Forum: HF, Funk und Felder Koaxial Leistungskabel / Steckverbinder


von Michael K. (michael62)


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Ich benötige für eine Spezialanwendung ein Koaxialkabel / Steck- 
Schraubverbindung hoher STROM- tragfähigkeit bei etwa 1-10 MHz.

Ich bin schon etwas länger aus dem Metier heraus, habe jetzt

RG213 gefunden mit 7x0,7 Innenlitze.

Zwei Fragen:

Gibt es oberhalb von RG213 noch etwas fertiges für höhere 
Stromtragfähigkeit?
Wo finde ich die Strom-Tragfähigkeit von RG213 oder muss ich rechnen?
http://www.belden.com/techdatas/english/8267.pdf
Es wird nur Gleichstromwiederstand 1,7 Ohm/300m angegeben, kein 
Temperaturübergangskoeffizient.


Welche Schraubstecker? PL-Stecker?

PL259 ist nur mit 10A spezifiziert.

ich suche etwas mit etwa der 4 fachen Stromtragfähigkeit (also etwa 40 
Ampere DAUER) im genannten Frequenzbereich.

Grüsse

von Ralph B. (rberres)


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schaue mal unter Flexwellkabel. Die gibt es m.W. bis 2" Durchmesser.

Ist aber nicht ganz so handlich wie RG213, und etwas starr.

Auch sind die dazu passenden Stecker nicht ganz preiswert zu haben, und 
in Messgeräte eher unüblich.

Flexwellkabel diesen Durchmessers wurden in analogen 
Fernsehgrundnetzsender eingesetzt. Leistungsklasse bis 50KW.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Mit RG223 und PL bist du bei 5kW (10A angepasst auf 50 Ohm) nicht mehr 
im grünen Bereich.

Oder frage mal bei Huber und Suhner an, die haben Kabel und Stecker in 
der Leistungsklasse im Programm.

Es gibt auch viel brauchbares Koax-Überschussmaterial aus der Umrüstung 
von Basisstationen auf moderne Technik. Falls es um ein Bastelprojekt 
geht, ev. mal die üblichen verdächtigen im Gebrauchtmarkt abklappern.

von HF-Werkler (Gast)


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Ups, grad gesehen, du brauchst ja 40A, das wären dann ja schon 80kW bei 
50 Ohm, das geht kaum noch mit so leichten Kabeln.

von jiro (Gast)


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50 ohm wellenwiderstand ist nicht gleich 50 ohm gleichstromwiderstand

von HF-Werkler (Gast)


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Was willst du damit dagen, jiro?

von MarcOni (Gast)


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jiro schrieb:
> 50 ohm wellenwiderstand ist nicht gleich 50 ohm
> gleichstromwiderstand

Doch schon, wenn das Kabel unendlich lang ist.

von Michael K. (michael62)


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Das Kabel ist kurz, sehr kurz im Vergleich zur Wellenlänge. Die Leistung 
ist wesentlich niedriger, aber der benötigte Strom sehr hoch.

von HF-Werkler (Gast)


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Bei 1-10Mhz ist die wirksame Länge, ab der das Kabel als "Kurz" gilt bei 
<2m. Trotzdem ist dann eine Fehlanpassung vorhanden.

Weiterhin ist auch bei 1-10Mhz bereits der Skineffekt merklich wirksam. 
Daher veringert sich der strombeteiligte Dicke des Leiters. Insbesondere 
der Stecker wird dann aufgrund der ungünstigeren Übergänge erwärmt. 
Selbst bei 40A Gleichstrom ist ein Querschnitt von >4mm des Kontakts 
sinnvoll, bei HF entsprechend mehr (Wärmeverteilung).

Wie niederohmig ist die Last denn? Bzw. welche Spannung tritt an der 
Last bei vollem Strom auf?

von Michael K. (michael62)


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PKA 020 hat 2,25 mm Innenleiter also 4mm2.
Gleichstromtraglast von  4mm2 sind 44A laut Tabelle.

Frage ist nur, ob bei 1-10 MHz Skineffekte schon eine Rolle spelen, der 
Innenleiter der Flexwells ist scheinbar massiv.

von HF-Werkler (Gast)


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Wäre es nicht sinnvoller, die Leistungsstufe näher an die Last zu 
bringen, um die Verluste zu verringern?

von HF-Werkler (Gast)


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Der Skineffekt spielt definitv eine Rolle, selbst bei 50Hz schon (z.B. 
Generatoren).

https://de.wikipedia.org/wiki/Skineffekt#Berechnung

von OldMan (Gast)


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Wenn es mechanisch realisierbar ist, dann nimm ein Goubau-Leitung für 
die Kopplung. Kannst Du selbst herstellen. Ist verblüffend einfach.

von HF-Werkler (Gast)


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Naja, zu einer Goubau würde ich nicht raten, wegen der nicht vorhandenen 
Schirmung und der geforderten niederohmigen Impedanz.

Was willst du denn wirklich machen? Weshalb Koaxkabel? Wie wird die 
Schirmung realisiert (Vermeidung von Störabstrahlung im unzulässigen 
Bereich)?

von Michael K. (michael62)


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Die Last ist extrem niederohmig, es wird nochmals am Ziel transformiert.

