Forum: HF, Funk und Felder Kohärenzlänge Laserdiode aus Laserpointer


von Anonymous U. (gastt)


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Guten Abend!

Weis jemand mit welcher Kohärenzlänge man bei Laserdioden rechnen kann?

Nur zur Info: Ich hab mir ein kleines Setup aus einem Diodenlaser aus 
einem 0815-Laserpointer aufgebaut. Im Bild sieht man die Laserdiode mit 
modifiziertem Treiber (Ich will das Teil modulieren können). In der 
Mitte ist mein "Strahlteiler" aus nem zerbrochenem Scheibenstück. Das 
silberne ist ein Metallfilmspiegel auf einem Pizeo geklebt. Und das rot 
leuchtende ist eine "Photodiode", hingemurkst aus einem aufgeschnittenem 
Transistor. Ich will die beiden Strahlen interferieren lassen und mit 
der Photodiode die Intensität messen. Mit dem Pizeo kann ich einen 
Strahlweg verlängern. Nur leider interferiert da nix.

: Bearbeitet durch User
von Spontan (Gast)


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Mir fällt zu deinem Aufbau ein:

1) Haben dein beiden Strahlen etwa die gleich Intensität (50% 
Strahlteiler)? Je unsymmetrischer die Intensitäten, um so schlechter der 
Kontrast im Interferenzbild.

2) Ich vermissen eine Strahlaufweitung, d.h. man hat keine Chance 
"schiefe" Interferenzringe zu beobachten, die durch kleinste 
Justierfehler entstehen.

von Anonymous U. (gastt)


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Spontan schrieb:
> 1) Haben dein beiden Strahlen etwa die gleich Intensität (50%
> Strahlteiler)? Je unsymmetrischer die Intensitäten, um so schlechter der
> Kontrast im Interferenzbild.

Nicht mal annähernd, ich würde mal so 5% zu 95% schätzen. Aber mit der 
"Photodiode" müsste doch trotzdem etwas zu erkennen sein?! Der 
Wegunterschied beträgt übrigens ca. 1,5cm. Kann ich davon ausgehen, dass 
die Kohärenzlänge der LD drüber liegt?

von Kurt B. (kurt-b)


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Anonymous U. schrieb:

> Wegunterschied beträgt übrigens ca. 1,5cm. Kann ich davon ausgehen, dass
> die Kohärenzlänge der LD drüber liegt?

Ich würde mal spontan sagen: nein.

 Kurt

von BB84 (Gast)


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Sollte darüber liegen.
Die Strahlen müssen möglichst parallel auf die PD treffen, das 
verbessert die modulationstiefe des interferenzsignals. Was für ein 
Signal erwartest du an der PD? Wird der Piezo, die LD oder beides 
moduliert?

von Anonymous U. (gastt)


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BB84 schrieb:
> Sollte darüber liegen.
> Die Strahlen müssen möglichst parallel auf die PD treffen, das
> verbessert die modulationstiefe des interferenzsignals. Was für ein
> Signal erwartest du an der PD? Wird der Piezo, die LD oder beides
> moduliert?

Was ich schon versucht habe:

-Modulation (AM) der Diode von 5-100kHz und detektion mit 
aufgeschnittenem Transistor. Funktioniert. Hätte es bis 25 MHz versucht. 
Kann natürlich an der LD liegen oder an dem Treiber, aber ich vermute 
das Problem liegt an meinem aufgeschnittenem Transistor. Ist irgendwas 
uhraltes aus der grabbelkiste.

-Keine Modulation der LD. Ansteuerung von Pizeo mit verschiedenen 
Sägezähnen. (max. 3Vpp). Keine Änderung bei aufgeschnittenem Transistor.

Was ich gerne machen würde: Ansehen des Spektrums der LD mithilfe der 
Interferenz und Weglängenänderung mit Pizeospiegel. Und danach 
Modulation der LD und erkennen im Spektrum. Normalerweise macht man 
sowas glaub ich mit einer sündhaft teuren Cavity. Aber rein theoretisch, 
wenn ich keinen Denkfehler gemacht hab, könnte es so wie bei mir auch 
funktionieren.

von MaWin (Gast)


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Anonymous U. schrieb:
> Weis jemand mit welcher Kohärenzlänge man bei Laserdioden rechnen kann?

