Das in völliger Auflösung begriffene Schillicon Valley (München-Schillerstraße) hat nun auch den Bauteil-Händler Hartnagel (einer der letzten Bastlershops) verloren. Dieser firmiert nun als Balzer CFS electronic in der Implerstraße (U-Bahn Station). Die Gegend Nähe Hbf. ist leider zu unsicher geworden.
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Moby A. schrieb: > Das in völliger Auflösung begriffene Schillicon Valley > (München-Schillerstraße) hat nun auch den Bauteil-Händler Hartnagel > (einer der letzten Bastlershops) verloren. Dieser firmiert nun als > Balzer CFS electronic in der Implerstraße (U-Bahn Station). Die Gegend > Nähe Hbf. ist leider zu unsicher geworden. wieso unsicher? in der Schillerstraße bin ich `99 jedes Wochenende gewesen und habe als Landei über soviel Computer/Bastel-Krams auf einem Haufen gestaunt da konnte man stübern das einem das Herz aufging
Mike B. schrieb: > wieso unsicher? ... sagt der Shop-Inhaber. Lass es mich so umschreiben: man glaubt dort nicht mehr in D zu sein. In der Schillerstraße hat sich's ausgestöbert ;-(
Moby A. schrieb: > Mike B. schrieb: >> wieso unsicher? > > ... sagt der Shop-Inhaber. Hast du mit ihm persönlich gesprochen? Spielten eventuell auch andere Gründe eine Rolle? (Mir wurde beispielsweise von großer Konkurrenz durch Elektronikversender berichtet... Das schon vor einigen Jahren.) Der Hartnagel müsste schon ein paar Monate umgezogen sein. Als ich das letzte mal da war, waren sie gerade am umziehen und der Laden war halb leer geräumt.
Johannes O. schrieb: > Moby A. schrieb: > Mike B. schrieb: > wieso unsicher? > > ... sagt der Shop-Inhaber. > > Hast du mit ihm persönlich gesprochen? Spielten eventuell auch andere > Gründe eine Rolle? (Mir wurde beispielsweise von großer Konkurrenz durch > Elektronikversender berichtet... Das schon vor einigen Jahren.) > > Der Hartnagel müsste schon ein paar Monate umgezogen sein. Nein, ein paar Monate sinds noch nicht, ein paar Wochen vielleicht. Auch im neuen Shop ist noch nicht fertig eingeräumt, gehts noch drunter und drüber. Was die örtliche "Konkurrenz" betrifft äußerte sich der Inhaber gegenteilig: Die hat das Geschäft damals sehr belebt. Heute ist da nix mehr. Aber klar, die Versender tun ihr übriges.
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Mike B. schrieb: > wieso unsicher? > > in der Schillerstraße bin ich `99 jedes Wochenende gewesen und habe als > Landei über soviel Computer/Bastel-Krams auf einem Haufen gestaunt > da konnte man stübern das einem das Herz aufging Ja, was 99 war ist natürlich 2015 noch genauso.
Moby A. schrieb: > Mike B. schrieb: >> wieso unsicher? > > ... sagt der Shop-Inhaber. Lass es mich so umschreiben: man glaubt dort > nicht mehr in D zu sein. > In der Schillerstraße hat sich's ausgestöbert ;-( Die Bauteile kamen ja nun auch nicht unbedingt aus Deutschland... Hab aber schon von mehreren Friseur-Salons gehört, dass sie zum Aufgeben gezwungen wurden damit da ein Alibaba-Shop einziehen kann in dem dann neben Haaren auch noch anderes gewaschen wird.
Ein guter Bekannter, "nativer" Türke, hat mal beim Durchfahren gemeint, dass ihm da zu viele Türken wären... ( Sowas nenne ich mal gelungene Integration :O ) Allerdings kommt da sicher noch mehr dazu als die Hauptbahnhofsnähe. Von den Preisen her waren die Läden schon immer recht teuer. Schon mit dem Auftauchen von Simons und Reichelt, die ein wirklich grosses Halbleiter-Sortiment hatten (verglichen mit Conrad und Holzinger), habe ich da nur noch in Notfällen eingekauft. Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass ich so 93/94 mit einer Einkaufsliste mit Simonspreis von ~100DM zu Holzinger gegangen bin und dann über 200DM dort gelassen habe, und das selbst mit Weglassen einiger Bauelement. Das war mein persönlicher Wendepunkt im Schilicon Valley... Bürklin mit seinem Apothekenstyle (sowohl von den Mitarbeitern als auch im Preis) war für mich nach zwei Besuchen eh gestorben. Das hat so nach "wir wollen euch blöden Bastler hier nicht haben" gerochen, das wollte ich mir nicht mehr antun. Interessanter waren dann noch die Ramschläden (MIR, AKI und auch Hartnagel), da gabs schon immer nette Dinge. Dafür gibts heute ebay. Mit dem Verschwinden der Elektronikläden sind eine Unmenge an Computerläden aufgetaucht und auch immer noch da, kann also mit der Unsicherheit nicht sooo schlimm sein.
Georg A. schrieb: > Mit dem Verschwinden der Elektronikläden sind eine Unmenge an > Computerläden aufgetaucht und auch immer noch da, kann also mit der > Unsicherheit nicht sooo schlimm sein. Die Computerläden werden auch schon weniger. Hab öfters mal bei nb-computer eingekauft, der war in der Nähe vom Hartnagel, gibts mittlerweile aber auch nicht mehr.
Ich war vor reichlich 20 Jahren mal da, als das alles noch das große Elektronik-Paradies war. Hat mich damals schon beeindruckt. Vor zwei Jahren war ich nochmal dort, ganz froh, für einen spät in der Nacht ankommenden Zug ein Hotel in Bahnhofsnähe zu haben. Das schöne Paradies war verschwunden, aber sicher haben sich auch meine Ansichten geändert: auch im letzten verbliebenen Laden habe ich nichts gekauft, hat mich nicht ansatzweise überzeugt, was man da noch kaufen konnte. Insofern wird das kaum was mit „ist zu unsicher hier“ zu tun haben, sondern eher mit „diese Art Läden läuft nicht mehr richtig“. Ja, ist nicht so einfach, wenn man mit solchen Läden aufgewachsen ist, aber es ist eben so. Wir lassen uns ja auch nicht mehr mit der Postkutsche durch die Gegend fahren.
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Jörg W. schrieb: > Insofern wird das kaum was mit „ist zu unsicher hier“ zu tun haben, > sondern eher mit „diese Art Läden läuft nicht mehr richtig“. Nun, dann hätte dieser Händler ganz aufgegeben. So ist der Shop nur umgezogen ;-)
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Moby A. schrieb: >> sondern eher mit „diese Art Läden läuft nicht mehr richtig“. > Nun, dann hätte der Händler ganz aufgegeben. Warum? Kann ja auch einfach sein, dass er es "locker auslaufen" lassen will. Ich kenne auch 2, die mal einen Elektronikladen hatten und das Geschäft inzwischen komplett übers Internet abwickeln. Es gibt übrigens auch keine Elektronik-Zeitschriften im Stil der 1990er mehr. Damals(tm), als ein halbwegs gut sortierter Zeitschriftenladen mindestens 5 Elektronikzeitschriften hatte und sogar der Bäckerkiosk in der Fußgängerzone neben Bild und Bunte noch Elrad und Elektor im Programm führte. Und auch die "Elektronikmessen" sind nicht mehr das, was sie mal waren...
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Lothar M. schrieb: > Kann ja auch einfach sein, dass er es "locker auslaufen" lassen > will. Der Inhaber wird schon wissen, was er sagt. Wer die Gegend rund um den alten Standort heute kennt ahnt es. Inwieweit sein örtlicher Bauteil-Shop eine Zukunft hat würde ich mal offen lassen. Menschenleer war er nicht. Vermutlich wird er aber sein Angebot etwas modernisieren müssen, wenn er nicht als Antiquitätenhändler enden will.
