Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einführung für Neulinge - Arduino oder AVR?


von Tobias (Gast)


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Hi

Von ein paar Freunden & Bekannten bin ich angesprochen worden, ob ich 
nicht Lust hätte, eine kleine µC-Einführung zu geben. Ich bin zwar kein 
Profi, aber habe doch schon ein paar Schaltungen mit AVRs realisiert, 
die deutlich über blinkende LEDs hinausgehen und hervorragend 
Steuerungsaufgaben übernehmen. Da ich auch Lust dazu habe, habe ich 
angeboten, so einen kleinen "Kurs" bzw. eine kleine Einführung in die 
Welt der µCs zu geben, speziell die AVRs, denn nur mit denen kenne ich 
mich vernünftig aus.
Nein, ich mache keinen VHS-Kurs oder stelle sonstige hohe fachliche 
Qualifikationen an das ganze, ich will einfach nur ein paar Freunden die 
Welt der µCs bei einem Bierchen an ein paar Abenden näher bringen.

Als ich in die Welt der AVRs eingestiegen bin, gab es noch keine 
Arduinos und ich habe bisher auch nie einen Arduino genutzt.
Aktuell stellt sich mir aber die Frage: Welchen Vorteil hat es, wenn ich 
Einsteigern wirklich Dinge an nativen AVRs erkläre? Oder sollte man 
Einsteigern heute lieber erst einmal fertige Arduino-Platinen vorsetzen?

Die Jungs können alle sehr gut Programmieren, im Bereich Elektrotechnik 
gibt es aber nur Grundkenntnisse und eben im Bereich der µCs ist 
Feierabend. Ich brauche und will also keinen Programmierkurs geben und 
auf dem Level der ersten C-Experimente bewegen wir uns definitiv nicht. 
Das soll ja auch kein großer Kurs werden, sondern nur ein paar Basics, 
damit die Jungs danach eventuell mal selbst basteln können.

Lange Rede, kurzer Sinn: Setzt man solchen Einsteigern lieber Arduinos 
oder AVRs vor? Was sind die Vor- und Nachteile?

von ablu (Gast)


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Also ich hab ja selber nicht viel erfahrung, aber ich würd den Arduino 
dafür verwenden. Anhand der Elektronik die auf den Arduinos ist kannst 
du ihnen diese ein bischen näher bringen und ihr könnt trotzdem gleich 
los legen mit Experimentieren weil ja schon alles vertig ist.
Ich meine du kannst ihnen ja z.B. die stromversorgung die sich auf dem 
Arduino befindet näher erklären usw...

von Bdruino (Gast)


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Hallo

ich bin zwar selbst immer noch Einsteiger, aber mit den umgekehrten 
Voraussetzungen wie deine Freunde:
Relativ viel Ahnung über die Elektrotechnik und schon sehr viel 
Praxiserfahrung in vielen Bereichen der Elektronik, dafür aber nur 
gewisse Grundkenntnisse in der Programmierung.
Während Grundfunktionen der Programmierung ganz allgemein bei "jeder" 
Programmiersprache nicht schwer zu verstehen sind so ist doch die 
Anwendung und das Gefühl für ein Programm zu erstellen eine ganz andere 
Nummer wo man wohl nur mit guten Beispielen und viel Übung so langsam 
ein Gefühl und können entwickeln kann.

Da das Programmieren können bei deinen Freunden wohl schon vorhanden 
ist, würde ich auf jeden Fall mit den "nackten" AVRs und avr-gcc oder 
sogar Assembler(?) einsteigen.
Arduino als Gesamtsystem macht es den Einsteiger zwar einfach und 
Projekte sind schnell verwirklicht - aber leider wird dabei, schon fast 
zwangsweise, viel ausgeblendet da für "alles" schöne fertige 
Bibliotheken und Funktionen vorhanden sind und auch der wichtige 
Timerbereich stark in eine "Black Box" verschoben ist.
Um einen µC richtig zu verstehen und alle Möglichkeiten herauszuholen 
sollte meiner Meinung stark mit den Datenblatt und Hardwarenah 
programmiert werden - nur so versteht man was wirklich passiert und kann 
auch nicht direkt Unterstützte Hardware nutzen (irgendwann nach vielen 
Monaten...).

