Forum: Platinen Fotolack Platine mit Xenon Brenner belichten?


von Mark W. (mark_w)


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Ich wollte nur fragen ob man auch eine Fotolack Platine mit einem Xenon 
Brenner belichten könnte . Xenon Brenner strahlen ja auch bekannterweise 
UV Licht ab. Danke jetzt schon und bitte nur ernst gemeinte Antworten.

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Aktuelle Xenonlampen sollten alle einen UV Stop haben, ebenso wie 
Halogenlampen. Früher ging das auch schon mit der 1kW 
Foto-Halogenstablampe.

von Werner H. (werner45)


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@ Mark Weidenberger:

Eine Quecksilberlampe kannst Du auch gut nehmen.
Spektrallampe mit Vorschaltdrossel oder eine alte Höhensonne, da ist die 
Strombegrenzung als Widerstand schon drin.

Damit kann man auch alte Eproms löschen.

Gruß   -   Werner

von MaWin (Gast)


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Werner H. schrieb:
> oder eine alte Höhensonne,
> Damit kann man auch alte Eproms löschen.

Au weia.

Ja, man kann mit den uralten Höhensonnen EPROMs löschen.

Weil die UV-C mit 254nm abgeben, besonders viel wenn sie mit wenig Strom 
betreiben werden.

Das hautkrebs-auslösende Licht braucht man aber für Fotolack nicht, der 
ist mit UV-A mit 385nm zufrieden.

Also modernen Leuchtstoffröhren-Höhensonnen.

von Mark W. (mark_w)


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Ja eh EPROMs mit einem Quarzfenster kann man mit UV-Strahlung 
löschen.Werden aber heute eher selten eingesetzt. Die EPROMs ohne 
Quarzfenster kann man nur mit Röntgen Strahlung löschen. Ich ich habe 
einen Xenon Brenner mit einem Vorschaltgerät ohne irgendwelche Filter . 
Ist also ein Xenon Kit. Nur das mit der UV-Stop Schicht hat mich 
verwirrt . Wie kann man feststellen ob am Brenner so eine Schicht 
aufgetragen ist oder  nicht?

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Normale XBO-Brenner, wie sie in der Industrie eingesetzt werden, haben 
keinen Schutz, da man gerade die UV ja oft nutzen will.
Nur Scheinwerferlampen haben einen, als UV-undurchlässiges Glasrohr um 
den Brenner.

Möglich wäre der Test mit einer UV-empfindlichen Diode, einem 
Photomultiplier oder einer "solar-blind" Zelle. Nach Vorhalten von 
normalem Fensterglas muß die entsprechende Anzeige zurückgehen, bei 
Quarzglas nicht.

Gruß   -   Werner

PS: Vorsicht mit der Strahlung! Siehe auch bei "Deuteriumlampe" (im 
Forum suchen)

: Bearbeitet durch User
von Mark W. (mark_w)


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Ich habe es ausprobiert! Nach 10 Minuten Belichtungszeit wurde die 
Platine sehr gut vom Xenon Brenner belichtet. Nur würde ich da die 
Platine sehr vorsichtig vom Xenon Brenner entfernen da der Xenon Brenner 
extrem heiß wird. Mich würde es nur interessieren was für eine Klasse 
von UV-Strahlung der (8000K) Xenon Brenner strahlt und ob das eine 
Dauerlösung für das Belichten ist bzw. was für Nachteile es haben 
könnte.

von Werner H. (werner45)


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Xenonlicht in Luft geht bis 180 nm runter. Hier absorbiert der 
Luftsauerstoff alles und es bildet sich Ozon - das ist der Geruch bei 
brennender Lampe. Erzeugt nach einigen Minuten Kopfweh, also lüften oder 
absaugen.

Gruß   -   Werner

von Mark W. (mark_w)


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Natürlich habe ich das auch bei offenem Fenster gemacht. Das erklärt 
jetzt glaube ich auch warum es im Belichtungsapparat eine Vakuumfunktion 
gibt , oder? Das Belichten an sich hat aber mit dem Xenon Brenner ganz 
gut geklappt.

von Thomas B. (thombde)


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Suche mal bei Ebay nach Gesichtsbräuner.
Ich habe so ein Ding für unter 20Euro ersteigert.(Philips)
Dann in einen alten Scanner mit dickem Gehäuse eingebaut.
(z.B. UMAX Astra 1220U)
Dann Zeitschalter dran und eventuell noch Streufolie hinter die 
Glasscheibe.Geht wunderbar.

