Hallo, ich möchte meine USB-Sticks demnächst statt in FAT in UDF formatieren. Technisch ist das kein Problem, Anleitungen dazu gibt es im Netz. Nun reagieren Flash-Speicher auf Grund ihrer Funktionsweise aber besonders anfällig auf ein ungeschicktes Dateisystem-Layout. Von einer Neuformatierung wird daher meist abgeraten. Während man für die FAT-Dateisysteme noch Anleitungen findet, wie man Einbußen bei Performance und Lebensdauer minimieren kann, habe ich bezüglich UDF nichts dergleichen gefunden. Selbst die Meinungen, ob UDF überhaupt eine gute Wahl für Flash-Speicher ist, gehen auseinander und sind kaum fundiert begründet. Kann mir hier jemand sagen, mit welchen Einbußen bezüglich Performance und Lebensdauer ich rechnen muss, ob und wenn ja, wie ich solche Einbußen minimieren kann, oder wo ich gegebenenfalls Antworten auf diese Fragen erhalte?
Ich nehme für größere USB-Sticks oder externe Festplatten gelegentlich UDF, weil ich dann auch mit Windows Daten austauschen kann. Im Großen und Ganzen klappt das gut. Negative Punkte sind mir bisher nur aufgefallen: - der freie Platz (df unter Linux) dauert sehr lange zu ermitteln - Android kann damit nicht umgehen Von der Geschwindigkeit her nimmt es sich nicht viel, habe es aber nicht genau gemessen. Für größere Dateisysteme zum Austauch zwischen Windows und Linux gibt es praktisch keine Alternative meines Wissens.
Klaus W. schrieb: > Für größere Dateisysteme zum Austauch zwischen Windows und Linux gibt es > praktisch keine Alternative meines Wissens. was spricht gegen Fat32? die Begrenzung einer Datei?
ja, z.B.. Sowohl einzelne Dateien sind limitiert, die Anzahl bei vielen Dateien, dann hat man einen risigen Verschnitt, weil auf großen Speichern die Cluster groß werden. FAT ist Mist für heutige Speichergrößen.
Klaus W. schrieb: > FAT ist Mist für heutige Speichergrößen. man könnte auch sagen, wen interessiert noch der verschnitt bei heutigen Speichergrößen.
Peter II schrieb: > man könnte auch sagen, wen interessiert noch der verschnitt bei heutigen > Speichergrößen. Wenn man sehr viele Daten speichern muss und deswegen einen riesigen USB-Stick nehmen muss, dann ist diese Haltung ein glatter Schuss durch beide Knie...
A. H. schrieb: > Kann mir hier jemand sagen, mit welchen Einbußen bezüglich Performance > und Lebensdauer ich rechnen muss Anfrage an Kartenhersteller stellen. Die haben gerüchteweise einen Support. A. H. schrieb: > wie ich solche > Einbußen minimieren kann Man könnte Blockgrenzen an physische Page Grenzen ausrichten, SDHC hat IIRC 4 MByte Pages. Keine Ahnung wie das mit UDF geht, kenne das Dateisystem leider nicht gut genug.
Klaus W. schrieb: > Für größere Dateisysteme zum Austauch zwischen Windows und Linux gibt es > praktisch keine Alternative meines Wissens. Kann Linux nicht seit einiger Zeit NTFS lesen und schreiben?
Reinhard S. schrieb: > Klaus W. schrieb: >> Für größere Dateisysteme zum Austauch zwischen Windows und Linux gibt es >> praktisch keine Alternative meines Wissens. > > Kann Linux nicht seit einiger Zeit NTFS lesen und schreiben? Im Prinzip ja, aber nach meiner Erfahrung ist UDF unkomplizierter. Peter II schrieb: > was spricht gegen Fat32? die Begrenzung einer Datei? Reinhard S. schrieb: > Kann Linux nicht seit einiger Zeit NTFS lesen und schreiben? Natürlich UDF nicht die einzige Mögichkeit, zu kopieren. Aber die Frage war doch nach UDF und nicht nach einer Liste aller möglichen Dateisysteme. A. H. schrieb: > ich möchte meine USB-Sticks demnächst statt in FAT in UDF formatieren.
