Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Arbeit: Lohnt sich eine Präzisionsmechanik Werkstatt


von Lehrling18 (Gast)


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Hallo zusammen,
Vorab, ich weis nicht genau ob ihr mir helfen könnt bzw. ob ich hier 
richtig bin.
Ich mache gerade eine Lehre als Mikromechaniker (Feinmechaniker). Ich 
soll im Schulfach Fertigungstechnik eine Arbeit darüber schreiben wie 
ich mich selbständig machen könnte mit einer GmbH mit einem Kapital von 
100'000 (für Werkstatt usw.).
Ich dachte an eine kleine Werkstatt mit 3-4 cnc's die man Occasion so 
für 15'000/Stück kaufen kann. Dazu noch eine Basische konventionelle 
Werkstatt.
Das alles für Kunden im Bereich von Uhrenindustrie und 
spezialanfertigungen.
Währe dass realistisch?
Habt ihr andere Ideen?

PS: sorry für meine teils komischen Sätze
Es geht bei der Aufgabe vor allem um die Werkstatt

Bitte nur konstruktive Kritik

von Lehrling18 (Gast)


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Vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt darum hier noch mal die 
Aufgabenstellung: Ihr sollt eine Mechanik Firma mit allen nötigen 
Maschinen und einem Business Plan planen. Startkapital 100000 chf (ja 
ich bin Schweizer).

von Nemesis (Gast)


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Erst mal musst du den Meister machen, mit einkalkulieren.
Realistisch wÄre, erst mal zu sehen, ob man Räumlichkeiten
für so ein Vorhaben finden kann. Muss man erst dafür bauen,
sind die 100k nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Hat man das Problem geklärt, fängt man mit einer Maschine
an und verdient damit erst mal Geld. Wenn man dann abschätzen
kann, ob sich Investitionen lohnen, kann man weiter planen.
Diese schulischen Planspiele sind nichts wert, rein theoretisch
und daher kaum praxistauglich.

von metallfunk (Gast)


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Hmm.

Das gibt es jede Menge Konkurrenz.
Warum dagegen anstinken?

Spannender wäre bestimmt, Geschäftsfelder im Prototypenbau
zu erkunden.

Da wird es mit 100 000,- CHF aber wohl nichts.
( Feinlasern, Laserschweißen, Metalldrucken usw. )

Grüße Bernd

von Lehrling18 (Gast)


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metallfunk schrieb:
> Hmm.
>
> Das gibt es jede Menge Konkurrenz.
> Warum dagegen anstinken?
>
> Spannender wäre bestimmt, Geschäftsfelder im Prototypenbau
> zu erkunden.

Genial
Du musst wissen, dass ich Mikromechaniker Option Prototypen bin (oder 
werden will)

von Michael B. (laberkopp)


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Lehrling18 schrieb:
> Es geht bei der Aufgabe vor allem um die Werkstatt

Die Frage ist, was man machen soll.

Wir leben in einer Welt der Arbeitsteilung, eine billige CNC hat fast 
jeder und er wird dich unterbieten oder zumindest hat der schon seine 
Kunden.

Bloss "das übliche was alle können" bringt keine gut zahlenden Kunden.
Aber das Alleinstellungsmerkmal das sonst keiner kann, bringt wertvolle 
Kunden.

Um dieses Alleinstellungsmerkmal muss man sich kümmern, also 
beispielsweise eine micrometergenaue Drehbank (oder 
Lasersintern-3d-Druck oder Fräsen von Keramik oder was weiss ich was du 
gelernt hast).

Diese Maschine ist dann die Hauptanschaffung (oder gar Selbstbau weil es 
das nicht fertig gibt), ansonsten sollte man nur anschaffen, was man 
dazu unbedingt braucht (z.B. Maschine um Fräser nachzuschleifen oder 
Laserlängenmesswerkzeug oder was auch immer).

