Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zu Spannungsregler


von Simon (Gast)


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Guten Abend,

ich habe ein paar Fragen zu dem Schaltplan, welchen man auf dieser 
Website sieht:

(ich kopiere mal lieber den kompletten Link hinein, anstatt nur den 
Schaltplan - Copyright etc.)
http://alexnld.com/product/diy-lt1083cp-power-adjustable-linear-regulated-dc-power-supply-board-kit/

Den Spannungsteiler mit R1 und R2 zwischen V_out und Adj verstehe ich.
Wozu ist dort aber die Diode D3 und der Kondensator C3?

Datenblatt des Reglers: 
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/108345fh.pdf


Beste Grüße. Simon.

: Verschoben durch User
von Lurchi (Gast)


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Der Kondansator C3 verbessert die Regelung (PSRR, rauschen): der Regler 
sieht so die vollen Änderungen der Spannung als Rückkopplung, und nicht 
nur das geteilte Signal.

Die Didoe D3 verhindert das etwa beim Ausschalten durch die Ladung in C3 
die Spannung am Adjust pin deutlich höher werden kann als am Ausgang. 
Das schützt den Regler vor möglichen Schäden.

von Simon (Gast)


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Ich danke dir für deine rasche Antwort.

Auf der Website steht weiter:
> AC input: 2.5-27 V

Wie kommt es zu den 27 V maximal?
Im Datenblatt steht auf Seite 2:
> Input-to-Output Voltage Differential
> C-Grades ................. 30V
> I-Grades ................. 30V
> M-Grades (OBSOLETE) ...... 35V

Eingangsseitig hätte ich nämlich 36 VAC und würde gerne zwischen 12-26 
VDC regeln können (die Widerstände R1/R2 würde ich neu berechnen).

von Harald W. (wilhelms)


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Simon schrieb:

> Eingangsseitig hätte ich nämlich 36 VAC und würde gerne zwischen 12-26
> VDC regeln können.

Du meinst einstellen? Als Ersatz für ein Labornetzteil sind solche
Schaltungen nicht geeignet, da bei grossen Differenzen zwischen
Ein- und Ausgangsspannung und höheren Strömen einehohe Verlust-
Leistung entsteht, die der Kühlkörper nicht mehr abführen kann.

von Simon (Gast)


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> Du meinst einstellen? Als Ersatz für ein Labornetzteil sind solche
> Schaltungen nicht geeignet, da bei grossen Differenzen zwischen
> Ein- und Ausgangsspannung und höheren Strömen einehohe Verlust-
> Leistung entsteht, die der Kühlkörper nicht mehr abführen kann.

Einstellen :) Ja, genau.

Ich möchte dies nicht als Labornetzteil benutzen, sondern einen 
Gleichstrommotor versorgen.

Solange ich mich im Rahmen des Datenblattes bewege sollte doch alles in 
Ordnung sein? Immerhin soll dieser bis 7,5A (5A reichen mir) können und 
die Eingangs/Ausgangs-Differenz soll 30V nicht verschreiten.

Vielleicht ginge es mit einem weiteren Spannungsregler, der aus meinen 
36 VAC (nachdem diese durch ein Brückengleichrichter gehen) vielleicht 
etwas um die 26-30 VDC macht?

von Kühlkörperzuklein_vielzuklein (Gast)


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Simon schrieb:
> 36 VAC

x1,4142 .... = Regler ade.

von Rudolph R. (rudolph)


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Hmm, 27V AC bzw. 35V DC passen ja wohl nicht zu 30V DC Maximal.
Ich würde da eher nur 21V AC und 30V DC maximal drauf geben wollen.

Wobei die 21V AC auch noch mit Vorsicht zu geniessen sind, die 
Ausgangs-Spannung eines Trafos hängt von dessen Belastung und der 
Eingangs-Spannung ab.

von Jens G. (jensig)


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>Solange ich mich im Rahmen des Datenblattes bewege sollte doch alles in
>Ordnung sein? Immerhin soll dieser bis 7,5A (5A reichen mir) können und
>die Eingangs/Ausgangs-Differenz soll 30V nicht verschreiten.

Der Rahmen des DB sagt aber nicht nur etwas zu U und I, sondern auch P, 
und T.

>Vielleicht ginge es mit einem weiteren Spannungsregler, der aus meinen
>36 VAC (nachdem diese durch ein Brückengleichrichter gehen) vielleicht
>etwas um die 26-30 VDC macht?

36VAC ergeben aber nach Gleichrichtung nicht nur 36VDC ...

von Michael B. (laberkopp)


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Simon schrieb:
> Solange ich mich im Rahmen des Datenblattes bewege sollte doch alles in
> Ordnung sein? Immerhin soll dieser bis 7,5A (5A reichen mir) können und
> die Eingangs/Ausgangs-Differenz soll 30V nicht verschreiten.

