Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Womit schreibt ihr eure Abschlussarbeiten?


von Blümchen (Gast)


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Hallo Allerseits,

würde mich mal interessieren womit ihr eure Abschlussarbeiten schreibt 
und in welchem Studiengang ihr eingeschrieben seid!?

Ich bin Chemieingenieur und schreibe meine Thesis mit Word 2010. Obwohl 
einige in meinem Studiengang mit TeX schreiben, habe ich mich dagegen 
entschieden. Ich komme mit Word halbwegs gut klar und scheue die 
Einarbeitungszeit von Tex.

Grüße, VTler

von Old P. (Gast)


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Zunächst mal mit viel Fachwissen.
Ob nun Schreibmaschine, Faustkeil, Tex oder Word ist dabei doch völlig 
wurscht.

Old-Papa

von Erbsen Cruncher (Gast)


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Ich schreibe nicht, ich zeichne (PCB-Layout) mit Altium. Den Text dazu 
mit Emacs im HTML da fällt das E-book gleich mit ab.

von Horst (Gast)


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Wer nicht wenigstens seine Abschlussarbeit in TeX schreibt, ist kein 
Ingenieur!

von Scelumbro (Gast)


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Blümchen schrieb:
> Ich komme mit Word halbwegs gut klar und scheue die
> Einarbeitungszeit von Tex.

Gute Entscheidung. Kenne viele die zur Abschlussarbeit mit Tex 
angefangen haben, und am Ende mehr Zeit in Tex als in die Inhalte ihrer 
Arbeit investiert haben.
Aber investiere auf jeden Fall Zeit in Funktionen wie Verzeichnisse, 
Seiten- / Absatzvorlagen usw falls unbekannt.

von Hadschi Halefs Oma (Gast)


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Scelumbro schrieb:
> Aber investiere auf jeden Fall Zeit in Funktionen wie Verzeichnisse,
> Seiten- / Absatzvorlagen usw falls unbekannt.

Genau der unausgereifte Mist macht irgendwann Probleme.

von Scelumbro (Gast)


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Hadschi Halefs Oma schrieb:
> Scelumbro schrieb:
>> Aber investiere auf jeden Fall Zeit in Funktionen wie Verzeichnisse,
>> Seiten- / Absatzvorlagen usw falls unbekannt.
>
> Genau der unausgereifte Mist macht irgendwann Probleme.

Erfahrung oder Vorurteil? Habe erfolgreich und problemlos eine Promotion 
mit Word verfasst.

von Horst (Gast)


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Scelumbro schrieb:
> Hadschi Halefs Oma schrieb:
>> Scelumbro schrieb:
>>> Aber investiere auf jeden Fall Zeit in Funktionen wie Verzeichnisse,
>>> Seiten- / Absatzvorlagen usw falls unbekannt.
>>
>> Genau der unausgereifte Mist macht irgendwann Probleme.
>
> Erfahrung oder Vorurteil? Habe erfolgreich und problemlos eine Promotion
> mit Word verfasst.

Wer als Ing. ne Diss in Word schreibt, dem ist wirklich nicht mehr zu 
helfen... Sieht die Menschheit denn nicht den großen Kerning-Bockmist, 
den Word da veranstaltet?! So eine Diss würde ich jedenfalls nicht lesen 
wollen.

Scelumbro schrieb:
> Gute Entscheidung. Kenne viele die zur Abschlussarbeit mit Tex
> angefangen haben, und am Ende mehr Zeit in Tex als in die Inhalte ihrer
> Arbeit investiert haben.

Normalerweise fängt man auch nicht erst bei der Abschlussarbeit an sich 
mit LaTeX zu beschäftigen...

von Torsten S. (torstensc)


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@Horst

also wieder einmal: konkret, was geht in Word nicht und was genau ist 
schlecht.
Alles andere ist brotlose Polemik ohne Ahnung.

von Ingenieur (Gast)


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Soll das hier etwa die LaTeX-Fanboys aus der Reserve locken? Lahmer 
Versuch! gähn

von jtag (Gast)


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auf einer schiefertafel....war schin eh immer mehr der analoge typ.


ernsthaft...ich habe meine abschlussarbeit mit latex geschrieben....bzw. 
die software war texmaker. wenn du genug zeit zum einarbeiten 
hast....ca. 2 wochen ist latex kein probelm.

von Blümchen (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Soll das hier etwa die LaTeX-Fanboys aus der Reserve locken?
> Lahmer
> Versuch! gähn

Latex Fanboy hört sich so nach BDSM an lol

von Tobias .. (bitfehler)


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Horst schrieb:
> Normalerweise fängt man auch nicht erst bei der Abschlussarbeit an sich
> mit LaTeX zu beschäftigen...

