Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kompass Repeater


von Sven (Gast)


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Moinsen,
ich suche eine Möglichkeit um an einem kardanisch aufgehängten 
Magnetkompass die Richtungsdaten an eine Fernanzeige zu übertragen. Für 
diesen Kompass gab es einmal eine sog. Repeatereinheit, da es den 
Hersteller aber nicht mehr gibt, sind auch keine Informationen mehr 
verfügbar. Das Einzige was ich dazu gefunden habe war eine alte 
Verkaufsanzeige mit winzigem Bild. Es könnte sich hier vielleicht um 
einen Fluxgatesensor handeln.
Meine Idee wäre unter dem Kompass einen Magnetfeldsensor, z.B aus der 
KMZ Reihe, zu installieren, der die Richtung, in die die Kompassnadel 
zeigt, misst u. dann die Messwerte, bzw. Richtungsdaten, nachdem sie 
entprechend aufbereitet wurden, über eine serielle Schnittstelle 
ausgibt.
Wäre so etwas machbar oder gibt es irgendwelche andere Ideen dazu ?

Grüsse
Sven

von Peter II (Gast)


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reicht keine WebCam?

von Sven (Gast)


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Nee leider nicht, ich brauche die Richtungsinformation, um sie dann in 
NMEA $HDG Sequenzen zu konvertieren.

Sven

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Such mal nach: Fernkompass, Mutterkompass oder Führertochterkompass

Das ware mal die angestammten Begriffe für deinen kompass-repeater.

von Peter R. (pnu)


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Irgendwie kommt mir das unlogisch vor.

Wenn man drei zueinander senkrechte Magnetsensoren hat, können die die 
Richtung des Erdmagnetfeldes selbst vektoriell (X,Y,Z) erfassen.
Einen Kompass  mit kardanischer Aufhängung braucht man dann doch nicht 
mehr.

Oder, anders gesagt, wenn sich der Kompass nach dem Magnetfeld 
ausgerichtet hat, ist es doch gleichgültig, ob man die Richtung des 
Kompassnadelfeldes oder die des Erdmagnetfeldes misst.

von Harald W. (wilhelms)


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Sven schrieb:

> Nee leider nicht, ich brauche die Richtungsinformation, um sie dann in
> NMEA $HDG Sequenzen zu konvertieren.

Es gibt vollelektronische Kompasssensoren. Die kannst Du irgendwo
passend montieren und dann nur noch die elektrischen Signale per
Kabel bis zu Deiner Elektronik führen.

von Sven (Gast)


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Das ist richtig, aber wie verhalten sich diese elektronischen 
Kompasssensoren gegenüber großen Eisenmassen ? Der Magnetkompass ist auf 
einem Stahlschiff montiert. Mittels kleiner Kompensationsmagnete, die 
unter dem Kompass montiert sind, ist es möglich die Ablenkung, die durch 
die Eisenmasse hervorgerufen wird, zu kompensieren. Es sind Stabmagnete 
verschiedener Stärke für diese Zwecke montierbar.

von Max D. (max_d)


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Dir ist hoffentlich klar, dass der Kompass auch nur dahin zeigt wo das 
Magnetfeld "herkommt" (eigtl. falsch weil quellenloses feld, aber ich 
denke die Idee komt rüber) und damit ein elektronischer Kompass das 
eigtl. nur besser machen kann (indem er keine mech. Massen bewegen 
muss).
Du kannst sogar das Schiff in Software rauskompensieren mit entsprechend 
Know-how und aufwand.

von Peter R. (pnu)


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Sven schrieb:
> ittels kleiner Kompensationsmagnete, die
> unter dem Kompass montiert sind, ist es möglich die Ablenkung, die durch
> die Eisenmasse hervorgerufen wird, zu kompensieren. Es sind Stabmagnete
> verschiedener Stärke für diese Zwecke montierbar.

