Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Radnabenmotor_Rollstuhl


von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


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Hallo,
im Rahmen eines Projekts muss ich an einen Rollstuhl Radnabenmotoren 
einbauen. bin noch ganz fremd in dem Bereich und wollte wissen ,ob ich 
auch mit Rabenmotoren von Elektrofahrräder umrüsten kann.

von Elektrofan (Gast)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Im Prinzip ja, aber ich denke, das gibt Probleme mit dem 
Drehzahlbereich.

Fahrräder bewegen sich meist deutlich schneller als Rollstühle - das 
wird sich auch in der Abstimmung der enthaltenen Planetengetriebe und 
dem zur Verfügung stehenden Drehmoment wiederspiegeln. Vermutlich sind 
die Motoren in Rollstühlen eher kräftigere Langsamläufer ...

von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


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einen Rollstuhl möchte ich aber umrüsten.
Ich finde aber keinen geeigneten Motor dafür.
Meine Eckdaten sind.
Nennleistung: 150W
Max Drehzahl: 6km/h-->> 55rpm
Drehzahl: bis zu 600rpm (habe vor, es mit Getriebe runterzukriegen)

Hat jemand einen Vorschlag oder mir sagen kann wo ich sowas finden kann?

von Fabian F. (fabian_f55)


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Die meisten Pedelec-Motoren haben 250W oder mehr. Mit einem Motor je 
links und rechts ist das Ding dann übel übermontorisiert. könnte 
schwierig werden den Rollstuhl dann sanft anfahren zu lassen.

Deshalb haben die meisten E-Rollatoren auch kleine Räder.

Mit einem Getriebe-Naben-motor (Die billigen Baumarkt-motoren) könnte es 
vielleicht gehen. Die sind aber recht laut...

von Harald W. (wilhelms)


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Yvan T. schrieb:

> Hat jemand einen Vorschlag oder mir sagen kann wo ich sowas finden kann?

Komplett eingebaut im Rad bei Firmen, die Elektrorollstühle bauen. :-)

von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


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Ich habe Räder mit Speichen. Es sind keine Semi-Räder.
 Fast keine Firma stellt Elektrorollstühle mit Speichen her.
 Ich muss es selber mit einem RNM entwickelt und umrüsten.
 Kein angefertiges Produkt (Rollstühlzusatzantriebe)wird akzeptiert.

von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


Angehängte Dateien:

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So sieht mein manueller Rollstuhl aus.
Meiner Meinung nach soll der am güngstigen mit Radnabenmotoren 
umgerüstet werden.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

die Radnabe ist drehmomenttechnsich der schlechteste Angriffspunkt, den 
du dir aussuchen kannst. Wenn die Möglichkeit besteht, nimm ein anderes 
Konzept.

Gruß Kai

von 1234567890 (Gast)


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Yvan T. schrieb:
> Rabenmotoren

Solche Motoren finde ich am besten!

Fabian F. schrieb:
> Mit einem Motor je
> links und rechts ist das Ding dann übel übermontorisiert. könnte
> schwierig werden den Rollstuhl dann sanft anfahren zu lassen.

Dir ist hoffentlich klar, dass das an der Steuerung liegt und nicht an 
der Leistung des Motors. Drehmoment eines Elektromotors ist unabhängig 
von der Drehzahl.

von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


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Kai S. schrieb:
> die Radnabe ist drehmomenttechnsich der schlechteste Angriffspunkt
Machst du mir mal nur damit Angst oder meinst du ernst?
Mit dem Projekt bin ich schon so weit und wäre mit großer 
Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich, sich Gedanken über einen anderen 
Konzept zu machen. Mir interessieren zurzeit nur 
Verbesserungsvorschläge.

Viele Grüße

von herbert (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Fahrräder bewegen sich meist deutlich schneller als Rollstühle - das
> wird sich auch in der Abstimmung der enthaltenen Planetengetriebe und
> dem zur Verfügung stehenden Drehmoment wiederspiegeln. Vermutlich sind
> die Motoren in Rollstühlen eher kräftigere Langsamläufer ...

Wenn es nur ein Versuch ist, einfach noch ein Getriebe zur Untersetzung 
dranfrickeln oder eine andere Steuerung für die Motoren bauen. 
Drehmoment ist unabhängig von der Drehzahl bei Elektromotoren.

von DocMartin (Gast)


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Hallo,

du könntest tatsächlich bei den Anbietern für Pedelec-Nachrüstsätze 
fündig werden, Radnabenmotor (allerdings min 250W) zum Einspeichen mit 
oder ohne Getriebe gibt es da, bei Bedarf auch mit Steuerung und Akku.
Allerdings nicht billig, ab 250,- pro Motorsystem wird aufgerufen. 
(Gerne auch mal 1000,- und mehr). Evtl. sind Einzelmotoren ohne 
Steuerung/Akku günstiger.

Ahoi, Martin

von X. O. (overflow)


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Nimm einfach einen passenden Motor mit bereits verbautem 
Untersetzungsgetriebe.

von Yvan T. (Firma: Privat) (yvanovic)


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Bei Elektromotoren steigt die Leistung mit dem Drehmoment bis zu seinem 
maximalen Wert ab und danach fällt ab, solange das DM immer steigt.