Hab mich ab der ersten Hausarbeit, die ich schreiben musste, mit LaTeX 
beschäftigt und nicht bereut.
Abschlussarbeit wird nächstes Jahr natürlich auch damit geschrieben.

von Dietmar (Gast)


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Blümchen schrieb:
> Ingenieur schrieb:
> Soll das hier etwa die LaTeX-Fanboys aus der Reserve locken? Lahmer
> Versuch! gähn
>
> Latex Fanboy hört sich so nach BDSM an lol

Troll

von Dr. Sommer (Gast)


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Blümchen schrieb:
> Latex Fanboy hört sich so nach BDSM an lol

Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun; wer das eine mag, mag noch 
lange nicht das andere. Ingenieure sind halt oft unbedarfte 
Mauerblümchen...

von Benjamin Blümchen (Gast)


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Wachsmalstifte... oder alternativ mit EAGLE jeden Buchstaben einzeln als 
Leiterbahnen zeichnen.

von Denis N. (denis_n)


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Blümchen schrieb:
> Ich bin Chemieingenieur und schreibe meine Thesis mit Word 2010. Obwohl
> einige in meinem Studiengang mit TeX schreiben, habe ich mich dagegen
> entschieden. Ich komme mit Word halbwegs gut klar und scheue die
> Einarbeitungszeit von Tex.

Kurze Antwort: richtige Entscheidung, da die Einarbeitung in LaTeX zu 
diesem Zeitpunkt (Thesis) die Bearbeitung unnötig erschwert.

Lange Antwort, persönliche Erfahrung:
Ich habe meine Abschlussarbeit auf dem Gebiet der Vakuumphysik (Umfang 
ca. 120 Seiten) in LaTeX gesetzt. Die Entscheidung fiel mir damals 
leicht, da ich mich damit während des Studiums häufig auseinandergesetzt 
habe. Somit konnte ich aus meinen alten Unterlagen (Laborberichte, 
Projektarbeiten, Ausarbeitungen) die entsprechenden Codeschnipsel 
wiederverwenden. Meine Betreuer und Kollegen waren erfahrene LaTeX-User, 
sodass ich sie jederzeit um Hilfe bitten konnte.

Ich musste mir dennoch einige LaTeX-spezifische Techniken neu aneignen, 
die ich vorher im Rahmen des Studiums nicht benutzt oder mich nicht 
großartig drum gekümmert habe. Dazu gehörte beispielsweise eine 
ordentliche Literaturverwaltung in einem bestimmten Zitierstil (anfangs 
viel Frickelei), Erstellung eines Symbolverzeichnisses (nomencl), 
Position/Anordnung/Skalierung der Grafiken, Kopf- und Fußzeilen, 
Typografie (100mV --> 100{\,}mV) usw. Sehr viel Aufwand bereiteten mir 
Tabellen und Abbildungen. Oft waren Kompromisse notwendig (Stichwort: 
"Schusterjungen" und "Hurenkinder").

Am Ende war das Setzen der Diplomarbeit in LaTeX ein erheblicher 
Mehraufwand für mich, wobei ich mit dem Endergebnis (in print und 
digital) sehr zufrieden bin.

Mir war es sehr wichtig, dass die Gleichungen korrekt gesetzt werden und 
die Abbildungen im Vektorgrafikformat (z. B. EPS) vorliegen. Tabellen-, 
Abbildungs- und Inhaltsverzeichnisse wurden stets korrekt ausgegeben, 
sodass ich keine Angst hatte, dass sich eine Baustelle auftut, sobald 
ich etwas am Inhalt ändere (z. B. einen Abschnitt verschiebe oder 
hinzufüge). Der "Quellcode" ist in plain text geschrieben worden, sodass 
ich zum Editieren kein Office-Makropaket benötige. Mit Word wäre vieles 
von dem (vermutlich) nicht möglich gewesen.

Ich denke für dich als Chemieingenieur reicht Word 2010 vollkommen in 
dem gegebenen Funktionsumfang aus. Der Formel-Editor ist ganz OK, mit 
Querverweisen sollte es auch keine Probleme geben, die 
Rechtschreibkorrektur arbeitet zuverlässig. In Excel erstellte Tabellen 
und Diagramme lassen sich problemlos überführen und nachbearbeiten - 
allerdings Vorsicht bei copy&paste!

