Forum: Platinen Polyimid Leiterplatte


von darius (Gast)


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Hallo liebes forum,

ich bin auf der suche nach Basismaterial für flexleiterplaten. weiß 
jemand wo man sowas kaufen kann?

einmal kurz zur geschichte: wir haben eine Fräsmaschine mit der man 
prototypen bzw leiterplatten fräsen kann. Mit normalen FR4 leierplatten 
von 0,5mm bis zu normalen 1,6mm funktioniert das perfekt. Diese besagt 
maschine kann auch Flexplatinen fräsen jedoch fehlt uns das 
basisimaterial. Jetzt würde ich gerne wissen ob es soetwas zu kaufen 
gibt falls ja wo?

zu den Daten: einseitg oder beidseitig beschichtete Polyimid folie mit 
einer kupferdicke von 35µ wären ideal. Alternativ ein vergleichbarer 
Ersatz.

danke für eure Mühen
Grüße
Darius

von Teo D. (teoderix)


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von Frank (Gast)


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Kennst du "Semiflex"?
Würth bietet soetwas an. Das ist einfach FR4 das runter gefräst wird. Es 
ist zwar nicht permanent biegbar, aber für einmaligen verwinkelten 
Einbau o.Ä. wesentlich günstiger...

von darius (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Google sagt zB:
> http://www.hegergmbh.com/de/basismaterial/flexible...

danke für den link. ich will aber keine starrflex bzw flex platine 
herstellen lassen (kostet zu viel) ich will das basismaterial kaufen alá 
din A4 blatt eines solchen material und das ding selber herstellen!

Frank schrieb:
> Kennst du "Semiflex"?
> Würth bietet soetwas an. Das ist einfach FR4 das runter gefräst wird. Es
> ist zwar nicht permanent biegbar, aber für einmaligen verwinkelten
> Einbau o.Ä. wesentlich günstiger...

ja sagt mir was, ist im grunde 0,125mm starkes FR4 Material. bin aber 
sekptisch da dies glasfasergewebe und epoxydharz ist habe ich die sorge 
das es brechen könnte. Ich werde es dennoch versuchen falls ich zu 
keiner richtigen polyimid folie komme! Danke!

von Teo D. (teoderix)


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darius schrieb:
> danke für den link. ich will aber keine starrflex bzw flex platine
> herstellen lassen (kostet zu viel) ich will das basismaterial kaufen alá
> din A4 blatt eines solchen material und das ding selber herstellen!

Sorry, so genau hab ich nich gegugt.

Und mal bei PCB Herstellen nachfragen ob die was abgeben? Ich würd da 
einfach mal anrufen. Nur Persönlich abholen sollte man es dann können, 
sonnst wird's zu aufwendig.
Nur in 4A gab's die nicht, das muss so ca. 2A gewesen sein. Zuschneiden 
is aber kein Problem. Ging 3-lagig in nem Rollenschneider.

von Christian B. (luckyfu)


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darius schrieb:
> danke für den link. ich will aber keine starrflex bzw flex platine
> herstellen lassen (kostet zu viel) ich will das basismaterial kaufen alá
> din A4 blatt eines solchen material und das ding selber herstellen!

Was willst du damit denn genau machen? Ich kann mir momentan keine 
Anwendung vorstellen, die man selbst hinbekommt, wo man das reine Flex 
Material benötigt.
Wenn man Zif Kabel fertigen will benötigt man an den Enden sehr gut 
passende Verstärkungen, und die Anbindung an den Starren Teil einer LP 
ist auch nicht ohne. Nur die Kontur oder evtl. Leiterzüge zu fräsen wird 
kaum ausreichend sein.

Wenn du dennoch darauf beharrst, kannst du ja mal den LP Hersteller 
deines Vertrauens (welcher Starrflex fertigt) nach einem Stück 
Rohmaterial fragen.
Ich hab sowas auch schon gemacht, als ich ein 200µm kaschiertes Laminat 
brauchte.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Fräsen dürfte so ziemlich die ungeeignetste Bearbeitungsform für 
Flex-Leiterplatten sein, da sich kaum vermeiden lässt, das Basismaterial 
dabei zu verkratzen. Kratzer führen jedoch zur Schwächung des Materials 
und stellen die Ausgangspunkte für Risse dar.

Wenn man Flex-Leiterplatten selbst herstellen will, bietet sich doch 
viel eher die Verwendung von handelsüblichem fotobeschichtetem Material 
an. Billig ist das aber nicht. Ich habe Preise von ca. 50 EUR für 
doppelseitig beschichtetes Polyimid in DIN A4 im Kopf.

von darius (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Was willst du damit denn genau machen? Ich kann mir momentan keine
> Anwendung vorstellen, die man selbst hinbekommt, wo man das reine Flex
> Material benötigt.