Dann ist Industrie 4.0 immer attraktiver, d.h. Einzelstücke nach 
Kunden-CAD-Zeichnung effektiv fertigen zu können. Die üblichen Firmen 
beschränken sich darauf, was deren Maschine kann. Z.B. Frontplatten 
fräsen. Die fräsen dann auch nur ebene Aluplatten und erzielen ihre 
Einnahmen durch günstige Preise der Massenfertigung (hohe Ausnutzung des 
Nutzens) und minimalen Overhead (Verpackung, Rechnung schreiben, kein 
Einrichten der Maschine).

Die können dann nicht abkanten und nicht laserschneiden weil sie die 
Maschinen nicht haben. Also auch eine klare Spezialisierung mit einem 
Arbeitsumfang den die Maschine klar vorgibt. Machen auch 
Leiterplattenhersteller so oder Lasercutdienste oder sonstwas.

Ich weiss nicht, was heute bei Uhren wichtig ist, mir kommt der ganze 
Kram altertümlich vor und die Erzielung möglichst hoher Preise durch 90% 
Werbeausgaben. Ausser natürlich man baut rei programmierbare eInk-Paper 
Armreifen mit thermoelektrischer Stromversorgung durch die Körperwärme 
der auch zu optischen Authentifizierung per QR-Code und 
Geburtstagsklingelalarm nutzen kann. Als Maschinen braucht man dazu aber 
nichts was die klassische Uhrenindustrie benötigt.

von Lehrling18 (Gast)


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Vielen Dank für deine Anregungen!

Michael B. schrieb:
> Diese Maschine ist dann die Hauptanschaffung (oder gar Selbstbau weil es
> das nicht fertig gibt), ansonsten sollte man nur anschaffen, was man
> dazu unbedingt braucht (z.B. Maschine um Fräser nachzuschleifen oder
> Laserlängenmesswerkzeug oder was auch immer).
>
> Dann ist Industrie 4.0 immer attraktiver, d.h. Einzelstücke nach
> Kunden-CAD-Zeichnung effektiv fertigen zu können. Die üblichen Firmen
> beschränken sich darauf, was deren Maschine kann. Z.B. Frontplatten
> fräsen. Die fräsen dann auch nur ebene Aluplatten und erzielen ihre
> Einnahmen durch günstige Preise der Massenfertigung (hohe Ausnutzung des
> Nutzens) und minimalen Overhead (Verpackung, Rechnung schreiben, kein
> Einrichten der Maschine).

Ich werde in diese Richtung gehen.
Die Idee vom Keramik fräsen ist einfach genial. Ich habe mich in diese 
Richtung erkundigt.

von ein Gast (Gast)


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Nun, das wichtigste ist der Businessplan. Wenn du mehr als die 100.000 
brauchst, kein Problem. Wenn du entsprechenden Absatz erwartest, kannst 
du dir in den Businessplan dann eben auch eine Kreditsumme von 1er Mio 
einplanen. Die muß sich halt über die Zeit rechnen. Dann sind die 
100.000 eben nur das Eigenkapital. Und schon bist du bei dem 4ten 
Beitrag hier angekommen.

von lalala (Gast)


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Auch nocht vergessen: Maschinen müssen laufen, d.h. bei mehr als einer 
(eigentlich schon bei einer) kommt Personal dazu.

von Daniel Korb (Gast)


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CNC-Fräsen & -Drehen ist Feld-Wald-Wiesen, da findet sich immer jemand 
der einen kurzfristigen Auftrag im Rahmen handelsüblicher Präzision 
(>0,01mm) annimmt. Draht- & Senkerodieren machen auch zu viele, 
ebenfalls kein herausragendes Merkmal.

Spannend wird's sobald diese Toleranz unterschritten werden soll, dann 
ist handwerkliches Geschick beim Schleifen (Rund- & 
Koordinatenschleifen) gefragt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Lehrling18 schrieb:
> Die Idee vom Keramik fräsen ist einfach genial.