Moby A. schrieb: > Nun, dann hätte dieser Händler ganz aufgegeben. > So ist der Shop nur umgezogen Sehr oft ist der Grund für so etwas die immer weiter klaffende Schere zwischen sinkendem Umsatz und steigenden Mietforderungen. Das gibt so ein Händler natürlich ungerne zu, und setzt dann fragwürdige Parolen in die Welt. Meine Güte, München, was soll da schlimmes los sein? Außer daß da Bayern frei herumlaufen, aber das tun die da schon immer. Und was sich seit den 90ern massiv geändert hat: Zwar gibt es mittlerweile wieder sehr viele Bastler (die sich heute natürlich "maker" nenen müssen), aber die kaufen ihren Krempel lieber im Versand, als daß sie dafür ihre Astralleiber in irgendwelche Geschäfte projizieren müssten. Die Elektronikläden-"Szene" in Berlin ist auch stark geschrumpft; neben den (eher dürftigen) Bauteiletheken in einigen Conradfilialen gibt es nur noch genau einen Händler. Und der erlaubt sich auch in diesem Jahrtausend eine ausgedehnte Mittagspause, etwas, was es sonst im Berliner Einzelhandel schlichtweg seit weit über zwanzig Jahren nicht mehr gibt. Dafür hat dieser Händler Bauteile vorrätig, deren Existenz das Conrad-"Fachpersonal" an den Bauteiletheken vorsichtshalber abstreitet. Geben tut es den Laden wohl in erster Linie deswegen noch, weil er sich früh genug aufs Distributorengeschäft ausgeweitet hat und damit kleinere Betriebe bedient, die nicht die Stückzahlen abwerfen, für die die größeren Buden einen Vertriebsingenieur 'rumschicken. (Für Ortsunkundinge: Segor)
Rufus Τ. F. schrieb: > Dafür hat dieser Händler Bauteile vorrätig, deren Existenz das > Conrad-"Fachpersonal" an den Bauteiletheken vorsichtshalber abstreitet. Dann ist er aber die Ausnahme. Der Grund, weshalb ich fast nur noch online kaufe, sind nicht die Preise, sondern das dürftige Sortiment. Bei jeder zweiten Position kommt der Satz "Habe ich nicht da, muß ich bestellen". Nützt mir aber wenig, das kann ich selbst.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das gibt so ein Händler natürlich ungerne zu Ist ja auch 'ne Frage der Selbsteinsicht. Der Laden lief jahrelang, man hat doch nichts falsch gemacht, oder? Also müssen es die äußeren Umstände sein … mit der Erkenntnis, dass sich so ein Laden gar nicht mehr rechnet, tut man sich dann schwer. Segor dürfte ja da auch die ziemliche Ausnahme sein inzwischen.
Jörg W. schrieb: > Segor dürfte ja da auch die ziemliche Ausnahme sein inzwischen. Das denke ich auch. Noch ist die Gegend, in der der Laden ist, praktisch unverändert durch die letzten 30 Jahre gekommen. Das ist eine der uninteressanteren und abgelegeneren Ecken von Nord-Charlottenburg, an der Grenze zu Moabit. Letzteres wird seit der Bezirkszusammenlegung ja maklerkonform "Mitte" genannt und allmählich weggentrifiziert (lohnt: Billige Gegend, billige Wohnungen, in Innenstadtlage, recht nah am Regierungsviertel, kann man problemlos als "angesagter Mitte-Kiez" an ortsunkundige verhökern). Vom Segor bis zum Bundeskanzleramt sinds auch nur gerade mal vier Kilometer Luftlinie. Irgendwann wird auch Nord-Charlottenburg als wohnungstechnisches Entwicklungsgebiet angesehen werden, aber das dürfte noch so seine zehn bis zwanzig Jahre dauern.
Moby A. schrieb: > Die Gegend Nähe Hbf. ist leider zu unsicher geworden. Die Schillerstrasse ist die einzige Ecke weltweit, an der ich schon mal unter Vorzeigen einer Schusswaffe daran gehindert wurde, einen Parkplatz zu besetzen, und das war kein Polizist. Aber das war vor 20 Jahren. Wenn ich heute die ganzen Geldwaschanlagen rund um den Münchner Bahnhof sehe "Spielhalle hat angeblich Einnahmen zahlt angeblich Miete an Hausbesitzer" dann weiss ich, daß es dort seit dem noch schlimmer geworden ist. Aber in Bayern gibt es ja keine Kriminalität, dort reagieren Polzisten auf eine Strafanzeige auch bloss mit 'So So' und rühren keinen Finger, es könnte ja die Statistik und das eigene Schmiergeld versauen.
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Michael B. schrieb: > Aber in Bayern gibt es ja keine Kriminalität, dort reagieren Polzisten > auf eine Strafanzeige auch bloss mit 'So So' und rühren keinen Finger, > es könnte ja die Statistik und das eigene Schmiergeld versauen. Hört sich nach Geplapper und Polemik an, denn eine nicht bearbeitete und nicht aufgeklärte Straftat macht sich in der Statistik doch eher ungünstig, oder nicht?
Das klingt nach einer gar nicht erst aufgenommenen Strafanzeige.
Rufus Τ. F. schrieb: > Das klingt nach einer gar nicht erst aufgenommenen Strafanzeige. Wobei sich damit wohl kein Polizist erwischen lassen dürfte …
Georg A. schrieb: > Bürklin mit seinem Apothekenstyle (sowohl von den Mitarbeitern als auch > im Preis) war für mich nach zwei Besuchen eh gestorben. Das hat so nach > "wir wollen euch blöden Bastler hier nicht haben" gerochen, das wollte > ich mir nicht mehr antun. Der Bürlin war ja auch da in der Nähe und ist jetzt in einen Vorort gezogen. Ich habe da ein paar Mal eingekauft, Vorab-Bestellung per Fax war da notwendig etc. Aber es waren kleine Mengen, da war der Preis nicht so ausschlaggebend.
Update: Hartnagel existiert noch in der Implerstrasse. Ist aber eher ein Trauerspiel. Wenn man etwas bestimmtes will, dann kann man das vergessen. Für Bastler ist er noch ganz gut. 1 kg rote LEDs: kein Problem! Zur Schillerstrasse: Gnade der frühen Geburt. Ich hab noch die 70er und 80er mitbekommen. Minimum 30 E-Läden vollgestopft mit gutem Material. Sie waren alle da: RIM, Hartnagel, Conrad, Bürklin, Strixner, Holzinger, ..... Lustig waren vor allem die Nutten, die noch überall rumstehen durften und die bayrisch geredet haben. Heute ist das ein Schleierviertel. Kommt schonmal vor, dass eine Drogenleiche irgendwo rumliegt (Derrick wurde dort gerne gedreht) oder die Brieftasche pötzlich weg ist. Mooshammer hat dort seinen Mörder aufgegabelt. Die letzten Stadtteilstatistiken besagen 100% Nichtdeutsche. Komplett gekippt das Bahnhofsviertel.
würde mich nicht wundern: https://www.youtube.com/watch?v=lzlYcenoPZk Gibt es neben Hartnagel noch andere Elektrobastler-Shops in München?
Mir ist kein einziger bekannt. In Muc wurden die alle durch Dönerbuden ersetzt. Es lässt sich damit kein Geld mehr verdienen. Bei 300€ Miete pro qm ist da nix mehr drin. Sogar die Hypo an der Ecke hat sich verzogen. Seit es internet gibt, wird nur noch bestellt bis der DHL-Arzt kommt.
Ralf S. schrieb: > Zur Schillerstrasse: > Gnade der frühen Geburt. Ich hab noch die 70er und 80er mitbekommen. > Minimum 30 E-Läden vollgestopft mit gutem Material. Sie waren alle da: > RIM, Hartnagel, Conrad, Bürklin, Strixner, Holzinger, ..... > Lustig waren vor allem die Nutten, die noch überall rumstehen durften > und die bayrisch geredet haben. Heute ist das ein Schleierviertel. Kommt > schonmal vor, dass eine Drogenleiche irgendwo rumliegt (Derrick wurde > dort gerne gedreht) oder die Brieftasche pötzlich weg ist. Mooshammer > hat dort seinen Mörder aufgegabelt. Die letzten Stadtteilstatistiken > besagen 100% Nichtdeutsche. Komplett gekippt das Bahnhofsviertel. Ja, ich kann mich noch gut an die 90er erinnern. Nutten habe ich dort keine mehr gesehen, aber vielleicht hat es was mit der Thematik zu tun, die im Song "Skandal im Sperrbezirk" angesprochen wird - ich weiss es nicht. Auf die Gegend gekommen bin ich über einen Elektronikramsch-Laden in der Schellingstr. Der befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fernsehsender Tele 5. Das war der Anfang der ganzen Story: Ich wollte die Bino-Maus sehen. Den Elektronikladen entdeckte ich erst, nachdem ich frustriert auf die andere Straßenseite rüberschlenderte, weil ich die Maus nicht sehen durfte. Der Laden beinhaltete viele Schätze. Unter anderem einen halbausgeschlachteten Computer aus den 70ern. Für einen Jungen war das das Paradies. Der Verkäufer war ein junger Kerl. Manchmal standen andere Kunden herum und führten Gespräche mit ihm. Einmal ging es um einen österreichischen Amateurfunker, der regelmässig, meist abends, auf Sendung ging, um wüste Beschimpfungen Richtung Deutschland zu übermitteln. Irgendwann empfing mich der Verkäufer mit den Worten: "Junge, wir machen dicht. Du musst dir dein Zeug jetzt woanders besorgen." Er gab mir die Adresse von Hartnagel. Ich war traurig. Aber so war es halt. Der Hartnagel hatte ein wesentlich größeres Sortiment, aber die Atmosphäre leider nicht so cool und familiär. Trotzdem wurde es zu meinem Stammladen, über fast 20 Jahre.
