Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstandsdekade


von Nico (Gast)


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Hallo Leute,

mein vorhaben ist es eine Widerstanddekade aufzubauen welche bei 24V in 
1A Schritten bis 150A zu bedienen ist (3600W).

Mir ist schon klar Widerstände, Parallele und in Reihe schalten, doch 
wie geht man es Effizient an um nicht hunderte Widerstände kaufen zu 
müssen.

Vielleicht könntet ihr mir da Tipps geben, wie man an so ein Projekt ran 
geht.

von ... (Gast)


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Evtl ein Konzeptproblem. Du schreibst nich wozu du das ganze machst und 
die Art deiner Fragestellung weckt nicht viel Vertrauen, dass du weißt, 
warum genau du das überhaupt machst.

Willst du eine veränderliche Last bauen?

von Nico (Gast)


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Ja genau eine veränderliche Last, um die Stabilität der 
Versorgungsspannung in meinem Fall 24V zu untersuchen.
Welche man in 1Ampere Schritten bis 150A schalten kann.

von Ichbin (Gast)


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Nimm einfach 150 50W Drahtwiderstände vom Chinamann zu 2€ mit 24 Ohm. 
Planze die auf geeignete Kühlkörper und schalte die mit einem 150poligen 
Mäuseklavier nach und nach parallel. Dann werden auch die einzelnen 
Schalter nicht zu groß.
Viel Spaß auch beim Verdrahten.

von Wolfgang (Gast)


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Nico schrieb:
> doch wie geht man es Effizient an um nicht hunderte Widerstände kaufen zu
> müssen.

Da du in Stufen von 24W schalten möchtest, ist es wenig sinnvoll, 
wesentlich schwächere zu verwenden. Genauso wenig sinnvoll ist es, den 
Widerstand mit dem kleinsten Wert mit mehr als 1800W zu belasten. Auch 
über die Genauigkeit solltest du dir vorher im klaren sein. Und wenn das 
preislich nicht ausufern soll, wäre ein Blick auf den spezifischen Preis 
(€/W) sicherlich auch nicht verkehrt.

Mindestens so viel Sorgen würde ich mir um die Aufteilung der Schalter 
machen. Soll das ganze handbedient oder PC-steuerbar werden?

von Ichbin (Gast)


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Für eine einmalige (Bastel)Sache würde ich nach sechs 1 Ohm 
Rohrwiderständen ausschau halten, diese zwecks Kühlung in einem Eimer 
Wasser versenken und nach und nach zuschalten/anklemmen. 1 A-Weise zu 
testen macht bei einer Quelle die 150A liefern kann kaum einen Sinn.

von Nico (Gast)


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Es sollte doch dieser Art Aufbau, bestimmt von Herstellern gaben doch 
wie heissen diese Aufbauten richtig, unter Widerstandsdekade finde ich 
nichts!

von Christian L. (cyan)


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Du suchst eine elektronische Last und keine Widerstandsdekade.

von Hp M. (nachtmix)


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Nico schrieb:
> eine veränderliche Last, um die Stabilität der
> Versorgungsspannung in meinem Fall 24V zu untersuchen.

Gleichspannung?

von Georg (Gast)


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Nico schrieb:
> Es sollte doch dieser Art Aufbau, bestimmt von Herstellern gaben

Es ist doch völlig selbstverständlich dass es so etwas spezielles nicht 
fertig zu kaufen gibt.

1 A bei 24 V heisst ein Widerstand von 24 Ohm, der mit 25 W belastbar 
ist. Soweit kein allzugrosses Problem, aber davon müsstest du nach und 
nach 150 St. parallel schalten, also 150 Leistungswiderstände und 150 
Schalter. Daran sieht man schon, wie absurd die Forderung ist.

Eine Vereinfachung scheitert daran, dass du z.B. für die Stufe x 10 
einen Widerstand mit 2,4 Ohm bräuchtest, der mit 250 W balastbar ist, 
das ist kaum zu beschaffen. Ausserdem brauchst du für die vollen 3600 W 
so etwas wie einen PKW-Kühlkreislauf.

Georg

von Matthias G. (matthias_g859)


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du brauchst
1 R mit 24 Ohm
1 R mit 12 Ohm
1 R mit 6  Ohm
.
.
.

und schaltest sie so parallel, wie man eine Binärzahl schreibt.
mit 7 Widerständen wurdest Du in 1A schritten auf 128 A kommen, mit 8 
bis auf 256A.
Die Schalter (und ihre Übergangswiderstände) sind bei solchen Strömen 
ein Problem, die Abwärme auch; ein PKW-Kühler ist eine übertriebene 
Annahme, aber so in der Größenordnung eines Heizlüfters bewegt es sich 
schon.
Ich würde das so nur im mA und nicht im geforderten Ampere-Bereich 
umsetzen - aber es ist prinzipiell mit wenigen Bauteilen möglich.