Soll sehr unterschiedlich sein, von Bruchteilen eines mm bis zu 
dutzenden cm. Es empfiehlt sich konstanter Strom, also sehr konstanter, 
also Batteriestrom. Ein wackelfreier Aufbau hilft auch das wenigstens zu 
erkennen.

von Kurt B. (kurt-b)


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Anonymous U. schrieb:

> sowas glaub ich mit einer sündhaft teuren Cavity. Aber rein theoretisch,
> wenn ich keinen Denkfehler gemacht hab, könnte es so wie bei mir auch
> funktionieren.

Wenn du Interferenz sehen willst dann musst du die beiden Signale auf 
einer Fläche verteilen, heisst: Aufweitlinse und lange Wege und ziemlich 
parallel, aber nicht ganz.

Selbst wenn du jetzt schon Interferenz hast wird dein Transistor diese 
nicht erkennen können denn sie findet dann X mal auf seiner Fläche statt 
und das kompensiert sich aus.
Er kann es erst erkennen wenn du es auch sehen kannst, also wenn deine 
Ringe/Striche gross sind, weit genug auseinander sind.

 Kurt

von Anonymous U. (gastt)


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So siehts jetzt aus. Ist das parallel genug, ich meine der Transistor 
ist ja weniger als einen mm groß...

von Lurchi (Gast)


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Das sollte viel besser parallel sein. So bekommt man bestenfalls ein 
feines Streifenmuster über das der relativ große Empfänger mittelt.

von Kurt B. (kurt-b)


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Anonymous U. schrieb:
> So siehts jetzt aus. Ist das parallel genug, ich meine der Transistor
> ist ja weniger als einen mm groß...

Damit der Transistor das erkennen kann musst du die Wellenlänge von 
irgendwo bei 500 nm (1/4 oder weniger) auf den mm des Transistors 
verteilen.
Leg weisses Papier vor den Transistor und wenn du das Muster siehst, und 
die Striche/Ringe weit genug auseinander sind, dann erkennts der 
Transistor auch.

 Kurt

von Anonymous U. (gastt)


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OMG! Vielleicht hätt ich doch vorher mal rechnen sollen: Ich hab den 
Einfallwinkel der zwei Strahlen auf 1,9° reduziert. Ich schätze die 
Chipgröße des Transistors auf 1/6mm. Bei 650nm Wellenlänge komme ich 
immernoch auf 8,5 Streifen aufm Chip. Da wundert mich nix mehr. So ein 
Nanometer is schon verdammt klein! Und diese Wellenlänge bei 
Lichtgeschwindigkeit... Nicht schlecht her Specht. Für einen kurzen 
Moment dachte ich, das Licht sei doch keine Welle ;-)

von Kurt B. (kurt-b)


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Anonymous U. schrieb:

> Lichtgeschwindigkeit... Nicht schlecht her Specht. Für einen kurzen
> Moment dachte ich, das Licht sei doch keine Welle ;-)

Doch doch, sie ist eine "Welle", wenn auch eine andere als du wohl 
annimmst.


 Kurt

von Hp M. (nachtmix)


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Anonymous U. schrieb:
> . Mit dem Pizeo kann ich einen
> Strahlweg verlängern. Nur leider interferiert da nix.

Hübsche Idee, aber mit klapperigen Aufbauten kommt man in der Optik 
meist nicht weit.

Was die LD angeht, so schwingen diese Teile gewöhnlich nicht nur auf 
einer Frequenz, sondern mit unterschiedlichen Intensitäten auf etlichen 
benachbarten Frequenzen (Moden), für die der (optisch) vielleicht 1mm 
lange Resonator die passende Länge hat. Entsprechend kompliziert bzw. 
verwaschen wird auch das Interferenzmuster.
Man kann die Situation verbessern, indem man mit dem Betriebsstrom der 
LD möglichst weit herunter geht, sie also knapp über der Schwelle 
betreibt.
Dadurch sinkt die Verstärkung insgesamt und Moden mit geringerer 
Verstärkung könnenn nicht mehr anschwingen.