Es spricht aber wenig dagegen die Arduino Hardware (einen Clone) zu 
nutzen
-nur mit den externen Quarzen ist man dann eingeschränkt.

Soweit meine Meinung - die nicht die absolute Wahrheit für jeden sein 
muss.

Bdruini

von R. R. (elec-lisper)


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Also ich würde eher vom Arduino abraten. Die Grundschaltung wie man son 
kleinen Chip letztendlich zum laufen bringt, finde ich als 
Softwareentwickler viel interessanter. Ist die Frage wieviel Hardware 
soll es sein?

Arduino ist fast eher verwirrend, weil der Begriff für sovieles 
verwendet wird (Das Board, den Uno, die Programmiersprache, Das 
Ökosystem drum, usw.) und gerade für Anfänger sind klare 
Begrifflichkeiten wichtig meine ich.

Bei der Grundschaltung ist es klar was jedes Teil tut. Das ist der uC 
namens AtmegaXYZ, das sind Stützkondensatoren, das ist ein ISP und so 
wird er angeschlossen.

von ablu (Gast)


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Ist es nicht auch möglich am Arduino zu Programieren, ohne die vertigen 
Biblioteken zu benutzen?
So so könnte man zuerst direkt an der Hardware Programieren und später, 
wenn die grundlagen sitzen, die biblioteken verwenden.

Ist nur so ein Gedanke.

von ablu (Gast)


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Mit dem namen hatt Robin R wohl recht. Das ist verwirrend.

Du must hald entscheiden ob du mit deinen kumpels zuerst mal löten 
willst und ihnen dabei die schaltung erklährst, oder ob du das löten 
(oder stecken im falle eines steckbrettes) weck lassen willst und ihnen 
die Elektronik anhand des vertigen Arduino näher bringen willst.

Auch am Arduino sind Stüzkondensatoren usw.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Tobias schrieb:

> Lange Rede, kurzer Sinn: Setzt man solchen Einsteigern lieber Arduinos
> oder AVRs vor? Was sind die Vor- und Nachteile?

Kommt darauf an welche Grund(aus-) bildung die Leute haben und wohin sie 
sich entwickeln wollen.

Elektronikferne mit Grundintention "Spielerische Technik" zum 
Zeitvertreib -> Arduino.

Elektronikbastler, bastler generall, techniche/Handwerks - ausbildung 
-> AVR.

Zwischen den beiden Gruppen stehen Programmierer und Skriptkiddies, 
steht
der Wunsch als Einzelkrieger Technik zu beherrschen im Vordergrund -> 
AVR;dominiert eher der Wunsch sich einer Gruppe anzuschliessen -> 
Arduino

;-)
MfG

von R. R. (elec-lisper)


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Robin R. schrieb:
> Arduino ist fast eher verwirrend, weil der Begriff für sovieles
> verwendet wird (Das Board, den Uno, die Programmiersprache, Das
> Ökosystem drum, usw.) und gerade für Anfänger sind klare
> Begrifflichkeiten wichtig meine ich.

Ich wollte noch anmerken: Es gibt natürlich für all diese Dinge auch in 
der Arduino-Welt getrennte Begriffe. Aber gerade Anfänger, die das ganze 
Gebiet noch nicht so übersehen, bringen die Begriffe durcheinander. Und 
gerade so tolle Namen wie "Arduino Duemilanove", die man (im 
deutschsprachigen oder englischsprachigen Raum) kaum ausgesprochen 
bekommt, machen es nicht einfacher.

Um eine relativ einfache Materie so eine neue Begriffswelt aufzubauen, 
das erinnert mich stark an BWL.