Auch das, die Korrektur mit Kompensationsmagneten könnte man bei einem 
elektronischen Sensor auch machen. Nur ist es bei dem einfacher, diese 
als scheinbare Nullpunktverschiebung merkbare Fehlweisung per Software 
zu korrigieren.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Max D. schrieb:

>  und damit ein elektronischer Kompass das
> eigtl. nur besser machen kann (indem er keine mech. Massen bewegen
> muss).

nee der verzicht auf bewegte massen ist kein Vorteil. Den ganzen Ärger 
mit magnetfeldkompensation kann man sich mit einem kreisselkompass - 
also mehr bewegte masse sparen. Deshalb setzten U-Boote auch diesen und 
keine magnetfeldsensoren etc. ein.

von Bernd H. (bhallinger) Benutzerseite


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Deshalb setzten U-Boote auch diesen und
> keine magnetfeldsensoren etc. ein.

Nicht nur U-Boote.

Auch 'normale' Schiffe

von Wolfgang (Gast)


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Sven schrieb:
> Das ist richtig, aber wie verhalten sich diese elektronischen
> Kompasssensoren gegenüber großen Eisenmassen ?
Eigentlich genauso wie Kompassnadeln. Die messen beide das örtliche 
Magnetfeld, egal wo es her kommt und wodurch es verfälscht wird.

> Der Magnetkompass ist auf
> einem Stahlschiff montiert. Mittels kleiner Kompensationsmagnete, die
> unter dem Kompass montiert sind, ist es möglich die Ablenkung, die durch
> die Eisenmasse hervorgerufen wird, zu kompensieren. Es sind Stabmagnete
> verschiedener Stärke für diese Zwecke montierbar.

Die ganzen Kompensationsmagnete kannst du bei einem elektronischen 
Kompass vergessen. Der kann das einfach wegrechnen. Die Deviation wird 
durch einen konstanten Megnetfeldvektor am Einbauort des Kompasssensors 
erzeugt, der durch den Magnetismus des Schiffes erzeugt wird. Der 
Magnetfeldvektor des Erdmagnetfeld beschreibt bei Schiffsbewegung immer 
eine Kugel, die durch den Schiffsmagnetismus aus dem Nullpunkt 
verschoben ist. Für die elektronische Kompensation muss also nur dieser 
Offset-Vektor aus den Messdaten rausgerechnet werden.

von Max D. (max_d)


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Den ganzen Ärger
> mit magnetfeldkompensation kann man sich mit einem kreisselkompass -
> also mehr bewegte masse sparen.

20 Sekunden auf Wikipedia offenbaren: Der Kreiselkompass hat nichts mit 
einem "klassischen" Kompass zu tun. Er nutzt die Rotation der Erde als 
Referenz und nicht das Magnetfeld.

von Wolfgang (Gast)


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Den ganzen Ärger mit magnetfeldkompensation kann man sich mit einem
> kreisselkompass - also mehr bewegte masse sparen.

Die Zeiten, wo ein Kreiselkompass bewegte Massen haben muss, sind doch 
seit der Erfindung des Lasers nun wirklich vorbei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Laserkreisel
https://de.wikipedia.org/wiki/Faserkreisel

von Bernd H. (bhallinger) Benutzerseite


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Mit Laser macht man das wohl in der Avionik....

Von der Bundesmarine kenne ich schon noch die Kreisel bei denen Sich 
wirklich was bewegt....

von Wolfgang (Gast)


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Max D. schrieb:
> 20 Sekunden auf Wikipedia offenbaren: Der Kreiselkompass hat nichts mit
> einem "klassischen" Kompass zu tun. Er nutzt die Rotation der Erde als
> Referenz und nicht das Magnetfeld.

Eben deshalb kann man sich den ganzen Ärger mit den Störungen des 
Erdmagnetfeldes durch das Schiff auch sparen.

von Max D. (max_d)


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Wolfgang schrieb:
> Eben deshalb kann man sich den ganzen Ärger mit den Störungen des
> Erdmagnetfeldes durch das Schiff auch sparen.

Macht halt einen Vergleich bezüglich bewegter Massen zwischen beiden 
Technologien ziemlich hinfällig.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Naja, es gibt ja noch andere Hersteller, wenn man nach "compass 
repeater" sucht. 
http://www.marine-data.co.uk/products/compass-repeaters/30-md69br

Frage: verwettest Du Deinen Hintern auf den Repeater? Dann würde ich 
eher zum Kauf eines Gerätes raten. Wie genau muss es denn sein?