Nachteile: Vektorgrafiken verarbeitet Word nicht besonders gut, dafür 
solltest du hochauflösende Bitmap-Grafiken in Erwägung ziehen. Oft gibt 
es Probleme mit dem Dokumentenlayout sowie Probleme bei der Generierung 
des Inhalts-, Abbildungs-, Tabellen- und Literaturverzeichnisses. Und 
nicht zu sehr auf das WYSIWYG verlassen! Kleine Änderungen am Layout 
können dir den Tag ruinieren (oder die Nacht, je nachdem...) Das 
Programm läuft auch recht stabil, wobei die Performance ab 30+ Seiten 
deutlich abnehmen kann (langsames scrollen, Seitenaufbau, langes 
speichern).

Physiker mokieren oft über Abschlussarbeiten, die in Word verfasst 
wurden. Der Verfasser des Word-Dokuments wird pauschal diskreditiert, 
meist in Form eines "running gags" (insbesondere wenn sich 
Rechtschreibfehler einschleichen oder die Qualität der Abbildungen 
schlecht ist). Nicht die nette Art, kommt aber durchaus in der Academia 
vor. LaTeX ist nunmal Lingua franca der NatWiss, daran wird sich in 
absehbarer Zeit nichts ändern ;)

HTH, dn

von Torsten S. (torstensc)


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Ich Habe gerade wieder eine Promotion vor mir liegen. 270 Seiten in Word 
2010. Es gibt keine Probleme mit den Verzeichnissen, sowohl bei 
Abbildungen und Tabellen. Literatur wird mit EndNote gemacht, läuft wie 
eine eins. Vom Layout gibt es auch keine Überraschungen. Es sind fast 50 
Bilder und 30 Tabellen eingefügt. Ich kann die Meckerer nicht verstehen. 
Die Arbeit wird als PDF und gebunden abgegeben, es interessiert keinen 
womit die erstellt wurde. Es ist allerdings eine medizinische Promotion.

von martin (Gast)


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Ich war vor 15 Jahren an der FH Darmstadt der einzige der Latex genutzt 
hatte und es war  nicht einfach die merkwürdigen Designvorgaben meines 
Prof zu erfüllen. Er wollte einen merkwürdigen Zeilenabstand, 
linksbündig Bildunterschriften und ständige halb leere Seiten und andere 
jetzt schwer erklärbare Vorgaben.

Die anderen Studenten nahmen Word und haben geflucht.

von Dipl.- G. (hipot)


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Torsten S. schrieb:
> Ich Habe gerade wieder eine Promotion vor mir liegen. 270 Seiten in Word
> 2010. Es gibt keine Probleme mit den Verzeichnissen, sowohl bei
> Abbildungen und Tabellen.

Wirklich? Also ich habe im Studium auch viel mit Word gearbeitet, weil 
die Fummelei in LaTeX in Elektrotechnik mehr ins Gewicht fällt als bei 
Mathematikern oder Physikern. Trotzdem würde ich nie die Word-Datei 
abgeben, sondern den ganzen Dreck als PDF ausdrucken. PDF ist DAS 
Standardformat - bestreitet das jemand? Es macht den Disput um das 
verwendete Werkzeug überflüssig - LaTeX, OpenOffice, Office, bla; wen 
interessiert das, wenn ich ein PDF-Dokument kriege?

von nicht "Gast" (Gast)


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MS Paint

von dario b. (Gast)


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Snipping tool plus

von Axel H. (axelh)


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> Kenne viele die zur Abschlussarbeit mit Tex angefangen haben,
> und am Ende mehr Zeit in Tex als in die Inhalte ihrer Arbeit.

Da ist was dran. Aber dabei habe ich dann auch eine Menge über (La)Tex, 
Strukturierung von Text und Typtographie gelernt. Geschadet hat das 
nicht, obwohl ich auf das ein oder andere Latex Problem auch gerne 
gespart hätte. Aber man lernt Backups dann auch zu schätzen - und wieder 
das gelernt. ;)
Ich würde jedem empfehlen, bei grösseren Arbeiten auf jeden Fall LaTex 
oder andere nicht-WYSIWYG-Lösungen mal auszuprobieren. Zurück zu Word 
geht es immernoch.


