Forum: Platinen Gibt es Standard SMD Schablonen?


von T.Baumbach (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich möchte mich mit SMD-Reflow-Löten beschäftigen.
Für DIY-Platinen, also keine professionellen Platinen, sondern für den 
Hobby-Elektroniker und für Stückzahlen von 1-5 Platinen.
Für SMD-Bauteile wie LEDs, Widerstände, Kondensatoren etc. kann man die 
Lötpaste ja noch recht gut mit der Hand auftragen.
Jetzt möchte ich aber auch einen ARM-Cortex-M3 Prozessor mit LQFP 64 
Pin-Gehäuse 10x10mm, Pin-Abstand 0.5mm per Reflow-Löten aufbringen.
Gibt es für solche Standard-IC-Gehäuse nicht irgendwo Standard 
SMD-Schablonen?
Ich möchte also nicht die ganze Schaltung als Schablone haben, sondern 
nur das LQFP-Gehäuse. So könnte ich mir die Kosten für eine speziell 
angefertigte Schablone sparen.
Gibt es sowas? Ich meine eine Art Standard-SMD-Schablone wo mehrere 
typische IC Gehäuse drauf sind? Wenn ja - wo?

Danke!

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?


von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

> Gibt es sowas? Ich meine eine Art Standard-SMD-Schablone wo mehrere
> typische IC Gehäuse drauf sind?

Nein, die praktische Anwendung solcher Dinger wäre nur etwas für 
jemanden,der Vater und Mutter erschlagen hat.

von CAN-Fan (Gast)


Lesenswert?

Ja sowas gibts fertig.

Eben habe ich bei elecrow eine Schablone dazu bestellt, kostet 16 USD, 
hält sich also in Grenzen.

Was auch möglich ist, dass du für deine meist verwendeten Bauteile 
einfach selbst eine Schablone erstellst. Wobei ich vor kurzem mal wieder 
für paar 3x3mm 10-Pin DFN Chips die Paste von Hand aufgetragen hab. 
Seitdem bestelle ich mir gleich immer eine Schablone dazu. Mein "Trick" 
dabei ist, mit einer Nadel (Stichel) in die Paste tauchen und langsam 
nach oben ziehen. Dann bilden sich eine Spitze aus und unter einem 
Stereo-Mikroskop klappt das ganz "gut".

Bei QFP bist du wahrscheinlich von Hand mit Lötkolben schneller.

von T.Baumbach (Gast)


Lesenswert?

@Bürovorsteher: sehr hilfreich!

@Magnus M.: Danke, ja sowas in der Art habe ich gemeint. Aber 34€ ist 
recht viel. Außerdem brauche ich die PCB, Stiftleisten, Lötpaste etc. 
nicht.
Ich dachte es gibt so ca. eine DIN-A4-Größe wo einige Standard-ICs drauf 
sind.

von T.Baumbach (Gast)


Lesenswert?

@CAN-Fan: Danke,
> Seitdem bestelle ich mir gleich immer eine Schablone dazu.

- Wozu bestellst Du die Schablone dazu?

- Und wie macht man die selber? Ich denk Selbermachen ist recht 
aufwändig, deshalb möchte ich ja diese 'Standard-Schablone'

- Kann man die LQFP noch gut mit dem Lötkolben löten? Lötet man da jeden 
Pin einzeln?

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

T.Baumbach schrieb:
> @Magnus M.: Danke, ja sowas in der Art habe ich gemeint. Aber 34€ ist
> recht viel.

Kleiner Tipp:

Man kann im Browser auch nach unten scrollen (da tauchen sogar weitere 
Anbieter mit anderen Preisen auf)!

von Arc N. (arc)


Lesenswert?

T.Baumbach schrieb:

> - Kann man die LQFP noch gut mit dem Lötkolben löten? Lötet man da jeden
> Pin einzeln?

https://youtu.be/5uiroWBkdFY?t=89

von Michael L. (michaelx)


Lesenswert?

T.Baumbach schrieb:
> Hallo,
>
> ich möchte mich mit SMD-Reflow-Löten beschäftigen.
> Für DIY-Platinen, also keine professionellen Platinen, sondern für den
> Hobby-Elektroniker und für Stückzahlen von 1-5 Platinen.

Eine Alternative zur Schablone und den untauglichen Versuchen, jedes Pad 
einzeln mit Paste zu versehen, ist es, einfach einen dünnen(!) Strang 
Paste quer über die Pads jeder Seite zu ziehen. Zumindest mit Heißluft 
geht es gut und ohne Brücken, sofern man nicht zu viel Paste 
draufschmiert. Geht mit ein wenig Erfahrung auch ohne Lötstopp, aber 
"mit" ist natürlich von Vorteil.

