Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lampen automatisch auf und ab dimmen


von Philipp M. (igodphil)


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Hallo liebes Forum,

ich hoffe ihr könnt mir für mein neues Projekt helfen. Und zwar möchte 
ich mir gerne ca. 8 Lampen in meinem Zimmer aufhängen. Diese sollen nun 
permanent  automatisch, nachdem ich den Schalter eingeschalten haben, 
zwischen Bereich a und b (z.B: zwischen 30%-70%) auf und wieder ab 
dimmen. Ähnlich wie bei einem Strobolicht nur sehr viel langsamer halt. 
Das Ganze soll auch so ablaufen, dass nicht alle gleichzeitig dieselbe 
Prozentzahl haben, sondern Lampe 1 bei beispielsweise 30% ist und Lampe 
2 46%, sodass es konstant hell im Raum ist. Es soll dabei an den 
normalen 230V Hausanschluss angeschlossen werden und ich möchte das 
gerne auf eine Platine selbst auflöten.

Vielleicht kann mir ja jemand dazu eine Lösung in Form eines 
Stromlaufplans schicken.

Grüße und schonmal vielen Dank für jegliche Lösungen

von Wolfgang (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Vielleicht kann mir ja jemand dazu eine Lösung in Form eines
> Stromlaufplans schicken.

Das wird hauptsächlich Programmierarbeit. Bei den Lampen solltest du dir 
auch überlegen, welchen Typ du einsetzen möchtest, da davon Möglichkeit 
des Dimmens und Art der Ansteuerung abhängen.

von Philipp M. (igodphil)


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Es sollen ganz konventionelle Glühbirnen mit Glimmfaden verwendet 
werden.
Leider hab ich da auch gar keine Ahnung vom programmieren.

von Heimwerker (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Diese sollen nun
> permanent  automatisch, nachdem ich den Schalter eingeschalten haben,
> zwischen Bereich a und b (z.B: zwischen 30%-70%) auf und wieder ab
> dimmen.

Die Idee klingt ganz interessant. Soll damit der Himmel mit
vorüberziehenden Wolken nachgebildet werden?

Aus Gründen der Energieeffizienz ist übrigens das Dimmen von Glühlampen
wenig sinnvoll.

von MM (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Aus Gründen der Energieeffizienz ist übrigens das Dimmen von Glühlampen
> wenig sinnvoll.

Aus Gründen der Vermehrung wird es allerdings schnell wieder sehr 
effektiv. Manche Sachen spiegeln sich eben nicht bei der Stromrechnung 
wider.

von Philipp M. (igodphil)


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Es soll viel mehr eigentlich nur ein schöner Lichteffekt werden und für 
mich persönlich haben Glühbirnen mit Glimmfaden hierfür das schönste 
Design.

von Wolfgang (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Aus Gründen der Energieeffizienz ist übrigens das Dimmen von Glühlampen
> wenig sinnvoll.

Eben genauso sinnvoll, wie jede andere elektrische Heizung auch.

Horst S. schrieb:
> Es sollen ganz konventionelle Glühbirnen mit Glimmfaden verwendet
> werden.

Dann kann man also einfach Phasenanschnittsdimmer verwenden. Hier ist 
ein Beispiel für einen 3-Kanal Dimmer
http://www.unmuth.de/pdf/doku_dimmer.pdf

Den Nulldurchgangsdetektor kann man natürlich noch etwas eleganter 
gestalten
http://www.dextrel.net/diyzerocrosser.htm

> Leider hab ich da auch gar keine Ahnung vom programmieren.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ohne wird es mühseligen, 
die langsamen Zeitabläufe zu realisieren und eine konstante 
Gesamthelligkeit sicher zu stellen. Auch solltest du dir überlegen, ob 
der Ablauf fest sein soll, stochastisch gesteuert werden soll oder du 
aus mehreren feste Abläufen auswählen möchtest.

von Philipp M. (igodphil)


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Wolfgang schrieb:
> Dann kann man also einfach Phasenanschnittsdimmer verwenden. Hier ist
> ein Beispiel für einen 3-Kanal Dimmer
> http://www.unmuth.de/pdf/doku_dimmer.pdf

Ich denke das geht schon in meine gewünschte Richtung. Allerdings stellt 
sich mir jetzt die Frage, ob sich hierbei jede Lampe einzeln einstellen 
lässt in welcher Zeit sie auf und ab dimmt bzw ob hier nicht alle 3 
gleichzeitig gedimmt werden.

Wolfgang schrieb:
>> Leider hab ich da auch gar keine Ahnung vom programmieren.
> Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ohne wird es mühseligen,
> die langsamen Zeitabläufe zu realisieren und eine konstante
> Gesamthelligkeit sicher zu stellen. Auch solltest du dir überlegen, ob
> der Ablauf fest sein soll, stochastisch gesteuert werden soll oder du
> aus mehreren feste Abläufen auswählen möchtest.