Das ist aber natürlich offensichtlich Quatsch.

Zwar regelt der Regler erst ab 7A runter, aber der winzige Kühlkörper 
lässt nicht mehr als 14 Watt Verlustleistung zu.

Bei

Simon schrieb:
> Eingangsseitig hätte ich nämlich 36 VAC

Dann geht der sowieso schlagartig kaputt.
Wären 36*1.414-2 = 49 V rein,

> und würde gerne zwischen 12-26

und 12V raus bei 5A macht 185 Watt Verlust. Da schmilzt der Regler und 
der Kühlkörper gleich mit.

Dass der mickrige 4700uF Elko die 5A (oder 7A) gar nicht glätten kann, 
weil er in jeder 1/100 Sekunde 10-14V verliert, kommt noch dazu.

Dieser Fertigpfusch ist einfach Pfusch der mit hochgelogenen 
Datenblattzahlen wirbt die er gar nicht einhalten kann, denn 
Daetnblattzahlen gelten nicht alle zusammen als Maximum, sondern jeder 
einzeln.

Also:
36V~ rein hält der gar nicht aus, er könnte sie aus 100Hz auch gar nicht 
sieben. Der Elko reicht eher bei 500Hz Eigangsfrequenz (was NATÜRLICH 
nicht in der Werbung steht).
Wenn es 36V= rein wären, könnte er maximal 1.7A raus liefern bevor er 
überhitzt, weit weg von den 7A.
Die Ausgangssicherung ist Humbug, verschlechtert nur die Stabilisierung 
und geht sowieso nicht kaputt weil der Regler vorher begrenzt.

Bleibt der von dir angesprochene Elko und Diode, deren Funktion 
inzwischen erwähnt wurde: Auch überflüssig, Motoren brauchen keine so 
rauschfreie Versorgungsspannung,


Wer 36V~ hat und einen 12v Motor dran anschliessen will, verwendet am 
Besten PWM, und zwar gnadenlos asynchron per MOSFET nach einem 
Brückengleichrichter, ungesiebt (bloss eine Hilfsspannung zur PWM 
Erzeugung vielleicht aus den 36V gesiebt erzeugen).
1
       P600A        1N4148                   ZD12
2
 ----+--|>|--+-----+--|>|--+--1k--+----------|<|---+
3
     |       |     |       |      |          `     |
4
     |       |     |      10uF    |    +--|>|--+   |
5
  +--(--|>|--+    (M)      |      |    |       |   |
6
  |  |       |     |   +---(--1k--(--100kPoti  |   |
7
  |  |       +-|<|-+   |   |      |    |       |   |
8
  |  |             |   |   |      |    +--|<|--+   |
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  |  |             |   |   |      |            |   |
10
  |  +--|<|--+     I|--+---(-----o<|-----------+   |
11
  |          |    S|       |      | CD40106  100nF |
12
 -+-----|<|--+-----+-------+------+------------+---+

von Simon (Gast)


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Danke für eure ganzen Beiträge.

Tut sich da echt keine Tür auf?
Würde sich denn eine Möglichkeit eröffnen, wenn ich die 36 VAC erst über 
einen Brückengleichrichter schicke, dann vielleicht durch einen anderen 
Regler auf 26 VDC bringe und diese dann erst über eine ähnliche 
Schaltung mit dem LT10** regle, so dass ich von 12-24 VDC (und weit 
unter 7 A!!!) einstellen kann?

von Simon (Gast)


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Vielleicht habe ich auch einfach nur den Transformator maßlos 
überdimensioniert.

Ich habe zwei baugleiche Gleichstrommotoren, welche getrennt gesteuert 
werden sollen. Ohne Last fließt ein Nennstrom von unter einem Ampere. 
Lediglich der Einschaltstrom erreicht etwa 3-4 A. Mit einem 
Labornetzteil habe ich ermittelt, dass zwischen 12-25 V anliegen müssen 
um die Geschwindigkeit einzustellen. Da habe ich im Reicheltkatalog 
nachgeschaut und mich für den 2x18VAC entschieden, wodurch ich auf 36V 
komme (dieser lieferte auch genug Strom). Der Strom wurde aufgenommen 
als der Motor mechanisch unbelastet war, aber vielleicht habe ich den 
Trafo überdimensioniert?

von Harald W. (wilhelms)


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Simon schrieb:

> Ich habe zwei baugleiche Gleichstrommotoren, welche getrennt gesteuert
> werden sollen.

