Hallo, ich suche jetzt schon ewig nach einem Linearregler, um von 12V von einem Schaltnetzteil auf eine saubere 9V Versorgungsspannung mit wenig Ripple (< ±5mV) zu kommen. Die Crux ist: 5A Belastung. Ich finde meist nur Linearregler mit 1A oder 1.5A. Der LD1084D2M90R wäre ideal, aber den gibts nicht mehr. Wenn ich von einem 12V Schaltnetzteil auf 9V runter gehe bei den 5A, muss ich "nur" 15W verbraten, halten das die TO-220er Gehäuse, die für 1.5A ausgelegt sind, aus mit Kühlkörper? Im Datenblatt zum LM7809 gibt es ein Diagramm I_out(V_out-V_in), da wären max 2.3A drin. Kann ich mehrere LM parallel schalten, ohne dass die sich großartig ärgern gegenseitig? Schöner wäre es allerdings, wenn jemand eine Alternative zum erstgenannten Linearregler wüsste. Achja, welche Kondensatorkonstellation empfehlt ihr für den Aufbau? Vor dem Regler 330n, nach ihm 100n, 1u, 100u? Sind Rückflussdioden eigentlich mittlerweile intern verbaut, oder lieber selbst extern verbauen?
Die 1083 und 1084 gibts von diversen Herstellern, und wenn der 9V Typ nicht verfügbar ist, dann nimmt man eben einen einstellbaren und zwei Widerstände. Die 15W sind auch für ein TO-220 kein Problem, aber es gibt sie ja auch in TO-3P. Was die Unterdrückung von höherfrequentem Ripple betrifft hab ich mit denen von LT die besten Erfahrungen gemacht, aber Wunder vollbringen die auch nicht. Rechne also damit, dass du noch Drossel und einen Siebelko brauchst. Rückflussdiode ist bei der Spannung allemal sinnvoll, aber da reicht ja eine 3A Standarddiode mit dicker Reserve. Eigentlich sollte auch einen 1N400x ausreichen, kommt halt auf den Elko nach dem Regler an.
Die 1083 / 1084 sind Regler mit relativ wenig dropout (keine wirklichen low drop, aber besser als 780x). Das hat man noch etwas Reserve für einen LC Filter. Für wenig Ripple am Ausgang ist auch das Layout wichtig.
Niklas B. schrieb: > Wenn ich von einem 12V Schaltnetzteil auf 9V runter gehe bei den 5A, > muss ich "nur" 15W verbraten, Das wird mit ICs schwierig. Besser wäre ein selbstgebautes Netzteil mit diskretem Leistungstransistor (mit Kühlkörper).
Wenn es auch was historisches sein darf: uA78HGASC.
Niklas B. schrieb: > Der LD1084D2M90R wäre ideal, aber den gibts nicht mehr. Man braucht kein langsam regelndes low drop, wenn 3V sowieso verbraten werden müssen. Ein LM338 verheizt die 15W gerne und regelt schneller. Ob er die 5mV ausregelt, hängt von den Störungen deines Schaltnetzteils ab, da hilft dann ggf. eine Drossel in der Zuleitung die mit dem Eingangskondensator eine Bandsperre bei der Störfrequenz bildet. Einen uA78H09 habe ich noch nie gesehen. Parallelschaltung ist nicht zu empfehlen, nur sehr präzise (<1%) vertragen das.
Niklas B. schrieb: > ich suche jetzt schon ewig nach einem Linearregler, um von 12V von einem > Schaltnetzteil auf eine saubere 9V Versorgungsspannung mit wenig Ripple > (< ±5mV) zu kommen. Die Crux ist: 5A Belastung. Praktische Lösungsvorschläge gab es ja einige. Ich würde allerdings eher eine Grundsatzfrage stellen: bist du sicher daß du das wirklich brauchst? Denn ich kann mir gerade keine Schaltung vorstellen, die einerseits 5A (bei 9V also 45W) saugt, andererseits aber so sensitiv ist, daß sie nicht mehr als 5mV Ripple verträgt. Vielleicht willst du ja mehrere Schaltungen parallel versorgen und einige davon ziehen Leistung und andere sind sensitiv auf Ripple? Dann versorge sie besser getrennt. Denn bei einem Lastabwurf (Strom geht von 5A auf 1A oder gar 0 zurück) wird auch ein guter Regler sicher mehr als 5mV Schwankung auf der Ausgangsspannung produzieren.
