Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik VFD ansteuern


von Frank B. (frank501)


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Hallo miteinander,

ich habe hier eine Hand voll VFDs herum fliegen.
Die genaue Bezeichnung lautet CU20026SCPB-S20A

Das Datenblatt zu einem Ähnlichen Display : 
http://www.farnell.com/datasheets/98249.pdf

Der Unterschid ist, das mein Display nur 2x20 Zeichen hat und nicht 
2x40. Ein passenderes Datenblatt zu meinem Display habe ich leider nicht 
gefunden.
Was mir etwas Kopfzerbrechen macht, ist das Suffix S20A der Bezeichnung.
Das Datenblatt ist ja für ein S26A.

Mein Ziel ist es, diese Displays mittels AVR so anzusteuern, das ich es 
nachher mittels RS232-Schnittstelle ansteuern kann.

Hat schon mal jemand so etwas gemacht und kann mit ein paar Tipps geben, 
so das ich das Rad nicht komplett neu erfinden muss, oder kennt jemand 
vielleicht den Unterschied zwischen den Suffixen S20A und S26A?

Alle Datenblätter für Displays mit S20A hatten einen komplett anderen 
Anschluss mit ich glaube 34 Anschlüssen, anstatt mit 26, so das da wohl 
ein größerer Unterschied vorhanden sein dürfte, auch wenn die Hälfte der 
Pins auf Masse liegen.



Das Ganze ist nicht wirklich Lebensnotwendig und ich denke, ich werde es 
auch irgend wie schon hin bekommen, aber vielleicht muss ich ja die 
Fehler, die andere bereits damit gemacht haben, nicht noch mal 
wiederholen, weshalb ich überhaupt nachfrage.
Und wirklich sinnvoll ist so ein VFD ja nicht, da es für vergleichbare 
LCDs in fast jeder Programmierumgebung schon fertige Funktionen zu geben 
scheint und LCDs auch noch mit wesentlich weniger Pins auskommen (im 
4bit Modus reichen ja schon 7 Portpins) aber ich mag dieses grüne 
Leuchten der VFDs nun mal ;-)

Frank

von Frank B. (frank501)


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Ich habe es mittlerweile geschafft, aus verschiedenen Datenblättern 
ähnlicher VFDs eine Ansteuerung heraus zu schreiben und habe ein 
Programm für einen Mega8 geschrieben, welches die VFDs ansteuern kann 
und Daten über den UART empfängt.
Soweit klappt das ganz gut.


Frank B. schrieb:
> Was mir etwas Kopfzerbrechen macht, ist das Suffix S20A der Bezeichnung.
> Das Datenblatt ist ja für ein S26A.
Dazu habe ich die Antwort durch probieren heraus gefunden:
Die Suffixe der Bezeichnung geben einen jeweils anderen Funktionssatz 
an.
Meine Displays kennen offenbar die Befehle für Home und CLearscreen 
nicht. Außerdem gibt es keinen Zeichensatz mit deutschen Umlauten.


Allerdings habe ich noch mal eine Frage zu den Displays selbst:
Die Displays sind schon etwas älter und teilweise sieht man deutlich, 
das einzelne Pixel schon ihre Leuchtkraft verloren haben.
In den Datenblättern steht dazu, man soll einen Inhalt nicht länger als 
5 Stunden angezeigt lassen um ein Einbrennen zu vermeiden.

Nun frage ich mich, was besser für das Display ist: den Inhalt einfach 
löschen und die Spannungsversorgung eingeschalteT lassen oder das ganze 
Display ausschalten?

Frank

: Bearbeitet durch User
von Klaus2 (Gast)


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...was hat sich da denn eingebrannt wenn du ALL ON schaltest, erkennt 
man das? :)

Wenn nichts leuchtet, brennt nichts ein. Es geht also beides.

Klaus.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

es sind 2 Effekte, die die Alterung beeinflussen:
Der Leuchtstoff wird verbraucht wie bei alten mahischen Augen, ist ja 
das selbe Prinzip.
Lange gebrauchte Displays haben das Problem also zwangsläufig.