Gleichstrommotoren steuert man typisch
per PWM an einer konstanten Spannung.

von Michael B. (laberkopp)


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Simon schrieb:
> Ich habe zwei baugleiche Gleichstrommotoren, welche getrennt gesteuert
> werden sollen. Ohne Last fließt ein Nennstrom von unter einem Ampere.
> Lediglich der Einschaltstrom erreicht etwa 3-4 A. Mit einem
> Labornetzteil habe ich ermittelt, dass zwischen 12-25 V anliegen müssen
> um die Geschwindigkeit einzustellen. Da habe ich im Reicheltkatalog
> nachgeschaut und mich für den 2x18VAC entschieden, wodurch ich auf 36V
> komme (dieser lieferte auch genug Strom). Der Strom wurde aufgenommen
> als der Motor mechanisch unbelastet war, aber vielleicht habe ich den
> Trafo überdimensioniert?

Dann nimm die beiden 18V Wicklungen parallel, gibt eh mehr Strom, und 
24V Spitze. Nach dem Gleichrichten dann noch einen dicken Siebelko 
spendieren ist überflüssig, wenn man die oben gezeigte Schaltung 
verwendet.

von Simon (Gast)


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Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bleibt mir die 
Möglichkeit zwischen der Ansteuerung mit PWM oder die beiden Wicklungen 
des Trafos parallel nehmen und mit dem LT10** einstellen.

Sehe ich das so richtig oder habe ich euch falsch verstanden?

Für die PWM Lösung habe ich noch eine Frage:
Wenn ich eine dieser Schaltungen nehme,
http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM#Beispielschaltungen
dann brauche ich doch dennoch meine geregelte DC Ausgangsspannung.
Zudem muss ich aus dem Widerstand des Potentiometers ein PWM erzeugen 
(NE555 oder µC)?

von Michael B. (laberkopp)


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Simon schrieb:
> Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bleibt mir die
> Möglichkeit zwischen der Ansteuerung mit PWM oder die beiden Wicklungen
> des Trafos parallel nehmen und mit dem LT10** einstellen.

Vergiss den LT10**

Nimm nur PWM.

Nimm PWM trotzdem mit beiden Wicklungen parallel.


> Wenn ich eine dieser Schaltungen nehme,
> http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoranste...
> dann brauche ich doch dennoch meine geregelte

Geregelt müsste sie nicht unbedingt sein.

> DC Ausgangsspannung.
> Zudem muss ich aus dem Widerstand des Potentiometers ein PWM erzeugen
> (NE555 oder µC)?

Richtig, das wäre einfach viel mehr Aufwand als die gepostete Schaltung.

von Simon (Gast)


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> Geregelt müsste sie nicht unbedingt sein

Also Trafo -> Brückengleichrichter -> Motor ?

> Richtig, das wäre einfach viel mehr Aufwand als die gepostete Schaltung.

Ich muss den Motor aber von der Geschwindigkeit her regeln können.

von Michael B. (laberkopp)


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Simon schrieb:
> Ich muss den Motor aber von der Geschwindigkeit her regeln können.

Gut, bei der PWM Schaltung wird die mittlere Spannung und damit 
Geschwindigkeit natürlich nur durch das Poti gesteuert.

Geregelt wird nichts. Dazu müsste man das Tempo erfassen, mit einem 
Sollwert vergleichen, und nachregeln. Das wäre aber auch ETWAS mehr als 
ein NE555 kann.

von Simon (Gast)


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Gut, ich meine keine richtige Regelung. Es soll aber die Geschwindigkeit 
variiert werden können.

Dann werde ich es wohl mit dem NE555 und der "2-Quadrantensteller mit 
Halbbrücken Mosfettreiber" machen.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM#2-Quadrantensteller_mit_Halbbr.C3.BCcken_Mosfettreiber
Ist das Schaltbild in der Wiki tatsächlich so benutzbar oder stell es 
nur das Prinzip dar?
Sollte ich nach dem Brückengleichrichter eigentlich noch eine Kapazität 
packen?

von Mani W. (e-doc)


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Michael B. schrieb:
> P600A        1N4148                   ZD12
>  ----+--|>|--+-----+--|>|--+--1k--+----------|<|---+
>      |       |     |       |      |          `     |
>      |       |     |      10uF    |    +--|>|--+   |
>   +--(--|>|--+    (M)      |      |    |       |   |
>   |  |       |     |   +---(--1k--(--100kPoti  |   |
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>   |          |    S|       |      | CD40106  100nF |
>  -+-----|<|--+-----+-------+------+------------+---+

Kann man heutzutage keine Schaltung zeichnen, so auf Papyrus,
anstatt mit irgend welchen Zeichen einen Schaltplan zu zeichnen
versuchen?

Augenfehler ist vorprogrammiert mit vielen ------ und +++ und
so weiter...

von Simon (Gast)


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Danke euch erstmal für eure Tipps.

Ich werde mal ein Schaltplan erarbeiten, der sich an eure Tipps 
orientieren wird. Wenn sich dann noch Unklarheiten ergeben, werde ich 
einen neuen Beitrag eröffnen, weil sich das Thema in eine ganz andere 
Richtung entwickelt hat als zu Beginn angenommen.

Besten Dank, Simon.

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