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Dann in einen alten Scanner mit dickem Gehäuse eingebaut.

Wozu eigentlich? Platine auf den Tisch, Vorlage drauf, dann Glasplatte 
zum Andrücken. Den Bräuner so wie er ist auf zwei 
Bücherstapel/Buchstützen o.ä. darüber und den meist eingebauten Timer 
benutzen. Fertich

MfG Klaus

von Carsten S. (dg3ycs)


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Klaus schrieb:
> Wozu eigentlich? Platine auf den Tisch, Vorlage drauf, dann Glasplatte
> zum Andrücken. Den Bräuner so wie er ist auf zwei
> Bücherstapel/Buchstützen o.ä. darüber und den meist eingebauten Timer
> benutzen. Fertich

JEpp!
Beim Umbau in ein altes Scanergehäuse muss man schon wissen was man 
macht um nicht die Ausleuchtung massiv zu verschlechtern.
Ich nutze auch so einen Gesichtsbräuner mit UVA-Röhren im 
Originalzustand mit großem Erfolg. (Bis deutlich unter 10 mil 
Prozessicher, Positiv und Negativlacke (Vorbeschichtung oder auch 
Lötstopplack) sowie Laminat (Tenting-Resist wenn ich durchkontaktiere).

Nur von der Glasplatte bin ich weg, habe mir für eine handvoll Euros 
eine Vakuumhalterung selbst gebaut. Mit der Glasplatte werden 
Feinststrukturen schwer, aber wenn man nur etwas gröbere Layouts hat 
geht das auch...

Der integrierte Timer (mechanische Eieruhr) ist zumindest bei meinem 
Teil aber bei den kurzen Zeiten reichlich ungenau... Den habe ich 
einfach mit etwas Heißleim auf Dauer-AN fixiert. "Getimt" wird extern. 
Meist einfach mit Armbanduhr und Steckerziehen...

Mark W. schrieb:
> Das erklärt
> jetzt glaube ich auch warum es im Belichtungsapparat eine Vakuumfunktion
> gibt , oder?

nee, vermutlich eher nicht!
Die Belichter verwenden Unterdruck (Vakuum) zur Fixierung der Filme auf 
der Platine. Durch den Unterdruck liegt die Belichtungsvorlage 
garantiert dicht auf der Leiterplatte auf.
Beim Andrücken mit Glasscheibe und Wäscheklammern (oder Schaumstoff) ist 
das nicht immer garantiert. Das kann zu Problemen bei feinen Strukturen 
führen wenn in der Platinenmitte ein paar µm Luft zwischen Platine und 
Film sind.

Gruß
Carsten

von Uhu U. (uhu)


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Carsten S. schrieb:
> nee, vermutlich eher nicht!
> Die Belichter verwenden Unterdruck (Vakuum) zur Fixierung der Filme auf
> der Platine. Durch den Unterdruck liegt die Belichtungsvorlage
> garantiert dicht auf der Leiterplatte auf.

So ist es.

von Georg (Gast)


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Uhu U. schrieb:
>> garantiert dicht auf der Leiterplatte auf.
>
> So ist es.

Die Belichter betreiben ja nicht die Lampe im Vakuum. Das Problem ist 
das Ozon, das rund um die Lampe und auf dem Weg zur Leiterplatte 
entsteht, nicht die verschwindend geringe Menge zwischen Film und 
Platine.

Noch mal ganz genau: evakuiert wird zwischen oberer und unterer 
Glasplatte. Dazwischen liegen Film - Leiterplatte - Film.

Ozonfilter gibt es (z.B. in Laserdruckern), aber dazu müsste man alles 
in ein geschlossenes Gehäuse einbauen. Also offenes Fenster.

Georg

von Uhu U. (uhu)


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Georg schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>>> garantiert dicht auf der Leiterplatte auf.
>>
>> So ist es.
>
> Die Belichter betreiben ja nicht die Lampe im Vakuum. Das Problem ist
> das Ozon, das rund um die Lampe und auf dem Weg zur Leiterplatte
> entsteht, nicht die verschwindend geringe Menge zwischen Film und
> Platine.

