Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Keramik Scheiben oder Vielschichtkondensatoren langlebiger?


von M. S. (ms111)


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Guten morgen,
ich bräuchte für einen Oszillator im Bereich von unter 100KHz einen 
Kondensator (genauergesagt für den internen Oszillator in einem 
MC34063).
Für die Kapazität habe ich nun 2 Typen gefunden die für mich in Betrach 
kommen. Der erste wäre ein NP0 Vielschichtkondensator 
(http://www.reichelt.de/Vielschicht-bedrahtet-NPO-5-/NPO-2-5-330P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=13500&GROUPID=3161&artnr=NPO-2%2C5+330P) 
und der andere ein herkömmlicher Keramik Scheibenkondensator 
(http://www.reichelt.de/Scheiben/KERKO-330P/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=9288&GROUPID=3169&artnr=KERKO+330P).
Nun würde ich gerne wissen welcher zuverlässiger ist. Der Scheiben hat 
zwar schlechte elektrische Eigenschaften aber das ist hier 
wahrscheinlich ziemlich egal, mir geht es eig um die langlebigkeit. Ich 
hatte eig vor den NP0 zu nehmen, hatte jedoch bei 
Vielschichtkondensatoren über das Problem gelesen das durch risse in der 
keramik Kurzschlüsse entstehen können, was nicht so toll ist. was wäre 
da empfehlenswerter? Bzw macht es etwas aus wenn der Pin des Oszillators 
durch einen Kurzschluss im Kondesnator auf masse gezogen wird?

Ach noch was ^^ weiß jemand wo ich bei dem Scheibenkondensator die 
Toleranz finde? Im datenblatt steht etwas von Kürzeln (J für 5% und K 
für 10%) nur ich finde diese Kürzel nirgendwo sonst bei den Angaben/im 
namen etc

: Bearbeitet durch User
von Noch einer (Gast)


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Problem sind die mechanischen Spannungen bei SMD. Falsches 
Temperaturprofil beim löten. Oder bei der Montage die Platine verbogen.

Bei bedrahteten Bauteilen hast du diese Probleme nicht. Da siehst du ja, 
wenn die Beschichtung am Draht ab platzt.

Und das Reichelt keine konkreten Angaben machen? Wer über Jahre hinweg 
exakt das Teil kaufen will, mit dem getestet wurde, der wird eh bei 
Reichelt kaufen. Wenn du Wert drauf legst, musst du halt bei einem 
Distributor für Professionelle bestellen.

von M. S. (ms111)


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Okay dankeschön :) ja es geht hier um bedrahtete.

von Werner H. (werner45)


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Nimm einen Keramikkondensator, wenn der defekt ist, merkt man das 
gleich.
Keramik ist sehr zuverlässig, außer man lötet zu lang und der Kontakt 
zur Schicht geht ab. Vor dem zweiten Bein Pause einlegen.

Bei einem Vielschicht kann intern auch eine der parallelgeschalteten 
Platten weggehen, ohne Kurzschluß. Dann wird die Kapazität einfach 
kleiner und die Oszillatorfrequenz wird falsch. Dieser Fehler ist 
schwerer zu finden.

Die Toleranz ist normalerweise auf den C aufgedruckt, ist aber für den 
Zweck wohl egal, der TK auch.

Im Datenblatt vom MC34063 steht aber was von 1 nF, 330 pF kann der nicht 
verdauen.

Gruß   -   Werner

: Bearbeitet durch User
von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Malte S. schrieb:
> für den internen Oszillator in einem
> MC34063
> …
> welcher zuverlässiger ist

Es kann vieles passieren, im Leben eines Oszillators. Ich hörte sogar 
schon von welchen, die im Erdorbit mit hochenergetischer Strahlung 
konfrontiert einfach weiter oszillierten. Wenn du nicht gerade einen 
Herzschrittmacher selbst baust, rate ich zur Bauchentscheidung. Wenn du 
keine SMDs löten möchtest, tu es nicht. Stell dir auch bitte nicht vor, 
den sog. Montagskondensator erwischt zu haben, der gerade dann kaputt 
geht, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.

