Guten Tag euch allen! Mein neues Projekt geht in die Richtung Elektrotechnik, weshalb ich euch gerne nach eurer Meinung befragen würde. Es geht, wie im Tread-Titel beschrieben, um den Bau eines kleinen Transformators zum Punktschweißen. Es sollen damit Akku-Zellen geschweißt werden. Als Transformator soll ein Mikrowellen Trafo zum Einsatz kommen. Zu dem Thema gibt es schon zahlreiche Beiträge oder Umsetzungen im Netz. Oft wird dabei einfach ein Transformator zerlegt und die Sekundarwicklung durch eine dicke Wicklung mit geringer Windungszahl ersetzt. Mich würde jetzt aber im Detail interessieren wie man im Vorfeld alle nötigen Daten des Transformators rechnerisch bestimmen kann. Konkret hatte ich mich folgende Gedanken gemacht: - Wie komme ich auf die Windungszahl in der Sekundarwicklung? Ein Transformator wird doch generell so ausgelegt, dass bei kurz geschlossener Sekundarwicklung, in der Primärwicklung der Nennstrom fließt oder? Heißt das, dass der Trafo somit bei Kurzschluss nicht überlastet werden kann, da in der Primärspule in diesem Fall nur der Bemessungsstrom fließt? Kann man den Trafo eigentlich immer weiter belasten oder ist der Strom durch die Leistung begrenzt? Als Beispiel nehmen wir einen Trafo mit einer Leistung von 100W. An der Sekundarwicklung liegt eine Leerlaufspannung von 10V an. Könnte ich dann sagen, dass auf der Sekundarwicklung maximal ein Strom von 10A fließen kann, da der Trafo dann mit P=10V*10A=100W an seine Leistungsgrenze stößt? Bzw. würde der Kurzschlussstrom auch bei weiterer Verringerung nicht weiter ansteigen? Ich Frage das nur, weil ich beim Schweißen von einem Kurzschluss ausgehe und wissen möchte in wie weiter der Trafo überlastet werden kann, was in diesem Moment genau passiert und wie ich ggf. die Stromstärke auf einen gewissen Wert begrenzen kann. - Ich habe gelesen, dass Wechselstrom zum Schweißen nur bedingt geeignet sei. Womit ließe sich der Strom denn am besten gleichrichten und glätten? Mit einem Brückengleichrichter und einem Kondensator? Entstehen dabei größere Verluste an den Dioden? - Reicht zum Schließen des Stromkreises ein einfacher Taster, der als Fußschalter ausgeführt wird? Und wenn ja, macht es einen Unterschied diesen auf der Primär -oder Sekundärseite anzubringen? Bei einigen Ausführungen habe ich gesehen, dass ein Schütz verwendet wurde. Bei drei Phasen könnte ich das verstehen, aber bei einer? Mir wäre schon sehr geholfen, wenn Jemand, der einen Gesamtüberblick über die Thematik hat, mir Hinweise geben kann, welche Gebiete ich mir genauer ansehen sollte und welche Komponenten oder Effekte bei diesem Projekt eine entscheidende Rolle spielen.