Axel

: Bearbeitet durch User
von Axel H. (axelh)


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> also wieder einmal: konkret, was geht in Word nicht und was genau ist
> schlecht. Alles andere ist brotlose Polemik ohne Ahnung.

Damals (TM) war Latex beim Thema Layout und Typographie überlegen. Aber 
auch nur in Details, die erst klar werden wenn man sich damit 
beschäftigt (und nicht mehr nur mit dem Inhalt). Vieles ist den meinsten 
Leute eher egal, "sieht halt irgendwie unschön aus". Das ganze nimmt 
dann ggf. aber auch religiöse Züge an, siehe z.B. Diskussionen um "Comic 
Sans" und ähnliches.
Es gilt hat: "Kleider machen Leute" und es zeigt auch, dass jemand ein 
bisschen über den Tellerrand hinaus blickt wenn er/sie auf solche 
Details achtet. Ausserdem habe ich die Erfahrung gemacht, das Leute 
Texte lieber lesen, wenn das Layout "schön" ist und nicht den Lesefluss 
stört.
Aber das ist alles nachrangig, wenn der Inhalt nicht da ist!


Axel

von Fpgakuechle K. (Gast)


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martin schrieb:

>
> Die anderen Studenten nahmen Word und haben geflucht.

Ja, ein General würde hier sagen "Schweiss bei der Übung erspart Blut im 
Gefecht" -

Für die meisten Ingenieure ist der Abschlussarbeit der letzte Einsatz 
von TeX. Außer im akademischen bereich wird TeX kaum eingesetzt, selbst 
das Scope erzeugt Doc-Dokumente oder die Prüfstand-Software. LaTex 
Kenntnisse helfen da Null, Erfahrung mit Word dagegen ist eine echte 
Vorbereitung auf den Job. Egals ob's den Ästhet passt oder nicht.

MfG,

von Mark B. (markbrandis)


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Fpga K. schrieb:
> LaTex Kenntnisse helfen da Null, Erfahrung mit Word dagegen ist eine echte
> Vorbereitung auf den Job. Egals ob's den Ästhet passt oder nicht.

Stimmt leider. In der Industrie ist Microsoft Office einfach der 
Standard. Liegt wohl daran, dass viele Leute einfach nichts anderes 
kennen und können.

: Bearbeitet durch User
von Axel H. (axelh)


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Oh, das ist jetzt natürlich Steilvorlage:

> selbst das Scope erzeugt Doc-Dokumente

Hast du dich mal gefragt, wie es das macht? Und wie toll das Word-Fromat 
doumentiert ist (oder war, before offene Standards da endlich mal was 
geändert haben). Steht da tatsächlichte Word dahiner steht oder doch 
eine Beschreibungssprache und eine Template-Engine?

> oder die Prüfstand-Software.

Das wird wohl eine Template-Engine sein?

> LaTex Kenntnisse helfen da Null,

Das bezweiflen ich. Pures Latex vielleicht nich. Aber Kentnisse von 
"nicht-WYSIWYS" Lösunge sehr wohl.

> Erfahrung mit Word dagegen ist eine echte Vorbereitung auf den Job.

Ich würde von einem "echten" Ingenieur erwarten, dass er sich mit Word 
zurecht findet und sich ggf. das aneigenen kann. Word-Kenntnisse erwarte 
ich nur von einer Sekretärin (neudeutsch: Team-Assistentin). Und für 
"echte" Layout-Aufgaben kommt sowieso nur ein Layouter in Frage, der das 
gelernt hat. Sorry, wenn das jetzt einige übel nehmen, aber ich habe das 
leider schon von zu vielen "Ingenieur-Buden" erleben müssen, das deren 
Doku-Niveau (siehe o.g. Scope-Dokumente und Prüfberichte) auf einem 
recht bescheidenen Level ist. Das Inhalt ist eben da, aber die 
Präsentation könnte besser sein. Und genau das könnte ein angehender 
Ingenieur in der Abschlussarbeit auch lernen und zeigen, dass er mehr 
also ein "Fachidiot" ist.

Axel

: Bearbeitet durch User
von Guter Rat (Gast)


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Ich empfehle Microsoft Powerpoint. Das wird auch später im Beruf gern 
genommen und bringt sicher Pluspunkte bei einer Bewerbung beim IG-Metall 
OEM.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Axel H. schrieb:
> Oh, das ist jetzt natürlich Steilvorlage:

Ja für Dein Eigentor.