Es ist wirklich unglaublich, was ich beim RIM alles an Land gezogen hab damals. Da gab es mal zehntnerweise Ringkerntrafos aufgebaut, vermutlich aus einer Überproduktion für 5 Mark das Stück. 1A-Ware! Dafür zahlt man heute 50-60 Euro bei der E-Apotheke. Schöne Metallgehäuse, Leiterplatten, Elkos, Widerstande, hochpräzise Meßgeräte von Markenherstellern zum Saufurdern. Alles für ein paar Markerl. Das Paradies kommt nicht wieder!
Helmut v. schrieb: > würde mich nicht wundern: > https://www.youtube.com/watch?v=lzlYcenoPZk > > Ist ja wirklich nett und brav das Video. Ein paar arme Bettler und Tagelöhner. Ich bin mal vor Einbruch der Dunkelheit da durch. Da muss man sogar als Mann die Hand am Pfefferspray haben. Da hängen Taliban-Typen herum, zum Fürchten.
Rufus Τ. F. schrieb: > Noch ist die Gegend, in der der Laden ist, praktisch unverändert durch > die letzten 30 Jahre gekommen. Das ist eine der uninteressanteren und > abgelegeneren Ecken von Nord-Charlottenburg, an der Grenze zu Moabit. > Letzteres wird seit der Bezirkszusammenlegung ja maklerkonform "Mitte" > genannt und allmählich weggentrifiziert (lohnt: Billige Gegend, billige > Wohnungen, in Innenstadtlage, recht nah am Regierungsviertel, kann man > problemlos als "angesagter Mitte-Kiez" an ortsunkundige verhökern). > > Vom Segor bis zum Bundeskanzleramt sinds auch nur gerade mal vier > Kilometer Luftlinie. > > Irgendwann wird auch Nord-Charlottenburg als wohnungstechnisches > Entwicklungsgebiet angesehen werden, aber das dürfte noch so seine zehn > bis zwanzig Jahre dauern. Ich hab 6 Jahre in Berlin gelebt, erst in Buckow, später in der Hermannstr. Es war eine schöne und günstige Wohnung, mit Balkon und allem drum und dran. Hab die Wohnung recht schnell und unkompliziert bekommen. Weil ich der einzige Mietinteressent war. Ich wusste bereits von der Gentrifitierung in anderen Bezirken. Meine Berliner Arbeitskollegen hatten nicht mal im Traum daran gedacht, dass es auch dort einsetzen könnte. Ich aber blickte auf die Altbauten und spürte: Das kann doch nicht ewig so bleiben! Und dann ging es los. Es ging sehr schnell. Es traf plötzlich Leute aus meiner Nachbarschaft. Ich kriegte mit, mit welchen Methoden die Mieter rausgedrängt wurden. Und ich habe den Wiederstand mitbekommen. Auch ich habe mich eingesetzt. Genutzt hat es gar nichts.
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Ich weiß, Thread ist älter - aber geht ja immer noch um das gleiche Thema 😁 Weil ich einen Widerstand brauche, hab ich mich nach ein paar Jahren mal wieder an den Hartnagel erinnert, der ja in die Implerstraße umgezogen ist. Mit erstaunen hab ich festgestellt - das ist jetzt der Balzer, ebenfalls aus der Schillerstraße. Ich hoffe, der Herr hat sich das vergüten lassen. Er tat mir damals irgendwie leid, weil er ja schon älter schien und (mutmaßlich) kurz vor der Rente noch umziehen musste. In eine Gegend, in der es wahrscheinlich kaum Kundschaft gibt. Einmal war ich dann bei ihm und hab mir aus Mitleid zwei total überteuerte 80mm Lüter gekauft, nur damit ich nicht wieder gehe ohne etwas gekauft zu haben 😑 Glaub ich muss mal wieder hin und kucken, was es "neues" beim Balzer gibt 😊 Wäre cool, wenn die Implerstraße das neue Münchner Silicon Valley werden würde - ist aber unwahrscheinlich wenn alle Geschäfte in der immer gleichen Adresse einziehen 🤔
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Nachdem Bürklin den Standort nahe des Hauptbahnhofs aufloeste gab es weniger Laufkundschaft. Mit 49 Euro Ticket kommt man jetzt leichter hin, weil mit zwei Streifen der Streifenkarte waere der Weg es fast eine Schleife, wenn man in die Kontrolle geraet.
Moby A. schrieb: > Dieser firmiert nun als > Balzer CFS electronic in der Implerstraße (U-Bahn Station). Upsi, das war 2015 schon ein Balzer ... Ähm ja hmm ... und das obwohl heute nicht Freitag ist 🙈
Den gabs ja damals doppelt, einmal in der Landwehr und in der Schillerst. In der Schillerstr gabs die ganzen Auslaufteile. Der andere Laden hatte bloss "Neuteile" Aber MIR war mir immer lieber. Einige der Läden sind soweit mir bekannt, in Richtung Dachau umgezogen. Aber ob dort auf einem Fleck oder verstreut weiss ich nicht.
Uli S. schrieb: > Aber MIR war mir immer lieber. Hier steht was dazu: https://www.northdata.de/MIR+-+Elektronik+Vertriebs+GmbH,+Egling+a.+d.+Paar/Amtsgericht+Augsburg+HRB+22203 Und angehängt habe ich den Screenshot der Historie.
Gestern hatte ich etwas Zeit und grad in München. Ich wollte zu Balzer in der Implerstrasse. Hatte Pech gehabt, wie das Bild zeigt. Den Laden gibt es dort auch nicht mehr.
Dieter D. schrieb: > Den Laden > gibt es dort auch nicht mehr. Eh erstaunlich, dass es ihn so lange gab. Wer hätte da denn hingehen sollen? :shrug:
Moin, Da, wo lange Radio-RIM war, ist auch gerade nur ein grosses Loch... Gruss WK
Dieter D. schrieb: > Gestern hatte ich etwas Zeit und grad in München. Ich wollte zu Balzer > in der Implerstrasse. Hatte Pech gehabt, wie das Bild zeigt. Den Laden > gibt es dort auch nicht mehr. Das ist schade. D.h. in München gibt es jetzt gar kein Ladengeschäft für elektronische Bauteile mehr?
Der Trend geht branchenübergreifend halt zu immer grösseren Läden, und dafür weniger.
Mampf F. schrieb: > Einmal war ich dann bei ihm und hab mir aus Mitleid zwei total > überteuerte 80mm Lüter gekauft, nur damit ich nicht wieder gehe ohne > etwas gekauft zu haben Konzept "Einzelhandel" in einem Satz zusammengefasst. Almosen statt tragfähiges Geschäftsmodell. Und da wundert sich noch jemand dass die alle schließen?
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Cyblord -. schrieb: > tragfähiges Geschäftsmodell Was wäre deiner Meinung nach ein "tragfähiges Geschäftsmodell" für so einen Laden?
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Benedikt L. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> tragfähiges Geschäftsmodell > > Was wäre deiner Meinung nach ein "tragfähiges Geschäftsmodell" für so > einen Laden? Gibts nicht. Deshalb ist die Schließung die Lösung. Und keine Almosen.
Die Zeiten ändern sich. Als die Dönerbuden und An und Verkauf in der Schillerstraße überhand nahmen bin ich nicht mehr dort hin gefahren. Das dürfte schon im Jahr 2000 gewesen sein. Gottseidank hat dann einer Ebay erfunden, da gibt es immer reichlich Schrott zum Basteln ;-)
Cyblord -. schrieb: > Almosen statt tragfähiges Geschäftsmodell. Und da wundert sich noch > jemand dass die alle schließen? Beratung, Reparaturen, Bauteilbeschaffung, Projekthilfen aller Art von der Front- & Leiterplatte bis zur Bestückung, Zuschneiden/ Bohren /Löten /Konfektionieren- die Liste möglicher und bezahlter Serviceleistungen ist eigentlich lang. Und dann das Ganze noch in einem Ballungsraum wie München. Natürlich brauchts qualifiziertes Personal und Durchhaltevermögen dazu. Nicht nur 1 einzige Person die den ganzen Laden schmeisst. Beim Balzer war ich Kunde bis zuletzt. Zum Angebot muss ich sagen das es (für meinen Bedarf) aus viel unbrauchbarem Schrott und überaltertem Zeug bestand und man selten etwas Originelles oder gar Aktuelles entdeckte- von Preisschnäppchen will ich da noch gar nicht reden. Ein systematisches, ausgebautes Angebot von potentiellen Gehäusen wär zum Beispiel ein Grund, einen solchen Laden aufzusuchen. Dinge also die man vor dem Kauf gerne mal in der Hand hält und deren Eigenschaften man nicht von irgendeinem Beispiel-Internetbildchen ableiten und hoffend erraten muss.
