Hallo Ich muss eine USB 2.0 Verbindung (Industriekamera) über eine Klemmleiste, ein Stammkabel und dann wieder Klemmleiste zu einem PC führen. Wie zu erwarten war, funktioniert es nicht so einfach. Mein erster Versuch bestand aus Klemmleisten von Phoenix Contact und einem 1m langem mehradrig verdrilltem Kabel (hat nur ein Außenschirm). Das Kabel von der Kamera zur ersten Klemmleiste ist ein einfaches USB Kabel, dass ich am Ende abgeschnitten und dann aufgelegt hatte. Der Schirm wird über eine separate Klemme geführt. Am anderen Ende genau das gleiche zum PC hin. Wie zu erwarten findet der PC die Kamera, jedoch werden keine Bilder angezeigt. Ohne Stammkabel, d.h. Kamera - USB Kabel - Klemme - USB Kabel - PC funktioniert es (noch). Hat jemand Erfahrung mit solch einer Situation? Ich würde es ansonsten mal mit einem USB-Verstärker in der Nähe der Kamera versuchen.
Wie lange ist der Kabelweg insgesamt? USB ist als Desktopbus nur bis 5m spezifiziert. Dazu kommt, dass USB nicht besonders störungsfest und auf eine definierte Leitung angewiesen ist. Klemmleisten sind da nicht hilfreich, sie heben die Schirmung auf und können zu Verkopplungen führen die nicht in den Griff zu bekommen sind. Hat die Kamera denn einen Koax-Anschluss? Dann würde ich empfehlen das Videosignal mittels einer Videokarte im PC entgegen zu nehmen. Die Koax-Leitung ist dann natürlich im Stück zu verlegen, die Klemmleisten lässt du besser weg.
Insgesamt ist der Kabelweg ca 2m. Die Kamera ist von The Image Source und hat nur eine USB 2.0 Buchse, das Kabel könnte aber auch direkt verlötet werden. Der PC ist von Siemens (ICP) und hat auch nur USB Buchsen. Somit muss ich irgendwie eine Lösung finden. Ich dachte schon daran, dass normale einfachgeschirmte Stammkabel gegen ein CAT7 Netzwerkkabel zu tauschen und USB über 2 Adernpärchen laufen zu lassen. Jedenfalls muss ich irgendwie über eine Klemmenleiste oder Steckerkombination von der Kamera über das Stammkabel zum PC kommen. gibt es vielleicht geeignete Signal-Klemmenleisten? Ich werde mir auch zwei USB-Ethernet Adapter besorgen. Kennt da jemand gute, robuste (am besten Industrieeinsatz) Adapter?
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Dein "Stammkabel" ist als USB-Kabel komplett ungeeignet. Bereits Deine Klemmen sind signaltechnisch mehr als grenzwertig. Bedenke, daß es hier um ziemlich hochfrequente Signale geht - hier werden Signale mit 12 oder sogar 480 MBit/sec übertragen. Und das über ein verdrilltes Aderpaar.
USB Kabel über Klemmleiste führen funktioniert sicher nicht zuverlässig. Die Anwendung scheint mir in der Industrie eingesetzt zu werden. Da kann man solche Spielchen erst recht nicht treiben. Wenn es nicht möglich ist das USB-Kabel direckt von Kamera zu PC zu führen würde ich ein normales Kabel und ein Verlängerungskabel verwenden welche an der Trennstelle (bei den anderen Klemmen) so befestigt werden, dass sie sich nicht lösen können (mit Schellen oder Kabelbindern an geeigneten Befestigungsstellen). Es gibt auch Durchführungsbuchsen für USB. Da kann man 2 Kabel einstecken. Auch hier gilt wieder das Problem mit dem befestigen der Kabel. Mit freundlichen Grüßen JensM
Das Problem mit den Klemmen sehe ich genau so. Das beste wäre wohl das "Stammkabel" gegen ein richtiges USB oder Cat7? Kabel zu tauschen und jeweils die Enden fest mit einem USB Stecker/Buchse zu verlöten/klemmen. Wie sieht es eigentlich mit RS485 RS422 Pegelumsetzer aus? Gibt es sowas? EDIT: Falls es jemanden interessiert: http://www.kolter.de/Modul_Anhang.pdf Dort geht es um EMV sicheren Aufbau und Herausführen von USB im Schaltschrank.
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Danke für das PDF, ist ganz interessant. Eine besonders gute Lösung hält es aber auch nicht parat, ich zitiere mal: > ACHTUNG: Der Filter-Adapter ist nicht für hohe Datengeschwindigkeit bzw. > für USB 2.0 geeignet (S.30)
Hallo Ich hatte dasselbe Problem. Lösung habe ich bei BlackBox gefunden. Die haben sehr gute Umsetzer. USB auf LAN und LAN auf VDSL (und dann ziemlich robust über 2 Drähte)..
Won K. schrieb: > Ich würde einen USB-Cat5 Umsetzer versuchen, die sind für sowas gebaut. USB-zu-irgendwas-Umsetzer sind in erster Linie dazu gebaut Ärger zu machen. Finger weg von den Dingern, die könnten nur dann funktionieren wenn jemand eine Lösung findet Signale in der Zeit zurück zu schicken. Die Dinger laufen nur dann wenn alles so ist wie es sich der Entwickler wünscht und nicht wie es in der realen Welt sein kann.