A. H. schrieb: > Kann mir hier jemand sagen, mit welchen Einbußen bezüglich Performance > und Lebensdauer ich rechnen muss, NUR allgemein: Ganz interessant wird der Fehlerfall. Je spezieller oder exotischer Dein Dateisystem wird, desto weniger brauchbare Tools wirst Du dazu finden. Ein einfaches zip vieler, kleiner Dateien auf FAT32 ist manchmal die schnellere Lösung. Wiki meinte heute: ..."Alle neueren Windows-Versionen unterstützen bereits den Lesezugriff auf UDF, jedoch nicht in JEDER Version. Linux ab Kernel 2.6, Mac OS ab 8.6 unterstützen UDF lesend und schreibend zumindest bis UDF 1.50, Windows ab Vista bis UDF 2.50. Linux kann UDF bis Version 2.60 lesen, aber UDF 2.50 ist das Maximum, was mkudffs, die UDF-Komponente sämtlicher Opensource-Brennprogramme, erstellen kann. UDF-Dateisysteme höherer Versionen als 2.01 können vom Linux-UDF-Treiber selbst nicht beschrieben werden. Zum Erstellen und Brennen von UDF 2.5 und 2.6 ist unter Linux das kommerzielle Nero Linux 4 bis dato die einzige Option." Aus diesem kurzen Artikel stellt sich mir die Frage, ob Dein System schon reif dafür ist und ob es hinterer in 10 Jahren noch einer lesen kann. Bei FAT hätte da heute mehr Hoffnung.
@Klaus W. Danke für das Feedback. Jim M. schrieb: > Anfrage an Kartenhersteller stellen. Die haben gerüchteweise einen > Support. Daran habe ich auch schon gedacht. Die werden mir auch sicher die detaillierten Parameter der Karte nennen können. Ob die sich aber auch mit den Interna von UDF auskennen? oszi40 schrieb: > NUR allgemein: Ganz interessant wird der Fehlerfall. Je spezieller oder > exotischer Dein Dateisystem wird, desto weniger brauchbare Tools wirst > Du dazu finden. Ein einfaches zip vieler, kleiner Dateien auf FAT32 ist > manchmal die schnellere Lösung. Das fehlende fsck ist in der Tat das wohl gravierendste Problem von UDF. Ich hoffe aber, dass das bald behoben sein wird. Auf der anderen Seite kann ich mich nicht erinnern, jemals ein fsck auf NTFS oder FAT gemacht zu haben und wie ich von einem korrupten zip-Archive recovern sollte wüsste ich auf Anhieb auch nicht. Wenn würde ich auch lieber zu tar greifen, das hat sich bisher als am langzeitstabilsten erwiesen, geht zur Not auf raw-devices und cygwin ist sowieso das erste, was ich auf jeder Windows-Box installiere. > Aus diesem kurzen Artikel stellt sich mir die Frage, ob Dein System > schon reif dafür ist und ob es hinterer in 10 Jahren noch einer lesen > kann. Bei FAT hätte da heute mehr Hoffnung. UDF wird von allen Systemen, die ich probiert habe, problemlos unterstützt, Ausnahme ist Windows XP, das kann nur lesen, das aber selbst noch bei Speichergrößen über 32GB, auf die man mit FAT gar nicht zugreifen kann, zumindest nicht ohne zusätzliche Treiber.
A. H. schrieb: > 32GB, auf die man mit FAT gar nicht > zugreifen kann, zumindest nicht ohne zusätzliche Treiber. Sorry mein stinknormales, altes XP mit SP3 schreibt auch auf formatierte 2TB-HDs. FAT32 nimmt man aber nur noch für spezielle Fälle, weil es kein journaling Filesystem ist und daher im Fehlerfall oft weniger übrig bleibt als bei NTFS. A. H. schrieb: > Das fehlende fsck ist in der Tat ...nicht das absolute Hauptproblem, sondern, daß es lt. Wiki verschiedene UDF-Versionen gibt, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich in 10 Jahren noch eine richtige habe, um heutige Daten zu lesen.