>> selbst das Scope erzeugt Doc-Dokumente
>
> Hast du dich mal gefragt, wie es das macht? Und wie toll das Word-Fromat
> doumentiert ist (oder war, before offene Standards da endlich mal was
> geändert haben). Steht da tatsächlichte Word dahiner steht oder doch
> eine Beschreibungssprache und eine Template-Engine?

Alter, ein Ingenieur nimmt ein Scope um damit zu messen und ggf die 
Ergebnisse festzuhalten, aber nicht um übere offene standards tu 
fabulieren.

>> LaTex Kenntnisse helfen da Null,
>
> Das bezweiflen ich. Pures Latex vielleicht nich. Aber Kentnisse von
> "nicht-WYSIWYS" Lösunge sehr wohl.

Was man braucht sind Grundkenntnisse von Gliederung und gestaltung 
wissenschaftlicher Arbeiten. Also überschriften, Texthervorhebung, 
Listen. Das lernt man doch immer noch in der Grundschule?! Und wenn es 
um unbedingt eine Textauszeichnungssprache sein muss dann die mit der 
größten Verbreitung - HTML/XML.

>> Erfahrung mit Word dagegen ist eine echte Vorbereitung auf den Job.
>
> Ich würde von einem "echten" Ingenieur erwarten, dass er sich mit Word
> zurecht findet und sich ggf. das aneigenen kann. Word-Kenntnisse erwarte
> ich nur von einer Sekretärin (neudeutsch: Team-Assistentin). Und für
> "echte" Layout-Aufgaben kommt sowieso nur ein Layouter in Frage, der das
> gelernt hat. Sorry, wenn das jetzt einige übel nehmen, aber ich habe das
> leider schon von zu vielen "Ingenieur-Buden" erleben müssen, das deren
> Doku-Niveau (siehe o.g. Scope-Dokumente und Prüfberichte) auf einem
> recht bescheidenen Level ist.

Alter, du widersprichst dich. Oben verlangst du nur von der Sekretärin 
tiefere Kenntnisse von Textprocessing und beim Ingenieur genügt 
"zurechtfinden" und jetzt jammerst Du über das Doku-Niveau von 
Ingenieurbüros. Ja sollen wir das für Dich auf parfümierten Papier 
ausdrucken?!

> Das Inhalt ist eben da, aber die
> Präsentation könnte besser sein.

Alter, Präsentation ist was für Marketing, im Engenieering gehts 
Dokumentation also Inhalt.

> Und genau das könnte ein angehender
> Ingenieur in der Abschlussarbeit auch lernen und zeigen, dass er mehr
> also ein "Fachidiot" ist.

Alter, Die Abschlussarbeit in einem Ingnieursfach dient der Prüfung der 
Ingenieurskenntnisse. Wer das nutzt um mit seinen Typographie-Künstelein 
zu blenden hat das Thema verfehlt.

MfG,

von Horst (Gast)


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@fpgakuechele:
Alter, deine Antworten waren auch mal niveauvoller, Alter!

von T. H. (Gast)


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Letzten Endes ist es egal womit du die Arbeit schreibst. Wichtig ist, 
dass am Ende ein sauber aufgelöstes PDF rauskommt, bei dem du alle 
Vorgaben einhältst.

Wie du das hin bekommst, hängt einfach davon ab, womit du dich besser 
zurechtfindest.

Ich persönlich ziehe Word aufgrund der geringen Einarbeitungszeit und 
der Tatsache, dass es quasi Industriestandard ist, vor.

Allerdings kann ich bei Word noch 2 Tipps mitgeben:
- Bilder im Word auf 220 dpi komprimieren
- Rechtschreibkorrektur bei Seiten mit Code abschalten

von Old P. (Gast)


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Das eine vergleichsweise einfache Frage immer im Glaubensstreit ausarten 
muss....
Ich selber hab mit LaTex nur ganz kurz zu tun gehabt und bin angesichts 
von Works, Wordstar, Wordperfekt und zum Schluss Word, beinahe schreiend 
weggelaufen. Wie kann man sich in Zeiten hochauflösender Bildschirme, in 
Zeiten von Maus und Trackball noch solchen Mist antun?
Mag sein, dass irgendwelche Spezialaufgaben damit eleganter lösbar sind, 
aber auch nur, wenn man sich das ganze LaTex-Geraffel erstmal monatelang 
ins Kleinhirn geprügelt hat.
Und wie schon erkannt, später wird man in der realen Arbeitswelt 
(außerhalb von Uni- und FH-Welten) damit nie wieder Berührung bekommen. 
Dort ist Word der Quasistandard, eventuell noch Openoffice.

