Hi,
ich bin gerade dabei an meiner Boombox zu basteln und möchte auf
Biamping umsteigen. Es handelt sich um ein 2-Wege System mit 16cm
Tiefmitteltönern und passenden Hochtönern. Um passende Verstärker
auszuwählen und nicht mit Kanonen auf Spatzen zu schießen wollte ich
berechnen, wie sich die RMS-Leistung im Bereich zwischen 20Hz bis 20kHz
im Frequenzband auf den Bereich unterhalb bzw. oberhalb der
Trennfrequenz (fg=3,5kHz) zwischen Tiefmitteltöner/hochtöner verteilt.
Hierfür bin ich davon ausgegangen, dass sich die Leistung im
Audio-Frequenzband nach der Funktion 1/f verteilt. Also müsste ich das
LDS im Bereich von 20Hz bis 20kHz nur noch auf 1 normieren und die
Integrale von 20Hz bis fg bzw. von fb bis 20kHz bilden um auf die
Leistungsverteilung im Tiefton/Hochtonbereich zu kommen.
Das habe mich mittels folgendem Matlab-Skript mal gemacht:
1 | fmin = 20;
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2 | fmax = 20000;
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3 | fg = 1000;
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5 | %Normierungsfaktor damit Gesamtleistung im Audio-Frequenzband = 1
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6 | a = 1 / log(fmax/fmin);
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8 | f = fmin:fmax;
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10 | LDS = a./f;
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11 | Elow = trapz(LDS(1:fg-fmin+1))
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12 | Ehigh = trapz(LDS(fg-fmin+1:fmax-fmin+1))
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Für eine Grenzfrequenz von 3,5kHz spuckt es mir die Werte
Elow = 0.7477
Ehigh = 0.2523
aus. D.h. wenn ich für die Tiefmitteltöner einen 50Wrms-Verstärker
hernehme langt für die Hochtöner locker ein 15"rms-Verstärker. Der ist
dann kleiner, leichter, hat weniger Ruhestrom, kostet weniger.
Bei einem anderen Audio-Projekt möchte ich ein F.A.S.T.-System einsetzen
(= Subwoofer + Breitbandlautsprecher). Hier sollen potente 16" Subwoofer
den Tiefton übernehmen und kleine 8" Breitbandlautsprecher den Hoch- und
Grundton ab fg=300Hz. Hier bekomme ich aber
Elow = 0.3921
Ehigh = 0.6080
60% der Gesamtleistung fallen auf den Hochton? D.h. wenn meine Subwoofer
beispielsweise 150Wrms leisten müsste der kleine Breitbänder 225W
leisten können? Kann er aber nicht, er kann nur 20.
In der Praxis wird das ganze etwas unproblematischer, da die
vorgesehenen Subwoofer einen mieserablen Wirkungsgrad von 80,5dB/W/m
haben und die Breitbänder immerhin 87dB/W/m. Das sind 6dB mehr, d.h. in
Wirklichkeit brauche ich 4* weniger Leistung um genau so laut wie die
Subwoofer zu sein, wären dann aber immernoch 56,3W.
Nun entspricht das nicht gerade meiner Erfahrung, sind doch z.B. auch
die Leistungen im PA-Bereich mit Trennfrequenzen von gerade mal um die
100Hz eher so aufgeteilt das 1000W Subwoofer-Leistung zu
300W-Topteil-Leistung eine recht gebräuchliche Kombination sind. Hier
lägen ca. 77% der Leistung im Tiefton und nur 23% im Hochton.
Wo ist der Fehler? Ist die Annahme, dass Musik prinzipiell einer 1/f
Leistungsverteilung entspricht ein grundsätzlicher Fehler? Habe ich
einen Faktor vergessen? Immerhin ist wird Pink Noise, also 1/f-Rauschen
dazu verwendet, um die RMS-Leistung von Verstärkern bzw. die
Belastbarkeit von Lautsprechern zu ermitteln. Oder trifft das eher auf
klassische Musik zu aber nicht moderne, basslastige, elektronische
Musik?
Wenn dem so ist: Fällt jemandem eine schnelle Methode ein um einen
kleinen Pool an mp3-Dateien aus der Musiksammlung einzulesen um das
gemittelte Leistungsdichtespektrum zu analysieren?
lg