Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 110V DC Relais an 230 V AC mit kap. Vorwiderstand


von tom (Gast)


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Hi,
kann mir bitte jemand erklären, warum das so nicht funktioniert - Relais 
zieht bei 230 V AC  nicht an. Oder wie man es wirklich macht :).
Ich dachte mal eine Diode zur Gleichrichtung, 2. Diode als Freilaufdiode

Relais soll genau dieses verwendet werden..


Danke

Tom

von Mach (Gast)


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mal die 1. Diode oben links, raus (Brücke)...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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tom schrieb:
> warum das so nicht funktioniert

Ganz einfach - die Diode richtet die Wechselspannung gleich und der 
Kondensator sperrt das dann weg.

Richtig wäre eine Reihenschaltung von Kondensator und 
Brückengleichrichter, an dessen + und - Anschlüsse dann das Relais 
kommt.
1
                  ______
2
+ o------||------|~    +|-------+
3
          C      |      |       |
4
                 |      |       --
5
                 |      |       ||  REL
6
                 |      |       --
7
+ o--------------|~    -|-------+
8
                  ------

von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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Du kannst BEIDE Dioden weg lassen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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IncreasingVoltage .. schrieb:
> Du kannst BEIDE Dioden weg lassen.

Ahh, wenn das Relais Wechselspnnung verträgt, geht das natürlich. Ich 
hatte irgendwie ein Gleichspannungrelais im Hirn.
Edit: Jetzt weiss ich auch, warum. Im Betreff steht ja DC Relais.

: Bearbeitet durch User
von tom (Gast)


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Hi,
danke vorerst mal für die super schnelle Antwort, aber eine Diode brauch 
ich sicher, da es ein DC Relais ist und sonst klappert.
Die 2. Diode soll ich einfach weglassen, eine Freilaufdiode braucht man 
bei AC Betrieb nicht - stimmt das ?

Danke

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Die Diode links in deinem Schaltbild musst du durch eine Drahtbruecke 
ersetzen und dafuer auf der Rechten Seite zwischen C und Relais 
einbauen.
1
  C      D
2
--||--+-|>|---+
3
      |       |
4
      -       |
5
      ^D     Relais
6
      -       |
7
      |       |
8
------+-------+

Gruss
WK

von MaWin (Gast)


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Bau es so

 +-------+-----|>|--+--+
 |       |          |  |
 |       |  +--|>|--+  |
230V~    |  |         110V DC Relais
 |       +--(--|<|--+  |
 |          |       |  |
 +--0.12uF--+--|<|--+--+
     X2     4*1N4007

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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tom schrieb:
> danke vorerst mal für die super schnelle Antwort, aber eine Diode brauch
> ich sicher, da es ein DC Relais ist und sonst klappert.

Wenn du meine Schaltung mit dem Brückengleichrichter probierst, da sieht 
das Relais schon mal 100 Hz statt 50 oder 25. Falls es immer noch summt, 
kannst du parallel zum Relais auch noch einen Siebkondensator schalten - 
sollte aber schon 400V vertragen und findet sich z.B. in 
Energiesparlampenelektronik.
Edit: Siehe da, MaWin hat meine Schaltung auch kopiert :-)

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Alle Dioden raus, der Kondensator ist zu groß.
Das Relais benötigt nur 4,5 mA. Da wären 47 nF passender.

ABER: Die Relaisspule (unbekannter Induktivität und Güte) bildet mit dem 
Kondensator einen Reihenschwingkreis, der von einem Störpuls in Resonanz 
gebracht werden kann. Das bedeutet Überspannung am Kondensator! Mit 
einer größeren Kapazität verschiebt sich die Frequenz nach unten.
Ein genaues Nachrechnen ist möglich, aber Zeitverschwendung.