Old-Papa

von Ingenieur (Gast)


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Old P. schrieb:
> Wie kann man sich in Zeiten hochauflösender Bildschirme, in
> Zeiten von Maus und Trackball noch solchen Mist antun?
> Mag sein, dass irgendwelche Spezialaufgaben damit eleganter lösbar sind,
> aber auch nur, wenn man sich das ganze LaTex-Geraffel erstmal monatelang
> ins Kleinhirn geprügelt hat.

Das hängt mit dem akademischen Anspruch zusammen, etwas vermeintlich 
Besseres zu verwenden als der gemeine Pöbel. Es geht um Standesdünkel 
und Perfektionismus, die Praxistauglichkeit interessiert hierbei in 
keinster Weise.

von polb (Gast)


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Old P. schrieb:
> Das eine vergleichsweise einfache Frage immer im Glaubensstreit
> ausarten muss....

Es springen ja alle gleich drauf an als ob das Thema wichtig wäre.

von -.-.- (Gast)


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Ich bin grad mitten in meiner Thesis. Ich mach das ganze mit Latex, aber 
vor allem aus anderen Gründen wie den hier bereits diskutierten:

1) vernünftige Versionierung mit Git. Bei meiner Thesis will ich einfach 
das ganze gscheid Versionieren können, die ganze Versionierung kann ich 
dann backupen (oder gleich über github). Beugt einfach gewaltig dem 
Datenverlust (auch unbeabsichtigt durch löschen von Absätzen) vor.

2) vernüftiges Aufteilen in Dateien. Mir gehts irgendwie aufn Sack, wenn 
ich in Kapitel 4.1.2 auf Seite 70 was ändern will, dass ich dann erstmal 
ewig scrollen muss. Ich öffne einfach die entsprechende Datei (jedes 
unter Kapitel hat eine eigene Datei) und ändere es. Neu 
durchkompilieren, fertig.

3) für mich sind gewisse Dinge (inzwischen) einfach intuitiver. Ich 
brauche doch immer mal wieder Codeschnipsel (Informatik), dann ist das 
in TeX super einfach. Mit Grafiken genauso.

Ich habe jetzt schon einigen Freunden bei ihrer Abschlussarbeit 
geholfen, die mit Word verfasst wurden. Wenn man nicht zu Beginn extrem 
gut organisiert ist, dann kriegt man zum Schluss unglaubliche Scheiß 
Probleme (Formatierung, du Hu...). Das macht mich eigentlich immer 
wieder traurig, weil ich inzwischen Word manchmal echt gern hernehme.

Letzter Punkt: Ich bin Linux-Nutzer, LibreOffice und OpenOffice gefallen 
mir vom Design auch einfach nicht, auch wenn ich mal kurz einen Brief 
mit denen schreibe. Braucht man irgendwelche Spezialfunktionen, dann 
sucht man ewig. Also TeX.

von M. K. (sylaina)


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Old P. schrieb:
> Zunächst mal mit viel Fachwissen.

ymmd :D

Zum Thema:

Meine ersten Studienarbeiten habe ich auch noch mit Word geschrieben, 
bin dann aber auf LaTex umgestiegen. Man braucht zwar etwas Einarbeitung 
aber IMO ist bei LaTex das Handling mit allem (von Formel, über Bilder 
bis hin zu vernüftigen Inhaltsverzeichnissen für PDF) schlicht erheblich 
besser als mit jeder Textverarbeitung wie Word und Co.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Wie kann man sich in Zeiten hochauflösender Bildschirme, in
>> Zeiten von Maus und Trackball noch solchen Mist antun?
>> Mag sein, dass irgendwelche Spezialaufgaben damit eleganter lösbar sind,
>> aber auch nur, wenn man sich das ganze LaTex-Geraffel erstmal monatelang
>> ins Kleinhirn geprügelt hat.
>
> Das hängt mit dem akademischen Anspruch zusammen, etwas vermeintlich
> Besseres zu verwenden als der gemeine Pöbel. Es geht um Standesdünkel
> und Perfektionismus, die Praxistauglichkeit interessiert hierbei in
> keinster Weise.

