Guten Abend allerseits, Ich plane, eine mechanische "Beschleunigungsanlage" mit meinem Volvo V50 anzutreiben. Dabei soll der volvo mit einem Frontreifen auf eine Rollenvorrichtung fahren, ähnlich einem Leistungsprüfstand, an der dann entsprechend die Drehbewegung abgegriffen wird. Das andere Rad soll auf dem Boden bleiben und vermutlich zur Sicherheit mit einer Art Sperre gesichert werden. Ich gehe davon aus, dass am Ende des Getriebes ein einfaches Kegelrad-Differentialgetriebe hängt, ohne weitere automatische Sperrfunktionen. Wenn jetzt also das eine Rad auf 1000 1/min beschleunigt wird, dann dreht ja logischerweise das Differentialgetriebe in Drehzahlen, für das es sicher nicht konzipiert wurde. Dreht es bei 1000 Reifenumdrehungen dann mit 500 oder mit 2000 Umdrehungen und kann es das problemlos machen, oder ist das gnadenlose Überbeanspruchung?
Ich würde mal sagen, dass das immer auch eine Frage des abgenommenen Drehmomentes und der Dauer ist. Bei ab und an wiederkehrendem Kurzzeitbetrieb würde ich mir da keine großen Gedanken machen. ichbin
Sascha schrieb: > Wenn jetzt also das eine Rad auf 1000 1/min > beschleunigt wird, dann dreht ja logischerweise das Differentialgetriebe > in Drehzahlen, für das es sicher nicht konzipiert wurde. Dann rechne es doch aus! Dem Gefühl nach sind deine 1000 U/min viel zu viel. Wenn dein Auto eine Schrottkarre ist, ist das sowieso egal.
michael_ schrieb: > Dem Gefühl nach sind deine 1000 U/min viel zu viel. Wieso? Überschlägig rund 100 km/h. Das Differential wird aber in der Tat nicht lange mitmachen. Also beide Räder auf eine Rolle, Seitenanschläge (zur Sicherheit...) und ab die Post! Da die Motorsteuerung den Testmodus erkennt, sogar besonders abgasarm!
Bei meinen Fahrzeugen stand immer in der Anleitung, daß bei einem platzsparenden Notrad dieses an einer nichtangetriebenen Achse zu montieren sei, um das Differenzialgetriebe zu schonen. Spontan würde ich auch behaupten, daß der Drehzahlunterschied zwischen normalem Rad und Notrad im Normalbetrieb weniger als 1000 U/min beträgt. Also gehe ich davon aus, daß dieses Spiel die Lebensdauer des Fahrzeugs/Differenzialgetriebes deutlich herabsetzt.
http://www.volvopartswebstore.com/images/parts/volvo/fullsize/GR-53367.jpg Die kegelräder sind nicht mal kugelgelagert. Hält wahrscheinlich keine 10 minuten. Sg
Mach die Rollenvorrichtung breiter oder führe sie doppelt aus mit einer Welle dazwischen, so dass beide Räder antreiben. Vieleicht kannst du preiswert Teile eines alten Bremsenprüfstands bekommen. Und sichere das Fahrzeug gut. Wenn 1,5t erst mal in Bewegung sind haben die ein ordentliches Zerstörungspotential. Um jemanden ziemlich plattzumachen langt das locker.
Bei so etwas springt doch gewiss auch die Anti-Schlupf-Regelung an, wenn sie denn vorhanden ist.
Sascha schrieb: > eine mechanische "Beschleunigungsanlage" Obwohl mich ja interessieren würde was damit gemeint ist. Der TO hat bestimmt gute Gründe das nicht näher auszuführen. :-)
Radler schrieb: > Bei so etwas springt doch gewiss auch die Anti-Schlupf-Regelung an, wenn > sie denn vorhanden ist. Die könnte man meist abschalten.
Der Andere schrieb: > Radler schrieb: >> Bei so etwas springt doch gewiss auch die Anti-Schlupf-Regelung an, wenn >> sie denn vorhanden ist. > > Die könnte man meist abschalten. Damit dann die Räder auch GARANTIERT verschieden schnell drehen? ;-)
Sascha schrieb: > Dreht es bei > 1000 Reifenumdrehungen dann mit 500 oder mit 2000 Umdrehungen Da das sich drehende Rad die Drehzahjl des stehenden Rades mit übernimmt, dreht es logischerweise doppel so schnell. > und kann es das problemlos machen, oder ist das gnadenlose > Überbeanspruchung? Das Differential muss ja im Regelbetrieb nur wenige Sekunden den Drehzahlunterschied ausregeln. Ich gehe davon aus, das es bei Deinem Betrieb schon nach wenigen Minuten überhitzen wird. Vor einiger Zeit gab es in der Serie "Bergretter" eine Folge, wo in der von Dir beschriebenen Art eine Seilbahn angetrieben wurde. Du kannst ja mal beim ZDF anfragen, ob sie das benutzte Auto anschliessend verschrotten mussten.