An sich bin ich gewillt mich in diese Thematik einzuarbeiten, doch ich 
wüsste jetzt nichtmal welche Bauteile hierfür benötigt werden geschweige 
denn wie man hierbei Programmieren sollte.

von Wolfgang (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage, ob sich hierbei jede Lampe
> einzeln einstellen lässt in welcher Zeit sie auf und ab dimmt bzw ob hier
> nicht alle 3 gleichzeitig gedimmt werden.

Das entscheidet das Programm in dem ATmega8 (Schaltplan S.4 unten links)

> welche Bauteile hierfür benötigt werden

s. Schaltplan u.l.

von Philipp M. (igodphil)


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Also ich denke ich hab das Grundprinzip des 3 Kanal Dimmers erstmal 
verstanden. Für mich geht jetzt allerdings noch nicht so ganz klar 
hervor ob ich das auch einfach auf einen 8 Kanal Dimmer erweitern kann, 
da ich leider nicht so recht verstehe wofür die einzelnen Pins am 
ATmega8 stehen. Wenn ja an welche Pins müsste man die 5 weiteren 
Leistungsteile anschließen?

von DerWarner (Gast)


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>> Es soll dabei an den
>>normalen 230V Hausanschluss angeschlossen werden und ich möchte das
>>gerne auf eine Platine selbst auflöten.

Diese Arbeiten sollten nur von Elektrofachkräften ausgeübt werden!
Du bringst mit solchen "Spielereien" nicht nur dich, sondern auch deine 
Mitmenschen in Lebensgefahr!

von Wolfgang (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Wenn ja an welche Pins müsste man die 5 weiteren Leistungsteile
> anschließen?

An einen bisher freien IO-Pin, also z.B. PC[0..4]. Der Rest passiert 
über das Programm.

von Philipp M. (igodphil)


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DerWarner schrieb:
> Diese Arbeiten sollten nur von Elektrofachkräften ausgeübt werden!
> Du bringst mit solchen "Spielereien" nicht nur dich, sondern auch deine
> Mitmenschen in Lebensgefahr!

Dessen bin ich mir bewusst und zum Glück mache ich auch eine Ausbildung 
zum Elektroniker nur sind wir in der Ausbildung noch nicht so weit bzw 
behandelt man so ein komplexes Thema dort auch nicht.

Wolfgang schrieb:
> An einen bisher freien IO-Pin, also z.B. PC[0..4]. Der Rest passiert
> über das Programm.

Ok danke. Dann muss ich mich jetzt nur noch in das Thema der 
Programmierung einarbeiten. Bzw vllt kann mir dabei ja auch noch jemand 
helfen.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Für die Bühnentechnik gibts sog. "Dimmerpacks". Die 4-Kanal-Geräte mit 
DMX-Steuerung kosten weniger als 100 Euro. Dazu benötigst du nur noch 
einen Computer, auf dem z.B. die Software "Freestyler" per DMX eine 
vorprogrammierte Sequenz abspielt ...

Beispiel: http://www.session.de/EUROLITE-EDX-4R-DMX-RDM-Dimmerpack.html

von Stefan F. (Gast)


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Man kann handelsübliche Dimmer umbauen:

µC PWM ----> LED ----> LDR ----> Dimmer -----> Lampe

Einfach parallel zum Potentiometer des Dimmers einen Photowiderstand 
schalten, den man mit einer LED beleuchtet. Die LED steurst du mit einem 
Mikrocontroller an wie gewünscht an. Die 230V Lampe wird dann dem 
Leuchtmuster der LED folgen.

Aber Achtung: Der LDR muss die Netzspannung vertragen. Da ist nicht bei 
allen LDR's der Fall. Und natürlich muss der Aufbau vor Fremdlicht 
abgeschirmt werden.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe hier noch einen anderen Ansatz gefunden, wo der LDR nicht so 
viel Spannung vertragen muss (das untere Schaltbild):

http://www.teknomerkez.net/index.php?git=1355

Da verhält die Lampe dann aber umgekehrt. Wenn die LED hell ist, ist die 
Lampe dunkel. Vermutlich ist es bei dieser Schaltung allerdings 
schwieriger, den richtigen Arbeits-bereich der LED-Helligkeit zu finden.

von JJ (Gast)


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Bei mir läuft etwas ganz ähnliches. Allerdings nicht mit den geforderten 
Komponenten, dafür relativ simpel umzusetzen und bunt.

Die Steuerung übernimmt ein Raspberry Pi mit FHEM (flexibles  Open 
Source Hausautomationssystem). Als Leuchtkörper kommen MiLight RGB LED 
mit Wifi Controller zum Einsatz. Als Grundlage für die Programmierung 
habe ich das hier genommen: https://www.youtube.com/watch?v=dX2tNeN0RmA
Die Farbe lässt sich genauso steuern wie die Helligkeit.

von Ausbilder (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Leider hab ich da auch gar keine Ahnung vom programmieren.