Gerhard H. schrieb: > Ein systematisches, ausgebautes Angebot von potentiellen Gehäusen wär > zum Beispiel ein Grund, einen solchen Laden aufzusuchen. Dinge also die > man vor dem Kauf gerne mal in der Hand hält und deren Eigenschaften man > nicht von irgendeinem Beispiel-Internetbildchen ableiten und hoffend > erraten muss. Und was passiert dann? 8 von 10 Kunden kommen, schauen sich die Gehäuse an und bestellen sie direkt im Laden über ihr Smartphone billiger bei einem Versandhandel.
Udo S. schrieb: > Und was passiert dann? 8 von 10 Kunden kommen, schauen sich die Gehäuse > an und bestellen sie direkt im Laden über ihr Smartphone billiger bei > einem Versandhandel. Das wäre noch Best-Case. In Wirklichkeit ist die Menge an Kunden welche so ein Angebot interessieren würde extrem klein. Und die bestellen direkt Online ohne in den Laden zu gehen. Online bekommt man nämlich direkt die Zeichnung und 3D STEP Daten. Befingern braucht man da nix. Mit den STEP Daten kann ich meine Platine direkt einpassen.
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Ob und inwieweit die heutigen (Wegwerf) Zeiten natürlich überhaupt noch eine ergiebige Zielgruppe für solche Service-Läden hergeben vermag ich nicht zu sagen. Fakt ist, als Bastler hätte ich das (gewünschte) Angebot gerne genutzt. Fakt ist, daß der Laden auch mit seinem technisch mehr historischen Angebot gerne besucht wurde. Fakt ist, solche Läden können Hotspots sein um kreativ auf neue Gedanken zu kommen. In 3D, aktuell ausgestattet und mit menschlicher Fachberatung allemal. Ich war gerne zu Besuch, irgendwas Brauchbares fand sich immer und der Balzer war ein kundiger und angenehmer Gesprächspartner. Mal sehn wie lange der Segor in Berlin noch durchhält. Sollte Eurer Logik zufolge ja auch bald zu sein...
Gerhard H. schrieb: > Ob und inwieweit die heutigen (Wegwerf) Zeiten natürlich überhaupt noch > eine ergiebige Zielgruppe für solche Service-Läden hergeben vermag ich > nicht zu sagen. Die Tatsache dass es sowas nicht gibt, sagt hier alles. Wäre da eine Zielgruppe, würde es jemand machen.
Cyblord -. schrieb: > Wäre da eine Zielgruppe, würde es jemand machen. Vielleicht hast Du (leider) Recht. Vielleicht ändern sich die Zeiten ja wieder. Denn Basteln im Allgemeinen und Elektronik im Speziellen kann doch ein sehr erfüllendes und nützliches Hobby sein!
Gerhard H. schrieb: > Vielleicht hast Du (leider) Recht. > Vielleicht ändern sich die Zeiten ja wieder. Denn Basteln im Allgemeinen > und Elektronik im Speziellen kann doch ein sehr erfüllendes und > nützliches Hobby sein! Die Bastel-Szene ist heute größer denn je. Aber sie ist auch anders als du es gewohnt bist.
Le X. schrieb: > Die Bastel-Szene ist heute größer denn je. > Aber sie ist auch anders als du es gewohnt bist. So sehe ich das auch, auch bezüglich der geänderten Bezugsmöglichkeiten für Bauteile. Als ich in Altona wohnte, habe ich gerne in Läden wie Conrad, Baderle, Lück etc. gestöbert. Alleine deren Bauteile-Theken waren ein Grauen. Aber was war die Alternative? Ein Paket von Reichelt brauchte vor wenigen Jahrzehnten gerne 2-3 Wochen zu mir. Heute wohne ich (wieder) ländlich, das Päckchen von Reichelt ist binnen zwei Tagen da und ich muss mir keine Reise in die Großstadt antun. Läden wie Hartnagel in München oder Segor in Berlin tun mir natürlich leid. Aber einen Bummel in der verstopften Großstadt tue ich mir nicht mehr an, den Postversand halt ich auch für ökologischer. Hoffe doch, dass Hartnagel und Segor ihn ebenfalls bieten?
Rainer Z. schrieb: > Heute wohne ich (wieder) ländlich, das Päckchen von Reichelt ist binnen > zwei Tagen da und ich muss mir keine Reise in die Großstadt antun. Um die blanke und schnelle Erhältlichkeit von Bauteilen gehts ja auch immer weniger. Die Lücke müsste eben mit weiteren Service- Leistungen geschlossen werden. Es kann sich doch nicht jeder eine voll ausgestattetes Produktionsinstrumentarium für Projekte aller Art leisten und hat nicht jeder Zeit sich in die einzelnen Gewerke einzuarbeiten.
Gerhard H. schrieb: > Um die blanke und schnelle Erhältlichkeit von Bauteilen gehts ja auch > immer weniger. Die Lücke müsste eben mit weiteren Service- Leistungen > geschlossen werden. > Es kann sich doch nicht jeder eine voll ausgestattetes > Produktionsinstrumentarium für Projekte aller Art leisten und hat nicht > jeder Zeit sich in die einzelnen Gewerke einzuarbeiten. Aber PCBs, PCBAs, 3D Druckteile, Frontplatten und Schablonen kann man schon Online ordern.
Cyblord -. schrieb: > ... kann man schon Online ordern Zu teils saftigen Preisen und langen Fertigungszeiten- und immer mit Versand(kosten/zeit)... Mal eben einen Durchbruch stanzen lassen? Einen Plexiglas-Zuschnitt erhalten? Etwas löten lassen? Die Reihe der möglichen Dienstleistungen (gebündelt an einer Stelle) ließe sich endlos fortsetzen. Der Vorteil es gleich in die Hand und Beratung zu bekommen oder ggf. noch schnell was abändern zu können ist durch Service aus irgendeiner Ferne schwer zu bieten. OK, ich habe verstanden Du brauchst es nicht. So schnell ist das aber nicht zu verallgemeinern.
Das Problem - man müsste vielen Fachfremden - aber von sich selbst überzeugten Heimwerkerkönigen erst die Informationen aus der Nase ziehen - und dann das ganze noch zumindest auskömmlich bezahlt bekommen. Wer bescheid weiß - lässt es vom Onlineservice nach eigener Zeichnung / 2D-CAD machen oder findet selbstständig den Weg zum Telefon und zur CNC-Bude, Laserbeschriftungsfirma mit Datron CNC oder ins staatlich geförderte Fablab. Und die, die ganz ganz viel Beratung brauchen - wollen meist nix bezahlen oder sind Quälgeister. Natürlich werden da auch vernünftige Kunden dabei sein - aber die Katastrophen mit unbezahlten Sonderwünschen werden überproportional hoch sein. Waas - so sieht das jetzt aus was ich erzählbestellt habe, nee das bezahl ich nicht / Geldzurück - schwups. Ich erinnere mich da an unseren örtlichen Elektro und Bauteileladen wo ich als Jugendlicher öfters gestöbert und die Kunden beobachtet habe. Da würde ich ungeduldiger Hibbel eher auf Therapeut in einer Irrenanstalt umschulen wollen. Natürlich würde ich mir auch eine CNC Bude mit Wünschdirwasthresen mit Blabla to CAD/CAM, Materiallager und Sofortservice im Ort wünschen. Aber die letzte kleine Dreherei hat hier auch vor einigen Jahren zugemacht. Und was für selbstverliebte Knallbonbons im hochgejubelten Fablab und Coworkingspace in der benachbarten Großstadt bei der Kundenfangveranstaltung zu besichtigen waren - hatte eher Zoocharakter. Nur ohne teueren Eintritt. Ich hab mir dann im "Wir sind hier alle sowas wie ne tolle Familie" Cafe noch einen teuren Drink gegönnt - und mir gesagt - ne Baisimitgliedachaft zu Gerätequälen wenn ich keine eigene Werkstatt hätte - wär vielleicht was - aber auch nicht mehr... Ist jetzt etwas Gehässig - aber so eine Endkunde - Sondergeschichtenbude sehe ich mit größter Skepsis. Die ganzen kleine Elektroniklädchen und Radiofernsehwerkstätten sind ja leider eingegangen.