Wir möchten einen prototypen bauen der aus starren und flexteil besteht. 
Dafür haben wir eine Konturfräse von LPKF inkl dazu passendem werkzeug 
die so etwas kann.

Andreas S. schrieb:
> Fräsen dürfte so ziemlich die ungeeignetste Bearbeitungsform für
> Flex-Leiterplatten sein, da sich kaum vermeiden lässt, das Basismaterial
> dabei zu verkratzen. Kratzer führen jedoch zur Schwächung des Materials
> und stellen die Ausgangspunkte für Risse dar.
>
> Wenn man Flex-Leiterplatten selbst herstellen will, bietet sich doch
> viel eher die Verwendung von handelsüblichem fotobeschichtetem Material
> an. Billig ist das aber nicht. Ich habe Preise von ca. 50 EUR für
> doppelseitig beschichtetes Polyimid in DIN A4 im Kopf.

hast du auch im kopf wo man diese kaufen kann? 50€ wären nicht so viel 
da ich aus einem din A4 blatt ca 40 Stk dieser platinchen machen könnte 
und eines beim platinenhersteller hergestelle platinchen kostet mich 
zwischen 50 und 80€.
ps fräsen lässt sich das sehr gut da die fräse die wir haben auf 0,5µ 
auflösung und +/- 0,1µ toleranz hat:
http://www.lpkf.de/produkte/rapid-pcb-prototyping/fraesbohrplotter/protomat-s63.htm

von Christian B. (luckyfu)


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darius schrieb:
> Wir möchten einen prototypen bauen der aus starren und flexteil besteht.
> Dafür haben wir eine Konturfräse von LPKF inkl dazu passendem werkzeug
> die so etwas kann.

Dazu eine Frage: Wie willst du die Verbindung zwischen beiden Teilen 
herstellen? In der Industrie wird der Flexteil als erste Lage komplett 
auflaminiert und darunter am Ende der Fertigung in den Flexiblen Teilen 
das FR4 herausgelöst. Nur so bekommt man eine Haltbare Verbindung hin, 
von Durchkontaktierungen gar nicht zu reden.

Gerade Prototypen haben halt das Problem, daß sie extrem teuer sind. 
Aber wenn das Teil wegen solch vorhersehbarer Sollbruchstellen dann 
während einer Vorführung teilweise aufgibt würde mein Chef mir den Kopf 
abbeissen.
Starrflex ist teuer, weil die Verarbeitung aufwändig ist. Das ist auch 
in der Serie so. Ich verstehe daher nicht, wieso man hier unbedingt 
sparen will, quasi koste es, was es wolle.

von Uwe S. (regionalligator)


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Ich hätte solche Folien (glaube 35/25/35my). Als größere Tafeln, also 
weit über A4. Hochwertiges Polyimid, Typ suche ich ggf. raus.

Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß ihr das gefräst 
bekommt. Diese Flexprints sind genau deshalb weit teurer, weil die 
(chemische) Verarbeitung aufwendiger ist. Muss entweder in einen Rahmen 
gespannt werden, oder für jede Seite einzeln wo aufgeklebt und 
bearbeitet werden...

von darius (Gast)


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Christian B. schrieb:
> darius schrieb:
>> Wir möchten einen prototypen bauen der aus starren und flexteil besteht.
>> Dafür haben wir eine Konturfräse von LPKF inkl dazu passendem werkzeug
>> die so etwas kann.
>
> Dazu eine Frage: Wie willst du die Verbindung zwischen beiden Teilen
> herstellen? In der Industrie wird der Flexteil als erste Lage komplett
> auflaminiert und darunter am Ende der Fertigung in den Flexiblen Teilen
> das FR4 herausgelöst. Nur so bekommt man eine Haltbare Verbindung hin,
> von Durchkontaktierungen gar nicht zu reden.
>
> Gerade Prototypen haben halt das Problem, daß sie extrem teuer sind.
> Aber wenn das Teil wegen solch vorhersehbarer Sollbruchstellen dann
> während einer Vorführung teilweise aufgibt würde mein Chef mir den Kopf
> abbeissen.
> Starrflex ist teuer, weil die Verarbeitung aufwändig ist. Das ist auch
> in der Serie so. Ich verstehe daher nicht, wieso man hier unbedingt
> sparen will, quasi koste es, was es wolle.

http://www.lpkf.de/produkte/rapid-pcb-prototyping/multilayer-presse/
mit dieser technik kann man eine flex auch eine nicht flex "Kleben" bzw 
auf ewig binden... funktioniert sehr gut