Bessere Lösung:
Ein Vorwiderstand 27 kOhm / 1 W.  An dem werden dann nur 0,75 W 
verbraten, am Relais 0,5 W.
Da gibt es keine Resonanzgefahr, geht für Gleich- und Wechselspannung.

Im Plan steht: Spule 110V Wechselspannung (!). Wenn es doch 
Gleichspannung ist, einen Brückengleichrichter nach dem Widerstand. Eine 
Diode allen läßt das Relais vielleicht klappern. Ein Elko dazu verzögert 
Anzug und Abfall.

Gruß   -   Werner

von Harald W. (wilhelms)


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tom schrieb:

> eine Diode brauch
> ich sicher, da es ein DC Relais ist und sonst klappert.

M.E. ist ein Brückengleichrichter, den man auch aus vier
Dioden bauen kann, die einzig sinnvolle Lösung. Wenn Du
nur die AC-Spannung schaltest, brauchst Du auch keine
Freilaufdiode.Dafür wäre ein kleiner Elko (Ein paar µF
mit 200V) parallel zum Relais sinnvoll, um klappern zu
vermeiden. Dann sollten m.E. auch ein 68nF-X-Kondensator
reichen.

von Max M. (jens2001)


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Hab da mal was zusammengeklickt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max M. schrieb:
> Hab da mal was zusammengeklickt.

Un du meinst, das ein DC Relais nicht klappert bei dem, was du ihm da 
anbietest? Und eine Spitzenspannung von 230V ist ja da auch nicht so das 
richtige für ein 110V DC Relais.
Simuliere doch mal die Schaltung von MaWin und mir. Prallel zum Relais 
noch ein 2µ2 oder 4µ7/400V.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Matthias S. schrieb:
> du meinst, das ein DC Relais nicht klappert

Nein das "klappert" nicht.
Brummt höchstens mit 100Hz.

Matthias S. schrieb:
> Und eine Spitzenspannung von 230V ist ja da auch nicht so das
> richtige für ein 110V DC Relais

Dass kann es ab. Wichtig ist dass der eff. Spulenstrom/ die max. 
Verlustleistung nicht überschritten wird.

Da ich keine Angaben zu Indukivität und Serienwiderstand des Relais habe 
ist das auch nur als Beispiel gedacht.
Den Serienwiderstand hab ich mal mit 10k angenomme und denke dass das 
grössenordnungsmässig hin kommt.
Was für eine Induktion so eine Spule hat habe ich keine Ahnung. Zumal da 
auch noch Eisen mit im Spiel ist. Hab einfach mal 1H angenommen ohne zu 
wissen ob das passt. Das C muss man sich einfach passend "abschmecken".

Matthias S. schrieb:
> Prallel zum Relais
> noch ein 2µ2 oder 4µ7/400V.

Kann man machen.
Hat aber den Nachteil das die Anzugs- und Abfallzeit des Relais 
verlängert wird

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max M. schrieb:
> Nein das "klappert" nicht.
> Brummt höchstens mit 100Hz.

Ich frage mich, woher du die 100Hz nimmst. In deiner Simulation sieht 
man ja deutlich, das du 230V Peaks mit 20ms Abstand sind - und 
dazwischen eine grosse Lücke. Das Relais sieht also 50Hz und ist alle 
20ms für nahezu 10ms stromlos. Das wird heftig brummen.


> Kann man machen.
> Hat aber den Nachteil das die Anzugs- und Abfallzeit des Relais
> verlängert wird

Ja super. Da kommts ja jetzt auch drauf an. Du kannst ja mal simulieren, 
wie so ein 2,2µF Elko das Relais verzögert.

> Wichtig ist dass der eff. Spulenstrom/ die max.
> Verlustleistung nicht überschritten wird.

Da dieses Relais für 110V DC gedacht ist, wird bei 230V Spitze in jedem 
Fall der Spulenstrom überschritten - effektiv hin oder her. Das ist eben 
ein DC Relais und keines für AC.

Deine Schaltung taugt also nix.

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