Ausschweifender möchte ich nicht werden, denn die übrigen Toleranzen 
eines Schaltreglers und das dynamische Verhalten machen einen extrem 
zuverlässigen Oszillator überflüssig. Mir ist auch unklar, ob du nicht 
Tricks wie Puls-Frequenz-Modulation oder ähnliche Frequenzanpassungen in 
deiner Schaltung vornehmen willst.

Zum Schluss noch: keine Angst vor mehr als 100MHz, ruhig mal einen 
modernen 500kHz-Schaltregler mit Schnickschnack verbauen; gibt sogar 
welche mit interner aktiver Diode, spart man die auch noch und ihren 
Spannungsabfall.

von M. S. (ms111)


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oh okay :) naja ich habe eigentlich bereits 120 Vielschicht gekauft (von 
denen mir bereits 89 geliefert wurden, ein stück nachgeliefert wird und 
ich 30 neu bestellen soll, ka wieso so umständlich), aber da ich eh noch 
was zurück an reichelt schicken müsste könnte ich das auch tun, aber ich 
denke das macht nicht so wirklich sinn. Kommt das mit dem brechen denn 
oft vor?

Also ich benutze das Ding als Konstantstromquelle und nicht als STep 
Down Regler. Der schaltplan ist allerdings nicht aus dem datenblatt, 
sondern von hier: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle_fuer_Power_LED

hat auch bissher immer funktioniert. Wäre es bei dem Aufbau 
vorteilhafter das man anstelle des 330pF einen 1nF benutzt?

Weil auf der Seite 7 des Datenblatts ist auch ein Vorschlag mit 470PF 
als Ct und laut den Kennlinien auf seite 4 (Figure 2) sond sogar 
deutlich kleinere Kapazitäten angegeben. Oder stehe ich da grade auf dem 
Schlauch?

von M. S. (ms111)


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Boris O. schrieb:
> Malte S. schrieb:

> Es kann vieles passieren, im Leben eines Oszillators. Ich hörte sogar
> schon von welchen, die im Erdorbit mit hochenergetischer Strahlung
> konfrontiert einfach weiter oszillierten. Wenn du nicht gerade einen
> Herzschrittmacher selbst baust, rate ich zur Bauchentscheidung. Wenn du
> keine SMDs löten möchtest, tu es nicht. Stell dir auch bitte nicht vor,
> den sog. Montagskondensator erwischt zu haben, der gerade dann kaputt
> geht, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Naja für solche sachen würde man dann weniger den MC34063 nehmen :D nee 
nur eine Konstantsromquelle für LEDs ^^
> Zum Schluss noch: keine Angst vor mehr als 100MHz, ruhig mal einen
> modernen 500kHz-Schaltregler mit Schnickschnack verbauen; gibt sogar
> welche mit interner aktiver Diode, spart man die auch noch und ihren
> Spannungsabfall.
Naja der Nachteil an denen ist das ich dazu nen passendes Platinenlayout 
anfertigen muss, ich habe eig noch nie mit was anderen als lochraster 
gearbeitet und ich glaube das kann ich da definitiv nicht mehr nehmen... 
Insbesondere die abgerundeten Bahnen auf der Platine. Außerdem soll das 
ganze circa 100 mal gebaut werden und keine ahnung die LM 29xx sind ja 
schon n ganzes stück teurer.
Aber danke auf jeden fall :)

: Bearbeitet durch User
von M. S. (ms111)


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Aber nochmal zur Kapazität. Habe ich durch den Kleinen 330pF Kondensator 
ein schlechteres Verhalten bzw ist die Geschichte dadurch unstabiler? 
Weil vorgeschlagen werden im Datenblatt ja schon die 1nF...

wer ist eig für diese seite zuständig? weil die Formel die dort für den 
Rs angegeben ist kann nicht weil kein Linearer Zusammenhang zwischen I 
und Rs besteht

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