Das zweit Problem ist das Kathodenmaterial, also der Heizfaden, Auch das 
wird abgetragen und die Emmission läßt nach. Bei Taschenrechnerdisplays 
ist dann oft die rechte Stelle dunkler, weil da ewig eine 0 an war.

Die VFD reagieren übrigens sehr sauer auf Überheizung, der Heizdraht 
darf hüchsten in völliger Dunkelheit anfangen erkennbar rot zu leuchten.

Ich habe letztens eine VFD gesprengt, weil kurzzeitig 12V an die Heizung 
kamen. Die Strombegrenzung meines Netzteil hat zwar abgeschaltet, das 
kurz Aufleuchen der Heizung hat aber gereicht, daß die Emissionsschicht 
verdampft ist und  es nun nur ganz schwach anzeigt. Naja, war nur 
ärgerlich, kein Drams.

Ansonsten ist die Frage, wie lange das leben soll. Als Uhr z.B. sind 10 
Jahre bei einem neuen Display kein wirkliches Problem. 
Helligkeitsunterschiede zwischen viel und wenig genutzen Segmenten sind 
wahrscheinlich schon nach 5 Jahren erkennbar, wenn man direkt darauf 
achtet.
Andererseits würde ich sowas nie als Projekt für die Ewigkeit ansehen.
Entweder als Gebrauchsgegenstand, der absehbar kaputt geht oder als 
Ausstellungstück, das nur zum Zeigen mal eingeschaltet wird.

Ich bin da eher prgamatisch: nichts hält ewig.

Gruß aus Berlin
Michael

von Frank B. (frank501)


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Danke für die schnelle Antwort.

Michael U. schrieb:
> Die VFD reagieren übrigens sehr sauer auf Überheizung, der Heizdraht
> darf hüchsten in völliger Dunkelheit anfangen erkennbar rot zu leuchten.

Dieses Problem werde ich vermutlich nicht haben, da meine Displays einen 
integrierten Controller haben und direkt mit 5V versorgt werden. 
Heizspannung und Anodenspannung werden intern erzeugt und ich komme 
damit selbst nicht in Berührung.

Bei meinem fertigen Projekt handelt es sich in der Tat um einen 
Gebrauchsgegenstand. Es soll später einmal ein Timer mit mehreren Zeiten 
werden, den ich in der Küche einsetzen will. Schön in passendem Gehäuse 
zum unter den Hängeschrank schrauben.

Und wenn irgend wann einmal alle vorhandenen Displays endgültig ihren 
Geist aufgegeben haben, kann ich diese immer noch durch herkömmliche 
HD44780-Displays ersetzen. Dazu muss ich ja dann nur den Code im 
Controller anpassen.


Michael U. schrieb:
> Lange gebrauchte Displays haben das Problem also zwangsläufig.

Ich vermute, diese Displays waren vorher schon ziemlich lange in 
Gebrauch, da sie aus alten Stempeluhren stammen. Deshalb sind sie schon 
sichtbar gealtert, aber noch gut ablesbar.
Ich möchte halt den Effekt der Alterung möglichst gering halten.


Am Besten wird es wohl sein, wenn ich zweistufig arbeite:
nach 10 Minuten ohne Ansteuerung den Inhalt löschen und 1 Stunde später 
ganz aus schalten.
Das dürfte auch später im Gebrauch noch Strom sparen, wenn ich das Ganze 
mit einem 5V USB-Ladegerät betreibe.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

bei solche einer Anwendung passt das doch gut.
Ich habe im Keller noch 2 oder 3 Kassendisplay mit 2x20, da müßte ich 
auch mal nach dem Zustand schauen...

Gruß aus Berlin
Michael

von Frank B. (frank501)


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Das war auch mein Gedanke, als ich die Displays vor ein paar Wochen 
wieder ausgegraben habe ;-)

Ich glaube, ich mache mir aber zu viele Sorgen. Denn die Displays waren 
ja 24/7 in Betrieb, bevor die Geräte in denen sie eingebaut waren, 
entsorgt wurden.
Deshalb werde ich einfach zum Stromsparen das Display nach 20 Minuten 
nichtgebrauch abschalten.

von Michael W. (Gast)