Horst S. schrieb:
> eine Ausbildung
> zum Elektroniker nur sind wir in der Ausbildung noch nicht so weit

Schaue Dir mal von Finder die "Master Dimmer" an, Typ 15.10xxx, 
15.11xxx, vielleicht ist das was. Phasenan- oder Abschnitt, 0...10V, 
mehrer Kanäle, LED oder Glühbirne, einstellbare Dimmgeschwindigkeit und 
vieles mehr, alles einstellbar.

von MarkusW (Gast)


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Hi,

dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

Meine Lösung sähe wie folgt aus:

LED´s per DMX angesteuert - dazu würde z.B. benötigt:


- Ein PC mit der Software DMXControl (geht auch andere, die hat aber 
eine Matrix-Möglichkeit): So hat man die Freiheit, jederzeit leicht in 
sein Programm einzugreifen, bis es fest steht (dann u.U. einen 
DMX-Recorder benutzen) - Programm ist Freeware

- Ein DMX-Interface (bei Ebay die billigsten ab 6,- Euro)

- Mehrere CREE-LED MC-E mit RGBW (Stück um die 15,- Euro), evtl. mit 
Optik oder opales Kunststoff davor und je nach Leistung einen 
Kühlkörper.
So kann man in seiner Farbwahl ziemlich offen bleiben (auch herbstlicher 
rotglühender Abendhimmel möglich)

- Pro LED eine Treiber-Platine von H. Hölscher (suche "Henne DMX") - 
Platine mit Bauteilen ca. 15,- Euro. Wenn man nicht unbedingt jede LED 
einzeln schalten muss, kann man auch 2 Stück mit kleinerem Strom mit 
einer Platine betreiben.

- Ein Netzteil, das alles versorgt (z.B. 5V/8A)

So muss man nicht mit 230V rumwerkeln...

Grüße
Markus

von Stefan F. (Gast)


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> So muss man nicht mit 230V rumwerkeln...
Guter Vorschlag.

Vor 20 Jahren hatte ich keine Scheu vor 230 Volt. Da habe ich Sachen 
gebaut, vor denen hätte ich heute Angst. Ich habe brennende Kabelbäume 
in Echt gesehen und ein paar andere hässliche Sachen auf Video.

Das hat mir Respekt eingeflößt.

Inzwischen baue ich fast gar nichts mehr selbst, was mit direkt 
Netzspannung oder Strömen >10A arbeitet.

von MarkusW (Gast)


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Hi Stefan, ich hatte tierisch Respekt vor Strom bekommen, als ich die 
verschmorte Armbanduhr meines Vaters' Freundes gesehen habe. Dieser war 
Betriebselektriker bei Hoechst und hat da irgendwie an den Strom 
gefasst. Ihm selbst ist außer einer kleinen Narbe am Handgelenk nichts 
passiert - u.U. hatte er mit der Uhr auch "nur" einen Kurzen im 
Schaltkasten verursacht. So genau weiss ich das nicht, ist auch schon 
fast 40 Jahre her...

Grüße Markus


BTW: Für was entscheidet sich der TO? ;-)

von Philipp M. (igodphil)


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MarkusW schrieb:
> BTW: Für was entscheidet sich der TO? ;-)

Hab mich jetzt für das Projekt mit dem Atmega8 entschieden.

von Sudo (Gast)


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Des wird eh nix.  Fang erst mal mit was einfachen an Spiel mit ein paar 
LEDs, kauf dir ein raspberry Pie  und schreib da erstmal etwas Code. 
Leute die gleiche mit einem riesig komplexen Projekt starten scheitern 
zu 99%. Und wenn du mit Elektronik und Programmierung keine Erfahrung 
hast ist das Projekt schon komplex.

von Philipp M. (igodphil)


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Sudo schrieb:
> Des wird eh nix.  Fang erst mal mit was einfachen an Spiel mit ein paar
> LEDs, kauf dir ein raspberry Pie  und schreib da erstmal etwas Code.
> Leute die gleiche mit einem riesig komplexen Projekt starten scheitern
> zu 99%. Und wenn du mit Elektronik und Programmierung keine Erfahrung
> hast ist das Projekt schon komplex.

Wer sagt dass ich von Elektronik keine Ahnung habe? Ich denke wenn man 
eine Ausbildung zum Elektroniker macht versteht man schon so einiges von 
der Thematik. Sicherlich wird das Projekt nicht morgen abgeschlossen 
sein aber bis auf die Programmierung habe ich alles an dem Projekt 
verstanden bisher... Abgesehen davon möchte ich nicht erst Unsummen an 
Geld in irgendwelche Versuche stecken.

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