Hallo Forum, ich besitze diverse Vorverstärker (auch paarweise identisch). Diese möchte ich direkt an einen Schallplattenspieler anschließen. Da das ohne die Schneidlinienentzerrung doof ist habe ich in einem Buch eine Schaltung gefunden, welche ich laut Text (wenn erwünscht, wird dieser nachgelegt) vor einen Vorverstärker hängen kann. Das so eine Passivschaltung den Pegel extrem dämpft ist mir klar, nur besitzt diese Schaltung als Eingangswiderstand einen 1 Megaohm Widerstand. Ich habe sie noch nicht aufggebaut und getestet, da der Widerstandswert mir komisch vorkommt. Deshalb wollte ich hier mal Fragen ob das so in Ordnung ist, oder ob ich das lieber abändern sollte ? MfG Robert
Kann man natürlich so machen, aber eine Suche z.B. nach "riaa equalization op amp" resultiert in vielen Alternativen, die sicher besser klingen. Z.B. eine "USB-Version" von Maxim: https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/1931
Robert V. schrieb: > Deshalb wollte ich hier mal Fragen ob das so in > Ordnung ist, oder ob ich das lieber abändern sollte ? Lass es so wie im Schaltplan gezeichnet. Ohne die 1 MOhm hättest Du einen prima Schwingkreis aus dem 1 nF Kondensator und der Spule für die Plattennadel - das gäbe interessante Effekte für den Ton. Der Widerstand bedämpft den Schwingkreis nahezu komplett.
RIAA ist das sicher nicht, aber für ein Kristallsystem brauchbar. Stefan
Robert V. schrieb: > Passivschaltung http://www.tubecad.com/articles_2002/RIAA_Preamps_Part_2/index.html Oben ist die passive RIAA in einer Stufe. Ich habe mir die zweite Version mit Pufferstufe am Ausgang gebaut. Zum Glück habe ich eben den neuen Link zu Maarten gefunden: http://westenberg-hoogendijk.nl/platenspeler/background/riaa/uk_riaa_background_1.php Die Seite überhaupt dazu... LG OXI
Robert V. schrieb: > Diese > möchte ich direkt an einen Schallplattenspieler anschließen. Was haste denn für einen?
Robert V. schrieb: > Diese > möchte ich direkt an einen Schallplattenspieler anschließen. michael_ schrieb: > Was haste denn für einen? genau, Kristall, MM oder MC? https://de.wikipedia.org/wiki/Entzerrvorverst%C3%A4rker
...Diese Schaltung funktioniert NUR für Kristallsysteme alter Plattenhobel! Die Piezosysteme lieferten einige Hundert Millivolt, und wurden auf das Lautstärkepot nahe der Triode vor der Endröhre gekoppelt. Sie hatten eine Kapazität von 1-2 nF und waren hochohmig, deshalb auch der hochohmige Entzerrer. An ein Kristallsystem konnte man einen Piezokopfhörer (die gabs damals auch) ohne irgendwelche Verstärker zum Plattenhören anschließen. Als Lautstäkesteller diente ein 1-MOhm-Poti. Die dann aufkommenden niederohmigen dynamischen Systeme lieferten nur einige mV und machten einen meist zweistufigen Vorverstärker zwingend erforderlich, damit man im Radio was hören konnte. Der wurde zweckmäßigerweise in den Plattenspieler integriert und mit der RIAA-Entzerrung versehen. Das war der Beginn der Hi-Fi-Ära... Gruß - Werner
Also ich hab einen mit Magnetabtaster(Ortofon Concorde) und mit dem Billigmultimeter habe ich 675 Ohm pro Kanal gemessen. Die Schaltung ist wohl nur für hochohmige Abtaster gedacht, schade. Edit: danke Werner, das wars wohl Ich werde nun erstmal einen anderen Plan suchen. Invers-RIAA gibts ja schließlich auch als Line-Pegel Passivschaltung. Danke für die Antworten.
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Ich frage mich, warum sowas jemand baut, wenn es das vom Chinesen in der Bucht für 19,- das Stück mit Gehäuse gibt. Bessere Qualität ist vom Bastler ohne offenkundiges Knowhow nicht zu erwarten.
