Moin, nur mal so aus Interesse, wie kommt der Preis dieser Crimpzange http://www.reichelt.de/CRIMPZANGE-M/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=46678&artnr=CRIMPZANGE+M&SEARCH=Crimpzange zustande? (1255€ für eine Micromodul-Crimpzange) Wenn ich mir die so ansehe, hätte ich gesagt, dass selbst ein einzeln hergestellter Prototyp davon billiger sein müsste. (Ich werde nicht versuchen, die nachzubauen.) Was macht den Preis aus? Außergewöhnlich hohe Präzision, komplizierter Aufbau, sehr geringe Stückzahl? Eine Antwort in die Richtung habe ich in Beitrag "Re: Micromodul Stecker ohne Crimpzange?" gefunden: Benedikt schrieb: > Die Zange muss also in eine Führung an allen Seiten haben, > also ziemlich kompliziert aufgebaut sein. > Dazu kommt noch, dass diese Zangen nicht gerade in Millionenstückzahlen > produziert werden. Das bezieht sich aber auf eine Zange für 890€, hier die ist aber nochmal 40% teurer. Außerdem sieht der Aufbau mit Führung auf dem Bild nicht so übermäßig kompliziert aus.
Patent =>Monopol=>keine konkurrenz=>beliebiger preis Firma zahlt und braucht but wenige -> hoher preis wird bezahlt
Die Rettungsdienstpiepser waren auch nur Transistorradios mit Tonauswertung, haben aber pro Stück über 1000 DM gekostet, weil die Kunden das so zahlten, und weil das bezuschusst wird. OK die mussten zuverlässig sein, rechtfertigt aber nicht den Preis.
Das klingt alles logisch. Der Preis hat also anscheinend keinen technischen Grund. Danke.
Wenn da man nicht ein simpler Schraubstock reicht. Die Zangen von anderen Herstellern wie Berg, AMP sind auch echte Spaßverderber.
Nemesis schrieb: > Wenn da man nicht ein simpler Schraubstock reicht. In der kompletten Antwort, aus der ich das Zitat genommen habe, steht drin, warum das nicht geht.
Moin, Wenn du die billiger anbieten kannst, dann mach das doch. Geschützt ist vermutlich nur das Stecksystem - nicht die Zange dazu... also nur zu! Du wirst dann auch schnell merken, warum die so viel Geld kostet. Bezahlen müssen diese Zange sicher nur Bastler und kleine Firmen. Wer diese Stecker in großer Stückzahl verarbeitet bekommt diese Zangen vom Hersteller wahrscheinlich kostenlos nachgeworfen... Die anderen Kunden rentieren sich halt weniger und müssen solches Geld für Spezialwerkzeug zahlen um das etwas auszugleichen... schönen Gruß, Alex
Wenn Du die Zange brauchst, dann leih sie Dir aus oder lass jemanden kommen, der für ein paar Euronen das macht...
Bei Farnell kostet sie nur 1.000,- Euro. Werde einmal meine Freund hier fragen, was das Ding in 1000er Stückzahl kosten wird. Im Nachbau sind die seeeeehr gut. Der Preis ist aus meiner Sicht eine Frechheit. Das erinnert mich an ein Kabel, das man benötigte um den Ethernet-Anschluss bei einer Siemens IT-Anlage zu aktivieren: Siemens wollte damals 6.000,- €, ja richtig gelesen, 6.000,- € für ein Kabel mit zwei 8 poligen Berg-Stecker und 80 cm 6 pol. Litze dazwischen. Manche Hersteller lernen es nie.
Peter M. schrieb: > Siemens > wollte damals 6.000,- € Bei traditioneller IT, vor dem PC, war das eben so. Ein Kunde von mir wollte Fertigungsdaten aus einem IBM-Grossrechner bekommen, da hat IBM DM 5000 verlangt für eine V24-Schnittstelle. Deswegen hat sich ja der PC trotz aller Mängel so rasend schnell und umfassend durchgesetzt. Georg
Nemesis schrieb: > Wenn da man nicht ein simpler Schraubstock reicht. Nein, reicht nicht. Bei diesen MICA/MICS.Verbindern müssen die Kontakte von de Steckseite aus relativ tief in den Plastik-Körper gedrückt werden und dieser ist fest und einteilig und steht seitlich über. UND: Die Fläche, wo gedrückt werden muß, ist nur ca. 1.8 x 0.4 mm groß. Man darf NICHT auf die Kontaktbereiche drücken, das würde nur alles verbiegen, sondern eben nur auf die Rückseiten der Kontakte, die direkt oberhalb der Schneidklemmen liegen. Aber >1000 Euro ist unüblich teuer. Die normalen Preise für andere Zangen liegen mMn bei 300..400€. Für meine eigenen Zwecke nehme ich mir einen kleinen, passend zurechtgeschliffenen Schraubenzieher und drücke die Kontakte einzeln hinein. Geht ganz gut, man muß bloß höllisch aufpassen, daß man nicht kippelt oder abrutscht, denn dann ist der Stecker hin. Zum evtl. Selbstbau: als Einsatz für ne kleine Tischpresse in ein passendes Rundeisen (Dmr 10) einen Bohrerschaft Dmr 1.8 bis 2 einkleben und dann passend anschleifen. W.S.
