Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arbeiten mit einem Spektrumanalyser


von Max S. (maximus-minimus)


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Hallo,
wenn ich eine Schaltung mit einem Spektrumalyser auf Störungen prüfen 
will, wie gehe ich da vor?
ICh habe selbst noch nie mit so einem Gerät gearbeitet..bin mir nicht 
mal über die Funktiosnweise im klaren.

Ich gehe davon aus, wenn ich so ein Gerät au f den Tisch stelle mit 
einem Kabel als Antenne, kann ich Frequenzbände einstellen z.B: 
100MHZ-200MHz
Und müßte nun z.B: Radiostationen in Form einer Spitzen Nadel sehen, 
davor etwas ansteigend danach etwas abfallend (Ungenauigkeiten der 
Sendefrequens?)
Ich müßte nun abwechselt die Schaltung ein/Ausschatlen und dann falls 
Störungen vorliegen, Nadeln verschwinden oder kommen sehen...
Ist das so richtig?
Eine Feldstärke ist im Prinzip die höhe der Nadel?

von Weingut P. (weinbauer)


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Naja, zum SA brauchst dann noch die Sonden
und bei Netzgebundenen Prüflingen ne Netznachbildung.

Der SA ist im Prinzip n Radio, nur halt mit sehr weitem 
Eingangsfrequenzbereich.

von Oldie (Gast)


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So wie du fragst, nehme ich mal an, dass du mit einem
Spektrumanalysator Störausstrahlungen einer Schaltung
erfassen und bewerten SOLLST.

Wenn du zum ersten Mal mit so einem Gerät arbeitest,
bist du mit einem Spektrumanalysator neueren Datums leider
"ne arme Sau", weil in den mitgelieferten PDFs kaum noch
was über die grundlegende Bedienung zu Standard-Messaufgaben
drin steht.

Besorg dir dazu mal Handbücher für ältere Geräte aus dem Net.

Ansonsten ist für die MESSUNG von Störstrahlungen eine
definierte Antenne (Probe) nötig. Man braucht Ergebnisse,
die z.B. aussagen, dass in ?? m Abstand nur ?? µV/m Feldstärke
zu erwarten sind.

von Sven B. (scummos)


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Die Gesamtleistung ist die Fläche unter der Kurve; die meisten Signale 
sind nicht spitz, denn absolut spitze Signale sind monochromatisch und 
tragen keine Information (und sind deshalb zum Informationsaustausch 
nutzlos).

Deine Frage ist aber sehr unspezifisch, da könnte man jetzt 5 Seiten 
erklären. Lies lieber mal ein paar Beschreibungen im Internet (Wikipedia 
ist immer ein guter Anfang) sowie das Handbuch des Geräts und melde dich 
dann mit spezielleren Fragen wieder.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

"Oldie" hat schon den richtigen Tipp gegeben!
SChaue dir mal die Bedienungsanleitungen älterer GEräte an.
Einige (Leider nicht alle) HErsteller haben lange Zeit nicht nur die 
reine Messfunktion erklärt, sondern zum Teil auch den Hintergrund.
Also welche Messung man fur welchen Zweck einsetzt, wie der gesamte 
MEssaufbau aussieht und was man nun genau da sieht.

Auch "Weinbauer" hat nicht ganz unrecht. Fuer eine wirklich 
qualifizierte MEssung muss der ganze Messaufbau definiert sein. Soll die 
MEssung mehr sein als nur eine allererste Abschätzung wo die REise 
hingeht, vielleicht gar teil einer Konformitätsuntersuchung, dann geht 
nichts ohne vernünftige Sondern und/oder einer NEtznachbildung (JE 
nachdem was gemessen werden soll). Von dem Punkt solche MEssungen 
selbstständig durchzufuehren bist du aber noch sehr weit entfernt.