...aber nicht so einfach, wie sie aussieht. Keramik ist ein fieses Zeug, 
das bei spanender Bearbeitung schnell bricht, aber vor allem werden das 
Werkzeug und die Maschine durch die "Späne" extrem belastet. Im Prinzip 
muß man nach jedem Schnitt das Werkzeug nachschleifen, und die "Späne" 
bilden mit dem Öl der Maschinenschmierung eine prima Polierpaste, die 
den Maschinenführungen sehr stark zusetzt.

Eine CNC-Bearbeitung mit ist nicht unmöglich, aber ziemlich heikel: wenn 
die Schneidkräfte zu groß werden, etwa weil das Werkzeug verschlissen 
ist, zerbröselt das Werkstück. Vor dem Brennen ist Keramik nämlich 
ziemlich empfindlich, die wird schließlich nur gepreßt und hat dann eine 
Konsistenz, die ein wenig an die Tafelkreide in der Schule erinnert.

Obendrein sollte das Werkzeug für die Bearbeitung von Keramik richtig 
scharf sein, damit die Schneidkraft nicht zu groß wird. Deswegen kann 
man meistens auch nicht mit üblichen Wendeschneidplatten arbeiten, denn 
bei denen ist die Schneidkante leicht gefast oder abgerundet, um hohe 
Spitzenbelastungen und ein Ausbrechen der Schneide in zähharten 
Werkstoffen zu verhindern.

Außerdem ist der Schwund beim Brennen zu berücksichtigen, der auch bei 
sehr aufwändiger Vorberechnung niemals vollkommen gleichmäßig ist. Wo 
eine hohe Fertigungspräzision notwendig ist, muß das Werkstück daher 
nach dem Brennen auf Maß geschliffen werden. Die dazu notwendigen 
Diamantwerkzeuge sind auch nicht gerade billig und verschleißen an dem 
harten Werkstoff sehr schnell.

von Lehrling18 (Gast)


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Daniel Korb schrieb:
> Spannend wird's sobald diese Toleranz unterschritten werden soll, dann
> ist handwerkliches Geschick beim Schleifen (Rund- &
> Koordinatenschleifen) gefragt.

Genau diese Präzision ist das Spezialgebiet eines Mikromechanikers!
Ich habe zum Beispiel letzte Woche ein paar Teile geschliffen mit einer 
rechtwinkligkeit von 0.0005mm über einer Länge von 50mm.

Vielen Dank für eure Hilfe

von Daniel Korb (Gast)


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0,5um? Interessant. Erzähl mal was über die Meßmittel.

von Lehrling18 (Gast)


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Daniel Korb schrieb:
> 0,5um? Interessant. Erzähl mal was über die Meßmittel.

Eine Tesa 3D Tast Maschine

von Daniel Korb (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> ...aber nicht so einfach, wie sie aussieht. Keramik ist ein fieses Zeug,
> das bei spanender Bearbeitung schnell bricht, aber vor allem werden das
> Werkzeug und die Maschine durch die "Späne" extrem belastet.

Gibt mittlerweile brauchbare Fräskeramikwerkstoffe die sich mit HSS oder 
besser HM spanend bearbeiten lassen. Damit lassen sich einige 
Einsatzzwecke abdecken wo Sinterkeramik zu lange dauert.

von MaWin (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
>> Die Idee vom Keramik fräsen ist einfach genial.
>
> ...aber nicht so einfach, wie sie aussieht.

Eigentlich doch, und billig.

Dort, wo man es beherrscht, beispielsweise bei Keramikinlays, 
Keramikkronen, Keramikimplantatzähnen. Ein Zirkonkeramikrohling kostet 
aus China 18 EUR, und er wird vollautomatisch mit einem Maschine klein 
wie ein 3D Drucker nach einem 3D Modell gefräst, das mit einer 3D Kamera 
erstellt wurde. Die Fertigung ist in 15 Minuten erledigt und die Kosten 
müssten unter 50 EUR liegen. Trotzdem sind Zahnärzte in der Lage, so was 
für 1000 EUR an den Mann zu bringen.