Abschirmung ist zwar wichtig, aber das Ganze kommt so oder so in einen 
komplett geschirmten Metallraum.

Überbrückt werden ca. 1-2m.

Das Koaxkabel macht mir insoweit Sorgen, als es nur einen Innenleiter 
(halt stark) hat.
Bei 1 MHz ist der Skineffekt bei ca. 0,05mm. Bei 2mm Kernseele iste der 
noch wirksame stromtragende Querschnitt 0,4mm2
Allerdings mit sehr effektivem Kühlkern....


Flexwell Kabel mit Litzenseele?


Verdrillte Silikonlitzenkabel a 10mm2 und Geflechtabschirmung eventuell?

Die Stecker sind ein Problem, sehe ich ebenso.

Ich glaube ich bestelle erst mal ein paar Stecker und Kabel und messe.

von супертроль (Gast)


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Fuer sowas verwendet man am Guenstigsten ein Batterie-Ueberbrueckkabel 
fuer das Auto. Verdrillen und gut ist.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael K. schrieb:
> Überbrückt werden ca. 1-2m.

Brauchst du da überhaupt ein flexibles Kabel, oder kannst du Kupferrohre 
(37 Ohm) verwenden, und ist eine asymmetrische Übetragung sinnvoll?

Hier z.B. https://www.timesmicrowave.com/documents/resources/hpower.pdf 
kannst du Koaxkabel kaufen, die in dieser Liga spielen, aber vielleicht 
solltest du auch mal bei den Rundfunkanstalten fragen, die in diesem 
Jahr wohl haufenweise Mittelwellensender verschrottet haben oder noch 
dabei sind.

von Michael K. (michael62)


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Danke für den Link und den Hinweis.

Surplus Mittelwelle wäre eine Möglichkeit.

von HF-Werkler (Gast)


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Hier noch einmal eine wichtige Frage von mir:

HF-Werkler schrieb:
> Wäre es nicht sinnvoller, die Leistungsstufe näher an die Last zu
> bringen, um die Verluste zu verringern?

von Michael K. (michael62)


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Jein !

Die HF Stufe ist am Ende in einem Schaltschrank und muss räumlich von 
den Prozessbedingungen am Zielort getrennt werden, da diese für 
Elekronik nicht bekömmlich sind.

Aber ich werde schon so dicht wie möglich drangehen.

von HF-Werkler (Gast)


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Wenn du an der Last bereits einen Übertrager hast, warum nicht gleich 
auf 50 Ohm transfomieren, dann ist der Strom auf dem Koax viel geringer 
und der Stecker eher kein Problem mehr?

Ansonsten würde ich ev. ein eigenkonstruiertes Kabel nutzen in 
symmetrischer Anordnung (z.B. aus Kupferbändern) und dann einen 
Gesamtschirm drum herumlegen (Geflecht z.B. aus dem EMV-Bereich). Das 
Kabel wäre dann ev. bei 20-30 Ohm Impedanz und du könntest ev. einen 
fetten Rundkontakt-Stecker aus dem Mil-Bereich (Cannon ider smiths 
connector) als Verbinder nutzen.

von Michael K. (michael62)


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Bei einem so ähnlichen Plan bin ich auch inzwischen angelangt.

Muss jetzt erst mal messen und dann rechnen.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael K. schrieb:
> Die HF Stufe ist am Ende in einem Schaltschrank und muss räumlich von
> den Prozessbedingungen am Zielort getrennt werden, da diese für
> Elekronik nicht bekömmlich sind.

Und wenn du die Endstufe doch am Zielort hast, und über einen 
Lüftungskanal mit sauberer Kühlluft versorgst?

von blubb (Gast)


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40A an 50Ohm sind ja nur schlappe 80kW...

also gehts wohl Richtung EIA 3 1/8" oder EIA 4 1/2" und dickes flexwell 
Kabel.


Oder doch mal mehr Details verraten.
40A bei welcher Frequenz und Impedanz?

von Topas (Gast)


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> Oder doch mal mehr Details verraten.
> 40A bei welcher Frequenz und Impedanz?

Wie wohl immer:  COSMIC TOP SECRET

Man muss wohl Topas (Rainer_Rupp) sein um an die Geheimnisse der 
Ersteller zu kommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Rupp

von Michael K. (michael62)


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Eure Neugier ist verständlich.
Am Zielort herschen Bedingungen unter denen Elektronik ganz schlecht 
funktioniert.
Das zu neutralisieren ist viel aufwändiger als die HF Energie dahin zu 
bringen.
Da die Leistung interresierte, etwa 1kA/cm2, zwischen 5-10kW, allerdings 
wird am Ziel nochmal transformiert.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael K. schrieb:
> Da die Leistung interresierte, etwa 1kA/cm2, zwischen 5-10kW,

Liegt, sowohl was die Leistung als auch die Stromdichte von 10A/mm2 
angeht, im Bereich normaler Haushaltsinstallation.
Warum heizt du nicht mit 50Hz?

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