In deinem Fall würde ich nur Vollast, 1/2 Vollast und vielleicht noch 
1/4 Vollast prüfen (und nicht 150 Schritte). Allerbilligste 
Hochlastwiderstände könntest Du aus Halogenlampen zusammenstöpseln.

von Michael K. (michael62)


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Um solche Belastungsversuche zu machen haben wir früher uns 
Rohrwiderstände gewickelt (auf gelacktem kupferrohr, Wasserdurchströmt) 
und mit verschiebbaren Schellen abgegriffen.

Wenn die Quelle niederfrequent oder gleichstrommässig unterwegs ist, 
dürfte das die gängigste und einfachste Methode sein.

Die Positionen für die Abgriffe kannst du dann nach Tabelle einstellen, 
einmal mit Präzisionsohmmeter rausmessen.

Das geht so bis in den mehrere kW Bereich.

das mit dem Schaltergedöns wird eher nix.

von Werner H. (werner45)


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Hallo Nico!

Für 1 Dekade, meint 0 - 9, benötigst Du 4 Widerstände.
Stufung 1 - 2 - 4 - 8 oder 1 - 2 - 2 - 5 , weil 4 und 8 schwerer 
aufzutreiben sind. Nur Reihenschaltung, weil teilweise Parallelschaltung 
zu unübersichtlich wird und sich so leicht Fehler einschleichen.

Bei hohen Strömen sind Schalter riesig und schwer fehlerfrei zu 
konstruieren (Mehrfachkontakte usw.), hier ist Verschrauben besser.

Bei einem Lastwiderstand sind der Wert und TK aber nicht so wichtig, da 
der Strom gemessen wird (guter Konstantan-Shunt).
Für hochbelastbare Milliohms nimm Eisen-Blechstreifen oder Flachstahl 
mit Bohrungen an den richtigen Stellen,
für einen variablen Widerstand Rundstahl mit großen Klemmen.
Die Abmessungen kann man ausrechnen, wenn der spezifische Widerstand des 
Materials einmal gemessen wurde.

Gruß   -   Werner

von hp-freund (Gast)


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Wäre die elektronische Variante nicht doch einfacher?

http://www.webx.dk/oz2cpu/radios/dc-load.htm

Geht so erst mal nur bis 75A, aber mit dem verdoppeln der N-FET und 
deren Ansteuerung sowie der Lastwiderstände sollte es möglich sein die 
150A zu erreichen.

Ist Umschaltbar zwischen Konstant-Widerstand und Konstant-Strom.

von Gerd E. (robberknight)


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Nico schrieb:
> Ja genau eine veränderliche Last, um die Stabilität der
> Versorgungsspannung in meinem Fall 24V zu untersuchen.
> Welche man in 1Ampere Schritten bis 150A schalten kann.

was für eine Untersuchung willst Du bei Deinem Netzteil machen, daß Du 
da wirklich 1A-Schritte brauchst?

Normalerweise musst Du nur grob verschiedene Lastbereiche testen, also 
z.B. 0%, 5%, 25%, 80%, 100%. Wenn die stabil funktionieren, ist es eher 
unwahrscheinlich daß da dazwischen irgendwo ein Problem auftritt.

Interessant ist dann aber meist das dynamische Verhalten, also wie 
reagiert ein Netzteil auf Lastwechsel. Für solche Tests musst Du schnell 
(oder noch besser: mit einstellbarer Geschwindigkeit) zwischen 
verschiedenen Lastszenarien umschalten.

Schnelle Lastwechsel kannst Du mit einer mechanischen Lösung vergessen, 
bei 24V hast Du schon genug Funken daß Dir das nicht lange Freude 
bereiten wird.

Ich würde daher z.B. mit Halogenlampen oder Widerstandsdraht im 
Wassereimer wenige verschiedene Lastvarianten fest aufbauen. Und dann um 
schnell zwischen denen umzuschalten eine Schaltung mit dicken FETs und 
starken Treibern entwickeln. Als grobe Hausnummer würde ich so 10kHz 
Schaltfrequenz anpeilen, hängt aber natürlich von den Anforderungen an 
das zu testende Netzteil ab.

von Mani W. (e-doc)


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Ichbin schrieb:
> schalte die mit einem 150poligen
> Mäuseklavier nach und nach parallel.

Na ja, mit einem Mäuseklavier ist schon krass?!

von Volle (Gast)


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bei 150A ist die Maus schon längst ein Elefant


wenn es so fein und womöglich auch noch dynamisch sein soll, hilft nur 
eine elektronische Last. Kann man fertig kaufen.

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