Exakt. Und das man mit solchen Formulierungen

Axel H. schrieb:
> Und genau das könnte ein angehender
> Ingenieur in der Abschlussarbeit auch lernen und zeigen, dass er mehr
> also ein "Fachidiot" ist.

den NichtLatex-blendern und Prüfern gehörig ans Bein pisst ist den 
wenigsten bewusst. Jaja wer kein LaTex nutzt ist Fachidiot - alles klar.


Perfektionismus ist IMHO auch nicht gegeben, So schwierig ist Latex 
nicht, ein Spickzettel mit LaTexmakros reicht völlig:

http://www.antiquark.com/math/texrefcard1.gif

Und der gemeine LaTex-Anwender hat entgegen seiner Behauptung keinerlei 
Einsicht in Typographie. Er sieht nur das das Ergebnis ausgedruckt 
gefällig aussieht - kann aber die Frage nach dem "Warum" nicht 
beantworten. Muss er ja nicht, das Denken nehmen ihm ja die Latx-Makros 
ab die von einem geschrieben wurden der weiss wie Kerning; Ligaturen, 
Satzspiegel, Schusterjungen und Hurenkinder mit den beschränkten Mittel 
des Buchdruckes zu einem angenehmen Druckbild führen.

Womit auch ein weitere Kritikpunkt an LaTex genannt ist, es ist auf die 
Anfertigung gedruckter Dokumente ausgerichtet also Lettern mit schwarzer 
Druckfarbe und nicht auf elektronische Dokumente die auf einem 
Farbmonitor dargestellt werden.

Welche Möglichkeiten dabei verschenkt werden zeigt bspw. ein mit Syntax 
Highlight, Einrückungen, Brace matching, Text folding etc. aufbereites 
Programm listing. Auch Nachrichten werden nicht mehr als DIN 5008 Brief 
verschickt sondern als plain-text email. Oder HTML für die 
Schicki-Micki-Liebhaber. Aber nicht als LaTex.

MfG,

von Nase (Gast)


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Fpga K. schrieb:
> Welche Möglichkeiten dabei verschenkt werden zeigt bspw. ein mit Syntax
> Highlight, Einrückungen, Brace matching, Text folding etc. aufbereites
> Programm listing.
Packt heute ernsthaft noch jemand lange Quelltexte in die 
Abschlussarbeit?

Ehrlich, Codeschnippsel sauber hervorheben usw. kann LaTeX mit 
entsprechenden Paketen automatisch.
Für alles Andere hab ich den Quelltext in maschinenlesbarer Form 
abgegeben. Da kann jeder Prüfer seinen Lieblingseditor benutzen.

Und ich habe alle Berichte im Studium ausnahmslos mit LaTeX gesetzt, 
weil das mit den ganzen Gleichungen definitiv stressfreier war.

Und ich habe meine Abschlussarbeit mit LibreOffice geschrieben, weil ich 
darin wenig Futter für LaTeX (lies: Formeln und Tabellen) hatte. Dafür 
umso mehr Skizzen und Zeichnungen, was wirklich einfacher mit WYSIWYG 
anzuordnen war.

von Johann L. (radiostar)


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Ich würde ja als Textverarbeitung entweder Open- oder Libreoffice 
verwenden.

Denn mit Word - gerade, wenn eine Menge Bilder im Text sind - habe ich 
in der Vergangenheit immer wieder Probleme gehabt: von zerstörten 
Layouts bis hin zu Dateien, die Word selber nicht mehr öffnen konnte. 
Zumindest Letzteres aber lies sich manchmal mit Openoffice, warum auch 
immer, retten.

Auch würde ich eine längere Arbeit in mehrere Dateien (Kapitelweise?) 
unterteilen und regelmäßig Backups machen.

Persönlich ziehe ich aber LaTeX vor: es ist wesentlich einfacher in der 
Anwendung, als Word oder *Office. Alleine der Spaß, den man z.B. mit 
Tabellen oder mit Formatvorlagen haben kann, ist bei Textverarbeitungen 
ja unendlich.

von Scelumbro (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Allerdings kann ich bei Word noch 2 Tipps mitgeben:
> - Bilder im Word auf 220 dpi komprimieren
> - Rechtschreibkorrektur bei Seiten mit Code abschalten

-Auflösung an Verlagsvorgaben und / oder Druckerei orientieren. Richtige 
Bildformate für Zeichnungen.