1234567890 schrieb:
> Dir ist hoffentlich klar, dass das an der Steuerung liegt und nicht an
> der Leistung des Motors.
Doch es könnte an der Motorleistung auch liegen, da das DM abhängig von 
der Leistung ist.

Grüße

von Kai S. (kai1986)


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Yvan T. schrieb:
> Machst du mir mal nur damit Angst oder meinst du ernst?

Ich will dir keine Angst machen, ich meine es aber ernst. Dein 
Eröffnungspost klang nach "ich bin am Anfang und prüfe verschiedene 
Ideen ab auf der suche nach der am Geeignetsten".

Schlecht ist ein Nabenmotor, weil du beim Angriffspunkt nahe der 
Radmitte und dem großen Raddurchmesser ein hohes Drehmoment benötigst. 
Und Drehmoment ist "teuer" im Sinne von viel Materialeinsatz bzw. sehr 
hohen Strömen beim Elektromotor. Zudem benötigt gerade ein Rollstuhl 
viel Drehmoment, da die Menschen die darin sitzen eingeschränkt sind und 
eine Bordstein nicht mit Vollgas überwinden, sondern langsam ranfahren 
und dann fast im Stand darüberkommen wollen.

Yvan T. schrieb:
> Max Drehzahl: 6km/h-->> 55rpm
> Drehzahl: bis zu 600rpm (habe vor, es mit Getriebe runterzukriegen)

Ich sehe spontan nicht, wie du einen fertigen Nabenmotor mit einem 
Getriebe weiter untersetzen willst (kann natürlich sein, das ich an der 
Stelle einfach Blind bin).

Yvan T. schrieb:
> Mit dem Projekt bin ich schon so weit und wäre mit großer
> Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich, sich Gedanken über einen anderen
> Konzept zu machen.
Ok, das klang bisher für mich anders. Wenn du uns was dazu sagen 
kannst/willst kann man dir auch noch besser helfen. Hier ist vor allem 
das Ziel und deine bisherige Arbeit wichtig. Wie deine bereits 
überlegten Lösungen aussehen ist dabei von zweitrangigem Interesse.

Yvan T. schrieb:
> Mir interessieren zurzeit nur
> Verbesserungsvorschläge.

Bedenke, das der Rollstuhl 100 kg mit nur 1 km/h auf einer strecken von 
5 cm das Gewicht 8 cm hochhieven muss, bekannt als Randstein. Oder 
anders formuliert, 58% bzw. 160% Steigung.

Falls du Radnabenmotoren von E-Bikes suchst hat z.B. Go SwissDrive 
welche im Angebot.

Gruß Kai

von Harald W. (wilhelms)


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Yvan T. schrieb:

> So sieht mein manueller Rollstuhl aus.
> Meiner Meinung nach soll der am güngstigen mit Radnabenmotoren
> umgerüstet werden.

Der sieht für mich aber reiclich klapperig aus. Ich glaube nicht,
das der die zusätzliche Belastung durch den Motorantrieb aushält.

von Ernst O. (ernstj)


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Kai S. schrieb:
> Bedenke, das der Rollstuhl 100 kg mit nur 1 km/h auf einer strecken von
> 5 cm das Gewicht 8 cm hochhieven muss, bekannt als Randstein. Oder
> anders formuliert, 58% bzw. 160% Steigung.

Bedenke dabei auch, dass die Speichen und die Felge das Gezerre 
aushalten müssen. Handbetriebene Rollstühle sind auf kleinstes Gewicht 
optimiert, also müssen eventuell verstärkte Felgen und Speichen her.

Zu hohes Drehmoment kann auch dazu führen, dass der Mantel auf der Felge 
verrutscht.

Wie gesagt, vorher ausprobieren und gegebenenfalls passendere Bauteile 
wählen.

von Sebastian S. (amateur)


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Harald schrieb:
>Der sieht für mich aber reiclich klapperig aus. Ich glaube nicht,
>das der die zusätzliche Belastung durch den Motorantrieb aushält.

Ich gestehe: Mehr als die Belastung, wie sie auf den langen Gängen in 
z.B. einem Krankenhaus auftreten, würde ich dem auch nicht zutrauen...

Man sollte nämlich folgendes nicht vergessen:
- Viele RollstuhlfahrerInnen sind nicht das, was man unter dem
  Begriff schlank versteht.
- Hinzu kommt noch einiges an Mechanik.
- Hinzu kommen noch zwei Nicht-Mikromotoren.
- Die Verdrahtung: Kupfer ist schwer.
- Wenn der Betreuer nicht die Akkumulatoren trägt, wird's echt 
schwierig.
- Und das ist nur der Part, an dem der Olle Newton die Schuld trägt.