Mixing Engineer schrieb: > Ich frage mich, warum sowas jemand baut … Ein Grund könnte die Wartezeit auf China-Bestellungen sein. Wiederstände und Kondensatoren hat jeder in der Bastelkiste und die hätten zur Not sogar ohne PCB Platz in einem Stecker. Ob das die Motivation des TOs ist, weiß ich natürlich nicht.
Mixing Engineer schrieb: > 19,- Für (stereo) 4 Widerstände und Kondensatoren? Die Verstärkerstufen, HINTER die er das Netzwerk hängen kann, sind doch schon da. Um noch die Frage zu beantworten: Ja, der Schaltplan macht Sinn. LG OXI
OXI T. schrieb: > Mixing Engineer schrieb: >> 19,- > > Für (stereo) 4 Widerstände und Kondensatoren? > Die Verstärkerstufen, HINTER die er das Netzwerk hängen > kann, sind doch schon da. > > Um noch die Frage zu beantworten: Ja, der Schaltplan macht Sinn. > > LG > OXI Sinn ja, aber nur für Kristalltonabnehmer. Für höherwertige MC/MM-Systeme kommt man um rauschfreie Verstärkung nicht umhin. In den Verstärkerweg kann man auch prima RIAA-Netzwerke einschleifen, gibt es viele Vorschläge im Netz dazu. Ich habe Anfang der 90er Jahre eine Schaltung aus Elektor (11/1990) nachgebaut, die funktionierte prima. Dort wurde Wert auf Rauscharmut und supergesiebte Betriebsspannungen gelegt. Das bekommt der Chinamann vielleicht für 19,95 hin, doch wenns besser sein soll, verlangt dieser Kollege inzwischen auch schon gut 50-150 Euronen. Ebay ist voll davon. Old-Papa
Old P. schrieb: > Sinn ja, aber nur für Kristalltonabnehmer. Ich kenne nur Kristalltonabnehmer die Linepegel liefern und keiner Entzerrung bedürfen. Wenn man diese sehr niederohmig abschliesst, bedürfen sie natürlich einer Verstärkung und angeblich einer Entzerrung wie ein MM-System. Das aber ohne Gewähr, habe davon gelesen aber es selbst noch nicht getestet. Klingt aber glaubhaft. Old P. schrieb: > supergesiebte Betriebsspannungen gelegt. Aikido bedeutet Verstärkerstufen unempfindlich gegen die Welligkeit der Betriebsspannung zu machen durch Kompensation. Diese Info falls Du noch die vorhergehenden Beiträge lesen möchtest. ;-) LG OXI
OXI T. schrieb: > Ich kenne nur Kristalltonabnehmer die Linepegel liefern > und keiner Entzerrung bedürfen. die RIAA Schneidkennlinie ist doch nur wegen Kristalltonabnehmer nicht ausser Kraft gesetzt...... OXI T. schrieb: > Aikido bedeutet Verstärkerstufen unempfindlich > gegen die Welligkeit der Betriebsspannung zu > machen durch Kompensation. Deswegen werden für gute Verstärker ja Akkus genommen http://www.heise.de/ct/artikel/Kurven-kriegen-288350.html
Joachim B. schrieb: > Deswegen werden für gute Verstärker ja Akkus genommen > > http://www.heise.de/ct/artikel/Kurven-kriegen-288350.html Sind die wirklich zu dumm einen RIAA-Pre am Netz zu betreiben? "Doch versucht man, solche Entzerrer in vorhandenen Verstärkern oder Receivern mit dem PC zu nutzen, handelt man sich oft ein höchst störendes Brummen ein, auch bei hochwertigen Anlagen: Die Anordnung bildet über die Netzspannungsleitungen eine so genannte Brummschleife. Und da die maßgebliche Aufgabe eines Entzerrer-Vorverstärkers darin besteht, tiefe Frequenzen um rund das 100-fache zu verstärken, kann man diesen