Jibonacci schrieb: > Mich würde jetzt aber im Detail interessieren wie man im > Vorfeld alle nötigen Daten des Transformators rechnerisch bestimmen > kann. Das ist schon deshalb schwierig, weil du im Allgemeinen von solch einem Ausschlacht-Trafo keinerlei Daten hast. Du kannst also nur ungefähr abschätzen (ggf. anhand einer Probewicklung), welche Windungszahl ungefähr primär drauf ist. > - Wie komme ich auf die Windungszahl in der Sekundarwicklung? Ein > Transformator wird doch generell so ausgelegt, dass bei kurz > geschlossener Sekundarwicklung, in der Primärwicklung der Nennstrom > fließt oder? Nö. Er wird normalerweise für seine Nennlast ausgelegt. Dauerkurzschlussfeste Trafos hat man eher selten. Der Klassiker dafür ist der Klingeltrafo. Solche Trafos werden dann gern als Streufeldtrafos aufgebaut, d. h. mit recht loser Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite. Damit ist die Spannung stark lastabhängig, aber der Kurzschlusstrom hält sich in Grenzen. In deinem Falle kannst du den Trafo aber durchaus so dimensionieren, dass da im Moment des Schweißens mehr Strom primär fließt als der, für den er dauerbetriebsmäßig (im Mikrowellenofen) konzipiert ist, denn du schweißt ja immer nur sehr kurze Zeit. Der Trafo kann sich daher ausreichend abkühlen. > Ich Frage das nur, weil ich beim Schweißen von > einem Kurzschluss ausgehe Auch dein Punktschweißen ist ein Lastfall. Du hast zwar einen sehr geringen Lastwiderstand, aber eben auch nur eine geringe Sekundärspannung. > - Ich habe gelesen, dass Wechselstrom zum Schweißen nur bedingt geeignet > sei. Punktschweißen ist Widerstandsschweißen, und ein Widerstand setzt an Gleich- oder Wechselstrom die gleiche Wirkleistung um. Gleichspannung (oder meist stark asymmetrische Wechselspannung) braucht man zum Lichtbogenschweißen. > Womit ließe sich der Strom denn am besten gleichrichten und > glätten? Glätten willst du ihn auch noch? ;-) Allein der Gleichrichter würde ein Vielfaches an Leistung im Vergleich zur Schweißstelle verheizen: Lass deine Schweißstelle vielleicht 1 mΩ haben, und du schweißt mit 300 A. Das sind dann 0,3 V an Spannung. Eine Si-Diode braucht dagegen 0,7 V … > - Reicht zum Schließen des Stromkreises ein einfacher Taster, der als > Fußschalter ausgeführt wird? Könnte schon. > Und wenn ja, macht es einen Unterschied > diesen auf der Primär -oder Sekundärseite anzubringen? Sicher. :) Überleg' doch mal, wenn du den auf die Sekundärseite setzt, was verschweißt dann wohl zuerst, deine Blechfahne oder der Schalter? ;-) Setz' ihn auf die Primärseite.
Jibonacci schrieb: > - Wie komme ich auf die Windungszahl in der Sekundarwicklung? Eine reicht, mehr brauchst du nur, wenn schon deine Leitung bis zum Schweisspunkt einen zu hohen Innenwiderstand hat. > - Ich habe gelesen, dass Wechselstrom zum Schweißen nur bedingt geeignet > sei. Da stand dann sicher auch bei, für welche Materialen das gilt. Übrigens ist Akkufahnenverschweissen kein Lichtbogenschweissen, sondern ein Widerstandsschweissen, da sind Effekte wie weggeblasenen lichtbögen irrelevant. > - Reicht zum Schließen des Stromkreises ein einfacher Taster, der als > Fußschalter ausgeführt wird? Ja, man schaltet primär. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.21.0
Laß bloß die Finger von einem Mikrowellentrafo! Der hat sekundär 2000 V bei 500 mA. Solche Spannungen überlebt man selten bei Berührung. Kleine Punktschweißtrafos haben 100 - 200 W, M-Bleche mit Luftspalt geschichtet oder E-I-Kerne mit Luftspalt (Streufeldtrafo). Sekundär 2 - 4 - 6 V um 30 A. Anschluß über Bananenbuchsen. Schaltung über Fußtaster primär. Probiere doch mal ein PC-Netzteil mit 5 V. Die sind kurzschlußfest. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Laß bloß die Finger von einem Mikrowellentrafo! Bei dieser Art Anwendung wird doch die Sekundärwicklung komplett (und brutal) entfernt.
Werner H. schrieb: > Der hat sekundär 2000 V bei 500 mA. > Solche Spannungen überlebt man selten bei Berührung. Deßhalb wird üblicherweise die Sekundärwicklung entfernt und durch 1-4 Windungen >20mm² ersetzt. Das tut beim Anfassen nicht mehr so weh.
