Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsspitze bei KFZ unterdrücken


von Simon (Gast)


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Hallo,

ich muss in einem Traktor einen Tacho einbauen, der mit 5V läuft 
(Schieberegister und Segmentanzeigen sind drauf).

Nun hab ich mir eine Stromversorgung rausgesucht an einer Leiste unter 
der Blende, die mir nach dem drehen des Schlüssels 12V von der Batterie 
zu verfügung stellt, damit er nur an ist wenn der Traktor läuft.

Nun habe ich das Problem, dass wenn ich den Schlüssel drehe, 
Spannungsspitzen von bis zu 25V (mit Multimeter gemessen) entstehen. Als 
ich das noch nicht wusste hatte ich 3 Step Down Wandler gegrillt, die 
normal 35V aushalten. Ein 7812 ging auch schon kaputt (max. 30V IN). 
Davor war beim Tacho ein 8€ DC/DC Wandler verbaut. Dieser hat gleich 
nach dem ersten einschalten kurz angfangen zu qualmen und ging kaputt.

Was kann ich tun, um die Spannungsspitzen zu unterdrücken?

von Peaker (Gast)


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Simon schrieb:


> Spannungsspitzen von bis zu 25V (mit Multimeter gemessen) entstehen

Nicht schlecht. Mein Multimeter kann das nicht.

Peaker

von Felix Adam (Gast)


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Welche Stromaufnahme hat der Tacho denn in etwa? Ich habe da vielleicht 
eine Schaltung, die als Schutz passen könnte.

von Simon (Gast)


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Felix Adam schrieb:
> Welche Stromaufnahme hat der Tacho denn in etwa? Ich habe da
> vielleicht
> eine Schaltung, die als Schutz passen könnte.

Stromaufnahme ist ca 0.35A

Peaker schrieb:
> Simon schrieb:
>
>> Spannungsspitzen von bis zu 25V (mit Multimeter gemessen) entstehen
>
> Nicht schlecht. Mein Multimeter kann das nicht.
>
> Peaker

Ich meinte damit die Einschaltspitze.

von Felix Adam (Gast)


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Noch ne blöde Frage: LKW haben 24V Bordspannung. Ist das bei Traktoren 
wirklich 12V? Habe von deren Bordnetz bislang keine Ahnung...

Schaltung male ich auf und poste sie gleich.

von Simon (Gast)


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Felix Adam schrieb:
> Noch ne blöde Frage: LKW haben 24V Bordspannung. Ist das bei
> Traktoren
> wirklich 12V? Habe von deren Bordnetz bislang keine Ahnung...

Ja, die haben normalerweise auch 12V. Mir ist keiner bekannt, der 24V 
hätte. Eventuell die ganz großen.

> Schaltung male ich auf und poste sie gleich.
Danke schonmal.

von Der Andere (Gast)


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von Simon (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Siehe da:
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Danke, ich werde mal folgende Schaltung aufbauen, da ich die speziellen 
Dioden nicht da habe.

12V --|>|--+-----+---+--------+
     UF5408 |     |   |        |
           3k    3k   |        |
            |     |   |E       |
            +-13k-+--|< BC557  |S
            |         +--20R--|I IRF9630
            |         |        |
          ZD12       3k        +-----+---- nicht mehr als 15V
            |         |        |     | +
            |         |      100nF 1000uF
            |         |        |     |
 GND -------+---------+--------+-----+----

von Felix Adam (Gast)


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Ich fürchte, die Schaltung, die ich mal gemacht habe, ist für deinen 
Strom nicht geeignet. Ich probiere mal, die umzubauen. Dauert aber doch 
noch etwas...

von oszi40 (Gast)


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Simon schrieb:
> Spannungsspitzen von bis zu 25V

Das wäre schön. Wenn Du F.23 gründlicher gelesenn hättest wüßtest DU, 
daß es wesentlich mehr sind und negative (induktive) 
Abschaltspannungsspitzen bei 100V. Die einfache Variante wäre, ein 
geeignetes Handyladekabel (5V) zu suchen, was hoffentlich länger 
durchhält. Sonst gehe über F.23

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Die einfache Variante wäre, ein
> geeignetes Handyladekabel (5V) zu suchen,

Hmm, bei vielen steht in der Bedienungsanleitung:
"Nicht bei laufendem Motor verwenden." :-(

von Simon (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Die einfache Variante wäre, ein
> geeignetes Handyladekabel (5V) zu suchen, was hoffentlich länger
> durchhält.