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Ich habe eine Digitaluhr mit VDF-Display auf meiner Nachtkonsole stehen 
- zusammengebaut vor ca. 37 Jahren während meiner 
Fernmeldehandwerker-Lehre bei der Deutschen Bundespost (Gehäuse, Taster, 
Uhr=Fertig-Modul, alle Teile damals von Helmut Stache Elektronik über 
den Betrieb bezogen - haben sich ca. 12-15 Kollegen jeweils eine gebaut) 
. Läuft und zeigt auch heute noch wunderbar an! Läuft seit damals im 
24/7/365-Betrieb. Oben im Gehäuse befindet sich ein LDR, der die 
Helligkeit des VDF-Displays stufenlos in Abhängigkeit der 
Umgebungshelligkeit regelt - dieses Feature ist so schon auf dem 
Uhrenmodul vorhanden. Das schont natürlich im Dunkeln das Display. 
Dieses Feature konnte man nutzen, musste man aber nicht. Soviel mal zur 
Langlebigkeit dieser Displays... :-)

von Michael W. (Gast)


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Bäähh... muß natürlich VFD heissen... (stöhn)!

von Input_de (Gast)


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Hallo,

wie ich sehe, ist das ein VFD von Noritake-Itron.
Von denen bekommt man, auf der deutschen Seite(München), ohne Umschweife 
Datenblätter dieser Displays, solange es keine Custom-Displays sind. Ich 
selbst bastle auch viel damit.
Nebenbei gibt's auch Bibliotheken für den Arduino und Testprogramme für 
die Displays.

Viele Grüße
Steffen

von Uly (Gast)


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Hallo lieber Kollege, meine ist fast auf den Tag genau gestern nach 40 
Jahre und 365/24/7-Betrieb gestorben und nun suche ich den Schaltplan. 
Kann mir jemand damit helfen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das sieht wie eine Nixie-Uhr aus und hat mit VFD-Displays nichts zu tun. 
Oder sind das Einzelziffer-Siebensegment-VFD-Röhren?


Den Schaltplan kann man mit etwas Geduld von der Platine abmalen, nur an 
den wenigen Stellen, wo Leiterbahnen unter einem Bausteil verschwinden, 
braucht man einen Durchgangsprüfer.

von Route_66 H. (route_66)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das sieht wie eine Nixie-Uhr aus

Dazu passt aber der Aufdrucdk "35V" nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das sieht wie eine Nixie-Uhr aus und hat mit VFD-Displays nichts zu tun.

Unsinn, es gibt auch VFD in Einzelröhren.

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Nixie/IV-11.htm

Schaltplan ist sicher die Standardschaltung des EX7004 und gestorben ist 
der EX7004, also was will man mit einem Schaltplan ?

Es gibt ja ein paar Messpunkte.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja, sieht so aus. Der "EX7004" wurde wohl auch andernorts mit 
VFD-Siebenseqgmentröhren verwendet:

http://www.inarchive.com/page/2010-08-05/http://www.bryx.de/2007/10/vfd-nixie-uhr/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Unsinn, es gibt auch VFD in Einzelröhren.


Wenn Du vor dem Antworten doch nur den nächsten Satz gelesen hättest:

Rufus Τ. F. schrieb:
> Oder sind das Einzelziffer-Siebensegment-VFD-Röhren?

von Uly (Gast)


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Die Röhren haben die Bezeichnung DG12H1 der Fa. itron Japan.

von Andreas G. (andreas-atstache)


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Dies ist eine Digitaluhr von Fa Stache aus Berlin. Sie heißt MOS 4000.
Davon habe ich noch Ersatzteile incl. dieses MOS Chips

von Andreas G. (andreas-atstache)


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Schaltplan habe ich natürlich auch

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Nach vier Jahren bestimmt hilfreich...

von Andreas G. (andreas-atstache)


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Wenn die Uhr nach 40 Jahren defekt ging, kommt es doch auf die 4 Jahre 
nicht an !!

von Andreas G. (andreas-atstache)


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Immerhin hast Du ihn ja wohl gelesen !

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang R. schrieb:

> Nach vier Jahren bestimmt hilfreich...

Nun, mir gefallen diese  VFD-Anzeigen auch heutzutage besser als
LED-Anzeigen.

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