Danke für die Antworten. Mein Hauptaugenmerk liegt primär auf einem simplen Aufbau mit ausreichender Sicherheit. Deshalb werde ich den Kern natürlich auch erden. Treten im Betrieb irgendwelche Probleme auf, kann man weiter ins Detail gehen. Die Idee mit dem Gleichrichten kam mir aufgrund eines Werbefilms eines Schweißgeräteherstellers. Dieser hatte behauptet, dass seine Geräte besser seien (Punktschweißgeräte ohne Lichtbogen), da diese mit Gleichstrom arbeiten würden. Im Nachhinein scheint es mir, da die Leistung komplett in Wirkleistung umgesetzt sich die Stelle, unabhängig von der Spannungsart, erhitzt. Ich habe noch eine Frage zur Sekundarspule. Bei einer Ausgangsspannung von 2V komme ich theoretisch auf einen größeren Strom als beispielsweise bei höherer Windungszahl und einer Ausgangsspannung von 5V. Falls der Übergangswiderstand von der Schweißzange zum Material groß ist, resultiert bei den 2V ein kleiner Strom in der Schweißstelle, auch wenn dieser theoretisch größer sein könnte als bei der Wicklung mit 5V. Aus einem geringeren Stromfluss ergibt sich wiederum auch eine geringere Temperatur. Im Prinzip spielt es aber keine Rolle, da die Zange feste aufgedrückt wird und der Übergangswiderstand vernachlässigt werden kann oder? Aber rein theoretisch könnte ich annehmen, dass sagen wir mal 100A benötigt werden um eine ordentliche Schweißung zu realisieren. Das bedeutet, dass der Widerstand maximal so groß sein darf, dass sich diese 100A mit der Ausgangsspannung erzeugen lassen. Sagen wir ich drücke die Zange auf ein Probestück und messe einen Widerstand von 0,1 Ohm. Dann wüsste ich, dass ich an der Sekundarspule im Betrieb eine Spannung von 10V benötige um auf meine 100A zu kommen. Vorausgesetzt, dass die Spannung bei dem Transformator im Betrieb nicht zu stark abfällt. Deshalb könnte ich zur Sicherheit eine Windung mehr aufbringen. Das ergäbe dann ggf. einen größeren Stromfluss als ich benötige, diesen kann ich aber anschließend über einige Versuche über die Schweißzeit anpassen um meine gewünschte Temperatur zu erreichen.
Jibonacci schrieb: > Im Prinzip spielt es aber keine Rolle, da die Zange feste > aufgedrückt wird und der Übergangswiderstand vernachlässigt werden kann > oder? Ui ui, du hast die angebotenen Links nicht gelesen. Ja, wenn der Widerstand so gross wird daß die herausgeholte Leistung sinkt, dann sollte man um eine weitere Windung nachdenken.
Werner H. schrieb: > Probiere doch mal ein PC-Netzteil mit 5 V. Die sind kurzschlußfest. Stimmt, die gehen dann nämlich aus.
@MaWin Der Link ist ein wenig länger. Ich werden den in Ruhe durch arbeiten. Die Frage kam mir kurz nach der ersten Antwort, so dass ich meine Frage noch schnell ergänzend zu meinem ersten Tread mit eingeschoben habe. Aber danke für den Hinweis :) @Werner Die Luftspalte bei den EI Trafos sind doch lediglich zur Reduzierung des Stromflusses? Wie schon gesagt wurde, werde ich die Sekundarspule entfernen und auf eine sehr kleine Spannung reduzieren.
Gut, in dem Link steht, man bräuchte 1000A-5000A für 0,5 Sekunden für dünne Bleche. Außerdem steht dort, dass die Akkupacks mit zu geringer Leistung nicht halten würden. Aber andererseits erwartet man von so einer Konstruktion kein Ergebnis wie von einem Profigerät, dessen Spitzen sogar noch Wassergekühlt sind...
Jibonacci schrieb: > Die Luftspalte bei den EI Trafos sind doch lediglich zur Reduzierung des > Stromflusses? Nein, die baut man normalerweise nur ein, wenn man den Kern mit Gleichstromvormagnetisierung betreiben will (bspw. bei einem Röhren-Ausgangsübertrager, der direkt vom Anodenstrom durchflossen wird), um eine Sättigung zu vermeiden. Wechselspannungstrafos mit EI-Kernen schichtet man normalerweise wechselseitig, damit kein Luftspalt entsteht. Aber prinzipiell kann man auf diese Weise natürlich auch einen Streufeldtrafo bauen.
Verstehe. Bei einm Streufeldtransformator liegen die Spulen auch übereinander. Je nach Abstand, verläuft der magnetische Fluß auch durch die Luft. Soweit ich das aus meinem Buch hier entnehmen kann, sind "Spannungssteife" Transformatoren so aufgebaut, dass die Spulen umeinander verlaufen. Dadurch sinkt die Spannung bei der Belastung weniger ab. Werden die Spulen übereinander auf dem Kern gestapelt, dann ergibt sich ein weniger Steifer Transformator. Ich vermute, dass dies in meinem Fall aber unerheblich ist und die Bauweise natürlich auch nicht so leicht zu realisieren, als wenn ich die zweite Wicklung über der anderen "Stapel"?
