Forum: HF, Funk und Felder Antennenmessgerät


von Jürgen P. (juergenp)


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Moin zusammen,
ist schon ein bisschen her bei mir, dass ich mal ein Antennenmessgerät 
in der Hand hatte.
Jetzt brauche ich ein neues, um damit UKW Seefunk Anlagen zu prüfen. 
Seefunk läuft über 50 Ohm Kabel, die gängigen Messgeräte sind ja eher 
für 75 Ohm ausgelegt. Gibt es da was, das man umschalten kann?
Gruß,
J

: Bearbeitet durch User
von MarcOni (Gast)


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Jürgen P. schrieb:
> Moin zusammen,
> ist schon ein bisschen her bei mir, dass ich mal ein Antennenmessgerät
> in der Hand hatte.
> Jetzt brauche ich ein neues, um damit UKW Seefunk Anlagen zu prüfen.
> Seefunk läuft über 50 Ohm Kabel, die gängigen Messgeräte sind ja eher
> für 75 Ohm ausgelegt. Gibt es da was, das man umschalten kann?


Dann solltest du zuallererst klar definieren was an der Seefunkanlage 
geprüft werden soll. Daraufhin kann man überlegen, welche Messgeräte für 
den gewünschten Zweck "gängig" sind.

von Jürgen P. (juergenp)


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Es soll die Sendeleistung gemessen werden 0-30 Watt.

von MarcOni (Gast)


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Jürgen P. schrieb:
> Es soll die Sendeleistung gemessen werden 0-30 Watt.

Das ist doch kein Fall für ein Antennenmessgerät.
Das ist ein Fall für einen HF-Leistungsmesser.
Für den genannten Leistungsbereich normalerweise ein Durchgangstastkopf 
an einem Leistungsabschlusswiderstand.

Nobel und gut:
http://cdn.rohde-schwarz.com/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/SLMESS_D.PDF


Oder bewährt und robust
http://www.birdrf.com/Products/Wattmeters_Line%20Sections/PortableWattmeters/43_General-Purpose-Wattmeter.aspx#.VmFsMjB2674

von Jürgen P. (juergenp)


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Ich muss mich mit dem Thema noch mal genauer auseinandersetzen. Aber der 
Link zu R&S hilft mir dabei schon mal. Ich glaube, das ist der richtige 
Ansatz.
Danke soweit erst mal.

von M.N. (Gast)


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Also VHF/UHF SWR/Leistungsmesser bekommt man ja nun wirklich für kleines 
Geld hinterher geschmissen.
Willkürliches Beispiel: 
http://www.maas-elektronik.com/MAAS-RX-600-SWR--PWR-Meter.2.html
Jeder andere Amateurfunk-Shop hat was vergleichbares im Angebot

von Jürgen P. (juergenp)


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Komme aus dem TV-Bereich, erwischt ;-)
Danke erst mal für eure Tips, ich schau mich noch mal um. Wenn ihr noch 
weitere Tips zu dem Thema habt, immer her damit!

von Karl M. (Gast)


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Hallo Jürgen,

bei 30 Watt kann man auch ein 50Ohm Dummyload nehmen und mit einem 
Oszilloskop die Uss Spannung, bei einer Eintonaussendung, messen.

Uss = 2 *Us
Us = Ueff *1,414 ;bei 30Watt sind das ~54,8V an 50 Ohm

Ueff = Uss /2 /1,414

P = Ueff² /R

von Hp M. (nachtmix)


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Karl M. schrieb:
> bei 30 Watt kann man auch ein 50Ohm Dummyload nehmen und mit einem
> Oszilloskop die Uss Spannung, bei einer Eintonaussendung, messen.

Beschädigte Antennenkabel oder zusammengeknäulte Antennendrähte 
entdeckst du so aber aber nicht.
Ausserdem hat nicht jeder ein Oszilloskop, mit dem er bei noch bei VHF 
Spannungen messen kann.
Das verlinkte SWR--Meter ist für solche Dinge viel besser geeignet.

von Elektrolurch (Gast)


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M.N. schrieb:
> Also VHF/UHF SWR/Leistungsmesser bekommt man ja nun wirklich für kleines
> Geld hinterher geschmissen.

Das mag für Amateuranwendungen gelten. Wer aber professionell oder 
gewerblich Seefunkanlagen warten oder prüfen will hat sicher andere 
Ansprüche. Allein die gesetzlichen Haftungsansprüche fordern ordentlich 
kalibrierte und verlässliche Messmittel.

von HF-Werkler (Gast)


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Einfache Oszilloskope werden aufgrund der Eingangskapazität (Hochohmige 
Eingangsstufe) bei VHF nur noch Hausnummern anzeigen. Ich würde auch ein 
Leistungsmessgerät bevorzugen.

