Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Genauigkeit vom Multimeter berechnen


von Kersten (Gast)


Lesenswert?

Hallo ich habe mir ein Multimeter "UT71E" zugelegt.
Bin mir aber noch nicht sicher ob ich die Messgenauigkeit richtig 
berechne.

Als Beispiel (Werte aus dem Datenblatt entnommen):

Meine gemessene Spannung = 24DCV
Multimeter Bereich = 40V
Genauigkeit = ±(0,05%+5Digit)

Meine Lösung:
(0,05/100)*24+(5/100)
Ergebnis = ±0,062V

Was meint Ihr habe ich das richtig berechnen?

: Verschoben durch Moderator
von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

wenn sich da nichts geändert hat bezieht sich die Abweichung auf den 
Vollausschalg des gewählten Bereiches, also (0,05/100)*40 + 5 Digit.
Wieviel die 5 Digit sind mußt Du wissen, keine Ahnung, wieviel mV/V 
Deine letzte Stelle im 40V Bereich sind.

Gruß aus Berlin
Michael

von g457 (Gast)


Lesenswert?

> Meine Lösung:
> (0,05/100)*24+(5/100)

Fast. Uni-T gehört zu den High-End-Herstellern, die nicht angeben, 
worauf sich die angegebenen '0.05%' beziehen sollen. Also wahrscheinlich 
auf das schlechtere, nämlich den Messbereich (40V). Und Auflösung ist in 
diesem Bereich 1mV, damit sind '5 Digits' 5mV.

HTH

von Dieter M. (Gast)


Lesenswert?

Ich kenne es so wie der TO:
Die relative % Angabe bezieht sich auf den Messwert, die digits sind der 
absolute Offset. (sonst könnte man ja alles in digits angeben, oder?)
Dein Messgerät hat eine Auflösung von 40000 Digits, also 1mV.
5 digits also 5mV.

Das würde bedeuten:
24V * 0,05% + 5mV = 24000mV * 0,0005 + 5mV => ±17mV

von Oh mei (Gast)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> wenn sich da nichts geändert hat bezieht sich die Abweichung auf den
> Vollausschalg des gewählten Bereiches,

Das galt noch für analoge Drehspulmessgeräte, aber nicht für 
Digitalmultimeter. Der relative Fehler bezieht sich beim DMM auf den 
Messwert und das schon seit Jahrzehnten.

von MT (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

g457 schrieb:
> Fast. Uni-T gehört zu den High-End-Herstellern, die nicht angeben,
> worauf sich die angegebenen '0.05%' beziehen sollen.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

g457 schrieb:
>
> Uni-T...
>...High-End-Hersteller
>

Naja, weisste...

von g457 (Gast)


Lesenswert?

In der deutschen Anleitung, dies z.B. da [0] gibt, haben sie es 
vergessen.

>> Uni-T...
>>...High-End-Hersteller
>>
>
> Naja, weisste...

Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten ;-)

Nix für ungut

[0] http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D100/UT71A-E.pdf

von Kersten (Gast)


Lesenswert?

Danke Leute jetzt habe ich es begriffen :)



g457 schrieb:

>>> Uni-T...
>>>...High-End-Hersteller
>>>
>>
>> Naja, weisste...

Also was Preis-Leistung angeht habe ich jetzt kein besseres gefunden!

Welches wäre den vielleicht besser ?

von granz (Gast)


Lesenswert?

Kersten schrieb:
> Welches wäre den vielleicht besser ?

Dazu gibt es hier schon genügend Beiträge - vor allem was die Sicherheit 
unterschiedlicher Ausführungen (EU vs. China) des gleichen Modells 
betrifft. Einfach mal suchen.

Bei der Genauigkeit ist zwischen relativer (wie gut stimmen 
Wiederholungsmessungen überein) und absoluter Genauigkeit (Abweichung 
vom Standard) zu unterscheiden.

Bei der absoluten Genauigkeit hast du halt das Problem, dass du ohne 
regelmäßige Kalibrierung nicht weißt, was das Ding macht. Auch bei 
wesentlich teureren Geräten gilt die Spezifikation nur für eine 
bestimmte Zeit (und ohne Misshandlung). Professionelle Anwender, die auf 
rückführbare Messungen angewiesen sind machen diese Kalibrierung 
regelmäßig und freuen sich, wenn nix justiert werden mußte, da die Werte 
noch in Spezifikation lagen.

Ein Bastler könnte sich für die Kosten einer Kalibrierung jedes Jahr ein 
neues Gerät kaufen - daher wird es dazu relativ wenig Erfahrungswerte 
geben, auch wenn mir vorkommt, dass es dazu schon einmal einen Thread 
gab.

Wenn du tatsächlich die 0.05% oder besser benötigst, würde ich mich eher 
nach einem gebrauchten 5-6 stelligen Tischmultimeter umsehen - bei 
diesen ist das Geld für eine Kalibrierung wesentlich besser angelegt und 
kann dann auch als Referenz für billige Handmultimeter dienen.

von W.A. (Gast)


Lesenswert?

g457 schrieb:
> In der deutschen Anleitung, dies z.B. da [0] gibt, haben sie es
> vergessen.

Darum würde ich immer das Originalmanual vom Hersteller verwenden. Die 
Gefahr, dass sich bei einer Übersetzung, die nicht vom Hersteller 
stammt, Fehler/Abweichungen/Vereinfachungen einschleichen, ist immer 
vorhanden.

Das deutsch Manual ist u.a. auf Grund der deutschen Gesetzeslage 
erforderlich, damit hinterher kein Rechtsverdreher auf die Idee kommt, 
dass der gemeine deutsche Kunde wegen sprachlicher Schwierigkeiten die 
Sicherheitshinweise nicht verstanden haben könnte. Fehlerfreiheit in der 
Technik ist dort eher ein Nebenschauplatz.

Beitrag #7614530 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7614535 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7614536 wurde vom Autor gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.