Auch VHM Bohrer/Fräser sind eine Keramik und wird auf Mikrometer genau 
mit Diamantwerkzeugen in einer genau passenden Maschine in 
Massenproduktion gefräst.

Mit Macor kann ich gar mit meiner Drehe/Fräse Keramikkrams herstellen. 
Es ist kein high tech, es stellt such halt die Frage nach der Anwendung 
im Uhrenbau.

von metallfunk (Gast)


Angehängte Dateien:

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Lehrling18 schrieb im Beitrag #440053

> Vielen Dank für eure Hilfe

Kein Problem:)

Da kommt hinzu, das deine Probleme uns manchmal am Rande
tangieren. Wir können halt mal fast ahnungsfrei unseren Senf
dazugeben.

Mikromechanik ist ein spannendes Thema. Betriebe die in
tausender Stückzahlen loslegen, gibt es massig.

Aber wer macht 3 Stück?

Beispiel: Siehe Bild.

Grüße Bernd

von Daniel Korb (Gast)


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Lehrling18 schrieb:
> Eine Tesa 3D Tast Maschine

Sei mir nicht böse, aber ich hoffe, dass du bis zum Ausbildungsende noch 
den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit lernst.

Das Ding hat eine Genauigkeit von ein paar um, vorausgesetzt alle 
Rahmenparameter wurden eingehalten. In dem Bereich reicht der Furz nach 
dem Mittagessen um dir das Meßergebnis zu verfälschen.

Es ist zwar nur ein Businessplan, aber es gibt genügend Kunden die auf 
den ersten Blick beim Betreten der Fertigung erkennen, ob der Lieferant 
überhaupt das kann, was er gerne verkaufen möchte.

von Daniel Korb (Gast)


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metallfunk schrieb:
> Aber wer macht 3 Stück?

Werkstoff? Maße?

von Lehrling18 (Gast)


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Daniel Korb schrieb:
> Lehrling18 schrieb:
> Eine Tesa 3D Tast Maschine
>
> Sei mir nicht böse, aber ich hoffe, dass du bis zum Ausbildungsende noch
> den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit lernst.

Ich habe mich so wie es aussieht ungenau ausgedrückt:
Diese teasa Tast Maschine hat eine Auflösung von 0.5 Tausendstel
Ich habe meine geschliffen Teile damit gemessen.
Diese Teile hatten eine Toleranz von 5 Tausendstel.
Das mess-Ergebnis von meinen Teilen (ich habe die Messung unter Aufsicht 
von einem Spezialisten zweimal wiederholt) war 0,0000.
Das heißt ich war genauer als die Auflösung der Maschine

von Bernd F. (metallfunk)


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Daniel Korb schrieb:
> metallfunk schrieb:
>> Aber wer macht 3 Stück?
>
> Werkstoff? Maße?

1.4571, 2 Lagen 0,6 mm umlaufend lasergeschweißt.
Durchmesser 19 mm, Stegbreite 0,6 mm.
Befestigungsbolzen M 4.

Ist erledigt, war aber nicht so einfach, eine fähige Firma zu finden.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Lehrling18 schrieb:
> Daniel Korb schrieb:
>> Lehrling18 schrieb:
>> Eine Tesa 3D Tast Maschine
>>
>> Sei mir nicht böse, aber ich hoffe, dass du bis zum Ausbildungsende noch
>> den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit lernst.
>
> Ich habe mich so wie es aussieht ungenau ausgedrückt:
> Diese teasa Tast Maschine hat eine Auflösung von 0.5 Tausendstel
> Ich habe meine geschliffen Teile damit gemessen.
> Diese Teile hatten eine Toleranz von 5 Tausendstel.
> Das mess-Ergebnis von meinen Teilen (ich habe die Messung unter Aufsicht
> von einem Spezialisten zweimal wiederholt) war 0,0000.
> Das heißt ich war genauer als die Auflösung der Maschine

Dann gebe ich dir einen Tipp.