Für eine allererste (grobe) Einschätzung kann man aber auch mal nur mit 
einem Stueck draht arbeiten. Also um zu sehen ob sich überhaupt etwas 
tut und in welchen REgionen sich das dann ggf. abspielt ist das noch in 
Ordnung. Aber fuer eine Einschätzung obzulässig oder nicht reicht das 
wie oben geschrieben dann schon keinesfalls mehr aus.

Aber zu deinen Fragen sowiet die sich einigermaßen Kurz beantworten 
lassen
Max S. schrieb:
> Und müßte nun z.B: Radiostationen in Form einer Spitzen Nadel sehen,
> davor etwas ansteigend danach etwas abfallend (Ungenauigkeiten der
> Sendefrequens?)
Naja, nicht wirklich spitze NAdeln, sondern eher oben etwas abgerundet.
Fuer die Breite der Auschläge ist dabei ausser in den ganz 
schmalbandigen Einstellungen dabei nicht die etwas schwankende Freqeunz 
durch Frequenzmodulation veratwortlich, sondern die Durchlasskurve 
deines eigenen Filters.
(Bei kommerziellen Radiostationen schwankt nichts in der Frequenz was 
nicht schwanken soll... zumindest nicht derart das sich das bei einem 
schnellen sweep mit einem 0815 Spekki nachweisen ließe.)

MAche dazu mal folgendes Gedankenexperiment: (Ohne tiefgehende 
Mathematik)
MAle dir mal eine typische Filterkurve auf ein Blatt papier - z.B. eines 
1MHz Filters.
Und dann zeichne eine Horizontale Linie die das Spektrum von 95-105Mhz 
darstellen soll. GEnau bei 100Mhz zeichnest du einen einzelnen 
hochstabilen Träger. Nadelspitz mit nur einem Hertz Bandbreite...
JEtzt lässt du im Gedanken deine gezeichnete Filterkurve langsam ueber 
das Spektrum laufen´. Wie wuerde wohl das Ergebniss aussehen wenn du 
alle 50Khz verschiebung anhälst und dann jeweils fuer diesen Messpunkt 
aufschreibst wie viele mm des Trägers innerhalb der Filterkurve liegen.
Ein Tipp: Es kommt kein schmaler Strich raus...

> Ich müßte nun abwechselt die Schaltung ein/Ausschatlen und dann falls
> Störungen vorliegen, Nadeln verschwinden oder kommen sehen...
> Ist das so richtig?
Nur teilweise...
Zusätzliche Signale (Nadeln) sind nur eine Möglichkeit wie sich 
Störungen aussern können. Die hat man wenn da eine Störemission mit 
fester Frequenz vorliegt. Ein Typisches Beispiel für eine solche 
mögliche Abstrahlung ist der Betriebstakt eines Mikrocontrollers. Wobei 
das meist gut in den Griff zu bekommen ist.
Ein anderes Beispiel ist die Schaltfrequnez von Spannungswandlern. Da 
dabei auch noch ordentlich Leistung dahintersitzt sind dies im Bezug auf 
EMV oft auch wirklich kniffeliege Baugruppen. DAzu kommen dann unter 
Umstände noch ungradzahlige Vielfache dieser Grundfrequenz wenn das 
Signal nicht Sinusförmig ist. TEilweise sieht man da einen richtigen 
Lattenzaun auf dem Spekki.

gibt aber auch richtig breitbandige Störungen, also fast ein rauschen.
Da sind dann keine oder kaum noch einzelne Frequenzen zu erkennen 
sondern es ist ein richtiger Rauschteppich vorhanden, der dann auch 
andere Signale "verschlucken" kann. (Das ist noch übler...) Viele 
schnelle steilflankige Digitalsignale können schon mal in diese Richtung 
fuehren...

DAher muss man ganz klar sagen: Micht nur das erscheinen von Peaks ist 
ein Hinweis auf eine Abstrahlung, sondern grundsätzlich JEDE veränderung 
des Schirmbildes zwischen dem Ein- und Ausschaltzustand.

Gruß
Carsten

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