Ja der Teufel liegt im Detail. Wir werden es hier auch nicht herbeireden. Man entschuldige bitte mein Ansinnen, den Elektroniklädchen eine neue Perspektive zu eröffnen.
Rainer Z. schrieb: > Läden wie Hartnagel in München oder Segor in Berlin tun mir natürlich > leid. Segor scheint sich ja zu halten. Vielleicht ist Berlin einfach genug Einzugsgebiet, als dass es einen derartigen, gut geführten Laden verträgt. Conrad hier in Dresden lief bis zuletzt offenbar so schlecht nicht, hatte kompetentes Personal und eine gute Innenstadtlage (direkt am Hauptbahnhof). Selbst wenn C-Preise 20 oder 30 % über irgendwelchen Online-Versendern liegen, kann es sich lohnen, wenn man irgendwas von heute auf morgen und dann nur ein Einzelstück haben will … außerdem konnte man versandkostenfrei in die Filiale bestellen. Das Licht ist dort vor allem deshalb ausgegangen, weil der Eigentümer des Gebäudes (die hiesigen Stadtwerke) es komplett umgewidmet hat, sodass es dort gar keine Ladengeschäfte mehr gibt.
Gerhard H. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> ... kann man schon Online ordern > > Zu teils saftigen Preisen Billig könnte man das vor Ort allerdings erst recht nicht anbieten., > Mal eben einen Durchbruch stanzen lassen? Einen Plexiglas-Zuschnitt > erhalten? Etwas löten lassen? Die Reihe der möglichen Dienstleistungen > (gebündelt an einer Stelle) ließe sich endlos fortsetzen. Frag dich mal wie viele Kunden man so bedienen könnte und was man da nehmen müsste. Und wenn da nur 1 Kunde vor dir ist, wartest du womöglich nen halben Tag. > Der Vorteil es > gleich in die Hand und Beratung zu bekommen oder ggf. noch schnell was > abändern zu können ist durch Service aus irgendeiner Ferne schwer zu > bieten. Schnell? Da werden immer die gleichen Typen abhängen und ewig über irgendwas Diskutieren. > OK, ich habe verstanden Du brauchst es nicht. So schnell ist das > aber nicht zu verallgemeinern. Die Frage ist ob eine kritische Masse das brauchen kann und was die dafür bezahlen würden.
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Rainer Z. schrieb: > Läden wie Hartnagel in München oder Segor in Berlin tun mir natürlich > leid. Aber einen Bummel in der verstopften Großstadt tue ich mir nicht > mehr an, Das ist ein weiterer Problempunkt. Läden in der Stadt funktionieren nur für die Leute, die auch dort wohnen. Ich komme aus der dörflichen Umgebung, was nur mit dem Auto machbar ist und bin durch die Verkehrspolitik erfolgreich vergrault. Egal, 'mein' Conrad war in einem Industriegebiet und per PKW gut erreichbar, um 20 Minuten einfache Fahrt. Angelockt hat er mit trotzdem nicht, weil ich spezielle Dinge dort nicht bekomme. Beratung brauche ich nicht, was ich nicht selbst kann, weiß der dortige Verkäufer schon garnicht. Vor ein paar Jahren war ich bei Pollin im Laden, ländliche Lage, großer Parkplatz. Komme ich so bald nicht wieder hin weil 500km entfernt. Und selbst wenn ich in der Region wohnen würde - der Laden gibt für den Bastler nichts her. Er hat natürlich den Vorteil, dass man an der Bestelltheke (fast) alles bekommen kann, weil er direkt am Versandlager ist. > den Postversand halt ich auch für ökologischer. Scheiß Buzzword, heute wird jede negative Veränderung so oder ähnlich begründet. Gerhard H. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> ... kann man schon Online ordern > > Zu teils saftigen Preisen und langen Fertigungszeiten- und immer mit > Versand(kosten/zeit)... > Mal eben einen Durchbruch stanzen lassen? Einen Plexiglas-Zuschnitt > erhalten? Etwas löten lassen? Die Reihe der möglichen Dienstleistungen > (gebündelt an einer Stelle) ließe sich endlos fortsetzen. Der lokale Laden kostet Miete, die Mitarbeiter wollen bezahlt werden und das bei Deinen Anforderungen sicherlich oberhalb Mindestlohn. Was wärst Du bereit, für deren Dienstleistung zu zahlen und wie oft würdest Du diese nutzen wollen? Was Versandkosten angeht: Ich habe früher viel Zeug bei R* und P* bestellt und ein gehöriges Lager an Standardteilen im Haus. Seit ich Aliexpress kenne, setze ich bei Pollin kaum noch etwas um und bin damit wohl nicht der einzige, der auch denen wenig Freude bereitet. Jörg W. schrieb: > Segor scheint sich ja zu halten. Vielleicht ist Berlin einfach genug > Einzugsgebiet, als dass es einen derartigen, gut geführten Laden > verträgt. Der wird auch einiges per Versand machen, mit seinem Service programmierter Bausteine? > Conrad hier in Dresden lief bis zuletzt offenbar so schlecht nicht, > hatte kompetentes Personal und eine gute Innenstadtlage (direkt am > Hauptbahnhof). Was machst Du, wenn Du z.B. aus dem Umland von Freiberg kommst? Mit dem Zug anfahren oder Parkhaus suchen oder doch lieber per Internet bestellen? ------- Wir führen hier das drölfundschwanzigste Palawer über lokal versus online mit dem immer wieder gleichen Ergebnis. Ich brauche zwei Eckventile, der lokale Baumarkt hat Muster, sie aber nicht lieferbar. Ich hätte 7,50€ bezahlt, aber sie waren nicht vorrätig. Ab an den Bildschirm, waren sie übermorgen da und sogar billiger. Ich brauchte zwei Cu-Dichtringe und war über zwei Stunden und 110 km unterwegs, gekostet haben sie 2 Euro. Hätte ich die sofort bestellt, wären es ein paar Euro mehr geworden, aber in Summe trotzdem billiger. Ich hätte noch mehr davon, schade für den lokalen Handel, aber es funktioniert einfach nicht mehr.
Manfred P. schrieb: > Was machst Du, wenn Du z.B. aus dem Umland von Freiberg kommst? Daher schrieb ich ja auch: genügend großes Einzugsgebiet bei Segor. (OK, Freiberg ist von Dresden zeitmäßig wahrscheinlich genauso weit weg wie Berlin-Adlershof von Segor. ;-) Für alles, wo der Fahrtaufwand größer als die potenziellen Versandkosten sind, hat das keinen Sinn.
Gerhard H. schrieb: > Um die blanke und schnelle Erhältlichkeit von Bauteilen gehts ja auch > immer weniger. Die Lücke müsste eben mit weiteren Service- Leistungen > geschlossen werden. > Es kann sich doch nicht jeder eine voll ausgestattetes > Produktionsinstrumentarium für Projekte aller Art leisten und hat nicht > jeder Zeit sich in die einzelnen Gewerke einzuarbeiten. Du suchst ein FabLab ? Scheint jetzt auch kein so brennendes Geschäftsmodell zu sein. Als Bauelemente in DM statt Cent verkauft wurden, konnte ein Laden damit Gewinne erwirtschaften. Man könnte heute natürlich 100er Gurtabschnitte anbieten, oder die Adafruit Breakoutboards. Aber früher passte das Sortiment auf eine Seite, heute brauchst du ein ganzes Buch, zu viel totes Kapital. Es ist ja inzwischen schon so, dass sich nicht mal für jedes EU Land ein Grossversender etablieren kann, sondern TME Europa bedient und die Leute bei Mouser und LCSC bestellen.
Jörg W. schrieb: > Für alles, wo der Fahrtaufwand größer als die potenziellen Versandkosten > sind, hat das keinen Sinn. Das gilt bei mir schon für jedes Spezialgeschäft. Töpferwaren ? Ist ein paar Orte weiter aber ich bestelle dort, Porto ist billiger als Hinfahren. Nachbarstadt ? Schon wegen Parkgebühren lieber im Versand. Lokale Innenstadt ? Wer da schon mal Parkgebühren bezahlt hat und im Geschäft NICHT das bekommen hat was er suchte, spart sich den Weg auch lieber.
Michael B. schrieb: > Wer da schon mal Parkgebühren bezahlt hat und im Geschäft NICHT das > bekommen hat was er suchte, spart sich den Weg auch lieber. Klar. Lieber dreimal bestellen und fünfmal "gefällt nicht" zurück schicken.
In 1972 schwänzte ich mal die Schule, um mit dem Zug nach München zu fahren, um RIM und die anderen elektronischen Märchenläden besuchen zu können. War das spannend. Aber Geld war sehr knapp. Da mußte man sehr diszipliniert sein. In den 80er Jahren hatten wir in Edmonton noch mindestens 10 Elektronikläden mit reichhaltiger Komponentenauswahl. Ist nun alles weg. Jetzt gibt es nur noch Digikey und Mouser zum Bestellen.