Die kurze und unerfreuliche Antwort ist: Das geht nicht. Zumindest nicht zuverlässig. USB Kabel und Stecker haben definierte elektrische Eigenschaften auf die die Signale ausgelegt sind. Bei Low-Speed (1,5 MBit) und Full-Speed (12 MBit) ist das noch nicht problematisch, dafür sind die Kabel überspezifiziert, aber bei High Speed (480 MBit) ist Schluss mit lustig. Klemmen gehen absolut nicht, andere Kabel auch nicht. Also entweder ein USB Kabel verwenden, oder z.B. einen Raspi direkt an die Kamera packen.
Das fällt mir dazu ein (alles bei Reichelt): * DELOCK 86368 :: Keystone USB 2.0 A-Buchse>A-Buchse Easy-USB - 2 mal an deinen Klemmstellen, dann bleibt die Schirmung erhalten, zwischendrinne ein gutes USB A Stecker auf A Stecker Kabel * AK 674/2 :: USB-Slotblende 2.0, 2x A-Buchse, 0,2m - Ich weiß ja nicht wie da stellenweise dein Anschluss ist und ob alles intern ist oder bei einem raus aus dem Gehäuse und dann beim anderen wieder rein und dann an die Kamera??? * DELOCK 65167 :: USB 3.0 A Buchse > Terminalblock 10pin - Gibt es eventuell auch für 2.0 Und ich denke das auf alle fälle zwischendrinnen ein gut geschirmtes USB-Kabel verwendet werden sollte.
John-eric K. schrieb: > DELOCK 65167 :: USB 3.0 A Buchse > Terminalblock 10pin Niemand weiß, wofür dieser üble Pfusch eigentlich gut sein soll. Für den Gebrauch mit USB ist das jedenfalls vollkommen ungeeignet.
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Jedenfalls werde ich es erstmal so versuchen: Kamera -> gutes USB Kabel direkt an der Kamera verlötet mit USB Stecker -> USB Buchse / USB Buchse Adapter (Hutschienenmontage falls es sowas gibt) -> USB Stecker auf CAT7 Kabel von Lappkabel gekrimpt -> aus dem Schaltschrank -> USB Stecker gekrimpt -> IPC Die Verbindungsstrecke (CAT7 Kabel) muss leider so ähnlich ausgeführt werden. Wir können da kein fertiges Kabel verwenden, da wir das Kabel in unserer Branche (Explosionsschutz) vergießen und an einer benannten Stelle zertifizieren müssen. Ich würde lieber ein gutes mehradriges Kabel verwenden, falls wir dieses später in anderen Produkten mit mehr Signalen einsetzen möchten. CAT 7 hat 4 x 2. Davon möchte ich hier 2 x 2 für USB verwenden.
Ganz allgemein: Gestückeltes Kabel macht oft Ärger. Schon ein verbogener Draht kann bei höheren Frequenzen zu Wundern führen. https://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Serial_Bus
Ich habe noch einen guten Artikel bezüglich USB und EMV gefunden: http://www.we-online.de/web/de/electronic_components/produkte_pb/application_notes/usbeple.php Die bieten zum Beispiel eine fertige USB 2.0 Filterbuchse an. http://katalog.we-online.de/de/pbs/WE-EPLE/8492121?m=n&sp=http%3A%2F%2Fwww.we-online.de%2Fweb%2Fde%2Felectronic_components%2Fsearchpage_PBS.php%3Fsearch%3D849%2B212%2B1&_ga=1.223179739.1332687952.1436865504
Sagt mal Leute, was genau ist an dem Satz "Das geht nicht" so schwer zu verstehen? Cat 7 Kabel ist natürlich toll, hohe Qualität und so. Ist aber etwa so, als wenn man einem Dieselmotor bestes hochoctaniges Benzin gibt. Auch ganz tolle Qualität, aber ungeeignet. Bestenfalls kommt bei diesen Versuchen etwas heraus, das bei der richtigen Planetenkonstellation und niedriger Sonnenfleckenaktivität ein paar Bits durch lässt. Grundsätzlich ist aber fest zu halten, dass hier eine zöllige Schraube mittels eines Hammers in ein metrisches Gewinde gehauen wird.
Ohne Klemmen (direkt verlötet) kann es sehr wohl funktionieren. Die Klemmenlösung habe ich bereits im Vorfeld für gescheitert erklärt. Mit passenden Kabeln und USB-Steckern für die Kabelmontage. An das Ende (Kamera) setze ich noch einen USB-EMV Filter von Würth Elektronik gegen Störungen. Als zweite Lösung habe ich mir mal diesen Wandler geholt: http://www.corning.com/opcomm/OpticalCablesbyCorning/products/USB-3.Optical.aspx#.Vl_g0lUvfcs Die Kiste muss später den EMV Test bestehen. Wir werden die Lösungen also vorher ausgiebig testen müssen (EMI Bestrahlung).
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