Uwe S. schrieb:
> Ich hätte solche Folien (glaube 35/25/35my). Als größere Tafeln,
> also
> weit über A4. Hochwertiges Polyimid, Typ suche ich ggf. raus.
>
> Kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß ihr das gefräst
> bekommt. Diese Flexprints sind genau deshalb weit teurer, weil die
> (chemische) Verarbeitung aufwendiger ist. Muss entweder in einen Rahmen
> gespannt werden, oder für jede Seite einzeln wo aufgeklebt und
> bearbeitet werden...

oder man hat einen Vakuum tisch der die Folie bzw die zu bearbeitende 
platte gleichmäsig anzieht sodas diese nicht verrutschen kann!
http://www.lpkf.de/produkte/rapid-pcb-prototyping/fraesbohrplotter/optionen/vakuumtisch.htm 
Steht sogar in der beschriebung des Tisches das Flesxplatinen 
"festgehalten" werden


ps. weiß keiner wo man Polyamid folien kaufen kann? habe schon alle 
distributoren von RS farnell digikey würth conrad uvm. duchgekaut und 
nichts gefunden!

von Guido B. (guido-b)


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darius schrieb:
> weiß keiner wo man Polyamid folien kaufen kann?

Öhm, mal bei Uwe S. nachfragen?

von ZF (Gast)


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Handelsname von Du Pont für kupferbeschichtets Polyimid (Kapton) ist 
Pyralux. Gibt's in verschiedenen Kapton und Kupferstärken, ein- und 
zweiseitig beschichtet. Bei Ebay finden sich ein paar Angebote.

von butsu (Gast)


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ich denke auch, dass Einzige, was ihr (evtl.) selbst hin bekommt ist 
Semiflex auf Basis von FR4. Ob das wirtschaftlich ist, ist immer noch 
fraglich.

Wenn das Prototypen sind, die später in Serie gehen sollen, macht es eh 
wenig Sinn die selbst zu basteln. Selbst wenn eine Platine 50€ kosten 
sollte, und ihr 20 braucht. Wenn dann die Serie kommt, sind die 
Einmalkosten schon gelaufen...

Oder ist das Hobby? Dann ist natürlich jeder Aufwand okay, solange es 
Spass macht...

von ZF (Gast)


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Pyralux lässt sich mit Festtintendrucker (Xerox Colorqube) bedrucken und 
dann ätzen:
http://www.instructables.com/id/DIY-Flexible-Printed-Circuits/?ALLSTEPS
Genau wie bei Photolack sollte man das Material nach dem Druck bis zum 
Ätzen nicht unnötig biegen, um Haarrisse im Ätzresist zu vermeiden.

von Uwe S. (regionalligator)


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darius schrieb:
> 
http://www.lpkf.de/produkte/rapid-pcb-prototyping/fraesbohrplotter/optionen/vakuumtisch.htm
> Steht sogar in der beschriebung des Tisches das Flesxplatinen
> "festgehalten" werden

Ja, festgehalten werden sie, und ein Vakuumtisch ist auch der einzig 
denkbare Versuch diesbezüglich. Aber Kupfer auf z.B. einen Mikrometer 
genau fräsen zu wollen, ist doch wahnwitzig. Ihr bräuchtet einen der 
besten Reinräume überhaupt, nur um die Folie ohne das winzigste 
Staubkorn auf die Platte zu bekommen...vor jeder Fräsung dürftet ihr die 
Vakuumplatte erst mal neu abrichten usw...

Spart euch bitte ne Menge Ärger und macht das chemisch.

von Jens B. (fernostler)


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darius schrieb:

> ist im grunde 0,125mm starkes FR4 Material. bin aber
> sekptisch da dies glasfasergewebe und epoxydharz ist habe ich die sorge
> das es brechen könnte.

Das bricht nicht sofern du es nicht scharf knickst. Man kann das auch 
noch gut rollen. FR4 gibt es auch unter 0,10mm

Einseitig ist die Auswahl dann aber schon knapper und nicht so schön zu 
verarbeiten da das Material dann sehr stark rollt wegen dem einseitigen 
Cu.

Frag mal bei göttle.de - die haben sowas auf jeden Fall. Ob die Pi haben 
weiss ich nicht, frag halt mal.

Nachtrag: So dünnes Material zu fräsen wird aber sehr, sehr schwer 
werden. Ich denke nicht das es gehen wird. Mach es chemisch und schau 
mal was der Bungard hat.

: Bearbeitet durch User
von asd (Gast)


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Schau mal alle PCB Hersteller im mikrocontroller.net Artikel durch. Es 
gibt heutzutage halbstarr und Starrflex durchaus für zivile Preise in 
kleinen Stückzahlen.

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