Hallo zusammen, im Datenblatt des ATmega88 ist angegeben, dass alle IO-Pins mit Schutzdioden ausgerüstet sind. Ich verstehe das so, dass das auch für die ADC-Pins gilt. Bei den max. Ratings ist weiter angegeben, dass die Eingangsspannung an einem Pin max. VCC+0,5V betragen darf. Die Schutzdiode spricht dabei noch nicht an. Bei meiner Anwendung könnte es u.U. passieren, dass am ADC kurzzeitig eine höhere Spannungs als die Versorgungsspannung anliegt (ca. 0,7V für 1ms). Jetzt würde mich folgendes interessieren: Wie sind diese Schutzdioden dimensioniert? Mit welchem Strom sind sie wie lange belastbar bzw. was ist die max. Verlustleistung? Gelten hier auch die im Datenblatt unter max. Ratings angegebenen 40mA? Danke & schöne Grüße Markus
Bei so etwas nutzt man die Grenzwerte nicht aus Wenn man sich auf die internen Schutzdioden verlassen will, setzt man mehrere Kiloohm vor den Eingang. Beim ADC geht das natürlich nicht - ergibt ja einen Tiefpass. So etwas machen nur Chinesen. Das machen nicht mal Hobbyfrickler. .
Noch einer schrieb: > So etwas machen nur Chinesen. Das machen nicht mal Hobbyfrickler. Was ist denn das für eine dumme Bemerkung?
Ok - nehme alles zurück. Darüber nachdenken lohnt sich nur in der Massenproduktion von Billigteilen. Unsereiner berechnet da zwei Schottky-Dioden und einen Widerstand.
Markus E. schrieb: > Jetzt würde mich folgendes interessieren: Was genau verstehst du an dem Begriff "Absolute Maximum Ratings" nicht? Atmel schreibt: "Stresses beyond those listed under “Absolute Maximum Ratings” may cause permanent damage to the device." Ist so, damit sind jegliche Diskussionen über die Dimensionierung der Dioden müßig. Allerdings gibt auch im AVR-Bereich Übertakter, und es wurden schon Schaltungen gesehen, bei denen der Prozessor nicht über VCC, sondern über die IO-Pins versorgt wird (was dann 3-5V über VCC ergibt). Das geht alles eventuell irgendwie trotzdem, nur mag das beim nächsten Prozessor gleichen Typs aus einer anderen Charge schon wider anders sein. Oliver
Markus E. schrieb: > Jetzt würde mich folgendes interessieren: > Wie sind diese Schutzdioden dimensioniert? Mit welchem Strom sind sie > wie lange belastbar bzw. was ist die max. Verlustleistung? Das steht manchmal im Datenblatt und manchmal nicht. > Gelten hier auch die im Datenblatt unter max. Ratings angegebenen 40mA? Nein. Pi mal Daumen sollte man nicht mehr als 1mA über die Schutzdioden fließen lassen. Ebenfalls wichtig (wenn nicht gar noch wichtiger) ist dabei, daß der Strom der über die Schutzdiode nach Vcc fließt, nicht den Vcc Pegel über den Maximalwert anheben darf. Viele IC vertragen heut nur noch 5.5V und die sind bei nominal 5V schnell erreicht.
Markus E. schrieb: > Bei meiner Anwendung könnte es u.U. passieren, dass am ADC kurzzeitig > eine höhere Spannungs als die Versorgungsspannung anliegt (ca. 0,7V für > 1ms). Ich lese das und frage mich schlicht: Warum? Warum kann es u.U. passieren, dass da für 1 ms man für 0.7V aus den zulässigen Bereich kommt?
Danke - insbesondere Axel - für die hilfreichen Inputs. @Michael: Eine Untersuchung des zu messenden Signals ergab, dass dieses immer wieder mal kurzzeitig über VCC liegt. Was ich nicht tun werde: Auf "dumme Bemerkungen" hören. Was ich tun werde: Den ADC-Eingang entsprechend beschalten, so dass die Eingangsspannung hier immer unter VCC liegt. Schöne Grüße Markus
Markus E. schrieb: > @Michael: > Eine Untersuchung des zu messenden Signals ergab, dass dieses immer > wieder mal kurzzeitig über VCC liegt. Sind das Spikes? Die kann man doch bestimmt weg filtern. Oder was bedeutet es wenn das zu messende Signal über VCC liegt?
In einer App Note habe ich noch eine Angabe dazu gefunden: http://www.atmel.com/images/doc2508.pdf Seite 3, ganz oben: max. 1mA. Ich werde den Input also schön filtern und die Eingangsspannung begrenzen.
Diese Diskussion kommt immer wieder hoch. Mich wundert, dass Atmel das Thema nicht ein für alle mal in den offiziellen Datenblättern klarstellt. Immerhin gibt es einige andere Mikrochips, bei denen die Belastbarkeit der Dioden klar spezifiziert sind. Ich benutze die Dioden häufig absichtlich (nicht nur bei AVR Controllern) - mit einer Strombegrenzung auf maximal 1mA. Hatte damit noch nie schlechte Erfahrung gemacht.
Markus E. schrieb: > Mit welchem Strom sind sie wie lange belastbar bzw. was ist die max. > Verlustleistung? Ist natürlich auch immer eine Frage, welchen Einsatzzweck du verfolgst. Wenn das eine Serienproduktion ist: kümmer' dich auf die Weise drum, wie du das vorhast. Ist es ein Labor-Einzelmuster: keine Rübe machen. Wir haben schon SAM4E über die Schutzdioden mit Vcc versorgt bei 50 mA oder mehr, weil wir eine Zinnbrücke nicht gleich bemerkt haben (von VUSB auf einen Portpin, geregelte Vcc wären nur 3,3 V gewesen). Fiel erst auf, als die ganze Platine doch ziemlich warm wurde. Kaputt gegangen ist davon nichts.
Stefan U. schrieb: > Immerhin gibt es einige andere Mikrochips, bei denen die Belastbarkeit > der Dioden klar spezifiziert sind. > > Ich benutze die Dioden häufig absichtlich (nicht nur bei AVR > Controllern) - mit einer Strombegrenzung auf maximal 1mA. Hatte damit > noch nie schlechte Erfahrung gemacht. Ich habe da ähnliche Erfahrung gemacht wie du. Ich habe mir das aus einigen "kommerziellen" Schaltungen abgeschaut, gerade auf Portexpandern sieht man oft 100k und die Nutzung der internen Schutzdioden (an 24V Eingangssignalen !). Ich sehe da auch keinen "Pfusch", entweder begrenzt man mit Widerstand und Schottkey nach Masse und 5V / 3,3V oder mit Widerstand + Zenerdiode die Spannung am Eingangspin. Ob man nun die Schottkey Dioden extern hat oder die internen nutzt macht IMHO keinen Unterschied. Bedinung ist natürlich, dass auch die internen Dioden nur innerhalber ihrer Spezifikationen betrieben werden. Leider werden diese oft nicht oder nur unzurreichend charakterisiert.
Hi >Ich benutze die Dioden häufig absichtlich (nicht nur bei AVR >Controllern) - mit einer Strombegrenzung auf maximal 1mA. Hatte damit >noch nie schlechte Erfahrung gemacht. Die 1mA tauchen in der Appnote AVR182: http://www.atmel.com/Images/doc2508.pdf S.4 oben, auf. MfG Spess
Ja, so wiet waren wir schon. Eine Appnote hat nur leider nicht die Autorität wie ein Datenblatt - wenns mal zu einem Streitfall wird.
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