Versuche alles, um bei einer Uni als Mikromechaniker unter-
zukommen.

Grüße Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Daniel Korb schrieb:
> Sei mir nicht böse, aber ich hoffe, dass du bis zum Ausbildungsende noch
> den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit lernst.

Erst wenn du lernst, daß für die Bestimmung der Rechtwinkeligkeit nicht 
die absolute Genauigkeit, sondern bloss die Auflösung eventueller 
Abweichungen relevant ist, und wenn das Messgerät eine Auflösung von 
0.0005 hat, und auf dem 50cm langen Stück über die ganze Länge denselben 
Messwert anzeigt, dann ist die Rechtwinkeligkeit zumindest 5um, und 
nichts anderes hat er behauptet.

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> 1.4571, 2 Lagen 0,6 mm umlaufend lasergeschweißt.
> Durchmesser 19 mm, Stegbreite 0,6 mm.
> Befestigungsbolzen M 4.

Ich seh' jetzt, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht das Problem bei 
diesem Teil auf dem Photo (es geht wohl um den runden Knopf mit den 4 
unterschiedlichen Stegen).
Scharfe Innenecken sind immer ein Problem, würde man aber nach dem 
Fräsen hier mit einem Stechmeissel entfernen können (oder bei 1mm Radius 
auch so lassen können denke ich mir).

Aber wahrscheinlich sehe ich nur das Problem auf dem Photo nicht.

von Daniel Korb (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Erst wenn du lernst, daß für die Bestimmung der Rechtwinkeligkeit nicht
> die absolute Genauigkeit, sondern bloss die Auflösung eventueller
> Abweichungen relevant ist, und wenn das Messgerät eine Auflösung von
> 0.0005 hat, und auf dem 50cm langen Stück über die ganze Länge denselben
> Messwert anzeigt, dann ist die Rechtwinkeligkeit zumindest 5um, und
> nichts anderes hat er behauptet.

Ursprünglich wurden 0,0005mm Genauigkeit genannt ;)

von Loddaar (Gast)


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Daniel Korb schrieb:
> Ursprünglich wurden 0,0005mm Genauigkeit genannt ;)

kannst Du mir die Stelle zeigen wo das behauptet wurde?
Ich finde sie nämlich nicht.

von Daniel Korb (Gast)


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Loddaar schrieb:
> Daniel Korb schrieb:
>> Ursprünglich wurden 0,0005mm Genauigkeit genannt ;)
>
> kannst Du mir die Stelle zeigen wo das behauptet wurde?
> Ich finde sie nämlich nicht.

Dann suche nochmals und wenn das nicht hilft, halte bei 20:38 die Augen 
offen

von MaWin (Gast)


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Daniel Korb schrieb:
> Dann suche nochmals und wenn das nicht hilft, halte bei 20:38 die Augen
> offen

Mit welchen Augen guckst du, Hühneraugen ? Trotz Hinweis begreifst du 
nicht deinen Fehler und die Korrektheit der Aussage von Lehrling18. 
Ärmlich und entlarvend.

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael B. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> 1.4571, 2 Lagen 0,6 mm umlaufend lasergeschweißt.
>> Durchmesser 19 mm, Stegbreite 0,6 mm.
>> Befestigungsbolzen M 4.
>
> Ich seh' jetzt, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht das Problem bei
> diesem Teil auf dem Photo (es geht wohl um den runden Knopf mit den 4
> unterschiedlichen Stegen).
> Scharfe Innenecken sind immer ein Problem, würde man aber nach dem
> Fräsen hier mit einem Stechmeissel entfernen können (oder bei 1mm Radius
> auch so lassen können denke ich mir).
>
> Aber wahrscheinlich sehe ich nur das Problem auf dem Photo nicht.

Hallo Michael,

das Problem ist der Preis.

Die Fertigung mittels Feinlasern und Laserschweißen hat gerade
mal 30% einer konventionellen Fertigung gekostet.