Würde mich auch interessieren was da angetrieben werden soll. 100 kW sind extrem viel Leistung! Da kann man schon mit ein paar wenigen kW innerhalb von Sekunden großen Unfug anstellen. Es gibt viele Videos zu dem Thema... https://m.youtube.com/watch?v=UGA5WoXNhUk
Ok, dass das Differential nur gleitgelagert ist, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte die Hoffnung, dass ich es mir sparen könnte, die komplette Frontachse auf Rollen zu stellen, da ich ein gegenüberliegendes Rollenpaar ja dann auch noch mit einer Achse koppeln muss. Da ja doch Interesse besteht, möchte ich den Verwendungszweck jetzt doch offenlegen. Das Projekt heißt SFTA - Snowboard Flatland Turbo Accelerator. Im endeffekt soll eben ein Snowboarder auf einem Ebenen Feld über 100-150m auf X-100kmh beschleunigt werden. Es gibt da so Banshee Gummiseile, die allerdings bei weitem nicht das Potential des SFTA haben.
Nur mal so zur Einordnung der nötigen Leistung: ein Supersportmotorrad mit 150 kW Spitzenleistung mit einem Gesamtgewicht von 250 kg schafft es innerhalb von 40 Meter von 0 auf 100 zu beschleunigen... Wie hast du vor dass die Kraft auf den Snowboarder übertragen wird? So in der Art wie beim Wasserski? Dann musst du für sehr gleichmäßigen Drehzalanstieg des Motors sorgen, sonst wird es unmöglich sich festzuhalten. Oder wenn er fest z.B. mit Karabiner am Gürtel eingeklinkt wäre, bricht er sich den Rücken wenn auf einmal 100 kW an ihm zerren. Das klingt für mich ganz schön gewagt. Ob da nicht ein Elektroantrieb mit weniger Leistung besser wäre? Irgendwie musst du ja für einen möglichst linearen Drehzalanstieg sorgen.
Koommt mir falsch vor... Also: 100m und v am ende 100km/h komme ich auf ca 10kw und 385N . Bei 150m komme ich auf 7kw und 257N. Das sollte zu halten sein. Auch dei diff wird den spass sicher einige male aushalten. Denk aber daran dass die sicherheit bei solchen aktionen nicht ganz auf der strecke bleiben sollte. Sg
Stephan S. schrieb: > Ob da nicht ein Elektroantrieb mit weniger Leistung besser wäre? Das wäre m.E. nur dann sinnvoll, wenn auch ein Stromanschluss vorhanden ist.
Sascha schrieb: > Da ja doch Interesse besteht, möchte ich den Verwendungszweck jetzt doch > offenlegen. Das Projekt heißt SFTA - Snowboard Flatland Turbo > Accelerator. Hmm, das hört sich eher wie "häufige Nutzung" an. Dafür wäre mir mein eigenes Auto jedenfalls zu schade. Ein Kommentar des Auto- besitzers im oben genannten Fernsehfilm war übrigens: "Ich bringe Ihn um! Irgendwann bringe ich Ihn um!" :-)
Sascha schrieb: > Da ja doch Interesse besteht, möchte ich den Verwendungszweck jetzt doch > offenlegen. Das Projekt heißt SFTA - Snowboard Flatland Turbo > Accelerator. Im Endeffekt brauchst Du also nichts anderes wie eine Winde. Viel Erfahrung mit dem Bau von Winden dürften die Segelflieger haben. Vielleicht findet man auf Segelflugplätzen da passende Konstuktionen, die auch für andere Zwecke geeignet sind. Die Belastungswerte dürften dort ähnlich wie bei Dir sein.
Clemens S. schrieb: > Koommt mir falsch vor... > Also: > 100m und v am ende 100km/h komme ich auf ca 10kw und 385N . > Bei 150m komme ich auf 7kw und 257N. > Das sollte zu halten sein. > > Auch dei diff wird den spass sicher einige male aushalten. > Denk aber daran dass die sicherheit bei solchen aktionen nicht ganz auf > der strecke bleiben sollte. > > Sg Ja wenn er das Gaspedal so geregelt bekommt passen die Kräfte natürlich. Aber ein Leistungsanstieg von 10 auf 50 kW oder mehr innerhalb einer Sekunde wäre zu viel. Die Verantwortung läge bei dem der das Gaspedal drückt. Und da der nicht spürt was der Snowboarder spürt hat er das Gefühl nicht für die Regelung. Vielleicht würde es funktionieren wenn man mit großem Gang anfährt und die End Drehzahl sehr niedrig bleibt, dass der Motor langsam hoch dreht und nicht viel Leistung bekommt. Dann neigt er aber zu ruckeln. Fragt sich aber auch ob der Snowboarder nicht schon die dreiviertel Strecke zurückgelegt hat bis der Motor eingekuppelt und eingeredet hat. Winde ist dafür wohl genau das richtige Stichwort. Auch ohne Stromanschluss gäbe es mit vermutlich überschaubarem finanziellen Aufwand Lösungen. Der Motor müsste ja nur kurzzeitig so hohe Leistung bringen. Vielleicht ein Anlassermotor von einem LKW und dazu ein oder zwei Akkus wie der hier? http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__53691__Turnigy_Heavy_Duty_4000mAh_6S_60C_Lipo_Pack.html Der kann dauerhaft 5 kW, kurzzeitig das Doppelte. Aufladen könnte man ihn mit Hochsetzsteller am Zigarettenanzünder.