Ein einfaches Wattmeter mit SWR-Meter und einem passenden Dummy Load ist 
schonmal ein guter Ansatz, mit dem man viele Fehlerbilder analysieren 
kann.

von HF-Werkler (Gast)


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Wenn man aber die komplette Funktion analysieren will, kommt man um ein 
Gerät, das auch die Modulation messen kann nicht herum (z.B. R&S)

von Hp M. (nachtmix)


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HF-Werkler schrieb:
> Wenn man aber die komplette Funktion analysieren will, kommt man um ein
> Gerät, das auch die Modulation messen kann nicht herum (z.B. R&S)

Will der TE aber nicht:

MarcOni schrieb:
> um damit UKW Seefunk Anlagen zu prüfen.

Prüfen ist etwas anderes als auf 0,1dB genau zu messen, und man braucht 
dafür auch keine Gerätschaften, die u.U. teurer sind als der ganze Kahn.

von Old P. (Gast)


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Jürgen P. schrieb:
>
> Jetzt brauche ich ein neues, um damit UKW Seefunk Anlagen zu prüfen.
> Seefunk läuft über 50 Ohm Kabel, die gängigen Messgeräte sind ja eher
> für 75 Ohm ausgelegt. Gibt es da was, das man umschalten kann?
> Gruß,
> J

Ähm, es ist wohl genau anders herum. Gängige HF-Messtechnik ist auf 50 
Ohm ausgelegt. Ich hatte bisher nur einen uralten Wobbelmessplatz mit 60 
Ohm. Alle anderen meiner Messprömpel haben 50....

Old-Papa

von Axelr. (Gast)


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Mein R&S Durchgangskopf ist auch für 60 Ohm ausgelegt.
Ist aber auch Beinalt, das Teil. 5Poliger DIN-Stecker fürs URV und 
DEZIFIX auf der HF-Seite...

von Hp M. (nachtmix)


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Old P. schrieb:
> Ich hatte bisher nur einen uralten Wobbelmessplatz mit 60
> Ohm.

Der hat dann vermutlich Dezifixe als Anschlüsse und auf der Frontplatte 
steht Rostig&Schwer.
Genau das also, was sich der HF-Werkler wünscht.

von Old P. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Ich hatte bisher nur einen uralten Wobbelmessplatz mit 60
>> Ohm.
>
> Der hat dann vermutlich Dezifixe als Anschlüsse

Stimmt...

> und auf der Frontplatte
> steht Rostig&Schwer.

Nö, RichtigFeineTechnik ;-)

Old-Papa

von Ralph B. (rberres)


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Karl M. schrieb:
> bei 30 Watt kann man auch ein 50Ohm Dummyload nehmen und mit einem
> Oszilloskop die Uss Spannung, bei einer Eintonaussendung, messen.

Das machst du bei 30W Leistung genau einmal. Dann ist günstigsten Fall 
das Kabel des Tastkopfes abgeraucht. Bei direkten Anschluss ans Scope 
eventuell sogar der Scope selber.

Rechne doch mal wie niederohmig die 70pF Kabelkapazität selbst bei UKW 
schon sind. Wenn jetzt der hauchdünne Widerstandsdraht der 
Tastkopfleitung mit ca 30 Ohm davor ist, fällt an der fast die gesamte 
Spannung ab.

In den Datenblätter der Oszillografentastköpfe ist meist angegeben bei 
welcher Frequenz welche Spannung maximal anliegen darf.

Ralph Berres

von Jürgen P. (juergenp)


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Die Messungen sollen mobil stattfinden, also nicht in der Werkstatt. 
Oszillokop ist da eh eher unpraktisch.
Kennt einer dieses offenbar sehr portable Gerät?
Nissei RS- 40

Gruß,J

von Old P. (Gast)


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Hmm, das scheint eines der millionenfach gebauten SWR/Powermeter zu 
sein, gibt es ähnlich von vielen Herstellern. Zum messen der 
HF-Ausgangsleistung eher ungeeignet, zum groben prüfen geht sowas aber 
durchaus. Ob Deine Funkkiste nun aber 30 oder "nur" 25 Watt bringt, ist 
für die Reichweite auch eher egal.

Old-Papa

von Hp M. (nachtmix)


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Jürgen P. schrieb:
> Kennt einer dieses offenbar sehr portable Gerät?
> Nissei RS- 40

Laut Aufschrift funktioniert das nur in den 2m und 70cm 
Amateurfunkbändern.

von SWR (Gast)


Angehängte Dateien:

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Gibt es bei WIMO.
Geht bis 200 MHz

von Ulrich P. (uprinz)


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Also ich bin verwirrt...