Grüße Bernd

von Nanu... (Gast)


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Hallo Mawin,

nun, ich habe gerade mal drüner geschaut und sehe den Angeblichen Gehler 
auch nicht. Vielleicht drückst du dich mal allgemein verständlich aus...
Dein Stil lässt gerade zu wünschen übrig.

Frohe Weihnachten zusammen.

von Georg (Gast)


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Lehrling18 schrieb:
> eine Arbeit darüber schreiben wie
> ich mich selbständig machen könnte mit einer GmbH

Um zum Thema zurückzukommen: das ist, wie in der Ausbildung üblich, 
ziemlich unrealistisch. Bei uns am Ort geht die Handwerkskammer gegen 
jeden Jungunternehmer, der nicht in ihre Handwerksrolle als Meister 
eingetragen ist, gnadenlos gerichtlich vor. Auch dann wenn es sich 
keineswegs um ein Handwerk handelt. Konkreter Fall: seinem besten 
Mitarbeiter hat ein Firmenchef angeboten, eine Fräsmaschine zu 
übernehmen und als Selbstständiger die selben Teile wie in der Firma in 
eigener Regie zu fertigen und an die Firma zu liefern. Wurde 
selbstverständlich sofort verklagt (der Mitarbeiter bzw. 
Neu-Unternehmer).

Ob die Zünfte in der Schweiz weniger mittelalterlich operieren weiss ich 
allerdings nicht.

Georg

von Simon S. (lucas_i)


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Georg schrieb:
> Ob die Zünfte in der Schweiz weniger mittelalterlich operieren weiss ich
> allerdings nicht.

Soweit ich weiß kann in der Schweiz jeder eine Firma eröffnen.
Sogar ohne Ausbildung!

Vielen Dank für eure Unterstützung

von Der wieder (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Fertigung ist in 15 Minuten erledigt und die Kosten
> müssten unter 50 EUR liegen. Trotzdem sind Zahnärzte in der Lage, so was
> für 1000 EUR an den Mann zu bringen.

Ja ich schaue gerade auf die Firma Sirona (Früher Siemens) die mit Cerec 
Marktführer sind.
Bei deiner Rechnung vergisst du aber, das in dem Bereich z.B. bei Sirona 
ständig über 100 Ings in der Forschung und Weiterentwicklung tätig sind 
und das geht schon über 20 Jahre.
Die Kosten dafür siehst du bei deinen 50 Euro nicht.

Wobei Zahnärzte weiss Gott nicht schlecht verdienen, aber auf der 
anderen Seite, man muss das auch können 8-10h am Tag in die 
(ungeputzten) Mäuler der Zeitgenossen reinschauen und darin arbeiten.

von Lehrling18 (Gast)


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Noch eine Frage:
Mit wie viel Kapital nur für Werkzeug, Maschinen und Messgeräte für eine 
Durchschnittliche Konventionelle Werkstatt sollte ich rechnen?
Mein Problem ist, dass in 90% der internetanzeigen der Preis nur auf 
Anfrage angegeben wird und die meisten nicht antworten auf meine 
Anfragen :(

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung

von Michael B. (laberkopp)


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Kann von 100 EUR bis 100 Mio EUR reichen, hängt sehr stark davon ab, was 
man fertigen will, da machen manchmal Millimeter den Sprung zum nächsten 
Preis aus, oder um (Genauigkeit) die Grössenordnung.

100000 EUR wäre also ein Mittelwert :-)

von Lehrling18 (Gast)


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Ja hab auch gedacht, dass man mit min 80000 bis so 150000 gut arbeiten 
kann

Wenn jemand mir einen neu oder Occasion  Preis zB für einen mittleren ( 
Durchmesser bis 300mm) drehbank oder eine "notmale stahfräsmschiene 
nennen kann wäre ich dankbar.

