Warum wird bei einer Sternschaltung bei Elektromotoren der Nullleiter nicht benutzt/beschaltet (wo fließt der Strom zurück) und wie funktioniert dann ein FI-Schutzschalter, der ja zu- und abfließende Ströme vergleicht?
Du solltest dich mit der Drehstromtechnikauseinander setzen... Für den Anfang: http://et-tutorials.de/8543/simulation-eines-drehstromsystems-in-sternschaltung-mit-pspice/
Summe der Ströme: î=Scheitelspannung; 2π/3: 120° Phasenverschiebung i_sum=î*sin(x)+î*sin(x+2π/3)+î*sin(x-2π/3) Additionstheorem: sin(a+b)=sin(a)cos(b)+cos(a)sin(b) Damit: i_sum=î*sin(x)+î*sin(x)cos(2π/3)+î*cos(x)sin(2π/3)+î*sin(x)cos(-2π/3)+î* cos(x)sin(-2π/3) =î*sin(x)-0.5*î*sin(x)+√3/2*î*cos(x)-0.5*î*sin(x)-√3/2*î*cos(x) =î*(sin(x)-0.5sin(x)-0.5sin(x)) =0 einfache Schulmathematik. fchk
Andreas M. schrieb: > Warum wird bei einer Sternschaltung bei Elektromotoren der > Nullleiter > nicht benutzt/beschaltet (wo fließt der Strom zurück) > und wie funktioniert dann ein FI-Schutzschalter, der ja zu- und > abfließende Ströme vergleicht? Einfach gesagt fließt der Strom in einem einphasigen System (Steckdose = ein Phase und Nulleiter) zwischen Phase und Nulleiter. Dabei ist der Nulleiter belastet. In einem mehrphasigen System (drei Sinus je 120° phasenverschoben) versucht / sollte man alle drei Phasen genau gleich stark belasten, dann "löschen" sich die Ström aus und der Nulleiter ist im idealfall unbelastet. (Siehe die Rechnung von Frank K. (fchk)). Du kannst dir also vorstellen (!), dass die beiden Phasen jeweils den Strom der einen Phase "zurücktransportieren". Wenn die Phasen aber nicht exakt gleich belastet sind (das nennt man unsymmetrische Belastung), dann fließt ein Ausgleichsstrom über den Nulleiter. Darum braucht man den beim 3 Phasenstrom trotzdem. Wenn du dir aber ein Drehstromkabel anschaust, dann wird dir auffallen, dass der Nulleiter höchstens so dick ist wie eine Phase führende Ader. Bei manchen sehr symmetrischen Verbrauchern ist der Nulleiter auch nur noch als sehr sehr dünnes Kabel ausgeführt. Andreas M. schrieb: > und wie funktioniert dann ein FI-Schutzschalter, der ja zu- und > abfließende Ströme vergleicht? Es gibt 3 Phasen FI. Die berücksichtigen alle 3 Phasen. Es ändert sich ja nichts daran, der Strom muss im Gutfall auch wieder "zurückfließen". Das tut er im Normalfall ja auch. Nur eben nicht durch den Nulleiter sondern durch die anderen beiden Phasen (vereinfacht gesagt).
Andreas M. schrieb: > und wie funktioniert dann ein FI-Schutzschalter, der ja zu- und > abfließende Ströme vergleicht? Der FI-Schutzschalter Funktioniert nach dem Summenstromprinzip, und wenn die Ströme auf L1 bis L3 + N zu Null ergeben, ist alles IO. Wenn also durch die Phasenlage sich die Summen der Ströme von L1 bis L3 zu Null ergeben, löst er also nicht aus. Alex
Und was würde passieren, wenn im Drehstrommotor eine Phase (Wicklung) ausfällt? Wie gleichen sich dann die zu- und abfließenden Ströme "zu Null" aus?
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Andreas M. schrieb: > Warum wird bei einer Sternschaltung bei Elektromotoren der Nullleiter > nicht benutzt/ Das ist auch bei der Dreieckschaltung so. Drehstrommotoren brauchen den Nulleiter nicht.
Andreas M. schrieb: > Und was würde passieren, wenn im Drehstrommotor eine Phase (Wicklung) > ausfällt? Dann läuft der Motor nicht mehr alleine an oder in eine beliebige Richtung mit wenig Leistung.
Andreas M. schrieb: > Und was würde passieren, wenn im Drehstrommotor eine Phase (Wicklung) > ausfällt? Stell dir eine Glühlampe vor (400V) die du an zwei Phasen hängst. > Wie gleichen sich dann die zu- und abfließenden Ströme "zu Null" aus? Der FI sieht auch da Ströme die sich zu Null auskompensieren. (es ist egal auf welchen der vier Drähten Strom wohin fliesst, es muss nur der Strom der "hinläuft" auch wieder "zurückkommen".) Schleicht sich einer am FI vorbei, z.B. über die Erdleitung, dann merkt er das weil die Summe aller Ströme die durch ihn laufen nicht mehr Null ergibt. Kurt
Andreas M. schrieb: > Und was wäre, wenn man am Sternpunkt trotzdem den Nullleiter > anschließt? Das wäre Kupferverschwendung, es fließt ja kein Strom durch ihn.
Andreas M. schrieb: > Und was würde passieren, wenn im Drehstrommotor eine Phase (Wicklung) > ausfällt? Das ist der Fall für den Motorschutzschalter, der bei Ausfall einer Phase den Motor stromlos macht, den so etwas mögen die Motoren gar nicht. Andreas M. schrieb: > Und was wäre, wenn man am Sternpunkt trotzdem den Nullleiter anschließt? Probiers aus - hänge ein Wechselspannungsmessgerät zwischen N und den Sternpunkt. Oder noch besser ein Oszilloskop. Da ist so gut wie nichts zu sehen, abhängig von der Qualität der Wicklungen.
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