A. H. schrieb: > UDF wird von allen Systemen, die ich probiert habe, problemlos > unterstützt, Bei SD-Karten hast Du aber nur PC-artige Systeme getestet. Die SD-Karten-Spezifikation, die das zu verwendende Dateisystem vorschreibt, tut das nicht aus Jux und Dollerei, oder weil Microsoft toll/böse ist. Und Deine UDF-formatierte SD-Karte wird von einer Digitalkamera schlichtweg nicht erkannt. > Speichergrößen über 32GB, auf die man mit FAT gar nicht zugreifen kann, Man kann mit Windows-Bordmitteln keine Partitionen > 32 GB mit FAT32 formatieren, benutzen kann man sie hingegen sehr wohl (und das konnte man auch schon vor Windows XP).
oszi40 schrieb: > Sorry mein stinknormales, altes XP mit SP3 schreibt auch auf formatierte > 2TB-HDs. FAT32 nimmt man aber nur noch für spezielle Fälle, weil es kein > journaling Filesystem ist und daher im Fehlerfall oft weniger übrig > bleibt als bei NTFS. Es hat ja auch niemand behauptet, Windows XP könne keine 2TB Medien bedienen. Aber diese 2TB-HD war ganz sicher nicht in FAT32 formatiert, zumindest nicht herstellerseitig oder mit Windows XP Bordmitteln und es wird sicher seinen Grund haben, dass die Hersteller von Flash Devices jenseits der 32GB auf das lizenzpflichtige und wenig portable exFAT gewechselt haben. (Es sei denn, Microsoft ist doch böse. :-) Was NTFS betrifft so ist das gerade wegen des Journaling keine besonders gute Wahl für Flash Devices, denn genau das Journaling verträgt sich typischerweise nicht besonders gut mit der Funktionsweise von Flash-Speichern, es sei denn, es ist speziell für sie konzipiert, wie etwa JFFS. Das gilt übrigens genauso für ext3 und ext4, wer also eine Linux-typisches FS für seinen USB-Stick sucht ist mit ext2 wahrscheinlich am besten bedient, zumindest, solange Performance und Lebensdauer im Vordergrund stehen. > A. H. schrieb: >> Das fehlende fsck ist in der Tat > > ...nicht das absolute Hauptproblem ... für mich schon. Rufus Τ. F. schrieb: > Bei SD-Karten hast Du aber nur PC-artige Systeme getestet. Das ist richtig. > Und Deine UDF-formatierte SD-Karte wird von einer Digitalkamera > schlichtweg nicht erkannt. Auch richtig, insbesondere Tabletts haben damit noch ein Problem. Da Android aber letztlich auf Linux aufbaut und Linux den bisher besten UDF Support mitbringt könnte sich das bald ändern. Im Netz kursieren bereits Anleitungen, wie man sich angeblich einen eigene Kernel mit UDF Support bauen kann. Das spielt für mich aber keine Rolle da ich Tabletts ohnehin kaum verwende. Und meine Digitalkamera kommt auch mit exFAT nicht klar, da bleibt eh alles beim Alten. > Die SD-Karten-Spezifikation, die das zu verwendende Dateisystem vorschreibt, > tut das nicht aus Jux und Dollerei, oder weil Microsoft toll/böse ist. Das weiß ich, es wird ja nicht umsonst davon abgeraten es zu ändern. Nun wird aber jede Entscheidung unter bestimmten Prämissen getroffen, und die müssen ja nicht alle überall gleich sein. Unter meine Prämissen halte ich UDF nun mal für die beste Lösung, was auch durch die Tatsache gestützt wird, dass UDF als Log-FS der Arbeitsweise von Flash-Speichern eigentlich besser entspricht als viele traditionelle FS. Aber eben nur grundsätzlich, der Teufel steckt bekanntlich im Detail, daher meine Frage.
A. H. schrieb: > Und meine Digitalkamera kommt auch mit exFAT nicht klar, da bleibt eh > alles beim Alten. Dann kennt Deine Digitalkamera schlicht und einfach keine SDXC-Karten.
> Kann Linux nicht seit einiger Zeit NTFS lesen und schreiben?
Kann Windows nicht auch ext2/3 lesen und schreiben? Ich meine dafuer
gibt es auch Treiber. Ich habe auf meinen Sticks und SD-Karten schon oft
ext2 genutzt und hatte damit auch noch kein Problem.
Der Grund dafuer ist im uebrigen die Rechteverwaltung.
Olaf
Olaf schrieb: > Kann Windows nicht auch ext2/3 lesen und schreiben? Nicht ohne zusätzliche Software. Mit zusätzlicher Software kann Windows alles lesen und schreiben, wofür es zusätzliche Software gibt (was jetzt irgendwie nicht weiter überraschend sein sollte). ext2/3/4-Unterstützung gibt es für Privatanwender kostenlos hier: https://www.paragon-software.com/de/home/extfs-windows/
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