Jibonacci schrieb: > Dadurch sinkt die Spannung bei der Belastung > weniger ab. Ja. > Ich vermute, dass dies in > meinem Fall aber unerheblich ist und die Bauweise natürlich auch nicht > so leicht zu realisieren, als wenn ich die zweite Wicklung über der > anderen "Stapel"? So, wie ich Mikrowellentrafos in Erinnerung habe, hast du gar keine andere Chance, als die Wicklungen nebeneinander anzuordnen. Dort wird das aber weniger aus Streufeldgründen so gemacht, sondern damit man die Hochspannungswicklung gut von der primären isolieren kann.
...also, wenn ich mir den Artikel im elektronik-kompendium durchlese, ist das meiste wohl richtig, aber vermischt mit Werten von großen Auto-Punktwschweißgeräten. Auch die Wasserkühlung. Auf der Schweißzange in einer Autowerkstatt stehen 2000A, aber der Trafo ist schuhkartongroß. Die Elektroden haben vorne 5 mm Durchmesser. Die Schweißpunkte auf einem Akku haben aber unter 1 mm Durchmesser. Mit dem oben erwähnten Trafo meiner Firma wurden Drähte in Hitzdrahtdetektoren verschweißt, und das funktionierte. Ich würde vor der Trafodimensionierung vom Ort des Geschehens ausgehen, also von der Schweißstelle. Wenn man den Widerstand der Schweißstelle (im Strompfad) grob errechnet, hat man einen Anhaltspunkt. Blechdicke, spezifischer Widerstand, Schmelzpunkt, Wärmeleitfähigkeit, Kontaktstellen-Durchmesser und -Abstand gehen ein. Dann noch die Kupferverluste von Leitung und Wicklung dazu. Jetzt kann man den Trafo nach den üblichen Formeln dimensionieren und erkennt, ob ein MW-Trafo geht. Der Luftspalt im Trafo verhindert das Fliegen der Netzsicherung. Ein MW-Trafo hat auch einen. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Laß bloß die Finger von einem Mikrowellentrafo! > Der hat sekundär 2000 V bei 500 mA. > Solche Spannungen überlebt man selten bei Berührung. Um dir deine Bedenken bezüglich der hohen Sekundärspannung zu nehmen, guck dir mal hier an, wie es der Sekundärwicklung bei dem Umbau ergeht: http://www.youtube.com/watch?v=jydUZ5OUWAk
Das mit der Gleichrichtung beim Punktschweißen wendet man bei langen Hoch Stromleitungen(mehrere Meter) zum Beispiel in der Autoindustrie an sowie beim Einsatz von Mittenfrequenz Trafos die mit mehreren hundert Hertz betrieben werden. Beim Akkuschweißen ist FAS irrelevant.
Danke für die Youtube-Links! Da sind doch einige wenige dabei, die richtig punktschweißen. Was heißt "pitsch", wenige Funken fliegen und fertig. Der Rest ist Punkt-Braten mit viel zu großen Elektroden. Wie lange halten die Akkus mit angeglühten Elektroden? Das wichtigste ist eine präzise Schweißzange mit Andruckfedern, also erstmal die bauen. Die Schweißzeit muß verkürzt werden. Bei 1kW demnach viel kleinere Elektroden und etwas mehr Spannung. Eine gut funktionierende Maschine zu bauen ist doch sehr zeitaufwändig, ich löte aus diesem Grund meine Akkus lieber. Mit einem 150-W-Kolben, Blankreinigen und Flußmittel geht das sehr schnell. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Mit einem 150-W-Kolben, > Blankreinigen und Flußmittel geht das sehr schnell. Ich benutze einen Hammerlötkolben und hab mir eine alte Lötspitze passend zurechtgefeilt. MfG Klaus