Jörg W. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Was machst Du, wenn Du z.B. aus dem Umland von Freiberg kommst? > Daher schrieb ich ja auch: genügend großes Einzugsgebiet bei Segor. (OK, > Freiberg ist von Dresden zeitmäßig wahrscheinlich genauso weit weg wie > Berlin-Adlershof von Segor. ;-) Das hast Du verdammt grenzwertig zitiert! Du schriebst: >>> Conrad hier in Dresden lief bis zuletzt offenbar so schlecht nicht, >>> hatte kompetentes Personal und eine gute Innenstadtlage (direkt am >>> Hauptbahnhof). Freiberg bezog ich ganz sicher nicht auf Segor. Ich bin mir sicher, dass C*-Dresden mit "gute Innenstadtlage" das gleiche Problem wie an anderen Orten hatte, zu wenig Kunden und für die aus dem Umland nur unbequem erreichbar. Jörg W. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Wer da schon mal Parkgebühren bezahlt hat und im Geschäft NICHT das >> bekommen hat was er suchte, spart sich den Weg auch lieber. > > Klar. Lieber dreimal bestellen und fünfmal "gefällt nicht" zurück > schicken. Das empfinde ich als unsachliche Polemik. Wenn ich etwas zurück geschickt habe, war es eine Mängelrüge. An Retouren wegen Nichtgefallen kann ich mich nicht erinnern! Ich muss demnächst mal zum lokalen KiK, meine Jeans bekommt Löcher - die kaufe ich nicht im Versand.
Manfred P. schrieb: > Ich muss demnächst mal zum lokalen KiK, meine Jeans bekommt Löcher - die > kaufe ich nicht im Versand. Ja, Klamotten sind eine Ausnahme, kaufe ich auch nicht im Versand. Andere Menschen denken auch hier anders, Klamotten haben offenbar die höchste Retour-Quote, wird von den Verkäufern hingenommen. Ist aber nicht mein Stil. Mit Jeans kann ich z.B. bei Levi's allerdings eine Ausnahme machen und doch im Versand ordern. Die passen in meiner Größe immer.
Manfred P. schrieb: > Freiberg bezog ich ganz sicher nicht auf Segor. Völlig klar. > Ich bin mir sicher, dass C*-Dresden mit "gute Innenstadtlage" das > gleiche Problem wie an anderen Orten hatte, zu wenig Kunden und für die > aus dem Umland nur unbequem erreichbar. Nein. Durch die Lage am Hauptbahnhof gut erreichbar (selbst von Freiberg aus, da fährt etwa alle halbe Stunde was ;-), aber "Umland" ist eben ab einer gewissen Größe der Stadt gar nicht mehr nötig. Das ist, was ich auch bei Segor denke. Ich schrieb doch: Conrads Problem hier war, dass sie aus dem Laden gekündigt worden sind, weil der Eigentümer das ganze Gebäude umgebaut hat (und noch umbaut). Für ein neues Ladenlokal mit ähnlich guter Lage wiederum hätte sich der Neuanfang gewiss nicht gelohnt. Selbst ein purer Umzug verschlingt Unmengen von Geld (die dann erstmal wieder eingespielt werden müssen), und die Mieten in der Innenstadtlage werden nicht mehr vergleichbar sein mit dem, was sie da 30 Jahre zuvor bekommen konnten. >> Klar. Lieber dreimal bestellen und fünfmal "gefällt nicht" zurück >> schicken. > > Das empfinde ich als unsachliche Polemik. OK, akzeptiert.
Gerhard H. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> ... kann man schon Online ordern > > Zu teils saftigen Preisen und langen Fertigungszeiten- und immer mit > Versand(kosten/zeit)... Kompletter Unsinn! Die Preise sind seit Jahren im Fallen, die Qualität und technischen Möglichkeiten steigen, auch durch China! > Mal eben einen Durchbruch stanzen lassen? Darum geht es gar nicht! Und mit so einem Krümelkram kann keiner ein Geschäft betreiben! Das ist nicht deine Bastelwerkstatt! > Einen Plexiglas-Zuschnitt > erhalten? Etwas löten lassen? Die Reihe der möglichen Dienstleistungen > (gebündelt an einer Stelle) ließe sich endlos fortsetzen. Träumer! > Der Vorteil es > gleich in die Hand und Beratung zu bekommen oder ggf. noch schnell was > abändern zu können ist durch Service aus irgendeiner Ferne schwer zu > bieten. OK, ich habe verstanden Du brauchst es nicht. So schnell ist das > aber nicht zu verallgemeinern. Ja, aber auch anders herum! Deine Bastelwerkstatt ist in der Menge NICHT gefragt!
Imho hat es schon einen Grund, wieso der Kram beim Balzer alles superveraltet war ... Bestimmt nicht nur, weil es Restposten waren ... Vermutlich waren es Restposten-Reste, die einfach jahrelang niemand wollte.
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Maik .. schrieb: > Das Problem - man müsste vielen Fachfremden - aber von sich selbst > überzeugten Heimwerkerkönigen erst die Informationen aus der Nase ziehen > - und dann das ganze noch zumindest auskömmlich bezahlt bekommen. > Wer bescheid weiß - lässt es vom Onlineservice nach eigener Zeichnung / > 2D-CAD machen oder findet selbstständig den Weg zum Telefon und zur > CNC-Bude, Laserbeschriftungsfirma mit Datron CNC oder ins staatlich > geförderte Fablab. Ja eben! Die ganzen Onlinebestellungen von kundenspezifischen Produkten (Platinen, Frontplatten, 3D Druck etc.) läuft SUPER Online! Daten liefen, Produkt bekommen! Wer die Daten vermurkst, ist selber Schuld und zahlt Lehrgeld. Aber man muss sich nicht ewig mit Tausenden Leuten über Standardkram unterhalten. > Ist jetzt etwas Gehässig - aber so eine Endkunde - Sondergeschichtenbude > sehe ich mit größter Skepsis. EBEN! Sonderlocken kosten VIEL Aufwand und damit Geld! Geld, was die Allerweisten weder haben noch ausgeben wollen. Darum entweder Standardprodukte in Massen (Handies, Kartoffeln, Laptops) oder vollautomatisierte Produktion nach individuellen CAM-Daten. > Die ganzen kleine Elektroniklädchen und > Radiofernsehwerkstätten sind ja leider eingegangen. Der Lauf der Zeit. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Was nicht heißen soll, daß man dem Zeitgeist hirnlos hinterher rennen soll.
Gerhard H. schrieb: > Ja der Teufel liegt im Detail. > Wir werden es hier auch nicht herbeireden. Man entschuldige bitte mein > Ansinnen, den Elektroniklädchen eine neue Perspektive zu eröffnen. Du willst "Zombies" am Leben halten.
Jörg W. schrieb: > Für alles, wo der Fahrtaufwand größer als die potenziellen Versandkosten > sind, hat das keinen Sinn. BINGO! Onlineversand hat nicht nur Nachteile! Es ist sinnvoller 100 kleine Päckchen mit EINEM Auto über 100km zu bewegen als 100 Autos mit 1 Päckchen!
Gerhard O. schrieb: > In den 80er Jahren hatten wir in Edmonton noch mindestens 10 > Elektronikläden mit reichhaltiger Komponentenauswahl. Ist nun alles weg. > Jetzt gibt es nur noch Digikey und Mouser zum Bestellen. Das Verhältnis von Bauteilkosten zu Personalkosten hat sich in den letzten 40 Jahren "leicht" verändert. Das spiegelt sich in den Verkaufsstrukturen wider.
Falk B. schrieb: > in den > letzten 40 Jahren "leicht" verändert verkauft Conrad in seinen Filealen eigentlich noch sowas wie ICs und Widerstände?
Falk B. schrieb: > BINGO! Onlineversand hat nicht nur Nachteile! Es ist sinnvoller 100 > kleine Päckchen mit EINEM Auto über 100km zu bewegen als 100 Autos mit 1 > Päckchen! Mein (stääändiges) Reden!! Reisezeit, Parkplatzgebühren, hohe eigene PKW-Betriebskosten (Autofahrer lügen sich gerne in ihre eigene Tasche) noch gar nicht berücksichtigt. Zusätzlich wurde der Online-Handel durch Internet (einfaches Suchen + Bestellen), Verbraucherschutzrechte, einfache Zahlungsabwicklung (PayPal) und erträgliche Paketlaufzeiten so attraktiv. Und die Landeier sind gegenüber den Großstädtern null im Nachteil. Vor 30 Jahren hätte ich davon geträumt. Das gilt nicht nur für Elektronikteile. Ich bedaure zwar, dass es den Eisenhöker in der nächsten Kleinstadt nicht mehr gibt, allerdings hatte der auch nicht jede Spezial-Schraube parat. Das Internet hingegen ist in Hinblick Auswahl und Verfügbarkeit ein Paradies. Angst, dass die Innenstädte veröden? Nein. Andere Nutzungskonzepte sind angesagt. Statt nuuur Läden und Büros auch Wohnungen, Gastronomie, Ateliers, Treffpunkte, Freizeitangebote, entschleunigte Straßen und Wege. Wohlfühloasen statt Einkaufshektik, dann wird das schon.