Jürgen fragt zur Vermessung einer Seefunk Anlage nach einem 
Antennen-Messgerät. Und ich bin mir nicht sicher, ob er nun wirklich 
weiß, was er braucht, bzw. was er messen muss. Das gibt er im Grunde ja 
auch zu.

Wenig später kommt die Präzisierung auf die Sendeleistung...

Im Grunde braucht er doch einen Sender definierter Leistung. Der Verlust 
des Kabels und der Gewinn der Antenne ist bekannt. Damit kann die 
Abgestrahlte Leistung der Antenne berechnet werden.
Soll die Qualität einer bestehenden Anlage geprüft werden, kann er die 
Referenz-Station mit einem SWR Meter anschließen und senden. Das SWR 
wird Alterung und Defekte an der Antennen-Anlage und Verkabelung grob 
zeigen, wenn es vom vorgegebenen Verhältnis abweicht.

Um die Funkanlage selbst zu testen, wird er um einen ordentlichen 
Testplatz nicht herum kommen. Denn die reine Sendeleistung kann man zwar 
mit den billigen SWR Metern schätzen und mit den teuren Geräten messen, 
aber das ist ja nur die halbe Miete. Denn Frequenztreue und Modulation 
sind ja auch noch ausschlaggebend.

Also SWR-/Power-Meter für <100€ zeigt an, ob Handlungsbedarf besteht.
Ist das SWR unerwartet schlecht, Kabel und Antenne prüfen.
Ist Power schlecht, Funkgerät an jemanden geben, der sich mit R&S oder 
Aeroflex/IFR/Marconi auskennt.

Gruß
Ulrich

von Hp M. (nachtmix)


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Ulrich P. schrieb:
> Der Verlust
> des Kabels und der Gewinn der Antenne ist bekannt.

Woher?


Ulrich P. schrieb:
> Damit kann die
> Abgestrahlte Leistung der Antenne berechnet werden.

Nichtmal bei einer neuen Anlage. Was du meinst ist "vermuten".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ulrich P. schrieb:
> Damit kann die Abgestrahlte Leistung der Antenne berechnet werden.

Die Rede war allerdings von Sendeleistung, nicht von abgestrahlter.

Wenn man auch die komplette Antenne mit einbeziehen möchte, wird das
schon deutlich aufwändiger.

von Ulrich P. (uprinz)


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Moment,

also der TO klang, als sollte er eine technische Prüfung auf einem 
Schiff durchführen, nicht die Funktionsfähigkeit einer gebastelten 
Lösung auf einem Ruderboot. Daher sollte das verbaute Material und seine 
Spezifikationen bekannt sein. Andernfalls wäre es ja nett, wenn die 
Fragestellung Besonderheiten (gebastelte Anlage, unbekannter Zustand...) 
enthalten würde.

Bin aber auf den ersten Post reingefallen, wo von einem 
Antennenmessgerät die Rede ist. Die Ausgangsleistung kann man sicher 
über ein RF-Power Meter messen, welche überarbeitet ja schon zwischen 
500,- und 1000,- zu haben sind. Dazu den passenden Messkopf zwischen 
300,- bis 700,-

Persönlich würde ich dann einen ordentlich überholten R&S CMT z.B. vom 
Singer bevorzugen, wenn ich damit beruflich zu tun hätte. Damit kann man 
dann das komplette Gerät durchtesten. Die liegen aber völlig 
unberechenbar zwischen 450€ und 6000€, je nachdem wie viele gerade 
angeboten werden.

Die EIRP ist sicherlich nur mit deutlichem Mehraufwand zu messen, wenn 
sie sich nicht aus den Kabelverlusten und Antennengewinn berechnen 
lässt. Freifeld-Messung mit einem Schiff... spannend!

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>
> Die Rede war allerdings von Sendeleistung, nicht von abgestrahlter.

So hatte ich das auch verstanden.

> Wenn man auch die komplette Antenne mit einbeziehen möchte, wird das
> schon deutlich aufwändiger.

Und für den TS derzeit wohl auch außerhalb seines Interesses. Er wollte 
die "Sendeleistung" prüfen und nicht auf die xte Kommastelle genau 
angezeigt bekommen.
Andererseits kann er auch mit dem Funkgerät der Gegenstelle "prüfen", 
geht oder geht nicht... ;-)

Old-Papa

von Elektrolurch (Gast)


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Man kann trefflich weiter spekulieren oder hellsehen.

Ich denke das Sinnvollste wäre es, den TO zu bitten, mal konkret und 
umfassend zu beschreiben, was er denn will.

von Ulrich P. (uprinz)


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