Falls Du etwas selber bauen möchtest, würde ich auf einen hochwertigen 
digitalen 3D-Kompasssensor aufbauen. Dessen Ausgangssignal schiebst Du 
durch eine Lookup-Tabelle, die nach der Installation zunächst erzeugt 
werden muss. Nachkalibration könnte man sich bei ruhiger See in 
Geradeausfahrt mittels GPS vorstellen.


Die Kompensationsmagnete kenne ich vom Whiskyglaskompass 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Kompassfehler) im Flieger, allerdings ist 
bei den kleinen Mücken die Genauigkeit eher im 5°-Bereich.
Langt um per Kompass, Armbanduhr und Wanderkarte den nächsten 100km 
entfernten Flugplatz zu finden. Trivial, im Vergleich zu nautischen 
Anforderungen.

von ?!? (Gast)


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Max D. schrieb:
> 20 Sekunden auf Wikipedia offenbaren: Der Kreiselkompass hat nichts mit
> einem "klassischen" Kompass zu tun. Er nutzt die Rotation der Erde als
> Referenz und nicht das Magnetfeld.

Du hast jetzt in 20 Sekunden exakt das gleiche herausgefunden, was dein 
Vorredner (Nur die Harten...) schon gesagt hatte :-)

von Max D. (max_d)


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?!? schrieb:
> Du hast jetzt in 20 Sekunden exakt das gleiche herausgefunden, was dein
> Vorredner (Nur die Harten...) schon gesagt hatte :-)

Ähm, sollte er es wirklich gewusst haben (worüber ich mir kein Urteil 
anmaße), dann hat er es verfehlt in seinem Post rüberzubringen. Er sagte 
nur, dass 1. KKs mehr bewegte masse haben und 2. keine Fehlweisung 
haben.
Von einer Magnetfeld-Unabhängigkeit hab ich da kein Wort gelesen...

von Wolfgang (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Trivial, im Vergleich zu nautischen Anforderungen.

Sag mal ehrlich - wann hast du dich auf einem Schiff zuletzt auf die 
Absolutgenauigkeit eines Kompass verlassen.

Fluss-/Kanalfahrt geht besser nach Sicht oder Radar. Auf Küstenfahrt und 
Hochsee dient der Kompass mehr als relative Richtungsorientierung, um 
einen stabilen Kurs zu halt. Selten sind Abdrift und Strom so genau 
bekannt, dass einem ein gradgenauer Kompass etwas nützen würde. Die 
eigentliche Routennavigation findet über GNSS statt.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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@Wolfgang: Noch nie! Ich hatte garnicht an Binnen-/Küstenschiffer 
gedacht. :)

Auf dem Baggersee mit meiner Luma benutze ich natürlich ein GPS mit 
OpenStreetMaps. :)

Nicht-trivial finde ich die Leistungen von Seebären, die mit klassischem 
Besteck in Ihrer Jolle die Welt umrunden. Captain Bligh und so...

von Wolfgang (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Nicht-trivial finde ich die Leistungen von Seebären, die mit klassischem
> Besteck in Ihrer Jolle die Welt umrunden. Captain Bligh und so...

Auch die haben sich nicht auf den Kompass verlassen, sondern eher dem 
Lauf der Sonne vertraut und mit Jakobsstab und Okt-/Sextant gemessen. 
Hauptproblem war für die die sicheren Zeitbestimmung. In Gegenden mit 
viel Wolken, Wind und Strom ist das auch oft genug schief gegangen, wenn 
man sich z.B. mal die Anzahl der Strandungen auf den Staateninseln beim 
Kap Horn anguckt.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Max D. schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Du hast jetzt in 20 Sekunden exakt das gleiche herausgefunden, was dein
>> Vorredner (Nur die Harten...) schon gesagt hatte :-)
>
> Ähm, sollte er es wirklich gewusst haben (worüber ich mir kein Urteil
> anmaße), dann hat er es verfehlt in seinem Post rüberzubringen. Er sagte
> nur, dass 1. KKs mehr bewegte masse haben und 2. keine Fehlweisung
> haben.
> Von einer Magnetfeld-Unabhängigkeit hab ich da kein Wort gelesen...