Ich habe natürlich auch einen Hammerlötkolben. Löten wäre im Bezug auf die Geringe Leistung von 1kW, die bessere Methode. Aber es geht natürlich erst einmal darum, wie so ein kleines Punktschweißgerät ausgelegt wird. Die Frage, ab welcher Leistung die Schweißung einer Lötung vorgezogen wird, ist eine andere. Die Lötspitzen an einem Gleitlager befestigt, dass mit einer Druckfeder gespannt ist. Das ganze kommt auf einen Bohrmaschinenhalter mit Hebel. Beim herunterfahren wird die Feder gestaucht und baut den nötigen Druck auf. Ich werde es vermutlich so auslegen, dass ich zuerst den Widerstand der Schweißstelle ermittel. Aus dieser berechne ich die notwendige Spannung um eine gewisse Stromstärke zu erreichen. Dann werde ich ausrechnen wie viele Windungen (zwischen 1-4 Windungen), ich benötige um diese Spannung auf der Sekundärseite bereit zu stellen. Im Anschluss werde ich ermitteln wie weit der Strom der Primärwicklung, während des Schweißvorganges, über dem des Nennstromes liegt. Über eine Einschaltdauer, welche sich über die Schweißzeit und Abkühlphase berechnet, kann ich bestimmen wie weit ich den Trafo für diesen Betriebsfall überlasten darf. Wenn der berechnete zulässige Strom für diese Einschaltdauert knappt über dem tatsächlichen Strom liegt, habe ich den Trafo so weit ausgelastet wie es geht. Mich würde noch die notwendige Dicke der Leitung interessieren. Je dicker die Leitung auf der Sekundarseite ist, desto geringer ist der Widerstand und der entsprechende Verlust bei hohen Strömen, da diese quadratisch in die Verlustleistungen einfließen. Andererseits lässt sich eine zu dicke Leitung nicht mehr oft genug um den Kern wickeln. Gibt es eine Gleichung mit welcher abschätzt werden kann wie sehr sich eine Leitung erwärmt? Soweit ich weiß ist Teta= R*P. Aber es fließen natürlich noch andere Faktoren ein, wie die Mantelfläche, die Isolation, Zeit, Länge, Stromstärke. Außerdem ändert sich der Widerstand mit zunehmender Temperatur, was irgendwie nach einem Integral schreit. Außerdem wird Wäre außerdem noch in verschiedenen Formen wie Strahlung oder Konvektion abgegeben. Aber man könnte doch durch Vereinfachungen und günstigen Annahmen einen gewissen Leiterquerschnitt berechnen, bei welchem sich eine Beharrungstemeperatur von sagen wir mal 150° einstellt oder? Klar, dass ist für so ein Ding eigentlich zuviel Aufwand, aber mich würde das torztdem interessieren. Die Schweißzeit ist kurz und die Leitung hat aufgrund seines günstigen Oberflächen/Volumenverhältnis eine gute Wärmeabgabe. Aber man kann sicher einen günstigen Querschnitt ermitteln mit dem man auf der sicheren Seite liegt?
Jibonacci schrieb: > Aus dieser berechne ich ... Ich würd da nicht viel rechnen, eher experimentieren. Einen richtig dicken Ringkerntrafo, ein dickes Kabel von einem Schweißgerät oder von einer Autobatterie 3-4 durch den Kern führen und mal probieren. Ich erinnere mich auch an die Verwendung von Kontakten aus UK-Netzsteckern als Elektrode. Und die liegen bei manchen Geräten ungefragt dabei. Damit kann man dann ein Gefühl für die Sache entwickeln und investiert nicht zuviel Aufwand in eine möglicherweise schlechte Lösung. Viele Dinge muß man zweimal bauen, bis sie gut werden, da sollte das erste einfach sein. Das auseinanderpopeln von einem Mikrowellentrafo macht schon einiges an Arbeit. my 2¢ MfG Klaus
Jibonacci schrieb: > Ich werde es vermutlich so auslegen, dass ich zuerst den Widerstand der > Schweißstelle ermittel. Aus dieser berechne ich die notwendige Spannung > um eine gewisse Stromstärke zu erreichen. Dann werde ich ausrechnen wie > viele Windungen (zwischen 1-4 Windungen), ich benötige um diese Spannung > auf der Sekundärseite bereit zu stellen. Vergiss Leitungs- und Übergangswiderstände nicht. Da kommen schnell ein paar Milliohm zusammen und die Spannungsabfälle summieren sich. Die Energie, die in die Schweißstelle reingepumpt wird, wird über die Zeit gesteuert.