Ich sag mal: "Versuch macht kluch." ;-)

von CAN-Fan (Gast)


Lesenswert?

T.Baumbach schrieb:
> @CAN-Fan: Danke,
>> Seitdem bestelle ich mir gleich immer eine Schablone dazu.
>
> - Wozu bestellst Du die Schablone dazu?
>
> - Und wie macht man die selber? Ich denk Selbermachen ist recht
> aufwändig, deshalb möchte ich ja diese 'Standard-Schablone'
>
> - Kann man die LQFP noch gut mit dem Lötkolben löten? Lötet man da jeden
> Pin einzeln?

Naja ich habe eben 45€ gezahlt, da ist der Versand dabei, 10 4-Lagige 
Platinen + Schablone für beide Seiten. (Mit eingerechnet, dass mal eine 
Lieferung schief geht. Letze Bestellung war genau nach 14 Tagen da.). 
Bei ca. 250 Bauteile auf 5x5 cm mit u.a. 0201 und anderem Spaß lohnt es 
sich, das per Reflow zu löten.

Wenn du eine Platine erstellst (Altium, Eagle, ...) kannst du daraus 
direkt die Schablone erstellen. Also könntest du einfach deine 
gewünschten Footprints auf einer PCB platzieren und dann die Gerber 
Files für den Paste-Layer erstellen.

LQFP geht noch problemlos. Auch QFN und 0201 löte ich mittlerweile. Es 
ist einfach eine Übungssache. Ich habe einem, der noch nie gelötet hat, 
ein Board mit einem LQFP176 oder so (Cortex-M4) gegeben und das konnte 
er dann ganz schnell.

von T.Baumbach (Gast)


Lesenswert?

Hi,

OK danke an alle, ich werde es erstmal 'manuell' versuchen...

von C. W. (chefkoch)


Lesenswert?


von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@T.Baumbach (Gast)

>Gibt es sowas? Ich meine eine Art Standard-SMD-Schablone wo mehrere
>typische IC Gehäuse drauf sind? Wenn ja - wo?

Bestell deine Platinen bei PCB-Pool, da gibts ne Schablone kostenlos 
dazu.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Arc N. schrieb:
> T.Baumbach schrieb:
>
>> - Kann man die LQFP noch gut mit dem Lötkolben löten? Lötet man da jeden
>> Pin einzeln?
>
> Youtube-Video "Professional SMT Soldering:   Hand Soldering Techniques -
> Surface Mount"


Endlich mal ein Video, wo gezeigt wird das man da nich 1000x drauf 
rumbraten muss.

von Simon H. (simi)


Lesenswert?

Für Prototypen lohnt es sich m.E. nicht, mit Schablonen zu arbeiten. Der 
Aufwand ist verhältnismässig gross, und bei Bricolage-Lösungen ist das 
Ergebnis auch nicht wirklich sauber.
Ich habe mir einen Lötpasten-Dispenser und einen Kompressor gekauft. Und 
ein Binok. Das kostet zwar ein bisschen, aber damit kann man dann 
wirklich sehr sauber mit Heissluft löten. Einfach eine Pasten-Wurst quer 
über alle Pads (mir ist leider keine Möglichkeit bekannt, das 
einigermassen sinnvoll hinzubekommen, ausser mit dem Dispenser), und die 
Oberflächenspannung ihren Job machen lassen. Wenn man mal die richtige 
Nadeldicke raus hat, geht das sehr fix und ohne Brücken. Das Ergebnis 
unterscheidet sich optisch in keiner Weise von professionell gelöteten 
Platinen.

Abgesehen davon: Bis 0.5mm pitch kann man sehr einfach von Hand löten. 
Das baucht dann ein bisschen mehr Zeit, und ab und zu muss man ein 
Brückchen entfernen (mit Sauglitze und viel Flussmittel normalerweise 
problemlos), ist aber auch keine Hexerei.

Ich kenne weder Dein Alter, noch Deine Augen. Aber ich glaube, ein Binok 
(muss nicht mal ein teures sein) gehört zu den besten Investitionen, die 
man für den Arbeits/Bastelplatz tätigen kann. Damit kann man Dinge 
verlöten, die man von blossem Auge nicht mal mehr sehen würde. Die Hände 
werden lustigerweise auch ruhiger. Muss irgendwie mit dem Loop-Gain 
zusammenhängen. :-)

Das wurde jetzt ein bisschen OT, sorry.

Gruäss
Simon

von 6a66 (Gast)


Lesenswert?

Simon H. schrieb:
> und ab und zu muss man ein
> Brückchen entfernen (mit Sauglitze und viel Flussmittel normalerweise
> problemlos), ist aber auch keine Hexerei.

Mir hilft da auch eine Zahnarztsonde, Preis etwa 3 EUR beim letzten 
Vietnamesentrödel.

rgds

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.