Mani W. schrieb: > Wenn Du die Zange brauchst, dann leih sie Dir aus oder lass > jemanden kommen, der für ein paar Euronen das macht... W.S. schrieb: > Zum evtl. Selbstbau: als Einsatz für ne kleine Tischpresse in ein > passendes Rundeisen (Dmr 10) einen Bohrerschaft Dmr 1.8 bis 2 einkleben > und dann passend anschleifen. Wie geschrieben, war es nur eine Frage aus Interesse. Mich hat interessiert, ob es da noch irgendwelche unsichtbaren Teile gibt, die den Preis rechtfertigen.
Dussel schrieb: > Wie geschrieben, war es nur eine Frage aus Interesse. Laß mal, die MICA/MICS Steckverbinder sind rein sachlich gesehen recht gute Steckverbinder, die sich besser benutzen lassen als MicroMatch. Aber es kommt dabei natürlich die Frage nach der Bandkabelmontage auf - und damit nach geeignetem Werkzeug dafür. W.S.
Dussel schrieb: > wie kommt der Preis dieser Crimpzange Die Firma nimmt was der Markt hergibt. Du kannst ja selbst eine feilen aus dem RICHTIGEN Material wenn das billiger ist.
Dussel schrieb: > Was macht den Preis aus? Außergewöhnlich hohe Präzision, komplizierter > Aufbau, sehr geringe Stückzahl? Die Auswirkung eines durchs Patentrecht erreichten Monopols. Das hindert dich aber nicht, für den eigenen Gebrauch eine Zange selbst anzufertigen bzw. von einem Werkzeugmacher anfertigen zu lassen. Nicht ohne Grund gibt es den Beruf des Werkzeugmachers, das sagt, daß man sich Werkzeug auch machen kann und nicht immer zu unverschämten Preisen kaufen muss. Oftmals ist die Zange sowieso unpraktisch, weil man die Kabel-Konfektionierung lieber automatisieren will. Zangen gewerblich herstellen um sie zu verkaufen darfst du vermutlich (die Frage ist, um was es im Patent geht) nicht.
Wenn man das professionell macht und erlesene Kunden und eine entsprechende Zertifizierung hat dann sieht das alles etwas anders aus. Ein Mitarbeiter muß den ganzen Tag damit arbeiten können ohne einen Krampf zu bekommen. Die Zange muß auch nach 1000 Kontakten noch so crimpen wie am ersten Tag sonst besteht die die nächste Kalibrierung / Überprüfung nicht und man darf eine neue kaufen. Das ist kein billiger Baustahl und die Oberflächen sind poliert und gehärtet. Die Stückzahlen sind auch sehr gering. Im Profi Bereich relativieren sich die Anschaffungskosten damit weil man über die Jahre für eine billige Zange viel mehr ausgibt. Der Preis ist hoch, aber wenn ich mir anschaue was ein Rasierapparat in der Herstellung kostet und was im Laden dafür aufgerufen wird dann ist so eine Crimpzange ein echtes Schnäppchen.
Wir hatten das Problem mit dieser Zange auch! Teuer und bei einigen hundert Crimpungen nicht wirtschaftlich. Wir nahmen einfach eine LP, machten die Buchse drauf und fixierten die LP an einer normalen Crimpzange für Flachbandstecker. Der Vorteil war das wir die Stecker vorher auf die Buchsen stecken konnten ohne das diese dann aus dem Werkzeug heraus gefallen sind. So konnte ganz leicht das Kabel eingeschoben und gecrimpt werden.
Mach Dir eine mit dem 3D-Drucker. Die sieht schön aus, hält aber keine 5 Minuten.
Michael K. schrieb: > Das ist kein billiger Baustahl und die Oberflächen sind poliert und > gehärtet. Eher nicht. > Die Stückzahlen sind auch sehr gering. Kein Wunder bei dem Preis. > Im Profi Bereich relativieren sich die Anschaffungskosten damit weil man > über die Jahre für eine billige Zange viel mehr ausgibt. Es gibt keine billigeren Zangen. Dussel würde gerne eine billigere kaufen. > Der Preis ist hoch, aber wenn ich mir anschaue was ein Rasierapparat in > der Herstellung kostet und was im Laden dafür aufgerufen wird dann ist > so eine Crimpzange ein echtes Schnäppchen. Es gibt Rasierer für 25 EUR die genau so gut rasieren wie die für 250. Wer 250 ausgibt, macht das, weil "er es sich wert ist", also reine Eitelkeit.
Jaja, bei Spezialwerkzeug sind die Preise oft astronomisch, gehe mal auf Digikey, gebe als Suchbegriff crimper ein und lasse die Preise absteigend sortieren, da fallen dir die Augen raus. Da kostet z.B. die 58575-1 von TE (Hand Crimper, Pneumatic, eine 2,5kg schwere druckluftbetätigte Zange ohne den Crimp Head) 32061 USD, da bekommt der Ausdruck "mit Gold aufwiegen" eine ganz neue Dimension. Listenplatz 1 hält 1689700-3 (CAP-6T-, SHUTTLE MACHINE) mit 390600 USD.
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