Klar hab ich das gewusst, auch das Faserkreisel ungenauer als 
Kreiselkompass ist  und deshalb der klassische Kreisel hier die optimale 
Lösung ist.

und das

Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Max D. schrieb:
>
>> ein elektronischer Kompass das
>> eigtl. nur besser machen kann (indem er keine mech. Massen bewegen
>> muss).

ein elektonischer Kompass als navigationshilfe die Bestimmung der 
Bewegumngsrichtung in bezug zur Erdoberflache keinesfalls "nur besser 
machen kann" und erst recht nicht weil er ohne bewegte Massen auskommt.

"Elektronik ist immer besser/genauer als mechanik" taugt nicht als 
Problemlösungsansatz, nur das wollte ich vermitteln.

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

> Sag mal ehrlich - wann hast du dich auf einem Schiff zuletzt auf die
> Absolutgenauigkeit eines Kompass verlassen.

Gibt es auf Schiffen eigentlich immer noch die Vorschrift, das man
sich nicht allein auf GPS verlassen darf?

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>
>> Sag mal ehrlich - wann hast du dich auf einem Schiff zuletzt auf die
>> Absolutgenauigkeit eines Kompass verlassen.
>
> Gibt es auf Schiffen eigentlich immer noch die Vorschrift, das man
> sich nicht allein auf GPS verlassen darf?

Gibt es die?
Interessant finde ich diese Nachricht:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/GPS-unsicher-US-Navy-unterrichtet-wieder-am-Sextanten-2845200.html

Demnach hat die US-Navy nach 20 Jahre Unterbrechung wieder den sextanten 
in den lehrplan aufgenommen, während die dt. Flotte ihn nie aus der 
Ausbildung strich.

MfG,

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Gibt es auf Schiffen eigentlich immer noch die Vorschrift, das man
> sich nicht allein auf GPS verlassen darf?

Gute Frage? Praktisch ist mit EGNOSS das Argument der fehlenden, 
rechtzeitigen Information über Satellitenfehlfunktion/-ausfall hinfällig 
sein. Und natürlich muss beim Magnetkompass eine vom amtlichen 
Kompasskompensierer unterzeichnete Deviationstabelle beim Kompass 
befestigt sein. Ich bin auch schon mit einem elektronischen Kompass mit 
BSH-Abnahme gefahren, der als Zugeständnis an die Kompensierer extra 
Potis für die Kompensation hatte, obwohl das - wie oben beschrieben - 
wunderbar automatisch funktioniert.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Mehrere Rückfall- und Kontrollebenen sorgen bei der Flugnavigation für 
Entspannung. Im Anhang das Cockpit einer C172F, Baujahr 1965, Sortierung 
nach Komfort fallend, Ausfallsicherheit steigend:
- GPS
- VOR
- Kurskreisel/künstlicher Horizont/Wendezeiger (Blindflug!)
- Magnetkompass
- Fenster (nicht im Blindflug!)

Oder Boeing 747-400, siehe links außen. :)
https://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_747#/media/File:May2555.jpg

GPS ist unter der Kontrolle des amerikanischen Militärs, VOR unter der 
Kontrolle der zivilen ICAO.

Mit einem Sextanten würde ich auch gerne mal umgehen lernen, vielleicht 
finde ich mal jemanden in der Nürnberger Gegend der mir das zeigt. :)

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Mit einem Sextanten würde ich auch gerne mal umgehen lernen, vielleicht
> finde ich mal jemanden in der Nürnberger Gegend der mir das zeigt. :)

Dann musst Du nur noch bis April warten:
http://www.greubel.de/shs.html

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Mit einem Sextanten würde ich auch gerne mal umgehen lernen, vielleicht
>> finde ich mal jemanden in der Nürnberger Gegend der mir das zeigt. :)
>
> Dann musst Du nur noch bis April warten:
> http://www.greubel.de/shs.html

Cool, Hochseenavigation auf dem Dutzendweiher im 
Reichsparteitagsgelände.
Bist Du von hier? Schick doch mal eine PM. :)

: Bearbeitet durch User
von Sven (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Die Kompensationsmagnete kenne ich vom Whiskyglaskompass
> (https://de.wikipedia.org/wiki/Kompassfehler) im Flieger, allerdings ist
> bei den kleinen Mücken die Genauigkeit eher im 5°-Bereich.
> Langt um per Kompass, Armbanduhr und Wanderkarte den nächsten 100km
> entfernten Flugplatz zu finden. Trivial, im Vergleich zu nautischen
> Anforderungen.