Wenn man nicht auf einer Netbookgurke arbeitet, ist die Arbeit mit 
hochauflösenden Bildern und der gesamten Arbeit am Stück mit Word kein 
Problem. Viele wissenschaftliche Verlage für die ich geschrieben habe, 
haben entweder grob formatiertes Word oder PDF genommen und den Textsatz 
dann sowieso nochmal selbst gemacht, nach den eigenen Vorgaben.

Vor allem aber sollte man regelmäßig Backups machen, am besten auf 
verschiedene Datenträger.

Und als jemand der viele Arbeiten korrigiert hat, sage ich dir, dass ein 
Mindestmaß äußerer Form nötig ist, dann aber der Inhalt entscheidend 
ist.

Viele die hier über Word jammern, formatieren immer noch ihre Absätze 
von Hand.

von T. H. (Gast)


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Eine Frage an die Libre-Office-Nutzer:
Meine letzte Begegnung mit Libre Office war glaube ich 4.2.0. Und war 
damals bei mir recht Crashlastig. Deswegen flog es auch wieder von der 
Festplatte. Da ich überlege, es mal wieder zu probieren, frage ich mich 
natürlich: Wie hat sich die Stabilität verändert?

Edit:
Eins habe ich vergessen:

Das mit dem den 220 dpi habe ich deswegen geschrieben, weil ich schon 
Leute gesehen habe, die 96dpi Komprimierung eingestellt hatte. Die haben 
sich dann gewundert, dass es echt sch***e aus sah. 220 dpi sind ein 
optisch guter Kompromiss (sieht gedruckt sehr gut aus)

von Infinity Troll (Gast)


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Kann denn Word mittlerweile Vektorgrafiken (z.B. eps-Dateien) richtig 
darstellen?

Und TikZ für schöne Figures und Plots würde ich bei keiner Ausarbeitung 
vermissen wollen. Den meisten mit Word erstellten Dokumenten fehlt hier 
eine gewisse Eleganz, oder sehen einfach beschissen aus.

von Nase (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Eine Frage an die Libre-Office-Nutzer:
> Meine letzte Begegnung mit Libre Office war glaube ich 4.2.0. Und war
> damals bei mir recht Crashlastig. Deswegen flog es auch wieder von der
> Festplatte. Da ich überlege, es mal wieder zu probieren, frage ich mich
> natürlich: Wie hat sich die Stabilität verändert?

"Wir" verwenden LibreOffice seit einigen Jahren firmenweit = weltweit 
als Standardsoftware auf über 800 Arbeitsplätzen in einem ansonsten 
Windows-lastigen Umfeld.
Es sind mir keine Ausfälle bekannt.

Und das mit Microsoft als Industriestandard ist völliger Schwachsinn.
Kein einziger Zulieferer oder Kunde hat ein Problem damit, dass in 
unserem Hause kein MSOffice existiert. Wir auch nicht, selbst die 
frackigsten MSOffice-Dokumente kriegt LibreOffice mittlerweile 
verwertbar auf.

von Scelumbro (Gast)


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-.-.- schrieb:
> 2) vernüftiges Aufteilen in Dateien. Mir gehts irgendwie aufn Sack, wenn
> ich in Kapitel 4.1.2 auf Seite 70 was ändern will, dass ich dann erstmal
> ewig scrollen muss. Ich öffne einfach die entsprechende Datei (jedes
> unter Kapitel hat eine eigene Datei) und ändere es. Neu
> durchkompilieren, fertig.

Nun in Word sind die Inhaltsverzeichnisse verlinkt. STRG+Klick und ich 
springe im Dokument zum Punkt. Oder natürlich eingeblendete 
Kaptitelstrukturen als Baum - natürlich auch verlinkt.

von Nase (Gast)


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Scelumbro schrieb:
> Nun in Word sind die Inhaltsverzeichnisse verlinkt. STRG+Klick und ich
> springe im Dokument zum Punkt. Oder natürlich eingeblendete
> Kaptitelstrukturen als Baum - natürlich auch verlinkt.
Wenn man LaTeX nach PDF setzt, dann kann man auch ein verlinktes PDF 
erzeugen lassen.

Ansonsten gibts genug schöne LaTeX-Editoren, die sowas machen.

von wörd (Gast)


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ich schreibs zuerst in Word und kopier dann das ganze auf latex rüber.

macht das Ganze viel einfacher und wenn am Schluss dann dennoch die Zeit 
ausgeht, hab ichs zumindest in Word...

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