P.S.:
Anonymous U. schrieb:
> Was ich gerne machen würde: Ansehen des Spektrums der LD mithilfe der
> Interferenz und Weglängenänderung mit Pizeospiegel. Und danach
> Modulation der LD und erkennen im Spektrum.

Lese das jetzt erst.
So etwas wie ein FTIR-Spektrometer also. 
https://de.wikipedia.org/wiki/FTIR-Spektrometer
Ich fürchte, dass du daran scheitern wirst, denn um die hohe Auflösung 
zu erreichen, wird dort der Spiegel sehr akkurat über eine ziemlich 
grosse Strecke verfahren.
Das ist nicht viel anders als bei einem großen Beugungsgitter, bei dem 
viele Wellen (destruktiv) interferieren müssen um hohe Auflösung zu 
erreichen.

Du erkennst vielleicht in dem verlinkten Artikel die Anordnung aus 
Topfmagnet und uns Schwingspule ähnlich einem Lautsprecher. Das ist der 
Antrieb des Spiegels. Der verfahrene Weg wird dort mit dem ebenfalls 
sichtbaren Gaslaser interferometrisch gemessen.

: Bearbeitet durch User
von Johannes O. (jojo_2)


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Du kannst übrigens die Koherenzlänge des Lasers aus dem Spektrum 
berechnen. Dazu brauchst du die Halbwertsbreite des Spektrums und die 
Art des optischen Spektrums (Verteilung).
Eine passende Formel sollte hier zu finden sein für Gaussverteilte 
Spektren.

https://en.wikipedia.org/wiki/Coherence_length


Wenn du gaaaanz andere Verteilungen der Wellenlängen hast, dann kannst 
du dir noch weitere Formeln suchen oder selbst herleiten. Letzteres ist 
eher sehr aufwändig (allein schon die Mathematik dahinter!), aber 
möglich. Musste das mal für eine Abschlussarbeit tun, das hat mir 
gereicht ;-)

von TestX (Gast)


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Besorg dir erstmal vernünftiges equipment... zB eine monomode gekoppelte 
laserdiode (gibts für kleines geld bei ebay). Vernünftige strahlteiler 
und ein diodenarray....dann sieht man auch was...

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Hi, such mal nach https://de.wikipedia.org/wiki/Michelson-Interferometer

Sowas hab ich schon mit HeNe und ArIon Lasern aufgebaut. Wichtig ist, 
dass die Strahlführung immer parallel ist, also ein Kreuz bildet aus 
Laser, Empfänger, Strahlteiler und 2 Spiegeln.
Der eine der beiden Spiegel ist fix, der andere sitzt in deinem Fall auf 
dem Piezo.

Für den Versuch als erstes den Empfänger durch eine einfache Linse 
ersetzen, und den aufgeweiteten Strahl auf ein weisses Blatt 
projezieren.

Damit kannst du den Aufbau justieren und siehst dann die Ringe. Etwas 
Nebel oder Qualm helfen bei der Justierung, die sehr exakt sein muss, 
sonst funktioniert es nicht.

Als Empfänger könntest du auch mal mit dem Empfänger aus einem CD Player 
etc. experimentieren. Die haben ggf. eine Art "Positionserkennung" für 
leichte Abweichungen und Fokus drauf. Eignet sich vllt. besser als nur 
ein Fototransitor.


VG,
/th.

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


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.

Antwort auf den Beitrag der soeben noch da war.

So die Aussage des Experimentierers:

"aus einem Diodenlaser aus einem 0815-Laserpointer aufgebaut"

Mit so einem Laser wird man wohl eher keine grosse Kohärenz erwarten 
können.

Ein HeNe, nur soweit angesteuert dass er gerade sauber arbeitet, geht 
das wohl eher.


 Kurt

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Kurt B. schrieb:
> Ein HeNe, nur soweit angesteuert dass er gerade sauber arbeitet, geht
> das wohl eher.

Ein HeNe ist ein Gaslaser. Der wird gezündet, läuft auf einem festen 
Strom und ist nicht durch diesen modulierbar. Dafür bräuchte man ein 
(PC)AOM.