Das ist auch eine gute Idee. Irgendwo müsste noch eins rumliegen.

von Mike (Gast)


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>Nun habe ich das Problem, dass wenn ich den Schlüssel drehe,
>Spannungsspitzen von bis zu 25V (mit Multimeter gemessen) entstehen.

Ich würde davon ausgehen, dass Deine Schaltung Spannungsspitzen von 72V 
für 50..100ms überleben muss, das ist eine übliche Anforderung für 
KFZ-Elektronik.

Bei 24V Systemen sind es sogar 100V für 50..100ms

von Booster (Gast)


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Welcher OEM fordert 72V für 100ms?

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Harald W. schrieb:
> "Nicht bei laufendem Motor verwenden." :-(

Das spart beim Hersteller Geld, nämlich für die die ECE-Zulassung.
Mehr sagt das nicht aus.

von asf (Gast)


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Mike schrieb:
> Ich würde davon ausgehen, dass Deine Schaltung Spannungsspitzen von 72V
> für 50..100ms überleben muss, das ist eine übliche Anforderung für
> KFZ-Elektronik.
>
> Bei 24V Systemen sind es sogar 100V für 50..100ms

Ist mir als KFZ-Elektronikentwickler auch noch nicht untergekommen.

Es wäre schön, wenn man sich hier nur auf Fakten in Form von 
OEM-Standards oder Normen bezieht.
Sonst entsteht noch mehr gefährliches Halbwissen.

von MaWin (Gast)


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Won K. schrieb:
> Das spart beim Hersteller Geld, nämlich für die die ECE-Zulassung.
> Mehr sagt das nicht aus.

Dann mach sie mal auf. Er spart auch an der Schutzschaltung.

Ein Bekannter bringt seinen Handyladeadapter schon zum vierten mal zum 
Blödia-Markt, weil der während der Fahrt in seinem Ford Transit ständig 
verreckt. Dort steht allerdings nicht drauf oder in der 
Bedienungsanleitung drin, daß man ihn nicht auch bei laufendem Motor 
verwenden dürfte...

von asf (Gast)


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MaWin schrieb:
> weil der während der Fahrt in seinem Ford Transit ständig
> verreckt.


Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich die Schaltungen ansieht.
Ist halt Konsumer-Ware.

von René F. (Gast)


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Diese USB Netzteile fürs Auto sind in der Regel ein totaler Schrott, in 
vielen sind teilweise sogar nur ein 7805 ohne zusätzliche Beschaltung 
und 2 Spannungsteiler für die Ladeerkennung drinnen...

Gut, für die Spikes kannst du Suppresor Dioden verwenden und das ganze 
dann noch gut mit LC Filtern glätten.

von Thomas S. (thommi)


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Der laufende Motor ist eher das geringere Problem, da steigt die 
Bordspannung nur auf ca 14 V. Schlimmer sind Schaltvorgänge, wie 
Wischintervall, Fensterheber oder irgendwelche Relaisaktionen.

Ganz krass ist das Abschalten des Anlassers, oder das Anklemmen von 
Starthilfekabeln, wenn die Batterie leer ist.

Die Polzangen sind mittlerweile so besch... isoliert, dass man mehr 
Versuche braucht, einen schlüssigen Stromfluss zu bekommen, als mit 
einer Drahtspitze auf Bleisulfid nen Halbleitereffekt, wie es früher bei 
den Detektorempfängern üblich war.

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