Zudem: Wenn du mit einem Arduino Uno-Board anfängst, musst du auch 
erklären, wie das Programm auf den Chip kommt. Also über einen 
extra-Chip, der eine USB-UART-Schnittstelle für den PC ist, über welche 
dann an den Bootloader, welcher Werksseitig auf den Chip gespielt wurde, 
der üblicherweise nicht mit einem Bootloader ausgestattet ist, das 
Programm übertragen wird. Und dass der Bootloader dann das Programm in 
den Flash schreibt. Und dann geht die Reset-Leitung auf High, und der 
Chip fängt das Programm im Flash an abzuarbeiten.

Das finde ich im Vergleich von einer übersichtlichen 
AVR-Minimal-Schaltung mit ISP relativ kompliziert für einen Anfänger der 
was verstehen will.
Da ist alles ganz klar:
Das ist der AVR-Chip, das ist der ISP, der hat 3 Leitungen für Daten, 1 
Reset um den Chip in den Programmiermodus zu bringen, und dazu GND und 
VCC. Fertig ist die Laube.

von Bronko (Gast)


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Hi - finde ich sehr cool, dass ihr so was macht.
Was hält's du davon das Ganze auf zwei Abende aufzuteilen?

Am ersten Abend könntest du die beiden Plattformen grundsätzlich 
vorstellen und vergleichen und am Ende fragen, was deine Jungs am 
liebsten machen würden.

Am zweiten Abend dann entweder AVR oder Arduino erläutern...

Gruß,
Bronko

von Tobias (Gast)


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Hi

Danke schon mal für eure Überlegungen! Die helfen mir schon mal viel 
weiter!

(Danke auch an den/die Mod(s) fürs Durchwischen bei den sinnfreien 
Antworten).

Zur Zeitplanung: Das ganze ist nicht auf "ich mache einen Abend eine 
Einführung und dann war es das" beschränkt. Ich dachte auch eher so an 
1-2 Abende, bei denen man mit mehr oder weniger "Frontalunterricht" 
beginnt und ein paar absolute Basics am µC erklärt, Beispiele zeigt und 
vielleicht nochmal Bitoperatoren in C wiederholt, und danach basteln 
lässt und auf konkrete Probleme eingeht, die sich dann ergeben.
Da wir uns sowieso regelmäßig treffen (Freifunk), kann ich dann auch 
relativ spontan immer mal wieder bei kleineren Problemen helfen, die 
sich dann ergeben und die anderen können basteln, wenn sie Lust und Zeit 
haben. Ich würde Zeit also wirklich eher untergeordnet ansehen. Es geht 
hier schließlich um Hobby und Neugierde, nicht um Ausbildung oder 
Kursus.

Ansonsten sehe ich schon, beide Arten haben ihre großen Vor- und 
Nachteile und die Frage ist in diesem Fall eher: Wollen die Jungs so 
schnell es geht kleine Bastelprojekte starten und sich wenig damit 
auseinandersetzen, was WIRKLICH passiert? Oder wollen sie etwas mehr 
darüber lernen und dann noch "hardwarenäher" arbeiten?

Das werde ich, wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, mal ansprechen 
und schauen, was deren Meinung dazu ist. :)

Viele Grüße

von Wolfgang (Gast)


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Tobias schrieb:
> Setzt man solchen Einsteigern lieber Arduinos oder AVRs vor?

Arduinos basieren auf AVRs (bis auf den Arduino Due). Insofern stellt 
sich nur die Frage, auf welcher Ebene man mit der Programmierung 
ansetzt. Vom µC-Verständnis wäre man beim Einstieg mit Assembler. Wenn 
es darum geht, oberflächlich schnell was zum Laufen zu kriegen, ohne 
tiefer einsteigen zu müssen und ohne in irgendeine Programmierhardware 
investieren zu müssen, ist man mit Arduino gut bedient. Die Hardware 
wird man sowieso kaum günstiger kriegen.

von Marc (Gast)


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Man kann sogar mit dem Arduino Nano anfangen und diesen dann später als 
ISP für einen ATMEGAxx nutzen.

von Peter R. (pnu)


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Ein Sonderfall, wenn sich die Hörer schon in C oder dgl.auskennen.

