Moin moin, ich bin gerade dabei eine Folientastatur an mein uC anzubinden und wollte grad mal ausmessen wie lange die Tastaturen eigentlich prellen. Ich hab die Tastatur-Tasten mit einem 10k-Widerstand an 3,3V und schalte auf GND. Gegen EMV-Dreck sind an den Interrupt-Eingängen noch 100nF Blocker. Nun habe ich mir den Signalverlauf am Oszi angesehen und festgestellt, dass die Tasten so gut wie gar nicht prellen? Bestenfalls bei jedem 20. Tastendruck habe ich noch einen weiteren Puls nach ca. 5us. Ich hab dann zum vergleich noch mal einen SMD-Taster drangehängt und der hat bei der gleichen Beschallung rund 2,5ms lang geprellt, d.h. die el. Dämpfung ist es also wohl eher nicht. Kann man generell davon ausgehen, dass Folientastaturen weniger als 500us prellen? Hat da jemand Erfahrung mit?
Hallo Fabian, schließt Du wirklich mit dem Taster einen 100nF Kondensator kurz ? Dann werden die Kontakte nicht lange halten ! Siehe Impulsstrom. Man verbaut als EMV Filter eher solch eine Beschaltung
1 | Vcc |
2 | | |
3 | R1 |
4 | T1a-R2-+--µC |
5 | C |
6 | | |
7 | T1b---GND |
und schaltet über den Widerstand R2 den Eingang auf Masse. Bevor hier wieder ein Flame beginnt, ich und viele andere auch schalten Taster nicht an Interrupt-Eingänge, sondern pollen diese per Timer all ~10ms. Siehe Tasterentprellung von Peter Dannegger (peda).
Hallo Fabian, wenn ein Taster jetzt vielleicht unterhalb eines Messbereiches prellt, was ist dann in 1 oder 5 Jahren? Wie will man garantieren, dass solch ein Taster immer diesen Zustand behält? Er altert auch.
Fabian F. schrieb: >... generell davon ausgehen, dass Folientastaturen weniger... Ah, es gibt nur genau die eine Folientatstatur...
R2 hab ich vergessen zu erwähnen. Ist 1k. Die Taster hängen an Interrrupts, weil der uC erst durch den Tastendruck aufgeweckt wird. Der uC braucht ca. 800us bis er aus dem Sleep-Zustand wieder aufnahmebereit ist (Sprich Interrupt-flag ist wieder gelöscht). Wenn die Folientastatur also prinzipbedingt weniger als 500us prellt, brauch ich mir um entprellung gar keine Gedanken machen. Wenn die Tastatur altert wird die Folie doch eher weniger Sprunghaft. Von da ist es bei einer labberigen Tastatur noch unwarscheinlicher Prellen zu haben...?
Fabian F. schrieb: > Kann man generell davon ausgehen, dass Folientastaturen weniger als > 500us prellen? Ha Nein, im Gegenteil, Folientaster sind besonders schlimm, vor allem wenn alt und oxidiert auch mehr als 5ms.
Hallo Fabian, wird das Interrupt-flag INTn nicht erst nach verlassen des ISR gelöscht und ist für PowerDown Mode den etwas anderes als Level Interrupt möglich ? Somit muss man in der ISR dem INTn abschalten und die Taste entprellen, so dass man ein Zustandswechsel von High --> Low sicher erkennen kann.
Fabian F. schrieb: > Nun habe ich mir den Signalverlauf am Oszi angesehen und > festgestellt, dass die Tasten so gut wie gar nicht prellen? Gratuliere, Du hast soeben die geplante Obsoleszenz entdeckt. Man sollte tunlichst keine gute Entprellsoftware verwenden, damit der Kunde immer wieder neue Geräte kaufen muß. Alle mechanischen Tasten altern und verschmutzen und prellen dann stärker.
Der ob der Flag gelöscht wird oder nicht kann man bei dem uC einstellen. Das mit dem altern werde ich mir mal ansehen. In der Produktion haben wir noch ein paar 7-8 Jahre als Testgeräte rumliegen. Mal schauen was deren Tastaturen so ausspucken...
Hallo, Folientastaturen haben im Übergangsbereich eher die Eigenschaft, einen druckabhängigen Widerstand darzustellen. Sind ja Kohleschichten o.ä. Sie "prellen" dadurch letztlich anders. Mit Schmutz, Abrieb usw. werden sie meist etwas hochohmiger in den Jahren. Wenn der PullUp bzw. die Pegel und Eingangswiderstände des µC passen, prellen sie scheinbar kaum. Sie setzen dann einfach manchmal aus, wenn man nicht stark genug draufdrückt. Kommt aber praktisch auf das Gleiche raus. Gruß aus berlin Michael
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