Danke für deinen Beitrag

von Bernd F. (metallfunk)


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Lehrling18 schrieb:
> Ja hab auch gedacht, dass man mit min 80000 bis so 150000 gut arbeiten
> kann
>
> Wenn jemand mir einen neu oder Occasion  Preis zB für einen mittleren (
> Durchmesser bis 300mm) drehbank oder eine "notmale stahfräsmschiene
> nennen kann wäre ich dankbar.
>
> Danke für deinen Beitrag.

Eine konventionelle Voest Drehmaschine 300 x 1000 ( 7,5 kw ) im 
hervorragenden mechanischen Zustand habe ich mir für ca. 5000,-€ 
geleistet.

Da würde sich auch ein Umbau auf digitale Anzeige rechnen.
( Brauche ich nicht )

Mit Geduld, wäre ein Maschinenpark in der Größenordnung schon machbar.
( Keine Vollautomaten, aber wirkliche Präzisionsmaschinen.)
Es sind doch nicht die Maschinen, jeder Bohrer, Gewindeschneider, 
Drehstahl usw. kostet heftig Geld.

Billiger ?!, wäre eventuell der Einstieg ( Wenn die Tochter passt! )
in ein bestehendes Unternehmen :)

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> Wenn die Tochter passt!

Wenn nicht, wird sie spanend bearbeitet.
;-)
MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul B. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Wenn die Tochter passt!
>
> Wenn nicht, wird sie spanend (spannend!)bearbeitet.
> ;-)
> MfG Paul

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Ernsthaft:

Du kannst versuchen mit deinen 100 000,- ein Unternehmen zu
gründen. Das mag vielleicht funktionieren, wird aber sehr hart.

Wesentlich einfacher wird es, in ein bestehendes Unternehmen ein-
zusteigen und den Laden aus Altersgründen zu übernehmen.

Hierbei sollte aber nicht das Wunschdenken des Alten relevant
sein, sondern knallharte betriebswirtschaftliche Gründe.

( Wenn da noch eine Tochter wäre, ja das geht auch :)

Grüße Bernd

von Michael B. (laberkopp)


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Bernd F. schrieb:
> Du kannst versuchen mit deinen 100 000,- ein Unternehmen zu gründen.

Er soll ja nur zur Übung ausrechnen, wie sich so ein Unternehmen rechnen 
würde.

Klar ist, daß die Gewinnspanne in etablierten Arbeiten nicht besonders 
hoch ist, wenige Prozent, und dafür müssen die Maschinen in 2 Schichten 
laufen. Nach wenigen Jahren sind sie abgeschrieben. Hat die Maschine 
50000 EUR gekostet (damit kann man schon eine Firma aufbauen), der 
Kredit dafür verlangt 5%, man selbst will 10% und der Angestellte, der 
die Maschine bedient, soll 15 EUR brutto bekommen, dann kostet der 
Angestellte im Jahr so viel wie die Maschine. Andersrum gesagt: So 
geringe Automatisierung lohnt sich nicht, lieber 150000 EUR in einem 
Maschine bei der man nur am Abend die Teile abholen muss. Damit wiederum 
ist ein Angestellter nicht ausgelastet, also 10 Maschinen und schon ist 
man bei 1.5 Mio Investitionskosten.

So ungefähr funktioniert der Markt, Beispiel Spritzgussmaschinen, die 
kosten 10 EUR pro Stunde Laufzeit
http://www.combi-fix.de/epages/es527630.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es527630/Categories/AboutUs
dafür bezahlt man keinen Mitarbeiter die Maschinen müssen alleine 
arbeiten, es gibt sie für unter 10000 EUR (gebraucht),
http://www.ebay.de/itm/Arburg-320M-850-210-Spritzgiessmaschine-/151945470995
teuer ist nur der Formenwechsel weil da ein Mitarbeiter arbeiten muss. 
Sonst holt er nur die vollen Wagen alle paar Stunden ab. Dafür kostet 
das Spritzgussteil aber auch nur 10 ct und man macht gerade mal 5000 EUR 
Gewinn im Jahr mit einer Maschine.

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