Hier ist der Kompass mit den Kompensationsmagneten, ein Sestrel Moore, 
der früher auf Stahlpötten recht verbreitet war. Wird aber leider nicht 
mehr hergestellt. Die Kompensationsmagnete sitzen in den quadratisch 
angeordneten Röhrchen unterhalb der Kompassrose. Das Kabel ist übrigens 
für die Beleuchtung, damit man auch im Dunkeln nicht vom Kurs abkommt.

Svrn

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Sven, danke für's Bild. Bin überrascht, über die 5° Teilung. Ich hatte 
da mehr Striche erwartet.

Bei den kleinen Flugzeugkompassen gibt's Schrauben, mit deren Hilfe im 
Gehäuse eingebaute Magnete bewegt werden.
http://www.winter-instruments.de/#!kompass---compass/cq2

Was muss ich mir unter einem Stahlpott vorstellen?
http://www.ebay.de/itm/alte-Buderus-Stahlbadewanne-170-x-75-cm-weiss-gebraucht-/231775710982?hash=item35f6e8af06:g:YSkAAOSwwE5WZCiG

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Cool, Hochseenavigation auf dem Dutzendweiher im
> Reichsparteitagsgelände.
> Bist Du von hier?

Hier = Franken          -> Nein
Hier = Freistatt Bayern -> Ja

Navigation mit Sextant interessiert mich eher aus gründen technischer 
neugier, denn als praktischer Erforderniss. Obwohl ich noch Karte, 
Kompass, Missweisung und Polarstern gelernt habe.

von Sven (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Sven, danke für's Bild. Bin überrascht, über die 5° Teilung. Ich
> hatte
> da mehr Striche erwartet.
>
> Bei den kleinen Flugzeugkompassen gibt's Schrauben, mit deren Hilfe im
> Gehäuse eingebaute Magnete bewegt werden.
> http://www.winter-instruments.de/#!kompass---compass/cq2
>
> Was muss ich mir unter einem Stahlpott vorstellen?
> Ebay-Artikel Nr. 231775710982

Stahlpott ist wohl Jargon für ein Stahl- schiff oder boot. Bei uns im 
Verein sagen sie auch Blecheimer. Yogurt Becher sind übrigens die Boote 
aus GFK.

von Sven (Gast)


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Cool, Hochseenavigation auf dem Dutzendweiher im
>> Reichsparteitagsgelände.
>> Bist Du von hier?
>
> Hier = Franken          -> Nein
> Hier = Freistatt Bayern -> Ja
>
> Navigation mit Sextant interessiert mich eher aus gründen technischer
> neugier, denn als praktischer Erforderniss. Obwohl ich noch Karte,
> Kompass, Missweisung und Polarstern gelernt habe.

Na dann mal frisch ans WerK:
https://www.youtube.com/watch?v=lbEfy6pSgZ8

von Wolfgang (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Sven, danke für's Bild. Bin überrascht, über die 5° Teilung. Ich hatte
> da mehr Striche erwartet.

Bei 5°-Teilung kann man per Interpolation noch gut auf 1° ablesen und 
auf einem nicht zu großen Schiff ist mehr bei Seegang sowieso nicht 
sinnvoll möglich.

von Peter R. (pnu)


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Warum nicht gleich so ein Bild?

Da handelt es sich doch um ein Sammlerstück, das man möglichst im 
Originalzustand erhalten sollte.

Ein elektronischer Kompass, wie er in Quadrocoptern verwendet wird, 
völlig getrennt von diesem Schaustück dürfte doch eine für elektronische 
Peilung wesentlich geeignetere Lösung sein.

Wenn man wirklich die Kompasstrommel abtasten wollte, ginge das nur über 
Abtastung per Induktivität (Kurzschlusswindung oder RFID Tag auf der 
Trommel) oder optische Abtastung. Das würde aber bedeuten, irgendetwas 
Ablesbares auf die Kompasstrommel anzubringen ohne ihre Balancierung zu 
stören.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Stahlpott ist wohl Jargon für ein Stahl- schiff oder boot. Bei uns im
> Verein sagen sie auch Blecheimer. Yogurt Becher sind übrigens die Boote
> aus GFK.
Mein Fehler, ich dachte die ganze Zeit an sowas wie auf dem Bild.
Wieder was gelernt, ich war der Meinung, dass im Hobbybereich heutzutage 
alles GFK ist.

von Wolfgang (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Wieder was gelernt, ich war der Meinung, dass im Hobbybereich heutzutage
> alles GFK ist.