An die Belastungen durch den Betrieb möchte ich dabei erst gar nicht 
denken...

von Ernst O. (ernstj)


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Ich habe mir gerade noch einmal as Bild angesehen: ie grossen Räder sind 
ja nur an einer Seite festgeschraubt. Radnabenmotore sind aber für 
beidseitige Fixierung in einer Gabel ausgelegt. Ich fürchte, das wird 
nicht die letzte Schwachstelle sein... wie schaut es mit den Bremsen 
aus? Ja, man kann elektrisch was machen, aber was wenn der Akku 
leergefahren wurde und es geht bergab?

von Harald W. (wilhelms)


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Ernst O. schrieb:

> Die grossen Räder sind ja nur an einer Seite festgeschraubt.

In einem Langloch...

> Wie schaut es mit den Bremsen aus?

Sind doch dran: Schön klein und niedlich.

von drehmoment (Gast)


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Radnaben mit Planetengetriebe sind Ok und wenn Du im Modellbauladen 
nachfragst bekommst Du auch den passenden Motor und Getriebeteile.
Nur bekommt man komplette DC Getriebemotoren günstiger als selber bauen.
Wenn der Motor wirklich direkt auf die Radnabe kommen muß (außen willst 
das wohl montieren ?) könntest Du auch den Motor mit einem kleinen 
Ritzel an seiner Achse direkt auf ein großes Ritzel an die Aufhängungen 
montieren.
Auswuchten nicht vergessen und ausrechnen wie klein/groß die jeweiligen 
Ritzel sein müssen.
Oder vielleicht einfach mal bei der Krankenkasse/Arzt/Amt nachfragen ob 
man einen zugelassen E-Rolli bekommen kann ?
Denn mit den Selbstbau auf der Straße gibt's schnell Ärger mit allem 
möglichen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wenn es nicht darum geht, mehrere Kilometer täglich über Sock und Stein 
zu fahren, wäre vlt. die Anwendung eines Antriebes überlegenswert, der 
die Antriebskraft ähnlich der sonst verwendeten Hände "einspeist"

Bsp.1: Eine spezielle Felge mit Rand neben dem Reifen verwenden. 
Entweder mit Zähnen (kleiner Motor mit Ritzel) oder als Auflage für 
einen Zahnriemen (Motor mit Riemenscheibe). Ähnlich dieses Bildes (wenn 
es auch einen anderen Zusammenhang darstellt):

http://fahrradzukunft.de/bilder/16/wirkungsgradmessungen-an-nabenschaltungen/04.jpg

Bsp.2: Ein angetriebes Reibrad auf/an den Reifen der Räder einwirken 
lassen. Ähnlich dem hier:

https://www.inside-ebike.com/conodrive-ein-weiterer-reibradantrieb-als-nachruest-loesung/

https://www.inside-ebike.com/nachruest-kit-go-e-onwheel-ein-voller-erfolg-auf-kickstarter/

: Bearbeitet durch User
von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Viel Spass bei der Regelung.
Wenn du mit dem Dingen z.B. vor der Bordsteinkante hängst, muss der 
Regler richtig Gas geben. Sobald die Hürde geschafft ist, muss die 
Leistung sofort wieder runtergehen, sonst machts "HUIIIIIIIII....." :-)

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Random .. schrieb:
> Viel Spass bei der Regelung.
> Wenn du mit dem Dingen z.B. vor der Bordsteinkante hängst, muss der
> Regler richtig Gas geben. Sobald die Hürde geschafft ist, muss die
> Leistung sofort wieder runtergehen, sonst machts "HUIIIIIIIII....." :-)

Als Vorgabe halt "konstante Drehzahl" mit mögl. geringer Reaktionszeit 
und auch "aktive" Negativ-Regelung (Bremse bzw. Kurzschlussbremse oder 
Gegen-Drehmoment zur Energierückgewinnung).

von motor (Gast)


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1234567890 schrieb:
> Dir ist hoffentlich klar, dass das an der Steuerung liegt und nicht an
> der Leistung des Motors.


Yvan T. schrieb:
>Doch es könnte an der Motorleistung auch liegen, da das DM abhängig von
>der Leistung ist.


Die Leistung des Motors ist seine Maximalleistung.
Die Leistung, die die Steuerung an den Motor gibt, die allein ist 
relevant für das Fahrverhalten.

von X. O. (overflow)


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Random .. schrieb:
> Viel Spass bei der Regelung.
> Wenn du mit dem Dingen z.B. vor der Bordsteinkante hängst, muss der
> Regler richtig Gas geben. Sobald die Hürde geschafft ist, muss die
> Leistung sofort wieder runtergehen, sonst machts "HUIIIIIIIII....." :-)


Drehzahlregler mit nachgeschaltetem Stromregler (Kaskadenregler). Im 
Minimalansatz ist das eigentlich recht simpel umzusetzen.

von Chris0086 (Gast)


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Mein Vater hatte ein Rollstuhl mit elektrofunktion.
War ein ganz normaler Rollstuhl an dem man einfach die Räder tauschen 
konnte mit Rädern die eingebaute Radnabenmotoren hatten. Dann war noch 
ein Yjoystick dran und los gings. Akku war ein lithiumakku unter dem 
Sitz hängend. Ging auch gut ab.
Das gibt's also schon fix und fertig.

von Nemesis (Gast)


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