Ein kleiner 2mW HeNe hat aber den Vorteil, dass die Strahlquallität 
besser ist als die einer Diode. Siehe Divergenz, Koherenzlänge. Die 
Resonanzstrecke ist bei der Laserdiode weniger als 1mm, beim 2mW HeNe 
ca. 20cm, beim 120mW ArgonIonen ALC60 ca. 30cm.

Am Aufbau ändert sich aber nichts. Die Interferenz sollte nach Michelson 
mit dem Kreuz aufgebaut werden, damit die beiden Lichtstrahlen 
interferieren können. Dazu sollte der Strahlteiler ungefähr 50:50 
betragen.

Siehe auch: laserfreak.net


VG,
/th.

von Kurt B. (kurt-b)


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Random .. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Ein HeNe, nur soweit angesteuert dass er gerade sauber arbeitet, geht
>> das wohl eher.
>
> Ein HeNe ist ein Gaslaser. Der wird gezündet, läuft auf einem festen
> Strom und ist nicht durch diesen modulierbar. Dafür bräuchte man ein
> (PC)AOM.

Das heisst dann dass das NT nichtmal stabilisiert sein muss.


>
> Ein kleiner 2mW HeNe hat aber den Vorteil, dass die Strahlquallität
> besser ist als die einer Diode. Siehe Divergenz, Koherenzlänge. Die
> Resonanzstrecke ist bei der Laserdiode weniger als 1mm, beim 2mW HeNe
> ca. 20cm, beim 120mW ArgonIonen ALC60 ca. 30cm.
>

Mit einem HeNe hab ich schon mal rumgespielt, damit kann man 
Interferenzstreifen/Ringe erzeugen, ist aber, wie gesagt, eine etwas 
heikle Angelegenheit wenns nicht sehr stabil aufgebaut ist.

> Am Aufbau ändert sich aber nichts. Die Interferenz sollte nach Michelson
> mit dem Kreuz aufgebaut werden, damit die beiden Lichtstrahlen
> interferieren können.

Hm, das seh ich jetzt nicht so, wenn der Sender gut ist dann ist es egal 
welche "Wellen" miteinander auf dem Schirm verglichen werden.
Je "schräger" sie aufkommen desto weniger ist Aufweitung durch Linsen 
notwendig.

> Dazu sollte der Strahlteiler ungefähr 50:50
> betragen.

Ja.
(lässt sich ev. durch unterschiedliche Linsen angleichen falls das nicht 
der Fall ist)
>
> Siehe auch: laserfreak.net
>

OK

 Kurt

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Kurt B. schrieb:
> Je "schräger" sie aufkommen desto weniger ist Aufweitung durch Linsen
> notwendig.

Dazu stellt man den Projektionsschirm schräg :-)

von Kurt B. (kurt-b)


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Random .. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Je "schräger" sie aufkommen desto weniger ist Aufweitung durch Linsen
>> notwendig.
>
> Dazu stellt man den Projektionsschirm schräg :-)

Ja gut, OK, das ergibt dann auch Linien.

 Kurt

(irgendwer hat geschrieben dass es "brauchbare" Dioden bei ebay gibt, 
wonach sucht man da?)


.

von W.S. (Gast)


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Anonymous U. schrieb:
> Nur leider interferiert da nix.

Solange du in beiden Zweigen kein bildgebendes System hast, wirst du 
wohl garnix sehen. Einfach sich bloß zu sagen "Es scheint ja dahin" ist 
zu wenig.
Lies mal da:
"https://de.wikipedia.org/wiki/Phasenkontrastmikroskopie";

W.S.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Anonymous U. schrieb:
> Weis jemand mit welcher Kohärenzlänge man bei Laserdioden rechnen kann?

Einige mm bis 20 cm.

http://www.repairfaq.org/sam/laserdio.htm#diobcc4

von BB84 (Gast)


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HeNe ist schon vom Spektrum her nicht mit der Diode vergleichbar. Wenn 
die Diode knapp über Schwelle betrieben wird ist das Spektrum schmaler, 
die kohärenzlänge aber wegen der geringeren Leistung auch kürzer.
Ohne gute optik und justagemöglichkeit wird das schwierig.
Evtl. wäre ein einfacherer Aufbau fürs erste besser:

Transmission durch planparallele optik erzeugt auch Interferenz 
(etalon). Wird die LD moduliert sollte die amplitudenmodulation mit 
einem unterferenzmuster überlagert sein.

