Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Tisch-Netzteil von Pollin: Suche brandfestes Alugehäuse


von Dominik (Gast)


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Hallo,

ich habe bei Pollin Schaltnetzteile (351453) bestellt: 
http://www.pollin.de/shop/dt/NjQ1ODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_FSP020_DGAA1_5_V_4_A.html
Ein Datenblatt bietet Pollin dort auch an.

Nun habe ich das Netzteil getestet und folgendes festgestellt:

- Es ist galvanisch nicht getrennt. Der Minus-Kontakt (Hohlstecker 
außen) ist mit dem Erdpotential/Schutzleiter verbunden, welcher in 
haushaltsüblichen Netzen galvanisch nicht vom Neutralleiter getrennt 
ist. Das ist für meine Anwendung suboptimal. :(. Woran erkennt man so 
etwas? Ich kann das weder vom Datenblatt noch aus dem Typenschild 
ableiten. Normalerweise gibt es dafür doch ein Symbol (PELV)? Oder hat 
jedes Tischnetzteil mit Kaltgeräteanschluss automatisch eine galvanische 
Verbindung des Schutzleiters zur Sekundärseite.

- Im Kurzschlussfall fließt erstaunlicherweise überhaupt kein Strom! 
Habe es testweise über ein Multimeter im 10A Messbereich mal 
kurzgeschlossen. Dass Netzteil scheint dies zu erkennen. Erst als ich 
etwas Widerstandsdraht (zum Styroporschneiden) als Last angeklemmt habe, 
flossen tatsächlich 4A. So einen Schutzmechanismus habe ich wiederrum 
nicht erwartet und bin positiv überrascht.

- Auf dem Typenschild steht "Nur zur Verwendung mit 
informationstechnischen Einrichtungen", jedoch nicht im Datenblatt - 
dort ist allgemeiner von "consumer products" die Rede. Ich möchte daran 
5V LED-Streifen betreiben.

Direkt aus China (Aliexpress/Ebay) bekommt man solche Schaltnetzteile 
z.T. noch günstiger. Ich habe lieber bei Pollin bestellt, damit ich im 
Schadensfall Regressansprüche geltend machen kann. Dennoch traue ich dem 
Ding nicht so ganz über den Weg. Gibt es ein empfehlenswertes Alugehäuse 
oder ähnliches, wo ich das Netzteil reinstecken kann, so dass im 
Elektrobrandfall nicht die Holzmöbel, auf denen ich es plazieren möchte, 
mit in Flammen aufgehen können? Ich möchte das Netzteil nämlich auch in 
Abwesenheit betreiben. Dass könnte man mir im Schadenfall als 
Fahrlässigkeit auslegen. :(

: Verschoben durch User
von Schreiber (Gast)


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Dominik schrieb:
> Oder hat
> jedes Tischnetzteil mit Kaltgeräteanschluss automatisch eine galvanische
> Verbindung des Schutzleiters zur Sekundärseite.

das ist nicht unüblich

von Noch einer (Gast)


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Die Versicherung schaut, ob dein Netzteil eine Zulassung für Möbeleinbau 
hat.

Willst du alles einhalten, sind schon die EN-Normen und VDE-Vorschriften 
teurer als ein zugelassenes Netzteil.

von Dominik (Gast)


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Ich möchte es nur lose AUF einen Holzschrank legen und nicht fest 
einbauen. Dafür braucht es m.W. trotzdem das im Dreieck stehende M- oder 
F-Zeichen? Deshalb möchte Ich es lieber in ein zusätzliches, brandfestes 
Gehäuse stecken, so dass es möglichst nicht zum Versicherungsfall kommt.

von Noch einer (Gast)


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Rechteckrohr 60x40 und 4 Schrauben, damit es locker drinnen liegt, aber 
nicht herausfällt?

6m Stücke hat jede Eisenhandlung liegen. Telefonieren, ob die auch 
kürzere Stücke verkaufen?

von Dominik (Gast)


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welche Wandstärke sollte man mindestens nehmen?

von Dominik (Gast)


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und ist "locker drin" wirklich eine gute Idee? Können sich die Flammen 
nicht am Kabel entlang ausbreiten oder schmilzt die Isolierung immer nur 
weg?

von Dominik J. (d-r-j)


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Ein "brandfestes" Gehäuse nützt nicht viel, wenn es sich selbst so 
aufheizen kann, um selbst die Möbel zu entzünden.

Das Gehäuse müsste im Brandfall die Hitze von den Möbeln fernhalten, 
also besser zusätzlich eine Brandschutzplatte oder ähnliches 
unterstellen.

Oder gleich ein Netzteil nehmen das für Möbeleinbau geeignet ist.
Dann kann die Versicherung nicht meckern.