Für sie wäre es wichtig, die Eigenheiten eines Kontrollers kennen zu 
lernen, die von C garnicht erfasst werden. Wer z.B. C bisher auf einem 
PC benutzt hat, hat keine Ahnung wie katastrophal delay(1ms) auf einem 
Kontroller abläuft.

Oder z.B. Belastbarkeit der Signalausgänge, Aufgabe von Registern wie 
DDR, PORT, PIN (schlimmste Falle: Unterschied zwischen in portb,... und 
in pinb,...) den verschiedensten Registern und flags, Aufgabe von 
timern, und den dazugehörigen Registern, Abläufe von ints...

Ein Arduino,etwa ein Nano für 3€...5€, erspart das Erstellen einer 
Hardware, ist also eine fertige Plattform und deshalb empfehlenswert.
   Für mich ist zum Beispiel ein Arduino Nano kein Arduino sondern eine 
Platine mit einem Atmega328, den ich per Assembler programmiere.( C, mit 
der idiotischen Syntax vieler Befehle hasse ich einfach)

Das Ziel in diesem Falle wäre aber: klären, dass es die Arbeit mit C auf 
dem Arduino wesentlich erleichtert, wenn man die Hardware einigermaßen 
kennt, und wie man für zeitkritische Vorgänge Programmteile in Assembler 
einfügt.

: Bearbeitet durch User
von Chr. M. (snowfly)


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Ich hätte noch den Vorschlag:
-einen esp8266 Breakoutboard wie z.B. NodeMCU*(incl. augedruckten 
Schaltplan)
-ein GLCD oder TFT zur Anzeige
-einen Temperatur/Feuchtigkeitssensor
-und statt Steckbrett ein mit 3D-Drucker erstelltes Gehäuse mit 
"fliegender Verdrahtung"

Dann kann jeder nach zwei Tagen eine selbstgebaute Wetterstation mit 
WLAN mitnehmen die eine prima Bastelplattform ist.

Da Programmierer wohl eher abgeschreckt sein werden von
-Elektronische Schaltungen entwickeln,
-Platinen herstellen
-und SMD Bauteile löten
können sie dank der Arduino "Shields" auch alles mögliche an Sensoren 
und Aktoren durch anlöten von 4-6 Drähten benutzen.

Wenn die Zielpersonen programmieren schon können werden sie schon selbst 
entscheiden ob und welche Library sie verwenden, ist schliesslich auf 
dem PC nichts anderes.

Durch den esp muss man auch nicht so knausrig mit Speicher sein und 
warum sollte man jetzt noch anfangen mit einem AVR wo es doch Chips gibt 
die in allen Belangen besser sind(ausser der Einfachheit die das 
Einlernen erleichtert)


EDIT:*die NodeMCU natürlich nicht mit der Lua FW sondern mit dem SDK 
oder dem Arduino Port programmiert.

: Bearbeitet durch User
von Shuzz (Gast)


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Wenn Deine Jungs nicht unbedingt scharf auf's Hardware-Basteln sind dann 
würde ich auf jeden Fall auf die Arduino-Plattform gehen.

Wie weiter oben schon gesagt wurde: So'n Nano ist nicht viel mehr als 
ein fertig aufgelöteter ATMega. Man kann ihn mit nem stinknormalen 
ISP-Programmer beschreiben und glücklich damit werden.

Womit sie dann die Programme schreiben ist die interessantere Frage, 
aber da wurden schon alle Seiten beleuchtet imo.

