Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kabellänge Messgerät


von Bernd (Gast)


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Guten Tag,

Ich benötige ein Messgerät (bevorzugt Multimeter) mit dem man die Länge 
eines Kabels messen kann.

Da die Suche in Google nur die Suchergebnisse AMP EM 3000 und AMP KM 
3000 ergab, ich jedoch mehrere Messgeräte vergleichen möchte, hoffe ich 
auf dass mir jemand eine Alternative zu den beiden Messgeräten nennen 
kann.

Gruß Bernd

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Ich benötige ein Messgerät mit dem man die Länge eines Kabels messen kann.
Meterstab.

Oder sag doch einfach mal, WAS für ein Kabel...

von Bernd (Gast)


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Ich benötige das Messgerät für unterschiedliche Kabelrollen mit 
verschiedenen Längen und Querschnitten.

von Knobikocher (Gast)


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Das sollte über den Gleichstromwiderstand der Leitungen machbar sein.
-> Widerstandsmessung eines Multimeter
Bei kurzen Leitungen und/oder dicken Leiterquerschnitt sollte das 
Multimeter eine Vierleitermessung ermöglichen.

Bei gegebenen Querschnitt und Material lässt sich der Widerstand je 
Meter errechnen. Dieser wird per Multimeter gemessen und dadurch kann 
auf die Länge geschlossen werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd schrieb:

> Ich benötige ein Messgerät (bevorzugt Multimeter) mit dem man die Länge
> eines Kabels messen kann.

Eine elektronische Längenmessung von Kabeln ist nicht ganz trivial.
Ich glaube kaum, das man sowas als Zusatzmessbereich in Multimetern
anbietet. Typisch muss man solche Geräte auch mit einem gleichen
Stück Kabel bekannter Länge kalibrieren.

von Richard H. (richard_h27)


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Bernd schrieb:
> Ich benötige das Messgerät für unterschiedliche Kabelrollen mit
> verschiedenen Längen und Querschnitten.

also lange Kabel. Dann mit einem Multimeterstab.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd schrieb:
> Ich benötige ein Messgerät (bevorzugt Multimeter) mit dem man die Länge
> eines Kabels messen kann.

Mein PC kann das, genauer dessen Marvell Ethernet-Karte, mit VCT virtual 
cable tester Software sagt er dir, wie lang das (Ethernet)-Kabel ist bis 
zur Bruchstelle. Bei anderen Kabeln habe ich es nicht getestet, aber man 
wird die Ergebnisse je nach Verkürzungsfaktor umrechnen müssen.

http://www.eetimes.com/document.asp?doc_id=1206015

von MiWi (Gast)


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Bernd schrieb:
> Guten Tag,
>
> Ich benötige ein Messgerät (bevorzugt Multimeter) mit dem man die Länge
> eines Kabels messen kann.
>
> Da die Suche in Google nur die Suchergebnisse AMP EM 3000 und AMP KM
> 3000 ergab, ich jedoch mehrere Messgeräte vergleichen möchte, hoffe ich
> auf dass mir jemand eine Alternative zu den beiden Messgeräten nennen
> kann.
>
> Gruß Bernd

Und wieder fehlt eine gewünschte Genauigkeit, die Kabellängen, die 
ausgemessen werden sollten und all das, was man wissen sollte wenn man 
dir eine vernünftige Antwort geben soll.

Aber derweil kannst Du dir ja überlegen wie Du mit dem zB. hier 
angegebenen Messprinzip
http://www.epanorama.net/circuits/tdr.html

deine Messung erfolgreich lösen kannst.

Den Umbau des Mess-signals so daß es für Dein Voltmeter paßt kannst Du 
dir ja selbst überlegen (kein Scherz, das geht)


Grüße

MiWi

von Lurchi (Gast)


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Für eine nicht ganz so genaue Messung kann man die Kapazität des Kabels 
messen. Die Faustregel 100 pF/m kommt überraschend gut hin. Da reicht 
dann ggf. ein Handheld DMM.

Etwas genauer geht es über TDR - also eine Laufzeitmessung. Aber auch da 
braucht man Werte für den Verkürzungsfaktor. Als Zusatzfunktion kann man 
ggf. auch kleinere Schäden erkennen, nicht nur das Ende des Kabels.

von Timmo H. (masterfx)


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Impuls auf das Kabel geben und messen wie lange es dauert bis die 
Reflexion ankommt. Bei 100m können das schon schon einige messbare 100µs 
sein.

von Lurchi (Gast)


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Die Laufzeit ist überlicherweise im Bereich 5 ns pro meter für einen 
Weg, 10 ns für den Hin- und Rück-weg. Damit liegt man für 100 m so im 
Bereich 1 µs, nicht 100 µs.

von Oldie (Gast)


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Soll es für die Inventur, oder für die Fehlersuche sein?

Wenn du ein Gerät möchtest, das relativ preiwert und einfach
zu bedienen ist, ist eines wie das AMP EM 3000 schon garnicht
mal verkehrt.

Ansonsten gibt es moderne Spektrum-Analysatoren mit Tracking-
Generator, die eine Kabel-Fehlersuch-Option haben. Funktioniert
nur mit Koax-Leitungen. Preislich sind sie 10- bis 50-mal
so hoch angesiedelt.

Billiger kann man es mit einem Pulsgenerator und einem
Oszilloskop machen. Wenn ein Oszilloskop vorhanden ist, baut
man den Pulsgenerator für 10 EU (+/-).
(Siehe Beitrag von  MiWi (Gast))
Da muss man halt noch selber ablesen und rechnen können.