Oder Aufbau eines Fabry-Perot-Interferometers.

von Hp M. (nachtmix)


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Anonymous U. schrieb:
> Was ich schon versucht habe:
>
> -Modulation (AM) der Diode von 5-100kHz und detektion mit
> aufgeschnittenem Transistor. Funktioniert. Hätte es bis 25 MHz versucht.

Ich habe sowohl IR-Laser wie auch Photodetektoren, die bis 10GHz oder so 
gehen, und auch die erforderliche Elektronik und Optik.
Ich hatte auch mal ein Experiment angedacht um die bei der Modulation 
entstehenden Seitenbänder nachzuweisen, aber nach kurzer Rechnung dann 
doch davon Abstand genommen. Zu viel Aufwand ohne nennenswerten 
Erkenntnisgewinn:
Der Laser mit einer Wellenlänge von ca. 1500nm schwingt bei etwa 200THz. 
Eine Modulationsfrequenz von 10GHz wären etwa 1/20.000 davon 
entsprechend einem Seitenbandabstand von 75pm.
Mein 1m-Echelle-Monochromator, schaffte es bei ca. 200nm zwei 6pm 
voneinander entfernte Eisenlinien einwandfrei zu trennen. Auf 1500nm 
bezogen wären das 45pm.
Die Auflösung wäre also gut genug gewesen.

Aber:
Um diese Auflösung zu erreichen war die Optik genau justiert und in 
einem thermostatisierten Kasten aus mindestens 10mm dickem Alu-Guß 
untergebracht, und als die Sache mit dem Laser interessant wurde, hatte 
ich diesem Kindersarg schon ausgeweidet.
Ich hatte solche Monochromatoren zuvor schonmal justiert, und wusste von 
daher, wie kritisch der Aufbau ist. So etwas auf ein Brett zu bauen ist 
chancenlos.

Die obige überschlagsrechnung gilt aber auch für dich:
Wenn du einen 650nm Laser (460THz) mit 10GHz modulierst, sind die 
Interferenzstreifen der Seitenbänder nur um ca. 1/46000 gegenüber den 
normalen Interferenzstreifen verschoben.
Wenn du als Detektor ein übliches CCD mit 13µm Pixelabstand verwendest, 
müssten die Interferenzstreifen der Grundwelle somit einen Abstand von 
60cm haben, damit das Seitenband gerade auf ein dem Hauptmaximum 
benachbartes Pixel fällt.

Du willst aber nur mit ein paar MHz modulieren?
Dann wünsche ich dir viel Erfolg!

Auch das von BB84 erwähnte Etalon ist sehr viel präziser (und teurer) 
als eine Fensterscheibe und stösst hier an seine Grenzen.
Ich denke, dass es auch damit nicht funktioniert.
Vielleicht aber siehst du damit viele wandernde Interferenzstreifen, 
wenn sich die Temperatur der Laserdiode verändert.

von K.M. (Gast)



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Ist zwar nicht das Vorhaben des TOs, aber um schnell mal 
Interferenzmuster mit Hilfe von einer Laserdiode sichtbar zu machen hab 
ich einfach ein Haar/Cu Lackdraht vor die Öffnung eines Laserpointers 
(IR-Thermometer) gespannt (= inverser Einzelspalt) und das Beugungsbild 
in ~10m Entfernung an die Wand geworfen.

Ging so leidlich...

von Kurt B. (kurt-b)


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K.M. schrieb:
> Interferenzmuster mit Hilfe von einer Laserdiode sichtbar zu machen hab
> ich einfach ein Haar/Cu Lackdraht vor die Öffnung eines Laserpointers
> (IR-Thermometer) gespannt (= inverser Einzelspalt) und das Beugungsbild
> in ~10m Entfernung an die Wand geworfen.

Das heisst dann dass die wenigen mm Kohärenz reichen um ein Muster zu 
erzeugen.
Mit einer kleinen Linse (Schusser), welche eine hohe Streuung erbringt, 
müsste das dann auch schon bei wenigen cm machbar/sichtbar/auswertbar 
sein.