Falk B. schrieb: > Kompletter Unsinn! Die Preise sind seit Jahren im Fallen, die Qualität > und technischen Möglichkeiten steigen, auch durch China! Na ich weiß ja nicht in welcher Welt Du lebst doch offensichtlich hast Du Dir noch nie eine Frontplatte oder einen Plexiglaszuschnitt nach Maß anfertigen lassen. > Träumer! ... ist für mich jemand der die Lösung aller Probleme just in China sieht. Daß mir ein Service wie beschrieben von Nutzen wäre ist jedenfalls kein Traum. > Der Lauf der Zeit. Es fällt schon auf wie leicht es ist zu begründen, warum bei uns etwas nicht geht. Das muss der Zeitgeist sein!
Rainer Z. schrieb: > Angst, dass die Innenstädte veröden? Nein. Ja! Denn es ist längst Realität. Hier passt das "Träumer!". Freilich gehört mehr zur Problemlösung als ein nur paar neue "Elektroniklädchen".
Falk B. schrieb: > Du willst "Zombies" am Leben halten. Genaugenommen wären bei uns durchaus in ein paar wenigen Städten so etwas die das Elektronikhandelszentrum PERPA in Istanbul überlebensfähig. Schuld daran, dass es so etwas bei uns nicht gibt haben eigentlich die Unternehmensberater, die den Firmen empfahlen sich von solchen Zentren zu delokalisieren um zu verhindern, dass die Kunden recht einfach auch zur Konkurrenz flanieren können.
Waldi M. schrieb: > Rainer Z. schrieb: >> Angst, dass die Innenstädte veröden? Nein. > > Ja! > Denn es ist längst Realität. > Hier passt das "Träumer!". > Freilich gehört mehr zur Problemlösung als ein nur paar neue > "Elektroniklädchen". Na klar ist die Verödung vieler Innenstädte Realität. Weil dort die (meist konservativen) Lokalpolitiker noch immer nicht in der Realität angekommen sind. Und "Elektroniklädchen" ist heute das Letzte, was Innenstädte brauchen. Komme Du endlich selber in der Realität an, auch wenn Du weit über 80 Jahre alt und ein weißer Mann bist, was ich nach Deinem Beitrag vermuten muss.
Mampf F. schrieb: > verkauft Conrad in seinen Filealen eigentlich noch sowas wie ICs und > Widerstände? Welche Filialen ? https://www.otv.de/conrad-schliesst-filialen-549428/
Mampf F. schrieb: >> in den >> letzten 40 Jahren "leicht" verändert > > verkauft Conrad in seinen Filealen eigentlich noch sowas wie ICs und > Widerstände? Gibt es überhaupt noch Filialen? Die wollten doch praktisch alle schließen und nur noch Online verkaufen.
Rainer Z. schrieb: >> BINGO! Onlineversand hat nicht nur Nachteile! Es ist sinnvoller 100 >> kleine Päckchen mit EINEM Auto über 100km zu bewegen als 100 Autos mit 1 >> Päckchen! > Mein (stääändiges) Reden!! Reisezeit, Parkplatzgebühren, hohe eigene > PKW-Betriebskosten (Autofahrer lügen sich gerne in ihre eigene Tasche) > noch gar nicht berücksichtigt. Parkmöglichkeiten und Zeitaufwand sind meine Störfaktoren. PKW-Betriebskosten und "lügen sich gerne in ihre eigene Tasche" sind für mich zweitrangig. Ich will ein ordentliches Auto und fahre damit, wenn es mir sinnvoll erscheint. Ich kann zwar Kosten rechnen, tue es aber nicht wirklich, wenn ich bekomme, was ich brauche. > Ich bedaure zwar, dass es den > Eisenhöker in der nächsten Kleinstadt nicht mehr gibt, allerdings hatte > der auch nicht jede Spezial-Schraube parat. Einen solchen gibt es sogar noch, aber den zu besuchen, klemmt an Zeit und Parkmöglichkeiten. > Angst, dass die Innenstädte veröden? Nein. Andere Nutzungskonzepte sind > angesagt. Das wird seit Jahr(zehnt)en von gewissen Gruppen behauptet, die Realität der Innenstädte sieht anders aus. Waldi M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Kompletter Unsinn! Die Preise sind seit Jahren im Fallen, die Qualität >> und technischen Möglichkeiten steigen, auch durch China! > Na ich weiß ja nicht in welcher Welt Du lebst doch offensichtlich hast > Du Dir noch nie eine Frontplatte oder einen Plexiglaszuschnitt nach Maß > anfertigen lassen. Eine Frontplatte muß ich selbst feilen. Plexiglaszuschnitte kann ich in überschaubarer Entfernung bekommen, habe die aber seit Jahren nicht gebraucht.
Waldi M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Kompletter Unsinn! Die Preise sind seit Jahren im Fallen, die Qualität >> und technischen Möglichkeiten steigen, auch durch China! > > Na ich weiß ja nicht in welcher Welt Du lebst doch offensichtlich hast > Du Dir noch nie eine Frontplatte oder einen Plexiglaszuschnitt nach Maß > anfertigen lassen. Doch, hab ich. >> Träumer! > > ... ist für mich jemand der die Lösung aller Probleme just in China > sieht. Hat keiner geschrieben. Aber trotzdem Danke für das aktive Mißverstehen. > Daß mir ein Service wie beschrieben von Nutzen wäre ist > jedenfalls kein Traum. Da bist du aber der Einzige. Und davon kann kein Geschäft leben. >> Der Lauf der Zeit. > > Es fällt schon auf wie leicht es ist zu begründen, warum bei uns etwas > nicht geht. Das muss der Zeitgeist sein! Wenn du denn meinst, daß es geht, MACH ES und BEWEISE ES! Alles andere ist bestenfalls MEINUNG!
Mampf F. schrieb: > verkauft Conrad in seinen Filealen eigentlich noch sowas wie ICs und > Widerstände? Die haben keine Filialen mehr.
Dieter D. schrieb: > so etwas die das Elektronikhandelszentrum PERPA in Istanbul > überlebensfähig. Ein Blick tiefer in den Osten, bis China, Japan, Südkorea zeigt was an Elektronik-Shopping Paradiesen alles möglich ist. Viel mehr als es sich die Bedenkenträger hier vorstellen können. Hat das vielleicht auch etwas mit wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer gewissen Service-Mentalität zu tun? Wie attraktiv ist es im "bürokratieverwöhnten" Deutschland der 100000 Vorschriften und Ansprüche noch, ein eigenes Geschäft aufzumachen und zu unterhalten? Da scheint mir der Hase viel eher im Pfeffer zu liegen. Falk B. schrieb: > BEWEISE ES! Was ich erlebe und brauchen könnte muß ich Dir nicht beweisen. Ich spreche selbstverständlich für mich- und mehr kannst DU aller verbalen Aufplusterung zum Trotz auch nicht.
