Hallo, mit dem RaspBee-Modul von Dresden Elektronik ist es ja möglich, Hue-Lampen per Zigbee über das Raspberry Pi anzusteuern. Es wird aber immer ausdrücklich erwähnt, dass das Modul nicht kompatibel zur Hue Bridge ist. Woran liegt das eigentlich? Ist das mit einer anderen Firmware möglich oder liegt es am Protokoll/an der Physik= Und könnte man sich einen Anwendungsfall vorstellen, wo man die Bridge per ZigBee steuern möchte? Es gibt ja eine offene RestAPI, über die man jetzt schon per Netzwerk die Bridge steuern kann. Gruß 7th
Macht das Modul Zigbee HA oder ZLL ? Die Hue Lampen können glaub ich beides....
Beides: https://www.dresden-elektronik.de/fileadmin/Downloads/Dokumente/Produkte/ZLL/RaspBee-DBT-en.pdf Durch die Möglichkeit, eine eigene Firmware zu schreiben, sollen aber auch andere Protokolle und Anwendungen möglich sein.
M. I. schrieb: > Woran liegt das eigentlich? Ist das mit einer anderen > Firmware möglich oder liegt es am Protokoll/an der Physik Die ZLL-Spezifikation ist erst einmal herstellerunabhängig. Rein technisch gesehen wird das dadurch sichergestellt, dass alle ZLL-Geräte einen vorgegebenen Gerätetyp ("Device") implementieren müssen, den die ZLL-Spezifikation vorschreibt. Z.b. OnOff Light, Dimmable Light, Color Light, ... Diese Gerätetypen werden in der Software durch vorgegebene Funktionsgruppen ("Cluster") repräsentiert, und für jeden Gerätetyp muss der Hersteller bestimmte Funktionsgruppen auf vorgegebene Art und Weise implementieren. So wird sichergestellt, dass zumindest ein Satz von Standard-Funktionen von ZLL herstellerübergreifend aufgerufen werden kann und z.B. ein dimmbares Licht überall funktioniert. Darüberhinaus ist es jedoch jedem Hersteller freigestellt, eigene Gerätetypen mit eigenen Clustern zu definieren und zu verwenden, die dann natürlich nur die Software des jeweiligen Herstellers erkennt. Außerdem ist es jedem Hersteller freigestellt, den Zugang zu seinem ZLL-Funknetzwerk durch spezifische Netzwerkschlüssel einzuschränken. Diese Produkte funktionieren dann natürlich auch nur in dem Netz, dass der Hersteller vorgibt. Zumindest Osram Lightify hält sich an die Standards, die lassen sich aus eigener Erfahrung problemlos in ein Netz einklinken, das durch RaspBee / deCONZ aufgespannt wird. Hue habe ich nie ausprobiert, das Internetz sagt aber, das funktioniert auch: http://www.everyhue.com/vanilla/discussion/141/getting-hue-to-join-my-coordinator-and-related-zigbee-questions/p6 Mit eigener Firmware / Steuerungssoftware kannst du natürlich alles bauen, was du dir vorstellst. Du brauchst dazu z.B. die Atmel BitCloud-Software und entsprechende Hardware. RaspBee ist dafür aufgrund fehlender Schnittstellen und Specs weniger geeignet. Aber Dresden Elektronik bietet auch andere Funksticks feil, den hier z.B: https://shop.dresden-elektronik.de/funk-1/radiosticks/developmentsticks/2-4-ghz/usb-23e00jtag.html Ist schön einfach in der Handhabung, benötigt aber eine steinalte ( V1.13) Bitcloud-Version. Ansonsten gibt es auch andere frei zugängliche ZLL-Implementierungen, z.B. von TI und NXP. Grundsätzlich sei aber gesagt, das Atmel BitCloud (und die anderen wahrscheinlich auch) für einen Hobbyisten ein ganz schön dickes Blech ist: Um zu verstehen, wie ZLL als Aufsatz auf IEEE 802.15.4-Funknetzwerken funktioniert und wie man ein eigenes ZLL-Device implementiert, kannst du locker mal 3 Wochen Einarbeitung einplanen, solide C-Kenntnisse vorausgesetzt. >Es gibt ja eine offene RestAPI, über die man jetzt schon >per Netzwerk die Bridge steuern kann. Du steuerst damit nicht die Hue-Bridge, sondern dein RaspberryPi und RaspBee ersetzen die Hue-Bridge ( technisch gesprochen: bilden den Koordinator des IEEE-802.15.4-Netzes und implementieren einen ZLL-Color Scene Controller ) Und du steuerst die übrigen Teilnehmer des ZLL-Netzes über die Rest-API/Color Scene Controller.
Danke für die ausführliche Antwort. Der letzte Teil geht aber etwas an meiner Frage vorbei. Das RP + RaspBee ist natürlich der Ersatz für die Hue Bridge, da sie direkt mit den Devices spricht. Meine Frage war aber, ob man sich einen Anwendungsfall vorstellen kann, wo man über das RaspBee auch mit der Bridge kommunizieren möchte (was laut Hersteller wie schon geschrieben nicht möglich ist). Denn über Netzwerk kann man bereits heute mit einem RP auf die RestAPI der Bridge zugreifen (wenn man das denn möchte). Kurzum - bringt die Tatsache, dass das RaspBee nur mit den Lampen und nicht mit der Bridge kommunizieren kann, irgendeinen Nachteil mit sich? Gruß 7th
M. I. schrieb: > Kurzum - bringt die Tatsache, dass das RaspBee nur mit den Lampen und > nicht mit der Bridge kommunizieren kann, irgendeinen Nachteil mit sich? Nein, solange der Hersteller sich im Rahmen der ZLL-Spezifikation bewegt, ist es den angeschlossenen Devices völlig egal, ob sie mit einer HueBridge oder RP/RaspBee sprechen. Beide verhalten sich identisch, nämlich nach ZLL-Spezifikation. Nur dann, wenn herstellerspezifische Erweiterungen zum ZLL-Standard implementiert sind, kann RP/Raspbee nicht mehr mitreden. Ausserdem können Hue Bridge und RaspBee nicht im selben ZLL-Netz aktiv sein und miteinander sprechen, weil beide als Koordinatoren unterwegs sind. Damit das technisch überhaupt möglich wird, musst das RaspBee zunächst mal als Router und für eine Anmeldung im Netz der Hue Bridge konfiguriert werden. Ich hab das wg. einer Firmware-Macke im RaspBee nie hingekriegt. Und selbst wenn das funktionieren würde, wenn also RP/RaspBee als Router in einem Hue Bridge Netzwerk eingebaut wäre: Es gibt keine ZLL-Server-Cluster, die PR/RaspBee implementiert, also etwas in der Art "Ich bin ein dimmbares Leuchtmittel und gerade 50% gedimmt". Dh. Hue Bridge und RP/RaspBee haben sich -platt gesagt- nichts direkt zu sagen.
wo ich hier grade hue lese (kann allerdings nicht sagen ob das etwas mit deinem problem zu tun hat). https://blog.fefe.de/?ts=a88ecae0
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