PS: Nicht die Abwärme des Netzteiles selbst vergessen. Nicht das das 
Gehäuse den Brand sogar auslöst, wenn das Netzteil wegen fehlender 
Kühlung überhitzt.

von Dominik (Gast)


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Dominik J. schrieb:
> PS: Nicht die Abwärme des Netzteiles selbst vergessen. Nicht das das
> Gehäuse den Brand sogar auslöst, wenn das Netzteil wegen fehlender
> Kühlung überhitzt.

Alu führt die Wärme doch eigentlich gut ab.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Dominik schrieb:
> - Im Kurzschlussfall fließt erstaunlicherweise überhaupt kein Strom!
> Habe es testweise über ein Multimeter im 10A Messbereich mal
> kurzgeschlossen. Dass Netzteil scheint dies zu erkennen. Erst als ich
> etwas Widerstandsdraht (zum Styroporschneiden) als Last angeklemmt habe,
> flossen tatsächlich 4A. So einen Schutzmechanismus habe ich wiederrum
> nicht erwartet und bin positiv überrascht.

Das ist eine übliche Schutzschaltung von Schaltnetzteilen. Über einen 
Grenzstrom wird das Netzteil für einen Augenblick (100...400 ms) 
ausgeschaltet und startet erst dann neu. Wenn der Strom wieder den 
Grenzstrom überschreitet, beginnt das Spiel von vorne. Die gleiche 
Schutzschaltung wird auch von anderen Dingen ausgelöst, was dann zum 
charakteristischen "Ticken" von vielen Schaltnetzteilen beim Defekt (von 
Netzteil oder Verbraucher) führt.

Dominik schrieb:
> - Es ist galvanisch nicht getrennt. Der Minus-Kontakt (Hohlstecker
> außen) ist mit dem Erdpotential/Schutzleiter verbunden, welcher in
> haushaltsüblichen Netzen galvanisch nicht vom Neutralleiter getrennt
> ist.

Doch doch, vom Netz ist es galvanisch getrennt. Die Sekundärseite ist 
geerdet. Das ist für viele Anwendungen recht üblich, aus 
unterschiedlichsten Gründen.

Der "korrekte" Name einer solchen Spannung ist dann Schutzkleinspannung. 
Der nicht-geerdete Fall wäre Sicherheitskleinspannung.

von Harald W. (wilhelms)


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Dominik schrieb:

> Alu führt die Wärme doch eigentlich gut ab.

Ja, direkt zu der Holzunterlage, auf dem es liegt. :-(

Wesetlich sinnvoller wäre m.E. der Einbau von 1...2 Temperatur-
sicherungen ins Netzteil.

von Dominik (Gast)


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Marian  . schrieb:
> Doch doch, vom Netz ist es galvanisch getrennt. Die Sekundärseite ist
> geerdet. Das ist für viele Anwendungen recht üblich, aus
> unterschiedlichsten Gründen.

Das ist dann aber für meine Begriffe keine galvanische Trennung: Ein 
Leiter der Sekundärseite und ein Leiter (Neutralleiter) der Primärseite 
sind mit dem gleichen Leiter (Schutzleiter) galvanisch verbunden. Ergo 
sind die beiden Leiter auch galvanisch untereinander verbunden (im heute 
üblichen TN-Netz).

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Dominik schrieb:
> Marian  . schrieb:
>> Doch doch, vom Netz ist es galvanisch getrennt. Die Sekundärseite ist
>> geerdet. Das ist für viele Anwendungen recht üblich, aus
>> unterschiedlichsten Gründen.
>
> Das ist dann aber für meine Begriffe keine galvanische Trennung: Ein
> Leiter der Sekundärseite und ein Leiter (Neutralleiter) der Primärseite
> sind mit dem gleichen Leiter (Schutzleiter) galvanisch verbunden. Ergo
> sind die beiden Leiter auch galvanisch untereinander verbunden (im heute
> üblichen TN-Netz).

Wie die Leiter im Netz verbunden sind, ist nicht relevant für die Frage 
ob das Netzteil galvanisch getrennt ist.

> (im heute üblichen TN-C-S-Netz).
           ^ in Deutschland
                        ^^^^

von Klaus (Gast)


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Dominik schrieb:
> Das ist dann aber für meine Begriffe keine galvanische Trennung: Ein
> Leiter der Sekundärseite und ein Leiter (Neutralleiter) der Primärseite
> sind mit dem gleichen Leiter (Schutzleiter) galvanisch verbunden. Ergo
> sind die beiden Leiter auch galvanisch untereinander verbunden (im heute
> üblichen TN-Netz).

Das typische Problem, wenn sich Schlaumeier eigene Erklärungen zu 
bekannten Begriffen basteln. Nach deiner Auffassung ist auch mein 
Heizkörper, mein Wasserhahn galvanisch mit dem Stromnetz verbunden. Man 
bin ich froh, daß ich noch lebe.

MfG Klaus

von Dominik (Gast)


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Klaus schrieb:

> Das typische Problem, wenn sich Schlaumeier eigene Erklärungen zu
> bekannten Begriffen basteln. Nach deiner Auffassung ist auch mein
> Heizkörper, mein Wasserhahn galvanisch mit dem Stromnetz verbunden. Man
> bin ich froh, daß ich noch lebe.