Wichtig ist der Verlauf des Anpressdruckes während der Schweißung. Er soll zuerst moderat sein, damit der Übergangswiderstand hoch ist und die Leistung maximal (das ist eine Frage der richtigen Anpassung). Danach soll der Druck groß sein, damit das weiche Material zusammengefügt wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsschweißen https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandspunktschweißen >Zitat: Ich werde es vermutlich so auslegen, dass ich zuerst den Widerstand der Schweißstelle ermittel. Aus dieser berechne ich die notwendige Spannung um eine gewisse Stromstärke zu erreichen. Dann werde ich ausrechnen wie viele Windungen (zwischen 1-4 Windungen), ich benötige um diese Spannung auf der Sekundärseite bereit zu stellen. Im Anschluss werde ich ermitteln wie weit der Strom der Primärwicklung, während des Schweißvorganges, über dem des Nennstromes liegt. Ich würde das weniger von der Theorie als mehr von der Praxis angehen, da zu viele Unwägbarkeiten reinspielen. Wer ein sehr feines Punktschweißgerät (er verwendet es hauptsächlich für seine Vakuumröhrenfertigung), schaut bei Ron vorbei (warum wurde dieser recht begabte "schräge Vogel" noch nie hier im Forum genannt?): https://www.youtube.com/user/glasslinger https://www.youtube.com/watch?v=3FN9J4zgsgk > Autor: Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Datum: 09.12.2015 16:39 > Dort wird das aber weniger aus Streufeldgründen so gemacht, sondern > damit man die Hochspannungswicklung gut von der primären isolieren kann. Leider nein, wie sollte man sonst das Joch (magnetischen Shunt) realisieren? Ein MOT ist ein Streufeldtrafo.
eProfi schrieb: > schaut bei Ron vorbei (warum wurde dieser recht begabte "schräge Vogel" > noch nie hier im Forum genannt?): Wurde schon. > Ein MOT ist ein Streufeldtrafo. Warum muss er das eigentlich sein? Das Magnetron stellt doch keinen Kurzschluss dar, sondern eine Last, die man (mehr oder minder gut) anpassen können sollte.
eProfi schrieb: > Wer ein sehr feines Punktschweißgerät (er verwendet es hauptsächlich für > seine Vakuumröhrenfertigung), schaut bei Ron vorbei (warum wurde dieser > recht begabte "schräge Vogel" noch nie hier im Forum genannt?): Hmm, weil es noch mehr gibt ? http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Ruediger-Walz-Seite.htm http://www.radiomuseum.org/dsp_multipage_pdf.cfm?pdf=tube_self_construction.pdf (Rüdiger Walz) http://paillard.claude.free.fr/ http://dailymotion.alice.it/video/x3wrzo_fabrication-dune-lampe-triode_tech (Claude Paillard= Aber Ron erklärt sehr gut.
> Aber Ron erklärt sehr gut. Stimmt, manchmal ein wenig langatmig. In der Kürze liegt die Würze. Und "OK" sagt er gefühlte 100 mal pro Video, das Wort mag ich nicht. Aber ihn mag ich. Er ist einmalig. > Das Magnetron stellt doch keinen Kurzschluss dar, sondern eine Last, > die man (mehr oder minder gut) anpassen können sollte. Ich vermute, ein Magnetron hat einen negativen differentiellen Widerstand. Da muss der Strom begrenzt werden. Außerdem Netzspannungsschwankungen, Alterung, Temperaturgang ... Da ist eine angenäherte einfache AC-Konstantstromquelle schon praktisch. > Wurde schon. {genannt} Ich finde auch nach 10 Minuten Suche nichts (glasslinger, soyland, tubecrafter). Hast Du einen Treffer?
eProfi schrieb: >> Das Magnetron stellt doch keinen Kurzschluss dar, sondern eine Last, >> die man (mehr oder minder gut) anpassen können sollte. > Ich vermute, ein Magnetron hat einen negativen differentiellen > Widerstand. Gut, ja, das würde die Notwendigkeit des Streufeldtrafos erklären.