Störungen nur durch einen Hi-Fi-Transformator im Signalweg entkommen." Voll panne aber zumindest kindgerecht. http://www.heise.de/altcms_bilder/124786/4_hires.jpg Ich meine die haben inv und noninv verwechselt ... Joachim B. schrieb: > OXI T. schrieb: >> Ich kenne nur Kristalltonabnehmer die Linepegel liefern >> und keiner Entzerrung bedürfen. > > die RIAA Schneidkennlinie ist doch nur wegen Kristalltonabnehmer nicht > ausser Kraft gesetzt...... Erkläre mir mal bitte was Du da meinst. LG OXI
Also den Selbstbau will ich aus diesen Bastelgründen. Bei Conrad gibts wohl auch einen für 25€. Was die RIAA bedeutet und das der Entzerrer im endeffekt ein EQ-"linie" ist, welche sich an bestimmte "Punkte" orientiert, behaupte ich ein wenig zu verstehen. Mir fehlt das Know-How die Kondensatoren bzw. Widerstände entsprechend meines (ca 675 Ohm DC-Widerstand) Abtasters zu berechnen. Ich finde viele Schaltungen, die immer Unterschiedliche Werte haben. Die Hohe-Qualität des Signals ist gar nicht so wichtig. Jetzt könnte ich Los laufen und mir das Ding bei Conrad kaufen, aber da hättet ihr euren Hirnschmalz umsonst an mich gegeben. Ich versuche mich da mal reinzulesen.
das gibt es fertig mit low noise IC und allem. http://www.ebay.de/itm/Hifi-Stereo-MM-Phono-RIAA-Amplifier-NE5532-DIY-Preamplifier-Audio-Board-/291572369615?hash=item43e31148cf:g:KlAAAOSw~gRVm5Mk anbei mal ein Auszug aus W.Jak Quadrofonie, so haben wir das damals Anfang der 70ziger mit ausgemessenen!! Widerständen und Kondensatoren gebaut. = Widergabequalität ohne wenn und aber. hier noch was zu den Grundlagen: http://elektroniktutor.oszkim.de/analogverstaerker/riaa.html Gruß Gerd
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Robert V. schrieb: > Mir fehlt das Know-How > die Kondensatoren bzw. Widerstände entsprechend meines (ca 675 Ohm > DC-Widerstand) Abtasters zu berechnen. Das macht gar nichts. Siehe Blockschaltbilder bei Broskie. LG OXI OXI T. schrieb: > Die Verstärkerstufen, HINTER die er das Netzwerk hängen > kann
Gerd S. schrieb: > anbei mal ein Auszug Aktiv. Soweit ich das hier verstanden habe, ist ein passiver RIAA-Pre gefragt. LG OXI
OXI T. schrieb: > Aktiv. Soweit ich das hier verstanden habe, > ist ein passiver RIAA-Pre gefragt. und da glaube ich das du es nicht verstanden hast: Robert V. schrieb: > Also ich hab einen mit Magnetabtaster(Ortofon Concorde) Magnet und passiv? (egal ob MM oder MC) Ohne Vorverstärker wird das nix und RIAA Entzerrung muss auch rein.
Ich hab Ortofon Concorde ! Der Plattenspieler wurde nach 1990 gebaut. Ich dachte das wäre ein Magnetabtaster ?!?! Der Plattenspieler funktioniert an einem normalen Phono eingang eines 90er Jahre Verstärkers einwandfrei! Ich dachte mir das so, Entweder: Abtastersignal ---> RIAA ---> Vorverstärker (dolle Signaldämpfung?) Oder: Abtastersignal ---> Vorverstärker ---> RIAA (Rauschen wird mitverstärkt?) Beides wäre mir Recht. Ich will nur mal kurz den Tonarm rauflegen und reinhören (doch schon mit RIAA-Entzerrung). Das soll ein halbwegs mobiles(!) Konstrukt werden. Ich werde nachher oder morgen die von mir oben verlinkte Schaltung nachbauen und berichten.