 Kurt

von K.M. (Gast)


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Hier noch ein etwas besseres Interferenzmuster.

Was mich wunder, dass selbst Interferenzen ~20er Ordnung erahnbar sind.

von MB (Gast)


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Hallo

Nur so als Tipp: Eine gute Möglichkeit einen geeigneten Laser zu 
bekommen ist es, den Strahl einer Laserdiode in eine Singlemode Faser 
einzukoppeln.

Am anderen Ende hast du dann einen schönen Gauss-Strahl.. Geeignet 
Fokusiert auf deine gewünschte Divergenz/Strahdurchmesser und los 
gehts..

Das alles kriegt man bei Thorlabs. Die Laserdiode mit Faserkopplung habe 
ich damals bei Ebay für 80 Ocken geschossen..

Grüsse

von K.M. (Gast)


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Ähhh, alles Mist.

Zumindestens ab und zu sollte man sich daran erinnern, dass der Kopf 
nicht nur als Abstandshalter für die Ohren da ist.

Die zuvor gezeigten Interferenzmuster stammen mit nichten von dem CuLack 
Draht.
Rechnet man mit der Interferenzmuster Näherungsformel kurz nach so 
ergeben sich ~2.4mm und das dürfte dann wohl der Durchmesser der 
Kolimatorlinse sein. Daher auch das kreisförmige Muster.

Wählt man den Abstand kürzer so sieht das ganze gleich Vernünftiger aus 
und auch der aus dem Muster berechnete Spalt(=Draht) Durchmesser stimmt.

von Kurt B. (kurt-b)


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K.M. schrieb:
> Ähhh, alles Mist.
>
> Die zuvor gezeigten Interferenzmuster stammen mit nichten von dem CuLack
> Draht.

Wäre Schade, lässt sich aber leicht feststellen.
Einmal mit Draht, einmal ohne.

Zeigt sich jedesmal das Muster dann ists die Linse.
Normalerweise zeigt so ein Billiglaser einzelne Bereiche, diese sehen 
aber eher wie mit Farbdose hingespritzt aus.

 Kurt

von K.M. (Gast)


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> Wäre Schade, lässt sich aber leicht feststellen.
> Einmal mit Draht, einmal ohne.

Hatte ich vorhin schon gemacht, da mir nicht einleuchtete wieso an einer 
linearen Struktur Kreisringe entstehen sollten.

Also, das Kreisring-Muster entsteht immer, aber sie werden erst dann 
aufgelösst wenn man einen grossen Abstand wählt (9.2m von oben).
Die Beugungsformel sagt 2.4mm, daher vermute ich dass da die Einfassung 
der Linse oder die LD Öffnung als Interferenzkante wirkt.

Kleinere Strukturen haben einen entsprechend grösseren 
Interferenzabstand. Die Nebenmaxima waren bei den 9.2m Aufnahmen zwar 
vorhanden, lagen aber schon ausserhalb des Bildes und waren auch zu 
schwach ausgeprägt, so dass ich sie glatt übersehen hatte.
Das 1.te Hauptmaximum ist aber als waagrechter Strich in den Aufnahmen 
IMG_3860 ff. zu sehen.

> Zeigt sich jedesmal das Muster dann ists die Linse.

Das Linseninterferenzmuster hat man immer. Bringt man weitere Kanten ins 
Spiel, so wird das interferierte Licht ein weiteres mal interferiert und 
es entstehen komplexere Muster.
Due Theorie verlangt ja ein Ebene Welle deren Mindesdurchmesser >> als 
die Streuende Kannt ist. Bei meinem LP ist dies halt nicht ganz der 
Fall.

Anbei noch ein Beispiel mit einem etwas dickeren Draht.
Die Formel sagt 0.234mm, der Messschieber 0.24mm - passt also.
(in IMG_4008 ist ein Komma Fehler, es soll lauten 0.0989mm was dann auch 
mit den 0.1mm der Drahtspezifikation übereinstimmt)

Wenn man also kleine Durchmesser vermessen will die der Messschieber
nicht mehr packt, so ist die Laserpointermethode durchaus einfach und 
hilfreich.

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