Jedenfalls ist bei einem Versuch mit diesen MW-Trafos und noch vorhandener Sekundärwicklung wirklich!!! Vorsicht! geboten, die Ausgangsspannung liegt um 2KV und 1,5KW bei Normallast mit Netzfrequenz... Der Trafo schafft aber auch viel mehr! bedeutet bei einem Körperwiderstand von 1K somit 2000/1000 = 2A IxIxR = 2x2x1000 = 4000 Watt Bei 400 Volt sind es nur 160 Watt ! Bei 230 Volt nur mehr 53 Watt... Ich hoffe, Ihr seht das nicht als "unnützer Hinweis", denn eine Berührung wäre sehr tödlich bzw. mit schweren Brandwunden verbunden... Gruß Mani
Mani W. schrieb: > Jedenfalls ist bei einem Versuch mit diesen MW-Trafos und > noch vorhandener Sekundärwicklung wirklich!!! Vorsicht! > geboten, Naja. Man kann das auch kurz fassen und sagen: einfach in dieser Form nie benutzen.
Jörg W. schrieb: > Naja. Man kann das auch kurz fassen und sagen: einfach in dieser Form > nie benutzen. Könnte man sicher so sagen! Aber wer glaubt es sonst, ohne Beispiele?
Mani W. schrieb: > Aber wer glaubt es sonst, ohne Beispiele? Ich glaube nicht, dass man hier kleine, schwarz verkohlte Männlein als Beispiele zeigen muss. Aber wenn jemand intensiv danach sucht, auch das findet man im Internet. Ziemlich abschreckend.
Hallo, kurze Info aus der Praxis. Professionelle Punktscheißmaschinen, mit denen Lötfahnen auf Akkus geschweißt werden, laden bei klassischem Aufbau Kondensatoren mit einem gewissen Enegergiemenge und entladen diese beim Schweißen über die Elektroden. Die Elektroden haben dabei 1-2mm Durchmesser. Dabei werden zwei Elektroden in ca. 5mm Abstand auf den Metallstreifen auf den Zellpol gedrückt. Bei 18650er Li-Ionen Zellen auf die Nickelband mit 0,15mm stärke aufgeschweißt wird liegen die Schweißpulse in der Größenordung 100Ws. Die Schweißpulsdauer liegt in der Größenordnung 10ms und die Schweißströme im Bereich 2,5kA - 3kA. Die Zuleitung zu den Elektroden liegt in der Größenordnung 95mm² Querschnitt. Die genauen Parameter hängen aber stark von Entladungsdauer und Anpressdruck sowie den zu schweißenden Materialien ab. Gruß Kai PS: Moderne Maschinen machen das ganze über Inverter und regeln den Schweißstrom. Die benötigen dann aber 32A Drehstromsteckdosen.
Mani W. schrieb: > Jedenfalls ist bei einem Versuch mit diesen MW-Trafos und > noch vorhandener Sekundärwicklung wirklich!!! Vorsicht! > geboten, Die wird man wohl in jedem Fall rausnehmen müssen, wenn man irgendwo Platz für die Schweisswicklung auf dem Kern haben möchte. Das Thema war irgendwie schon geklärt. Aber gut, dass du noch mal drauf aufmerksam machst ;-) W.A. schrieb: > Um dir deine Bedenken bezüglich der hohen Sekundärspannung zu nehmen, > guck dir mal hier an, wie es der Sekundärwicklung bei dem Umbau ergeht: > Youtube-Video "Home Made Spot Welder Pt 1"
Kai S. schrieb: > Professionelle Punktscheißmaschinen, mit > denen Lötfahnen auf Akkus geschweißt werden, laden bei klassischem > Aufbau Kondensatoren mit einem gewissen Enegergiemenge und entladen > diese beim Schweißen über die Elektroden. Auch im Hobbybereich natürlich: https://www.youtube.com/watch?v=WuYAQYprKl8
... Ein Magnetron ist eine Vakuumdiode, da gibt es keinen negativen Widerstand, die Last ist reell. Die Gefährlichkeit der Sekundärwicklung wurde zu Anfang geklärt. (muß man halt lesen) Der Luftspalt/Streutrafo hat einen anderen Grund: Verhindert zu hohen Magnetisierungsstrom und Hauptsicherungsfliegen beim Einschalten (der Trafo hat 1 kW Dauerbetrieb). Deshalb ist es auch KEIN Ringkern. Die Links wurden oben auch schon gepostet. Gruß - Werner
Jörg W. schrieb: > Ich glaube nicht, dass man hier kleine, schwarz verkohlte Männlein > als Beispiele zeigen muss. Muss man nicht, die finden dann die Erben...
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