Gerd S. schrieb: > das gibt es fertig mit low noise IC und allem. > http://www.ebay.de/itm/Hifi-Stereo-MM-Phono-RIAA-Amplifier-NE5532-DIY-Preamplifier-Audio-Board-/291572369615?hash=item43e31148cf:g:KlAAAOSw~gRVm5Mk > Ja, mit einem billigen 5532.... :-( Das Ebaydingens hat nun aber auch gar nichts mit der von Dir gezeigten Schaltung zu tun. > anbei mal ein Auszug aus W.Jak Quadrofonie, > so haben wir das damals Anfang der 70ziger mit ausgemessenen!! > Widerständen und Kondensatoren gebaut. > = Widergabequalität ohne wenn und aber. Das glaube ich Dir nicht! ;-) Zumindest C6 werdet ihr wohl etwas kreativer eingebaut haben. > hier noch was zu den Grundlagen: > http://elektroniktutor.oszkim.de/analogverstaerker/riaa.html Danke. Old-Papa Oups... Ok, C6 könnte funktionieren, ich hatte R8 übersehen ;-) Muss ich mal verhirnen ;-)
Robert V. schrieb: > Abtastersignal ---> RIAA ---> Vorverstärker Das Verstärkerrauschen kommt voll durch. Robert V. schrieb: > Abtastersignal ---> Vorverstärker ---> RIAA Durch das RIAA-Netzwerk wird das Rauschen unterdrückt. Deemphasis. http://ortofon.com/dj/products/dj-cartridges-selector/concorde-pro-s Dein System ist mit 47K und 200pF-600pF abzuschließen. Nicht mit einem RIAA-Netzwerk. Schau Dir bitte nochmal die Bilder bei Broskie an. LG OXI
@ Old Papa der ebay link war nur als Hinweis gedacht, zumal Robert Vortex ja auch schreibt, dass er nur mal reinhören möchte. dafür könnte es doch reichen. Unsere Schaltung (erstmals realisiert in 1974) entsprach vollumfänglich den geforderten Kriterien. Nach 41 Jahren kann ich aber nicht schwören, ob wir damals aufgrund von Nachmessungen bezüglich der RIAA-Kurve marginale Anpassungen vornehmen mussten, die für den "Normalverbraucher" unerheblich sind. Die ganze Anlage generierte 4 Kanal Raumklang mit einem zentralen gefalteten Horn als Bass, und wurde mehrfach gebaut. Gruß Gerd
>Ich hab Ortofon Concorde ! Der Plattenspieler wurde nach 1990 gebaut. >Ich dachte das wäre ein Magnetabtaster ?!?! Der Plattenspieler >funktioniert an einem normalen Phono eingang eines 90er Jahre >Verstärkers einwandfrei! Nach 1990 wurden nur noch Plattenspieler mit magnetischen Systemen gebaut. Deiner hat höchstwarscheinlich ein MM System. Die meissten Verstärker mit Phonoeingeng der 90er hatten einen für MM ausgelegten Phonoeingang (Die edleren Teile mitunter auch umschaltbar für MC) mit RIAA Entzerrung. Deine Minischaltung ist wie schon gesagt für MM Systeme Müll. Nimm eine der bereits oben vorgeschlagenen aktiven RIAA Entzerrerschaltung. Wenn Du den Plattenspieler an einen Vorverstärker ohne Phonoeingang anschließen willst brauchst Du ohnehin auch eine Verstärkung.
Joachim B. schrieb: > die RIAA Schneidkennlinie ist doch nur wegen Kristalltonabnehmer nicht > ausser Kraft gesetzt...... Naja, doch. Denn der magnetische Abnehmer ist ein 'Schnelle zu Spannung-Wandler' während ein Kristallabnehmer ein 'Weg zu Spannung-Wandler' ist. Damit werden die höhen zwar nicht exakt der RIAA-Kurve nach bedämpft, aber ausreichend nah. Einen Kristall-Tonabnehmer kannst Du an einen normalen AUX-Eingang mit nahezu korrektem Frequenzgang klemmen. Ohne Vorverstärker. Siehe auch Wikipedia: Schneidkennlinie und RIAA Gruß Jobst
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