Ich hab' früher immer die µC direkt in C programmiert. Irgendwann fiel 
mir ein Arduino in die Hände und seitdem bin ich faul geworden und 
schreibe Sketches. Für die allermeisten Dinge sind die mehr als 
ausreichend, also warum sich nicht das Leben leicht machen? :D

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn Du einen Kompromiß zwischen Harwarekentnissen, Lötfähigkeiten und 
Schaltungskram machen willst und dabei Zeit sparen:

Arduino ProMini vom netten Chinesen - die mitgelieferten Stiftleisten 
lassen sich recht schlecht löten, besser gute dazu kaufen.

USB-seriell-Adpter mit CP2102 oder auch CH340 oder FTDI232.
Darauf achten, daß DTR auf der Stiftleiste ist, macht das Programmieren 
aus der ArduinoIED einfacher.

"Dupont"-Kabel vom Chinesen Stecker/Stecker, Stecker7Buchse, 
Buchse/Buchse,
dann kann man das auch einfach so zusammenstecken.

Steckbrett, LEDs, Taster, Sensoren nach Bedarf dazu beschaffen.

Die ArduinoIDE nehmen und direkt in C programmieren, dann kann man I/O, 
Bits Timer usw. nach Datenblatt des Meag328 durchgehen.
Die ist schnell installiert und läuft dann eben.

Wenn man will, noch ESP8266-01 besorgen und den direkt unter der 
ArduinoIDE programmieren. Da auf die 3,3V achten! Der CP2102 schafft es 
den ESP zu versorgen und hat passende 3,3V-Pegel.

Mach Dir ein einfaches Konzept, fange klein an und wenn die Leute Lust 
haben, müssen Sie eben die nächsten Zutaten für sich beschaffen.

So würde ich es zumindest anfangen.
Wenig Installationskram, kaum Lötarbeiten nötig und alle Wege bleiben 
offen. Kosten sind auch bescheiden, ich habe mit den Chinasachen bisher 
keine wirklichn Probleme gehabt.
Da der Tip hier aus dem Forum kam: schau Dich mal bei
http://www.banggood.com/
um, etwas chaotisch dort, EU-Warehouse auswählen und die Sachen hast Du 
innerhalb einer Woche für weniger als 1 Euro Versand.
Bisher nur gute Erfahrungen dort gemacht, da gibt es auch einige Kits, 
die könnten nützlich sein.

Gruß aus Berlin
Michael

von Chr. M. (snowfly)


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Michael U. schrieb:
> Wenn man will, noch ESP8266-01 besorgen

Warum ausgerechnet den -01er?
Das ist die Version mit den wenigsten Möglichkeiten.
Ich würde mindestens den empfehlen:
http://www.dx.com/de/p/esp-12-esp8266-serial-wifi-wireless-module-w-pcb-antenna-adapter-board-for-arduino-raspberry-pi-379296
oder eben NodeMCU, da ist USB, nötige Widerstände und Reset/Flash-Taster 
schon drauf.(incl. benutzbarem Rastermaß)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

weil der -01 billg ist und man auch damit nette Sachen programmtechnisch 
machen kann und weil man eben sozusagen "dicht an dieser Hardware" ist.
Man muß sich Gedanken um Betriebsspannung, Pegel usw. machen.
NodeMCU ist bequem (nutze ich hier durchaus auch), endet aber vorerst 
dann in der Software. Eine LED kann ich auch mit dem -01 blinken lassen, 
ein Relais ansteuern (Funkschalter), einen Taster abfragen.
Da brauche ich real dann den "Rest" von NodeMCU garnicht.

Gruß aus Berlin
Michael

von Joachim B. (jar)


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ich sehe nicht mal den Unterschied, ausser das ich dem AVR oft noch 
einen ISP und quarz samt Vogelfutter anbauen muss.

wenn es eine lockere Runde werden soll, Arduino

entweder mit der Arduino IDE oder mit dem AVR Studio (ich bevorzuge 4.18 
Sp3) + ISP Prommer

Geht beides, auf dem Steckbrett hat der Arduino den Vorteil das er 
weniger wackelt und seinen Quarz nicht verliert.
Mein letztes "Projekt" hängt noch an der Wand auf dem Steckbrett,
nano328p + Nokia 5110 LCD + 433 China Funke um morgens die Rolläden 
hochzufahren und abends runter.