die Idee mit der Startwinde für Segelflug ist Quatsch, die Leistung ist 1-2 Größenordnungen zu groß. Übrigens geht auch da der Trend zu Elektrowinden. Ich würde es auf Grund der Regelbarkeit auch elektrisch machen. Zur Not halt mit Aggregat. Kosten auch nicht die Welt. Dann kann man auch über eine Spannrolle o.ä. den Seilzug messen und regeln.
butsu schrieb: > die Idee mit der Startwinde für Segelflug ist Quatsch, die Leistung ist > 1-2 Größenordnungen zu groß. "Downskaling" ist m.E. meist deutlich einfacher als "Upskaling".
butsu schrieb: > Ich würde es auf Grund der Regelbarkeit auch elektrisch machen. E-Auto ? duck und weg :-)
Ein ähnliches "Spielzeug" hatte ich mal auf einem Segelflugplatz gesehen: Chevy-V8 mit direkt angeflanschter Hinterachse mit ungesperrtem Diff am im 3.Gang festgelegten Getriebe. Auf beiden Seiten eine große Seilrolle, welche jeweils Arretiert und gebremst werden konnte. Das Ganze in einem massiven Käfig auf der Pritsche eines Unimog. Zum starten der Segler wurde eine Rolle Arretiert, die andere gebremst gehalten. Dann der Motor hochgejubelt und die Bremse gelöst. Das dauerte etwa 2..3s. Beim nächsten Flieger dann die andere Seite... Dazwischen lagen deutlch mehr als 20 Minuten. Erst recht, wenn der Trecker die Seile wieder zur Startposition ausgezogen hat. Ist definitiv nur was für Kurzzeitbetrieb. Vergleichbar mit dem Rausschaukeln aus Matsch/Schnee...
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Bearbeitet durch User
Also als endgeschwindigkeit peile ich im schnitt eher so 50-60kmh an. Wir wollen ja dann kicker überspringen und das macht man eher nicht mit 100 sachen, sofern man keine 30m weit fliegen will ;) jedenfalls will ich an dem SFTA eine Rolle mit ca. Ø40-50CM anbringen, auf die die Reifendrehzahl mit 2:1 übertragen wird. Die Rolle wickelt dann das Stahlseil auf, an dessen Ende der Snowboarder hängt. So komme ich auf machbare ~40-50kmh im ersten Gang und entsprechend mehr dann im 2. Oder 3. Gang. Dass ich die Volle Leistung des Wagens zur Beschleunigung einer Person mit 60-100kg nicht benötige, ist mir klar. Ich denke, dass ich durch den Antrieb per KFZ halt den Vorteil habe, dass ich mit Kupplung und sachtem Fuß am Gas ganz gut die Beschleunigung regeln kann. Der Angetriebene kann den Handgriff bei Bedarf dann auch einfach los lassen, wenn er genug hat. Am Ende des Stahlseils soll dann übrigens ein Textilseil hängen, das am anderen Ende auf eine rückgefederte Rolle(evtl. Torsionsfeder) aufgerollt ist. Wodurch der Handgriff mit dem Seil dann automatisch per Rückwärtsgang wieder in die Ausgangsstellung zurück fährt.
Roland E. schrieb: > Ist definitiv nur was für Kurzzeitbetrieb. Vergleichbar mit dem > Rausschaukeln aus Matsch/Schnee... Damit habe ich den Rückwärtsgang meines Golf 4 getötet.. Das Diff ging aber noch ;)
Sehr coole Idee :) Kleiner Tipp: versuchs mal mit "Wakeboard Winch" bei google. Ich denke das ist genau das richtige für dein Anliegen. Ist für wenige hundert euro selbst gebaut. Gruß Tobi
Sascha schrieb: > Am Ende des Stahlseils soll dann übrigens ein > Textilseil hängen, das am anderen Ende auf eine rückgefederte > Rolle(evtl. Torsionsfeder) aufgerollt ist. Wodurch der Handgriff mit dem > Seil dann automatisch per Rückwärtsgang wieder in die Ausgangsstellung > zurück fährt. Das heisst derjenige am Seil, der loslässt weil er vieleicht stürzt wird dann von einem Textilseil mit 10-20m/s in zwei Teile gesägt? Tolle Idee!
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