Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ebay Step up Wandler treibt Schabernack


von LMD (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe zwei Power LEDs, die über einen Meanwell LDD700 (für 700mA) 
geregelt werden. Das ganze benötigt ca. 9V. Es dürfen natürlich auch 
mehr sein.

Diese sollen später aus 4 Akkus (ca. 5V also) generiert werden. Dazu 
habe ich mir einen Step Up Wandler von Ebay geholt mit einem XLSEMI 
XL6009E1 Chip und einer 47µH Spule (470 steht da drauf).

Beim Testen der Schaltung mit einem Netzteil passiert Folgendes:
10V liegen an, ca. 0,5A gehen rein, 18V kommen raus und die LEDs 
leuchten prima.
Dreh ich die Eingangsspannung runter, steigt entsprechend der 
Eingangsstrom. Ausgangsspannung bleibt bei 18V, LEDs leuchten weiterhin.
Bei 6V fließt dann etwa 1A rein. Soweit so gut.

Dreh ich die Spannung weiter runter, steigt der Strom überproportional 
an. Bevor 5V erreicht sind, ist er schon über 2A. Dreh ich ab dem 
Fehlerzeitpunkt die Spannung wieder hoch, steigt der Strom weiter.
Der Wandler gibt dann nur noch ca. 8V aus.Da hilft nur abschalten. Die 
LEDs leuchten schwach.

Nähere ich mich von unten, startet die Schaltung ab 3V, 8V am Ausgang 
und die LEDs leuchten schwach. Ab 4-5V dann wieder der hohe 
Stromanstieg.

Warum funktioniert das nicht? Ist der Wandler kacke, kaputt oder ist 
meine Idee völlig daneben?

MFG
LMD

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

naja, daß Datenblatt des XL6009E1 sagt Input 5-32V, die Applications 
sagen meist Uin 12-16V, da hast Du wohl den falschen Wandler-IC.

Gruß aus Berlin
Michael

von LMD (Gast)


Lesenswert?

Oh na toll... Dann darf man den Ebay Beschreibungen nicht allzu viel 
Glauben schenken.
Welcher Wandler wäre denn für meine Zwecke geeignet? Also 5V auf 12V, 6 
Watt etwa.

MFG
LMD

von Frickelfritze (Gast)


Lesenswert?

LMD schrieb:
> Warum funktioniert das nicht?

Einen letzten Versuch ist es Wert:

Versuche doch mal dicht am Eingang deines Wandler-Moduls
einen dicken zusätzlichen Elko (oder mehrere kleinere parallel)
zu schalten (sehr kurze Leitungen).

Dies könnte dem Regler helfen seine schwere Aufgabe zu erfüllen
möglichst schnell aus dem Netzteil an den Verbraucher Energie
nachzuliefern. Die Elkos auf den Modulen sind ja recht klein und
möglicherweise auch nicht von bester Qualität.

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

LMD schrieb:
> Warum funktioniert das nicht? Ist der Wandler kacke, kaputt oder ist
> meine Idee völlig daneben?

So aus dem Hohlen Bauch heraus und ohne nähere Infos zu haben würde ich 
einfach mal behaupten das nicht ein spezielles TEil das PRoblem ist, 
sondern die Kostellation aus Eingangsspannung, Spule und Wandler-IC das 
Problem verursacht.

Um es mal recht vereinfacht zu Erklären:
Ab einem gewissen Eingangsspannungswert (nach deiner Beschreibung 
zwischen 5 und 6 Volt) wird bei deiner Stromentnahme der zum erreichen 
der nötigen Ausgangsleistung notwendige DutyCycle (An Zeit des 
Schalttransistors) so groß, das der Stromfluss durch die Spule diese 
voll in die Sättigung treibt.
Erkennbar dadurch das der Strom überproportional ansteigt.

Dadruch sinkt die am Ausgang entnehmbare Energie und die Regelung ist 
voll auf Anschlag. Steigt die Ausgangsspannung nun wieder ist aber 
dadurch das die Spule sich weiterhin in der Sättigung befindet der Punkt 
an dem der Regler wieder einen Stabilen Zustand erkennt praktisch nicht 
zu erreichen.

Er belässt es also bei der Regelung am Anschlag, die Spule bleibt weiter 
in der Sättigung und der Stromfluss steigt beim erneuten Ansteigen der 
Spannung immer weiter. HAlt wie bei (wirklich) alten Autos und 
Kleinkrafträdern.
Gerät der Motor durch Belastung ins Stottern gibt man mehr Gas, aber 
irgendwann ist der Punkt gekommen wo "mehr gas" genau das Gegenteil 
bewirkt und statt mehr Leistung weniger Leistung an den Achsen ankommt. 
Bis hin zum Absaufen...

Das kannst du relativ leicht überprüfen. Hänge mal eine andere Last als 
die 700mA an den Ausgang. Sagen wir mal etwas was rund 200mA Strom 
benötigt. Wenn du dann mit der Eingangsspannung viel weiter 
heruntergehen kannst ist es die Sättigung - dann brauchst du eine 
größere Spule (Oder anderen Regler, wobei auch da schnell grenzen 
erreicht sind)

Beginnt der REgler wieder bei genau derselben Spannung zu spinnen liegt 
es aber nicht an der Sättigung, sondern am Regel-IC selber das mit der 
SPannung nicht mehr zurecht kommt.

Gruß
Carsten




  durch die Spule so groß das

von LMD (Gast)


Lesenswert?

Hi,
der Tipp mit dem Elko hat leider nicht funktioniert.

Vielen Dank Carsten für die Erklärung, jetzt verstehe ich auch die 
Thematik besser. Ein Test mit geringerer Last war erfolgreich, somit ist 
die Kiste einfach überlastet.
Werde mir also eine andere mit größerer Spule holen.
MFG
LMD

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Im Datenblatt der mir bekannten Schaltregler (z.B. LM2576) sind 
Diagramme, an denen man ablesen kann, welche Spannungen und Ströme 
welche Spulen erfordern.

Der Chip ist in einem weiten Bereich verwendbar, aber die Spule schränkt 
den Bereich am stärksten ein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.