Auf dem großen mighty 1284p Arduino clone kann ich mich derweil um ESP 
wlan Anbindung, Sonnen -aufgang und -untergang holen, NTP Beschaffung 
kümmern.

Ob der 1284p benötigt wird später oder nicht ist ja egal, eine schöne 
Plattform zum Entwickeln ist er alle Male.

von Katatafisch (Gast)


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Wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich den nackten Controller 
nehmen.

So sieht man sofort was alles im µC drin steckt und was ich alles 
benötige um ihn ans laufen zu bekommen. (Im Minimalfall nur die 
Angst-Kondis)

Problem dabei: Man benötigt einen Programmer.
Positiv: Man kann auch auf die Fuses eingehen, interner Takt, Brown Out, 
EEPROM-Save usw.

Abhilfe zum Problem könnte pro "Teilnehmer" ein AVR mit geflashtem 
Bootloader und USB/UART Kabel sein.

Am Bequemsten wäre ein Arduino als Basis (einer mit USB/Seriell 
Wandler).

Die Software würde ich auf jeden fall mit AVR-Studio schreiben.

Fällt mir noch ein: Wenn die wirklich wissen wollen was da drin 
passiert, wäre ein größrer ATMega mit Debugging per JTAG das Highlight.

von Felix C. (felix_c13)


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Hallo gerne würde ich hier auch noch meinen Senf abgeben ;)

Erstmal muss ich dir sagen, dass es generell eine dumme Idee ist hier 
Fragen um den Vergleich mit Arduino zu stellen, da dieser hier gehated 
wie wohl sonst in keinem Forum wird.

Das sieht man auch schon an den Antworten. Wenn ich deine Frage richtig 
verstanden habe soll das ja auch eine Einführung und nicht ein Studium 
werden. Leute die hier vorschlagen mit Datenblättern zu arbeiten und den 
Chip am besten nackt zu kaufen, haben einfach den Drang, sich in diesem 
Forum zu profilieren, was weiss ich wieso sie's nötig haben...

Ich habe selbser noch nie direkt mit AVR's gearbeitet, habe aber den 
Umstieg von Arduino auf ARM gemacht. Meiner Meinung nach müsst ihr euch 
entscheiden was ihr wollt.

Ergebnisse in ermesslicher Zeit. Eben n paar Abende mit nem Bierchen.

oder....

Ihr schiesst euch voll ein. In dem Fall würde ich echt empfehlen zuesrt 
anzuschauen wie ein uController überhaupt funktioniert. Das erwähnt hier 
nie ein Schwein, obwohl Assembler grossgeschrieben wird, aber das macht 
nur Sinn, wenn du weisst wie der gebaut ist. Register, 
Memory(Flash,Ram,Rom), Bus, CPu, der ganze Kram...

grüsse

Felix

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

das schließt sich doch nicht aus. Für das schnelle Anfüttern Blinken mit 
Arduino ProMini + USB-Seriell-Adapter o.ä., erspart erstmal die Schulg 
im Löten...

Hat den Vorteil, daß nichts am AVR hängt, was stört, weil man den 
USB-Wandler einfach abziehen kann. Einen ISP-Prgrammer bei Interesse 
nachkaufen und eben in ASM auf dem Mega328 des ProMini die LED blinken 
lassen.

Die Investition bleibt im Rahmen und kann bei Bedarf beliebig erweitert 
werden.

Gruß aus Berlin
Michael

von ich (Gast)


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Tobias schrieb:
> Lange Rede, kurzer Sinn: Setzt man solchen Einsteigern lieber Arduinos
> oder AVRs vor? Was sind die Vor- und Nachteile?

