Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Drossel für LC Filter


von Hans (Gast)


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Hi,

könnte ich diese Drossel für einen LC Filter (Anodenstrom Netzteil im 
Röhrenverstärker) nutzen und da die beiden Spulen seriell verschalten? 
Oder ist es aufgrund der Bauweise irgendwelche Interferenzen?

von Hans (Gast)


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von sonicht (Gast)


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Leider nein. Der Kern würde bereits bei wenigen Milliampere sättigen. 
Diese Drossel kann nur als Gleichtaktdrossel in stromkompensierter 
Beschaltung verwendet werden.

von Hans (Gast)


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okay, vielen Dank!

Dann werde ich diese verwenden, da ist ja bei 400mA noch genügend 
Reserve :)

http://www.mouser.de/ProductDetail/EPCOS-TDK/B82732F2451B001/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU9V7elnPLalsFV3pBlfb3UY%3d

von Mark S. (voltwide)


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Hans schrieb:
> okay, vielen Dank!
>
> Dann werde ich diese verwenden, da ist ja bei 400mA noch genügend
> Reserve :)
>
> 
http://www.mouser.de/ProductDetail/EPCOS-TDK/B82732F2451B001/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU9V7elnPLalsFV3pBlfb3UY%3d

Leider genauso falsch - ist nämlich auch eine Gleichtaktdrossel. Du 
brauchst aber eine Speicherdrossel mit Luftspalt, und die wird, auch 
wenn es Dir nicht gefällt, wesentlich größer ausfallen als die gezeigten 
Exemplare.
Das ist bei Röhrentechnik nun mal so - die Physik läßt sich nicht 
austricksen, auch dann nicht, wenn man sie nicht verstanden hat.

von Hans (Gast)


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Dann werden es zwei Hammond 193H :)

Danke!

von Hp M. (nachtmix)


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Hans schrieb:
> Drossel für einen LC Filter (Anodenstrom Netzteil im
> Röhrenverstärker)

Was soll die bewirken?
Siebdrosseln von Röhrengeräten haben Induktivitäten im Bereich von 
ganzen Henry und sind nicht sehr viel kleiner als der zugehörige 
Netztrafo.
Natürlich haben sie auch keinen Ferritkern, sondern Eisen, weil das bei 
so niedrigen Frequenzen deutliche Vorteile hinsichtlich Permeabilität 
und Sättigungsmagnetisierung hat.

von Peter D. (peda)


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Hans schrieb:
> Anodenstrom Netzteil im
> Röhrenverstärker

Ein typische Drossel für Röhrenschaltungen hat 10H:

http://www.mouser.de/ProductDetail/Triad-Magnetics/C-7X/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU3Estp%252bO%2f4X7zM9tbX1lwKY%3d

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

>> Anodenstrom Netzteil im Röhrenverstärker

> Ein typische Drossel für Röhrenschaltungen hat 10H:

Die Drosseln damals vor allem deshalb so gross, weil sie
billiger als grosse Elkos waren. Heute würde man wohl eher
etwas grössere Elkos und etwas kleinere Drosseln nehmen.
Möglicherweise ist heutzutage ein Regelnetzteil statt der
Drossel sogar noch billiger.

von B e r n d W. (smiley46)


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>>> Anodenstrom Netzteil im Röhrenverstärker
>> Ein typische Drossel für Röhrenschaltungen hat 10H:
> Die Drosseln damals vor allem deshalb so gross, weil sie
> billiger als grosse Elkos waren.

Jedenfalls hat so ein Pi-Glied eine viel bessere Filterwirkung, als ein 
einfacher, dicker Elko. Die Primärwicklung eines Ausgangsübertragers aus 
einem Röhrenverstärker würde funktionieren, die haben einen Luftspalt 
und sind für eine Gleichstrombelastung ausgelegt. Allerdings muss man 
bei einer Drossel im Henry-Bereich auch den hohen Widerstand von meist 
über 1kOhm in Kauf nehmen.

Oft reicht es dann, nur einen Widerstand von einigen hundert Ohm zu 
nehmen.

> Anodenstrom Netzteil im Röhrenverstärker

Kannst Du uns über die Höhe von Spannung und Strom aufklären? Wird die 
Anodenspannung auf einem Trafo mit Brückengleichrichter gewonnen? Wie 
groß sollen die beiden Elkos werden? Hast Du eine Vorstellung vom 
akzeptablen Restripple?

: Bearbeitet durch User
von Patrick (Gast)


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Hi!

Ich war gerade auf der Arbeit, habe auf den Namen nicht geachtet, dort 
war noch ein Hans eingeloggt.. Mein Name ist aber Patrick, nur so 
nebenbei :)

Also, ich plane einen AB-Röhrenverstärker mit Vorstufe und 2 KT88 pro 
Kanal zu konstruieren.

