die Softwareseite ist mir klar.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Hm...
Erstmal musst du auch erkennnen, dass die Hauptversorgung ausgefallen 
ist, um das Runterfahren zu starten.
Und zweitens muss die Notversorgung in der Lage sein, ausreichend lange 
den erforderlichen Strom bei ausreichender Spannungskonstanz liefern zu 
können.

Die verlinkten Voelkner-Batterien können das nicht, Goldcaps noch 
weniger.

Für brauchbare Ratschläge müsste man wissen, wie deine derzeitige 
Stromversorgung aussieht und wieviel Strom/Energie/Leistung tatsächlich 
zum kontrollierten Runterfahren benötigt wird.

von AkkuTyp (Gast)


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AkkuTyp schrieb:
> (3.3V/ca. 100mA) kurzzeitig (10-15s) puffern lässt um immer einen
> sauberen Shutdown durchführen zu können.

derzeit gibt es noch "nichts" bzw. ein labornetzteil. vorgesehen wäre 
ein ein schaltregler 12v auf 3.3V/1A für den regelbetrieb.

ausfallerkennung per gpio + skript sind klar.

von Max D. (max_d)


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Es gibt für den Modellbau sehr kleine Lipos mit ~100 mAh.
Wenn man die nicht auf 4,2V "hochknüppelt" sondern auf eine moderate 
Spannung lädt, dann leben die auch recht lange.
Für die 10-15s und 3,3V dürfte es reichen die Akkuspannung mit einem LDO 
auf 3,3V zu regeln, man muss nur sicherstellen, dass der Akku nicht 
"schleichend tiefentladen" wird durch Ruheströme der Komponenten...

Die Alternative wäre das primäre File-System auf dem SoM als "read-only" 
zu designen und die Konfiguration in einem extra Bereich zu halten. So 
ist ein Stromausfall nicht "tödlich" sondern die Kiste vergisst 
höchstens die Einstellungen...

von Steckpointer (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Hm...
> Erstmal musst du auch erkennnen, dass die Hauptversorgung ausgefallen
> ist, um das Runterfahren zu starten.
> Und zweitens muss die Notversorgung in der Lage sein, ausreichend lange
> den erforderlichen Strom bei ausreichender Spannungskonstanz liefern zu
> können.
>
> Die verlinkten Voelkner-Batterien können das nicht, Goldcaps noch
> weniger.
>
> Für brauchbare Ratschläge müsste man wissen, wie deine derzeitige
> Stromversorgung aussieht und wieviel Strom/Energie/Leistung tatsächlich
> zum kontrollierten Runterfahren benötigt wird.

Ob Goldcaps das nicht können, müsste man erstmal gegenrechnen.
Ansonsten tut es ein 3€ Handyakku von Pollin und Konsorten sicher.
Modellbauakku, kein Lipo, macht weniger Kopfzerbrechen weg. Ladung, 
NiCad Nimh....
Ein paar mA über Erhaltungsladung sollten reichen.
Entkoppeln mit Shottky, einfaches Relais könnte schon reichen um zu 
detektieren ob Primärspannung noch da ist und den Akku als Versorgung zu 
schalten. Den Rapi mit dickem Elko/ Goldcap ein paar ms für den 
Umschaltzeitraum stützen. Das war quasi schon das Schaltbild in 
Gedanken.

Keep it simple

von uzy (Gast)


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AkkuTyp schrieb:
> Da ein plötzlicher Verlust der Versorgungsspannung im Betrieb bei
> Linuxsystemen bekanntlich zu größeren Problemen mit dem Dateisystem
> führen kann, mache ich mir Gedanken, wie sich die Versorgung meines SoM
> (3.3V/ca. 100mA) kurzzeitig (10-15s) puffern lässt um immer einen
> sauberen Shutdown durchführen zu können.

Sind es nicht eher die Flash-Speicher die da Probleme machen?

von Toralf W. (willi)


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Was ist es denn überhaupt für ein Linux Modul? Teilweise sind die doch 
schon vorbereitet für den Anschluss einer LIpo Zelle incl. Laderegelung. 
Abfragen ob Netz anliegt geht dann auch und per cron kann der dann auch 
sauber runter gefahren werden.

Beim raspi geht das, ich selbst habe einen Banana an dem braucht man 
"nur" einen Lipo anschließen. Ich fahre den sogar erst runter, wenn der 
Lipo gut entladen ist ;-)

von AkkuTyp (Gast)


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Es geht um ein Arietta G25 http://www.acmesystems.it/arietta.

Das hat keine Ladeelektronik, verbraucht aber auch nur einen Bruchteil 
eines RPi.

http://www.acmesystems.it/arietta_power_consumption

Inzwischen habe ich mich eher mit der Idee angefreundet, das roootfs RO 
zu mounten und zusätzlich eine datenpartition einzurichten, in der alle 
paar 10 minuten erhobene daten abgespeichert werden können. diese könnte 
zwischendurch immer wieder unmounted werden, während das system eh 
schläft.

Damit dürfte sich die wahrscheinlichkeit eines FS-Fehlers schon etwas 
reduzieren lassen.

uzy schrieb:
> ind es nicht eher die Flash-Speicher die da Probleme machen?

Das wäre allerdings blöd. Nach allem was ich gelesen habe, sind vor 
allem schreibzugriffe während des stromausfalls problematisch.

von HaJo Mücke (Gast)


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Rpi ist kaufen.

von Peter II (Gast)


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AkkuTyp schrieb:
> Inzwischen habe ich mich eher mit der Idee angefreundet, das roootfs RO
> zu mounten und zusätzlich eine datenpartition einzurichten

warum nicht einfach ein Dateisystem mit Journal verwenden? Da passiert 
auch bei einen Stromausfall nicht - maximal die Daten die noch im Cache 
waren sind weg.

von Hajo (Gast)


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Auch ext4 überlebt leider nicht alles...

von Peter II (Gast)


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Hajo schrieb:
> Auch ext4 überlebt leider nicht alles...

oder das Journal war nicht aktiv.

von oszi40 (Gast)


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Hajo schrieb:
> Auch ext4 überlebt leider nicht alles...

Glaubst Du, daß ein Akku nach x Jahren noch gesund ist? Viele sind schon 
ausgelaufen bevor ich sie gebraucht hätte. Andere wurden tiefentladen 
weil der Strom zu lange weg war. Die sind jetzt auch nicht mehr so 
gesund.

Manchmal ist ein Backup auch ganz nützlich. Es schützt zwar nicht 100% 
gegen STromausfall, schützt aber dafür auch bei Diebstahl oder rm -r 
solange es an einem sicheren Ort liegt vor totalem Datenverlust. :-)

von eagle user (Gast)


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AkkuTyp schrieb:
> vorgesehen wäre ein ein schaltregler 12v auf 3.3V/1A für den
> regelbetrieb.

Dann solltest du die 12V mit normalen Elkos puffern, die halten zwar 
auch nicht ewig, aber verglichen mit Li-Akkus.... Der Schaltregler 
funktioniert doch wohl bei 6V auch noch, d.h. du kannst 3/4 der 
Elko-Energie nutzen.

Wenn du dann noch den Regler mit einem Komparator erst bei 11.5V 
einschaltest, und bei 6V definiert ausschaltest, läuft der Rechner 
entweder mit gesicherter Versorgung oder garnicht. Während die Elkos 
geladen werden, ist der Rechner komplett aus, es gibt also keine 
Probleme mit "zu kurzen" Netzausfällen (manche Platinen haben keinen 
sauberen Reset wenn die Spannung nicht auf Null geht).

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