Was willst Du damit sagen? Ich habe nie gesagt, dass eine galvanische 
Verbindung grundsätzlich gefährlich ist. Sie nervt mich bei 
Kleinspannung jedoch, da bei Feuchtigkeit/metallischen Teilen schnell 
unnötige Schlüsse/Kriechströme auftreten (ich möchte meine WS2801 
LED-Streifen draußen nutzen als Weihnachtsbeleuchtung - Netzteil ist 
natürlich innen).

Zudem bekommt man bei galvanisch verbundener Kleinspannung auch 
schneller mal einen gewischt oder es blitzt zumindest durch 
Ausgleichsströme (z.B. an Antennenleitungen, Kabeln mit Schirmen von 
anderen Stromkreisen - insbesondere in TN-C-Netzen, welches ich hier in 
meiner Wohnung noch bis zur Steckdose habe)

Unter galvanischer Trennung versteht man insbesondere (Wikipedia):
"Bei galvanischer Trennung sind auch elektrische Potentiale voneinander 
getrennt; die Stromkreise sind dann untereinander potentialfrei"

von Klaus (Gast)


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Dominik schrieb:
> Unter galvanischer Trennung versteht man insbesondere (Wikipedia):
> "Bei galvanischer Trennung sind auch elektrische Potentiale voneinander
> getrennt; die Stromkreise sind dann untereinander potentialfrei"

Sind sie bei dem Netzteil ja auch. Nur dein dusseliges Stromnetz 
verbindet N mit PE. Miss doch mal das Netzteil alleine, da hat weder N 
noch L eine Verbindung zum DC Ausgang.

MfG Klaus

von Dominik (Gast)


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Klaus schrieb:
> Dominik schrieb:
>> Unter galvanischer Trennung versteht man insbesondere (Wikipedia):
>> "Bei galvanischer Trennung sind auch elektrische Potentiale voneinander
>> getrennt; die Stromkreise sind dann untereinander potentialfrei"
>
> Sind sie bei dem Netzteil ja auch. Nur dein dusseliges Stromnetz
> verbindet N mit PE. Miss doch mal das Netzteil alleine, da hat weder N
> noch L eine Verbindung zum DC Ausgang.

Dann ist aber nach Deiner Logik das Netzteil genauso dusselig, denn es 
verbindet Sek- mit PE!

Habe fast schon überlegt den PE-Pin an der Kaltgerätebuchse des 
Netzteils einfach abzubrechen, was sicherlich eine ziemlich dumme Idee. 
Dadurch würde ggf. der Schutz gegen indirektes Berühren aufgehoben, was 
im Fehlerfall auf der Sekundärseite dann fatal enden könnte. Solche 
Schaltnetzteile mit PE-Anschluss haben oft auch sog. Y-Kondensatoren, 
was ich grundsätzlich für eine ganz schlimme Entwicklung halte :(

von Harald W. (wilhelms)


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Dominik schrieb:

> Habe fast schon überlegt den PE-Pin an der Kaltgerätebuchse des
> Netzteils einfach abzubrechen, was sicherlich eine ziemlich dumme Idee.
> Dadurch würde ggf. der Schutz gegen indirektes Berühren aufgehoben,

Vermutlich würde zusätzlich die Störausstrahlung des Netzteils
stark ansteigen.

von Gerd E. (robberknight)


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Dominik schrieb:
> Solche
> Schaltnetzteile mit PE-Anschluss haben oft auch sog. Y-Kondensatoren,
> was ich grundsätzlich für eine ganz schlimme Entwicklung halte :(

nö, wenn die Y-Kondensatoren nach PE gehen ist das doch gar kein 
Problem.

Zum Problem werden die nur bei Netzteilen ohne PE, also klassischen SK 
II Netzteilen, die nur an N und L angeschlossen werden, typischerweise 
mit Eurostecker. Dann ziehen die Y-Caps nämlich die Sekundärseite etwa 
auf die Hälfte zwischen N und L also so um die 130V rum. Und das kann 
dann beim Anfassen weh tun oder das Leben des einen oder anderen Geräts 
kosten.

von Mark S. (voltwide)


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Sei froh, dass Dein Netzteil sekundärseitig schutzgeerdet ist. Das ist 
imho immer noch die beste Lösung, da etwaige Leckströme sauber 
abgeleitet werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Mark S. schrieb:

> Sei froh, dass Dein Netzteil sekundärseitig schutzgeerdet ist. Das ist
> imho immer noch die beste Lösung,

...bringt aber oft Probleme mit Brummschleifen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> ...bringt aber oft Probleme mit Brummschleifen.

So, wie sie der Bär um den Hals trägt:
http://www.trendmarkt24.de/images/product_images/popup_images/17957_1.jpg


MFG Paul

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