Hallo Rainer Z. schrieb: > Na klar ist die Verödung vieler Innenstädte Realität. Eben nicht wie du ja selbst erkannt hast: Rainer Z. schrieb: > Andere Nutzungskonzepte sind > angesagt. Statt nuuur Läden und Büros auch Wohnungen, Gastronomie, > Ateliers, Treffpunkte, Freizeitangebote, entschleunigte Straßen und > Wege. Leider ist es aber so das in den "In Städten" und Stadtteile nur noch Büros, Luxus Eigentumswohnungen,Gastronomie, Ateliers, "Treffpunkte", hippe (aber nichts für "Nerds" und oder Kulturinteressierte Leute die es ruhig, nicht überfüllt und bezahlbar mögen) Freizeitangebote, mit den Auto unerreichbare und keine bezahlbare(!) Parkgelegenheiten in der nähe der "Hippen" Straßen (Viertel, Quatire) gibt. Schau dir mal Spaßeshalber Streetwalkvideos auf Youtube aus (in) London aus der Zeit des gelebten Look Down (aber nicht Ausgangssperre, raus durfte der Brite zur Zeit der jeweiligen Videos) an. In London ist es zwar extrem aber auch bei uns z.B. in Köln, Berlin, München auf nicht viel anders: Tote Hose, die Restaurant und Fressmeilen wurden auf einmal so richtig sichtbar, ach ja Handyläden und Souvenirshops als einzige Alternativen abseits von reinen Luxusläden wurden dann auch noch ausfälliger und zeigten die neue Ödnis der hippen Innenstädte für Leute die nicht Geld wie Heu haben oder was essen wollen... Die neue schöne Stadtwelt: Nein kein Streetwalk Video sondern eine nette Satire welche aber erschreckend nah an der Realität der "In Innenstädte" und Viertel ist... https://www.youtube.com/watch?v=f574Kdzl6iU oder auch https://www.youtube.com/watch?v=eoUtoqeEw8U Und das soll angesagt sein? Ja ist es, aber das (so kommt es zumindest herüber, bitte verbessere mich wenn du es anders gemeint hast) positiv und erstrebenswert zu sehen... Na ja, ich und viele andere, die nicht Geld ohne Ende haben und nicht überall die gleichen Innenstädte und Erwachsenen Disneyländer sehen wollen, sehen das doch deutlich anders...
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Mampf F. schrieb: > Re D. schrieb: >> Die haben keine Filialen mehr. > > Oh 😳😳😳 Bis auf eine die vorläufig bleibt: Die am Conrad Stammsitz in Wernberg-Köblitz.
Waldi M. schrieb: > Bis auf eine die vorläufig bleibt: Die am Conrad Stammsitz in > Wernberg-Köblitz. Du kannst darauf warten bis Conrad als Ganzes das Feld räumt.
Dieterich schrieb: > Nein kein Streetwalk Video sondern eine nette Satire welche aber > erschreckend nah an der Realität der "In Innenstädte" und Viertel ist... > Und das soll angesagt sein? > Ja ist es, aber das (so kommt es zumindest herüber, bitte verbessere > mich wenn du es anders gemeint hast) positiv und erstrebenswert zu > sehen... Mit Schicki-Micki habe ich nix am Hut. Nochmal: Es geht darum, Städte lebenswert zu erhalten. Nur verschwindet zur Zeit das Leben aus den Innenstädten und das aus guten Gründen: Läden schließen reihenweise wegen des geänderten Verhaltens der Konsumenten (Online-Handel, einschließlich meiner-einer). Es macht schrecklich wenig Spaß, neben stinkenden und lärmenden Verbrenner-Autos zu flanieren, welche die meiste Zeit im Stau stehen und nix besseres tun als mir ihre Abgase in die Nase zu pusten. Die ewiggestrigen und verbliebenen Ladenbesitzer meinen tatsächlich, dass es viiiel Platz für Autos einschließlich Parkplätze direkt neben Läden gibt. Für Fußgänger soll ein Streifen von < 1 m Breite reichen. Eine Begegnung von zwei Fußgängern ist ausgeschlossen, ohne auf die Straße mit den Autos treten zu müssen. Fahrräder??? Haben gar keinen Platz darin. Weder auf dem Fußweg noch auf dem Kopfsteinpflaster der Straße. Dies ist Realität in der Eulenspiegelstadt in Schleswig-Holstein, die ihrem Namen aktuell absolut gerecht wird. Die Stadt versucht lobenswerterweise den Zustand zu verbessern, gegen großen Widerstand der ewiggestrigen Ladenbetreiber bzw. eines großen Teils davon. Das ist Realität. Diese Stadt nennt sich "Luftkurort". Hach, dreimal laut gelacht. Ein Schelm (Eulenspiegel), wer Böses dabei denkt. Eine Horror-(Innen-)Stadt ist das bisher. Leider ist die Situation in vielen anderen Städten nicht anders.
Cyblord -. schrieb: > Waldi M. schrieb: >> Bis auf eine die vorläufig bleibt: Die am Conrad Stammsitz in >> Wernberg-Köblitz. > > Du kannst darauf warten bis Conrad als Ganzes das Feld räumt. Nö, stimmt nicht. In Regensburg gibt es so einen Profi-Store. Ca. 1/4 Verkaufsfläche des ursprünglichen Conrad-Ladens. Angebot besteht aus einer sehr selektiven Mischung aus Mediamarkt- und Baumarkt (Elektro)- Waren. Vorteil für mich: Der Laden liegt auf meiner Route zum Arbeitgeber, hat eine 24h-Abholstation und ich spare mir die Versandkosten. Das bestellte Zeug muss allermeistens vom Stammsitz geliefert werden. Bin gespannt, wie lange das Konzept so funktioniert...
Dieterich schrieb: > Die neue schöne Stadtwelt: Also ich kenn die Innenstadt vor allem als Wohnquartier für diejenigen, die sich kein Auto leisten können, aka H4, Student, Flüchtling, und die notwendigen Geschäfte aka 1€-Shop und Penny siedeln zielgruppenorientiert auch dort an, zwischen den Drogentreffpunkten und der Gammelfleisch-Dönerbude als das was du Gastronomie nennst. Zudem, richtig, irgendwelche Büros, bevorzugt in Bahnhofsnähe. Keine Ahnung wer dort arbeitet, hier ist das Arbeitsamt das zentralste Gebäude, ich hab aber gehört dass die Kundschaftsbesuch scheuen wie der Teufel das Weihwasser, zusammen mit einer Bahnhofsabsteige für Luxusnutten. Alles andere ist ausserhalb. Richtige Restaurants haben nette Locations, in der Natur, am See, ordentliche Häuser gibt es jwd, der Besitzer hat schliesslich ein Auto, pro Familienmitglied, und Geschäfte die man besuchen kann, wie Lebensmittel-Supermärkte (man packt das Auto voll), Baumärkte, Autohäuser oder Raiffeisenbedarf gibt es auch nicht in der Innenstadt. Freizeitvergnügen wie OpenAirBühne, Yachtclub, Badeanstalt, Flugplatz, Reithalle, Loipe, Kajak-Wildwasser ist natürlich auch fern einer Busverbindung. Also das echte Leben spielt sich nicht in der Innenstadt ab. Da ist der Sumpf.
Rainer Z. schrieb: > Nochmal: Es geht darum, Städte lebenswert zu erhalten. Warum? Warum sollte das ein übergeordnetes Ziel sein? Wer teilt dieses Ziel? > Nur verschwindet > zur Zeit das Leben aus den Innenstädten und das aus guten Gründen: Vielleicht auch mal schauen welches Klientel noch Spaß an den Innenstädten hat. > Es macht schrecklich wenig Spaß, neben stinkenden und lärmenden > Verbrenner-Autos zu flanieren, welche die meiste Zeit im Stau stehen und > nix besseres tun als mir ihre Abgase in die Nase zu pusten. Fußgängerzonen gibt es in den meisten Innenstädten. Ändert aber nichts.
Michael B. schrieb: > Also das echte Leben spielt sich nicht in der Innenstadt ab. Da ist der > Sumpf. Cyblord -. schrieb: > Vielleicht auch mal schauen welches Klientel noch Spaß an den > Innenstädten hat. Ich gebe euch uneingeschränkt Recht. Seit über zwei Jahrzehnten lebe ich wieder im Dorf. Panzer H. schrieb: > Der Laden liegt auf meiner Route zum Arbeitgeber, hat > eine 24h-Abholstation und ich spare mir die Versandkosten. In diesem Laden muss sich ja auch kein Verkäufer stundenlang an der Bauteiletheke wegen eines 2-Cent-Widerstandes mit einem begriffsstutzigen Kunden ablabern. Dann könnte es funktionieren.
Rainer Z. schrieb: > begriffsstutzigen Kunden ablabern Nennt man auch Beratung. Die Du wie jeder andere Schlaumeier hier natürlich niemals nötig hätte.
Rainer Z. schrieb: > Seit über zwei Jahrzehnten lebe ich wieder im Dorf. Dann müsstest Du Verständnis für die "ewiggestrigen und verbliebenen Ladenbesitzer" haben, denen die Kunden mangels Parkplatz ausbleiben. > Panzer H. schrieb: >> Der Laden liegt auf meiner Route zum Arbeitgeber, hat >> eine 24h-Abholstation und ich spare mir die Versandkosten. > In diesem Laden muss sich ja auch kein Verkäufer stundenlang an der > Bauteiletheke wegen eines 2-Cent-Widerstandes mit einem > begriffsstutzigen Kunden ablabern. ... oder sich vom netzbeschmutzer anmeckern lassen, dass der Widerstand mit 50 Cent total überteuert ist und man dafür beim Ali 50 Stück bekäme.
Ach - aufm Dorf braucht man nur weitere bastelnde Nachbarn ;)
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