Danke erstmal. Reguliert wollte ich eigentlich vermeiden, ist ja doch ein Unsicherheitsfaktor erstmal. Die 9V sind eine feste Spannungsversorgung für mehrere, teure HF Geräte. Vorher war ein Labornetzteil im Einsatz, dass scheint hat den Geist aufgegeben zu haben. Wir reden hier auch von Dauereinsatz unter nicht-Laborbedingungen eigentlich. Also es sollte wirklich zuverlässig sein. Zum Thema Drossel: Als 12V Spannungsquelle würde ich https://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-MW60-12/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=57482&GROUPID=4959&artnr=SNT+MW60-12 nehmen, das hat bereits anscheinend ein LC TP drin (eigentlich haben das ja die meisten Schaltnetzteile soweit ich weiß).
Niklas B. schrieb: > Die 9V sind eine feste Spannungsversorgung > für mehrere, teure HF Geräte. Dann bau dir noch eine crow bar hinter den Linearregler, die bei 9.5V auslöst.
Jain, das nächste Problem ist, dass der ganze Spaß auf einem 50m hohem Turm ist, d.h. die ganze Spannungsversorgung wird dann noch ferngewartet (Strom per Shuntwiderstand messen, grob Spannung, An-Aus per Relais). Es geht bei der Ripple-Sache eher darum, dass die HF Geräte eine saubere Referenz bekommen während der Messung. Ich bin mir sicher, dass die selber Schutz für Überspannung haben. Ich würde jetzt erstmal den https://www.reichelt.de/LT-1084-CP/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=10895&artnr=LT+1084+CP&SEARCH=LT+1084 oder den https://www.reichelt.de/LM-338-TO3/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=10474&artnr=LM+338+TO3&SEARCH=LM338 nehmen. Für den Preis erwarte ich jetzt erstmal, dass die "gut" sind. Laut Datenblätter unterscheiden die sich jetzt auch nicht sonderlich, soweit ich das überfliege. Frage mich grad nur wie ich bei dem LM338 am gescheitesten einen Kühlkörper montiere würde... glaube mit dem LT bin ich noch am besten bedient.
Niklas B. schrieb: > Die 9V sind eine feste Spannungsversorgung > für mehrere, teure HF Geräte. Was spricht dann dagegen, jedem Gerät seinen eigenen 7809 zu spendieren? Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Niklas B. schrieb: >> Die 9V sind eine feste Spannungsversorgung >> für mehrere, teure HF Geräte. > > Was spricht dann dagegen, jedem Gerät seinen eigenen 7809 zu spendieren? [x] dafür Aber sowas von. Insbesondere weil es genauso aussieht wie ich mir das vorgestellt hatte. Ein paar Geräte die Leistung brauchen (wohl Sender) und dazu noch Geräte die zwar kaum Leistung brauchen, aber empfindlich auf Dreck auf der Versorgung reagieren. Die will man versorgungsmäßig voneinander trennen. Und mit Drosseln sollte man dabei auch nicht sparen. Am besten zwischen Schaltnetzteil und Nachregler. So filtern sie gleichzeitig Dreck vom Schaltnetzteil und verhindern daß die HF-Gerätschaften sich gegenseitig über die Versorgung beeinflussen. Weiterer Vorteil getrennter Regler: die Kühlung wird einfacher.
Wenn es zuverlässig sein soll, nimm die 10A schaltungswariante vom Datenblatt.
9V für jedes Gerät einzeln geht Topologie bedingt nicht (die sind wohl alle zusammenverschaltet auf einer Platine). Aber ist auch nicht schlimm, ich habe mal eine Simulation durchlaufen lassen (siehe Bild). Eine Drossel vor dem Regler bringt schon deutlich was (von 2mV ohne auf 0.3mV Ripple runter mit Induktivität), allerdings darf man den Wert nicht zu hoch wählen, da gibt es sonst eklige Effekte (Schwingkreis?). Ich übernehme das jetzt so in den Schaltplan. Danke für die Ratschläge.
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