Die Leitungsdaten (hauptsächlich die Ausbreitungsgeschwindigkeit)
müssen in jedem Fall bekannt sein, oder müssen durch eine
Referenzmessung (Leitung des zu erfassenden Typs mit bekannter
Länge) ermittelt werden.

von oszi40 (Gast)


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Für Schrauben gibt es z.B. Zählwaagen. Wenn es NUR für die Inventur ist, 
kannst Du es evtl. wiegen.

von Niemand (Gast)


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Ich kann mir nicht ganz so richtig vorstellen, dass ein NYM 3x1,5 die 
gleichen elektr. Werte hat wie ein NW-Kabel Kat.7 oder ein I(Y)ST-Y 
2x2x0,6, nur um mal ein paar Möglichkeiten einfachster Art anzubringen.
Wenn man jetzt noch Koax- oder LWL-Kabel hinzuzieht wird es sicher noch 
komplizierter!

von oszi40 (Gast)


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Niemand schrieb:
> Ich kann mir nicht ganz so richtig vorstellen, dass ein NYM 3x1,5 die
> gleichen elektr. Werte hat wie ein NW-Kabel Kat.7

Hat garantiert andere Kapazitäten, aber 10m abschneiden und dann 
vergleichen?

von Lurchi (Gast)


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Uberraschenderweise ist die Kapazität und Laufzeit gar nicht so 
unterschiedlich zwischen den Kabel.
Zwischen Koax, NYM 3x1,5 und Netzwerkkabel sind da vielleicht 20% 
unterschied.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd schrieb:

> Ich benötige das Messgerät für unterschiedliche Kabelrollen mit
> verschiedenen Längen und Querschnitten.

Wenn es sich um offene Kabelrollen handelt, wäre da das zählen
der Ringe und malnehmen mit dem mittleren Umfang die beste und
schnellste Methode.

von Jojo S. (Gast)


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Kurth TDR06 wäre so ein Gerät im Multimeterformat, nur etwas teurer (so 
ca. 1k€).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Ich benötige das Messgerät für unterschiedliche Kabelrollen mit
> verschiedenen Längen und Querschnitten.
Auch für Einzeladern?

oszi40 schrieb:
> 10m abschneiden und dann vergleichen?
Bei manchen Kabeln kann das ganz hübsch ins Geld gehen. Und wir wissen 
immer noch nicht, was das hier für welche sind...

von Stefan (Gast)


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Ja, für geschirmte Leitungen kann Laufzeitmessung / Reflektometrie 
gehen. Bei ungeschirmten Leitungen kann ich mir das aber nicht so gut 
vorstellen. Zumindest nicht, wenn sie noch auf der Rolle sind. Da hast 
du übersprechen zwischen den Lagen. Das ist dann davon abhängig wie sie 
gewickelt sind, Dicke der Isolation usw.
Ich denke, für ungeschirmte Leitungen ist die Messung des Widerstands 
das einzig senkrechte. Einfach mit einer bekannten Länge des Kabels 
kalibrieren.

von Oldie (Gast)


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Stefan (Gast)  schrieb:

> Ich denke, für ungeschirmte Leitungen ist die Messung des Widerstands
> das einzig senkrechte. Einfach mit einer bekannten Länge des Kabels
> kalibrieren.

Hm - und was machste, wenn du nicht an das andere Ende rankommst?

Im Büro werden dann die Hände nach oben gereckt, vom Techniker
"draußen vor Ort" wird aber erwartet, dass er auch mit einem
unerwarteten Kabelfehler klar kommt.

Sein Geheimnis:
Ein Oszilloskop ist fast immer in der Standardausrüstung. Und
wenn auch noch ein kleiner Pulsgenerator drin ist, kann man sich
in so einer Situation sehr gut helfen!

Wer sich mit etwas Leitungstechnik auskennt, weiß auch, dass
man bei fast allen Aderpaaren mit Kunststoffisolierung eine 
Ausbreitungsgeschwindigkeit von ca. 0,7 mal Lichtgeschwindigkeit
ansetzen kann. Damit hast du schnell einen guten Schätzwert.
Bei Koax-Leitungen mit Massiv-Dielektrikum sind es auch 0,7, bei
Schaum-Dielektrikum 0,8...0,85. Liegen nur noch Kunststoff-
Wendel zwischen Innen- und Außenleiter bekommt man 0,9...0,95.

(In alten Filmen sieht man manchmal Telegrafenleitungen neben der
Bahnstrecke. Fast nur Luft als Dieelektrikum: 0,99x * c.)

Selbst ohne Kalibrierung mit einer bekannten Länge des gleichen
Kabeltyps, hast du mit grober Kenntnis des Leitungstyps schnell
einen guten Schätzwert.

Nimm eine unbekannte Leitung und ermittle bei Litze den
Aderdurchmesser (Querschnitt) und daraus die Ohm/m. Da liegt
man schnell mehr als 10% daneben!

Und wenn ein schlechter Kontakt zur Leitung hergestellt wird,
hat das auf die Pulsmessung wenig Einfluss - die Berechnung der
Länge über den gemessenen Widerstand wird aber SEHR falsch...

Bevor man "draußen vor Ort" ein Kabel ausbuddelt, möchte man doch
genauer wissen, wo man den Spaten ansetzen muss!

Einige 100 m Klingeldraht - (Neudeutsch: Twisted Pair) - kannst
du mit Pulsmessung locker erfassen. Und erstaunlicherweise
reagieren die nicht viel anders, als CAT V, VI, VII Leitungen,
oder Netzkabel etc...

Und WENN (!) du ans andere Ende rankommst: Dann stöppsel es an den
zweiten Kanal des Oszilloskops!
Einziger Unterschied zur Relexionsmessung ist, dass du doppelt so
viele Meter pro µs ansetzen musst.

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