Dabei wollte ich für den Anodenstrom eine elektronische 
Spannungsstabilisierung benutzen. Um den Eingangsstrom jedoch etwas 
"vorzuglätten" wollte ich eine kleine Drossel als LC Filter nutzen. 
Generell möchte ich gerne moderne Technik Seite an Seite mit der 
Röhrentechnik verwenden (Jaja, ich weiss, "dann lass doch die Röhren 
weg" :P).

Das ganze sind erst einmal nur grobe Entwürfe, es kann sich also noch 
viel ändern.

Die Spannung für meine Endstufe sollte später knappe 420V betragen, der 
Strom (habe mal 60mA pro Röhre für die KT88 und 50mA für Vorstufe und 
Ansteuerung) beträgt knapp 170mA.

Zum Aufbau, es gibt insgesamt 3 Platinen. Die erste (Bild Anode1) 
versorgt beide Kanäle. Aus dem Trafo werden die 330V (eff.) 
Gleichgerichtet. Die Einschaltstrombegrenzung (mit R15 und Q2) dienen 
der Strombegrenzung der Drosseln (die später noch kommen). Dahinter 
folgt ein kleiner RC Filter (R22 und C5).

Darauf wird die Leitung aufgesplittet und verteilt sich auf 2 Platinen. 
R35 dient (testweise) als Last sodass sich ein Strom von 170mA 
einstellt.
Nach diesem LC Filter beträgt die Rippelspannung knapp 800mV (wie auf 
dem Oszi zu sehen Rot ist die Ausgangspannung der ersten Platine, Grün 
ist die Ausgangsspannung hinter der Spule).

Als elektronischen Filter/Regler wollte ich die Maida Schaltung, jedoch 
mit moderneren Komponenten, verwenden.
http://www.ti.com/lit/an/snoa648/snoa648.pdf

Leider habe ich in meinem Multisim keinen LT3080, mit LTspice stehe ich 
momentan noch auf Kriegsfuß, sodass ich diese Schaltung noch nicht 
simulieren konnte. Ich hoffe aber auf eine Rippenspannung von unter 
50uV.
LTSpice ist Momentan für mich noch ein Buch mit sieben Siegeln (Modelle 
Importieren, Bauteile erstellen etc. :D).


Am liebsten würde ich die Spule komplett weg lassen, jedoch weiss ich 
nicht genau wie sehr sich der Eingangsripple auf den Ausgang des LT3080 
auswirkt. Im Datenblatt steht bei 120Hz zwar 75dB Dämpfung, jedoch gilt 
das (soweit ich gesehen habe) nicht für ein externes Mosfet.

Zudem könnte man die Drossel auch durch eine elektronische Drossel 
(Gyrator) ersetzen da ja eigentlich nur die Reduzierung der 
Brummspannung von Interesse ist, die Energiespeicherung eher weniger da 
am Ende eh noch der LT3080 sitzt. C22 (Der Ausgangskondensator) könnte 
man auch noch auf knapp 47uF erhöhen, ohne das der LT3080 Probleme 
machen sollte (das ist nur geschätzt, müsste noch durch simulation 
evaluiert werden).


Was haltet ihr davon?


Grüße

Patrick

von Nuss (Gast)


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http://www.mouser.de/ProductDetail/Triad-Magnetics...
http://www.mouser.de/ProductDetail/Triad-Magnetics...

Wenn ich in so ein Datenblatt schaue kriege ich nur wieder das Kotzen. 
Die Amis mit ihren beschissenen imperial Units könnte ich einfach nur 
noch auf den Mond schiessen -.-

von Harald W. (wilhelms)


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Nuss schrieb:

> Die Amis mit ihren beschissenen imperial Units könnte ich einfach nur
> noch auf den Mond schiessen -.-

Den haben sie immerhin auch mit Ihren "imperial Units" erreicht.
:-)

von Peter D. (peda)


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Patrick schrieb:
> Ich hoffe aber auf eine Rippenspannung von unter
> 50uV.

Das wären dann bei 420V 0,1ppm. Solche Präzisionsnetzteile möchte ich 
auch gerne bauen können.

Mach Dich nicht heiß, AB-Endstufen haben von Haus aus schon eine hohe 
Brummunterdrückung. Die 0,8V sind vollkommen ausreichend, da kannst Du 
das Ohr auf die Membrane legen und hörst nix.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Die 0,8V sind vollkommen ausreichend, da kannst Du
> das Ohr auf die Membrane legen und hörst nix.

"Früher" hat man bei Röhrengeräten ja gern die Formel: "1µF pro mA"
genommen. Das ergab dann 10V Brummspannung. :-)

von Mark S. (voltwide)


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Harald W. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>
>> Die 0,8V sind vollkommen ausreichend, da kannst Du
>> das Ohr auf die Membrane legen und hörst nix.
>
> "Früher" hat man bei Röhrengeräten ja gern die Formel: "1µF pro mA"
> genommen. Das ergab dann 10V Brummspannung. :-)

Früher war mehr Lametta!

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