Das wird hier ständig durchgekaut. Also bitte Suchfunktion benutzen!

von Michael U. (amiga)


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ich schrieb:
> Tobias schrieb:
>> Lange Rede, kurzer Sinn: Setzt man solchen Einsteigern lieber Arduinos
>> oder AVRs vor? Was sind die Vor- und Nachteile?
>
> Das wird hier ständig durchgekaut. Also bitte Suchfunktion benutzen!

Die Antwort ist falsch. Die gängigsten Arduino SIND AVR, nur eben schon 
zusammengelötet...

Gruß aus Berlin
Michael

von Karl H. (kbuchegg)


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Tobias schrieb:

> Aktuell stellt sich mir aber die Frage: Welchen Vorteil hat es, wenn ich
> Einsteigern wirklich Dinge an nativen AVRs erkläre? Oder sollte man
> Einsteigern heute lieber erst einmal fertige Arduino-Platinen vorsetzen?

Warum nicht beides?
Kein Mensch sagt, dass man AVR-Arduinos nicht auch mit dem "normalen" 
gcc programmieren kann. Dann bleibt immer noch der Vorteil, dass die 
Hardware fertig zusammengelötet ist und einen Bootloader drauf hat.

Als Gegenstück dann eben dazu, einen rohen AVR nehmen und den auf einem 
Steckbrett mit dem üblichen Hühnerfutter versehen und per ISP 
programmieren.

Wenn deine Leute alle programmieren können, dann sollten sie das 
abstrahieren können, dass es einzig und alleine um die Fragestellung 
geht: fertig aufgebaut und einsatzfähig bzw. was brauche ich alles, 
damit der nackte IC einsatzfähig wird.

Ab dann gibt es dann keinen Unterschied mehr.

von W.S. (Gast)


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Tobias schrieb:
> Nein, ich mache keinen VHS-Kurs oder stelle sonstige hohe fachliche
> Qualifikationen an das ganze, ich will einfach nur ein paar Freunden die
> Welt der µCs bei einem Bierchen an ein paar Abenden näher bringen.

Dann solltest du überhaupt nicht auf irgend eine spezielle Architektur 
eingehen. Erkläre deinen Freunden lieber, wie so ein Mikrocontroller im 
Prinzip funktioniert (CPU, Befehl holen und ausführen, Speicher, I/O) - 
aber mach DAS so saukurz wie möglich.

Anschließend ein Diskurs darüber, daß sowas ne Menge Pins hat, mit denen 
man irgend was Sinnvolles anstellen kann, daß sowas auf ne Leiterplatte 
gelötet wird und irgendwo eingebaut wird, z.B. Plastikschachtel.

Anschließend vielleicht ein paar deiner letzten Bastelobjekte (sofern 
funktionabel und vorzeigbar) herumreichen, für die meisten ist Anfassen 
und ggf. reingucken in die Schachtel viel interessanter als alles 
andere.

Der Rest des Abends gehört dann dem x-ten Bierchen...

Merke: den allermeisten Leuten außerhalb des Programmierer-Dunstkreises 
ist es am wichtigsten, eine sinnvolle Verwendung sehen und begreifen 
zu können. Jegliche Diskussionen ob Arm oder Avr oder XYZ sind da 
erstmal absolut sinnlos. Also beeindrucke deine Leute am besten mit 
nützlichen Anwendungen.

W.S.

von S. R. (svenska)


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Ich würde vermutlich ein Breadboard mit AVR, Quarz, 2 LEDs und einem ISP 
hinstellen, anschließen, vorführen. "Das ist die Minimalbeschaltung."

Dann den Rest mit Arduinos machen. "Und das hier ist schon fertig, 
funktioniert, und man kann fertige Module kaufen."

Dann sieht man am ersten Abend schon, wo die Reise hingehen soll und 
kann das erzählen, was den Kumpels am wichtigsten ist.

edit: Oh, Karl-Heinz hatte das schon geschrieben.

: Bearbeitet durch User
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