Das kommt ein bisschen auf den Hobbyetat drauf an ;-)
http://photos.marinetraffic.com/ais/showphoto.aspx?photoid=2102542

von Sven (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Warum nicht gleich so ein Bild?
>
> Da handelt es sich doch um ein Sammlerstück, das man möglichst im
> Originalzustand erhalten sollte.
>
> Ein elektronischer Kompass, wie er in Quadrocoptern verwendet wird,
> völlig getrennt von diesem Schaustück dürfte doch eine für elektronische
> Peilung wesentlich geeignetere Lösung sein.
>
> Wenn man wirklich die Kompasstrommel abtasten wollte, ginge das nur über
> Abtastung per Induktivität (Kurzschlusswindung oder RFID Tag auf der
> Trommel) oder optische Abtastung. Das würde aber bedeuten, irgendetwas
> Ablesbares auf die Kompasstrommel anzubringen ohne ihre Balancierung zu
> stören.

Peter R. schrieb:
> Warum nicht gleich so ein Bild?
>
> Da handelt es sich doch um ein Sammlerstück, das man möglichst im
> Originalzustand erhalten sollte.
>
> Ein elektronischer Kompass, wie er in Quadrocoptern verwendet wird,
> völlig getrennt von diesem Schaustück dürfte doch eine für elektronische
> Peilung wesentlich geeignetere Lösung sein.
>
> Wenn man wirklich die Kompasstrommel abtasten wollte, ginge das nur über
> Abtastung per Induktivität (Kurzschlusswindung oder RFID Tag auf der
> Trommel) oder optische Abtastung. Das würde aber bedeuten, irgendetwas
> Ablesbares auf die Kompasstrommel anzubringen ohne ihre Balancierung zu
> stören.
Wie schon beim Threadstart erwähnt gab es vom Hersteller des Kompasses 
eine sogenannte Compasscoil, die auf der Unterseite des Gehäuses, in dem 
die Kompassrose, schwimmt montiert wurde. Ich denke auf dem Bildchen 
kann man 2 über Kreuz angeordnete Spulen erkennen. Könnte vielleicht ein 
Fluxgatesensor sein.

Sven

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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@Sven: passt schon. Wenn's um Hobby geht, dann hängen wir halt einen 
2-Achs-Magnetsensor drunter. Statt 50µT Erdmagnetfeld messen wir dann 
das Nadelstreufeld und schicken das auf die RS232-Reise.

Brauchst Du Sensorvorschläge?

Wenn ja - welche Feldstärke hat das Kompassnadelstreufeld in der 
gewünschten Sensorposition?

https://www.mikrocontroller.net/articles/Magnetfeldsensor
Zusätzlich hat icHaus einige Rotationssensoren.
Oder Digikey nach 2D/3D Magnetfeldsensoren durchsuchen.

Ich habe hier zwei digitale Varianten rausgepickt:
Starkes Streufeld -> KMA36+Tiny10+Pegelwandler+Assembler
bis 8 Gauß        -> HMC5883L+Tiny10+Pegelwandler+Assembler

Oder wie heutzutage üblich ist z.B. bei Sparkfun einen passenden Sensor 
suchen und den an einen RasPi hängen.

Oooder, for maximum fun, fräsen wir uns ein paar Kerne und wickeln den 
Fluxgatesensor selber. Da würde ich dann aber als fauler Mensch gerne 
einen STM32F0 zzgl. Peripherie dranhängen.

Mal wieder ernst:
Digitalsensor an ESP8266 und Du kann Dir Deinen Kompass mit dem Handy 
auf einer Weboberfläche anschauen.

