Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu SiC Gleichrichterdioden


von Rainer (Gast)


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hallo

gerne würde ich hier eine Frage stellen. Könnte man SiC-Dioden in einem 
Netzteil für einen Hifi Verstärker ( ca. 80 Watt Leistung) als 
Gleichrichterdioden verwenden? Ich bin kein Fachmann in der Materie, das 
beurteilen zu können. Die SiC Dioden haben wohl ein "günstigeres" 
Schaltverhalten, ohne die Verluste, die "normale" Siliziumdioden 
aufweisen, dafür aber einen höheren Spannungsabfall an der Diode. Wäre 
schön wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte.

link: 
http://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IDH16S60C-DS-v02_01-en.pdf?fileId=db3a3043284aacd80128b08bbbbc5635

Gruss
Rainer

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, und was sollen diese Dioden bringen ? Reden wir von einem Class D 
Verstaerker ?

von Michael K. (Gast)


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SiC sind schnell, so schnell das die Rücksperrverluste normaler Dioden 
kaum auftreten.
Im normalen Gleichrichterbetrieb bei halbwegs moderaten Frequenzen haben 
die nur Nachteile.

von Simpel (Gast)


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Könnte man auch schnelle Zenerdiode (1,6V) nennen...

Für ein Trafo-Netzteil, das mit 50Hz Netzspannung werkelt, brauchst du 
keine schnellen Dioden. Anders bei NV-Schaltnetzteilen. Aber dort sind 
Schottky-Dioden die bessere Wahl, da sie eine niedrige Schwellspannung 
und schnelle Schalteigenschaften vereinen.

SIC-Dioden haben nur bei hohen Spannungen (einige 100 V) und hohen 
Frequenzen Vorteile, wenn es um das verlustarme Schalten von sehr 
steilen Flanken geht. Dort werden die grösseren Verluste der höheren 
Schwellspannung, durch verminderte Verluste im Schaltbereich mehr als 
kompensiert.

von Rainer (Gast)


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es geht ja um die Gleichrichtung der Trafo Sekundärspannung (2*22 Volt, 
50 Hz). Ich dachte durch die Diodenwahl evtl. Umschaltstörungen der 
Dioden zu vermeiden. Sicher, man kann auch RC Glieder oder Snubber über 
die "normalen" Gleichrichterdioden legen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rainer schrieb:
> Könnte man SiC-Dioden in einem
> Netzteil für einen Hifi Verstärker ( ca. 80 Watt Leistung) als
> Gleichrichterdioden verwenden?

Aber natürlich könnte man. Genau so wie man die Stoßstange für einen 
VW-Käfer aus Titanblech maßanfertigen könnte. Der Nutzwert wäre auch 
jeweils vergleichbar ...

von Michael K. (Gast)


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Also wie immer bei Audio.
Billigster Rammsch als Verstärker, aber dafür sauerstofffreie 
Kupferkabel um das Rauschen zu minimieren.
Selbst ein Blauwal könnte das nicht hören, aber der Audiot hört auch das 
Gras wachsen.

10Vss 50Hz ripple auf den 0815 Elkos, keine nenneswerte Netzentstörung 
aber die Umschaltstörungen der Dioden im Mhz Bereich hören können.

Moment, ich geh nur kurz raus und schlage meine Stirn gegen den 
Titanstoßfänger ...

von Lurchi (Gast)


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Im Netzgleichrichter haben die SiC dioden fast nur Nachteile. Da sind 
schon normale schnelle Si Dioden wie UF5404 schon übertrieben - aber die 
kosten wenigstens kaum mehr als eine normale.

Wenn man Angst hat könnte man ggf. eine (kleine) Drossel in Reihe zum 
Trafo spendieren, und sei es auch nur Klappferrite.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael K. schrieb:

> sauerstofffreies Kupferkabel um das Rauschen zu minimieren.

Jetzt weiss ich endlich, wozu das sauerstofffreie Kabel gut ist.
Eigentlich ja logisch, denn wenn man vor die Tür geht, speziell
in Küstennähe, hört man ja wirklich das starke Rauschen des
Sauerstoffs in der Luft. :-)

von Rainer (Gast)


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die Wahrnehmung macher Menschen ist schon merkwürdig. Da werden 
Meinungen/Ansichten zu Dingen geäußert, nach denen ich gar nicht 
gefragt, oder mich anderweitig geäußert habe. Wenn es allerdings 
hilfreich sein sollte mit dem Kopf feste irgendwo anzustoßen, nur 
zu........ ;-)

in diesem Sinne, schönes Wochende

Rainer

von Flash (Gast)


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Rainer schrieb:
> die Wahrnehmung macher Menschen ist schon merkwürdig. Da werden
> Meinungen/Ansichten zu Dingen geäußert, nach denen ich gar nicht
> gefragt, oder mich anderweitig geäußert habe. Wenn es allerdings
> hilfreich sein sollte mit dem Kopf feste irgendwo anzustoßen, nur
> zu........ ;-)
>
> in diesem Sinne, schönes Wochende
>
> Rainer

Hier gibt es was zum Thema Deiner Frage
https://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/imab/09-Jahresberichte/2007/08_Koch_2007.pdf

ebenfalls ein schönes WE

von Jens G. (jensig)


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>es geht ja um die Gleichrichtung der Trafo Sekundärspannung (2*22 Volt,
>50 Hz). Ich dachte durch die Diodenwahl evtl. Umschaltstörungen der
>Dioden zu vermeiden. Sicher, man kann auch RC Glieder oder Snubber über
>die "normalen" Gleichrichterdioden legen.

Welche Umschaltstöruungen denn? Wir haben es mit 50Hz-Sinus zu tun, 
nicht mit 50Hz-Rechteck.

von Carl D. (jcw2)


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Wer sich das Netzteil seinen HaiAnd-Verstärkers mit 4 SiC-Dioden tunen 
lässt, sagen wir für €499,-, oder besser €999,-, der hört den 
Unterschied sofort. Viel luftigere Höhen und mehr Fundament im Bass ;-)


Wenn man die Daten der Infineon-SiC-Diode anschaut, dann kann man die 
prima als Varicap für Langwelle benutzen. 600..100pF bei 0..40V 
Sperrspannung.

von Noch einer (Gast)


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Ein echter Holger Czukay Fan will halt die unverfälschten Netzstörungen 
aus seinem Lautsprecher hören. Dafür braucht es extrem schnelle 
Gleichrichterdioden.

Nur leider verzerrt die Krümmung der Kennlinien bei hoher Temperatur die 
Netzstörungen zu stark. Mit so etwas kann lässt sich nicht mal original 
Osram Leuchtstoffröhren-Flackern von chinesischem Nachbau unterscheiden.

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