Und immer dran denken, dass wir das Kompassfeld nicht merklich verbiegen 
sollten.

von Harald W. (wilhelms)


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Marcus H. schrieb:

> Was muss ich mir unter einem Stahlpott vorstellen?
> 
http://www.ebay.de/itm/alte-Buderus-Stahlbadewanne-170-x-75-cm-weiss-gebraucht-/231775710982?hash=item35f6e8af06:g:YSkAAOSwwE5WZCiG

Das kleine "c" in der Überschrift weglassen, dann kommen die Maße hin.

von Sven (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> @Sven: passt schon. Wenn's um Hobby geht, dann hängen wir halt
> einen
> 2-Achs-Magnetsensor drunter. Statt 50µT Erdmagnetfeld messen wir dann
> das Nadelstreufeld und schicken das auf die RS232-Reise.
>
> Brauchst Du Sensorvorschläge?
>
> Wenn ja - welche Feldstärke hat das Kompassnadelstreufeld in der
> gewünschten Sensorposition?
>

Da hast du mich jetzt kalt erwischt, wie kann ich denn das 
Kompassnadelstreufeld messen ?

Sven

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Marcus H. schrieb:
> Da hast du mich jetzt kalt erwischt, wie kann ich denn das
> Kompassnadelstreufeld messen ?

Mit einem der o.g. Sensoren.

Oder Du schraubst einen analogen Magnetfeldsensor an ein Multimeter und 
misst. Zu diesem Zweck liegt bei mir u.a. ein SS94A2 rum.

von Schreiber (Gast)


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Sven schrieb:
>> Was muss ich mir unter einem Stahlpott vorstellen?
>
> Stahlpott ist wohl Jargon für ein Stahl- schiff oder boot. Bei uns im
> Verein sagen sie auch Blecheimer. Yogurt Becher sind übrigens die Boote
> aus GFK.

Coladosen (Schiffe aus Alu) und Treibholz (Holzboote) gibts auch noch

von Sven (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Sven schrieb:
>> Marcus H. schrieb:
>> Da hast du mich jetzt kalt erwischt, wie kann ich denn das
>> Kompassnadelstreufeld messen ?
>
> Mit einem der o.g. Sensoren.
>
> Oder Du schraubst einen analogen Magnetfeldsensor an ein Multimeter und
> misst. Zu diesem Zweck liegt bei mir u.a. ein SS94A2 rum.

Ok, ich denke in Ermangelung eines analogen Magnetfeldsensors werde ich 
mir mal so ein HMC5883L Sensor Modul besorgen. Ich denke zur Abfrage 
bzw. Ansteuerung wird es wohl entsprechende Libs im Netz geben, oder ?

Sven

von Wolfgang (Gast)


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Sven schrieb:
> Ich denke zur Abfrage bzw. Ansteuerung wird es wohl entsprechende Libs
> im Netz geben, oder ?

Google alleine meldet 5.640 Treffer

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Sven schrieb:
>>> Marcus H. schrieb:
>>> Da hast du mich jetzt kalt erwischt, wie kann ich denn das
>>> Kompassnadelstreufeld messen ?
>>
>> Mit einem der o.g. Sensoren.
>>
>> Oder Du schraubst einen analogen Magnetfeldsensor an ein Multimeter und
>> misst. Zu diesem Zweck liegt bei mir u.a. ein SS94A2 rum.
>
> Ok, ich denke in Ermangelung eines analogen Magnetfeldsensors werde ich
> mir mal so ein HMC5883L Sensor Modul besorgen. Ich denke zur Abfrage
> bzw. Ansteuerung wird es wohl entsprechende Libs im Netz geben, oder ?
>
> Sven

Der HMC5883L geht halt nur bis 8Gauß bzw. 800µTesla.
Erdmagnetfeld sind ca. 50µT.
Je nach Feldstärke der Nadel könnte das ein wenig eng werden.

Aber die Investition hält sich ja in Grenzen, zumal der SS94A2 nicht 
beliebig billig ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sven schrieb:
> Könnte vielleicht ein
> Fluxgatesensor sein.

Jo, das ist ein Fluxgate. Der Kompass sieht dem Simrad RC35, der hier 
zur Zeit auf dem Tisch liegt, sehr ähnlich. Gut, der Simrad hat nicht 
nur 2, sondern 4 Wicklungen aussenrum, das Prinzip ist aber das gleiche.

Nachdem die Platine hier aus dem Wasser gezogen und gereinigt wurde, 
läuft der Kompass auch wieder - leider hat er kein NMEA-, sondern nur 
PWM Ausgang.

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