Was soll denn der Quatsch: unvollständig und total verzerrt zitieren, um 
den Mist dann "richtig" zu stellen?

von Dieter F. (Gast)


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Georg schrieb:
> Das Problem ist
> das Ozon, das rund um die Lampe und auf dem Weg zur Leiterplatte
> entsteht, nicht die verschwindend geringe Menge zwischen Film und
> Platine.

Ja, deswegen sollte man nur mit ausreichend Sonnencreme oder mindestens 
einem breitkrempigen Sonnen-Hut belichten :-)

Trollo - es geht um den Abstand zwischen Belichtungsmaske und Fotolack 
auf der Platine, welcher möglichst gering sein sollte. Deshalb Vakuum, 
da damit die Belichtungsmaske optimal auf den Fotolack aufgepresst wird.

von Georg (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Was soll denn der Quatsch: unvollständig und total verzerrt zitieren, um
> den Mist dann "richtig" zu stellen?

Du hast insofern recht: den totalen Quatsch hat Carsten Sch. verzapft, 
nicht du.

Georg

von Georg (Gast)


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Georg schrieb:
> Du hast insofern recht: den totalen Quatsch hat Carsten Sch. verzapft,
> nicht du.

Rückruf, der Quatsch stammt ursprünglich von Mark Weidenberger. So setzt 
sich das von Zitat zu Zitat fort.

Mark W. schrieb:
> Das erklärt
> jetzt glaube ich auch warum es im Belichtungsapparat eine Vakuumfunktion
> gibt , oder?

Nein. Punkt.

Georg

von Richard B. (r71)


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@Mark und Georg

Bereits ein Abstand von ~80µ zwischen Film und Platine macht das 
Belichten eine 8/8 (200µ) Struktur unmöglich.

LG,
Richard

von Klaus (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Xenonlicht in Luft geht bis 180 nm runter. Hier absorbiert der
> Luftsauerstoff alles und es bildet sich Ozon

Bungard schreibt über seinen Fotolack:
> Das Maximum der spektralen Empfindlichkeit liegt im Bereich von
> 350-450 nm.

Nur als Hinweis: oberhalb 380nm ist sichtbares (violettes) Licht. Ein 
Ozongenerator ist also zum Belichten genauso geeignet wie ein 
Heizstrahler. Da ist es besser, die Platine einfach in die Sonne zu 
legen.

MfG Klaus

von Mark W. (mark_w)


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Naja , jedenfalls hat es bei mir mit dem Xenon Brenner perfekt 
funktioniert.

von Mark W. (mark_w)


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Und mein Beitrag über die Vakuum Funktion war echt ein Blödsinn. 
Entschuldigt mich.

von Harald W. (wilhelms)


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Richard B. schrieb:

> Bereits ein Abstand von ~80µ zwischen Film und Platine macht das
> Belichten eine 8/8 (200µ) Struktur unmöglich.

Naja, man sollte eben keine Haare (die haben etwa diese Dicke)
auf die Platine streuen, bevor man den Film auflegt. :-)

von Klaus (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Naja , jedenfalls hat es bei mir mit dem Xenon Brenner perfekt
> funktioniert.

Mark W. schrieb:
> Ich habe es ausprobiert! Nach 10 Minuten Belichtungszeit wurde die
> Platine sehr gut vom Xenon Brenner belichtet

So würd ich das nicht sehen. 10 Minuten und ein kochendheißer Brenner, 
ist ein bisschen wie mit einer Dampframme einen Nagel einschlagen.

Carsten S. schrieb:
> Der integrierte Timer (mechanische Eieruhr) ist zumindest bei meinem
> Teil aber bei den kurzen Zeiten reichlich ungenau.

Da waren bestimmt nicht Zeiten von 10 Minuten gemeint.

MfG Klaus

von Uhu U. (uhu)


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Georg schrieb:
> Du hast insofern recht: den totalen Quatsch hat Carsten Sch. verzapft,
> nicht du.

Darum gehts nicht. Du hast mein Zitat zum vollständigen Gegenteil 
verzerrt, um anschließend den mir unterstellten Unsinn "richtig" zu 
stellen.

Dass du meine Kritik daran nun auch noch abprallen läßt und auf was 
völlig anderes umleitest, spricht Bände.

Auf ganzer Linie und mit voller Überzeugung unseriös...

von Georg (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Dass du meine Kritik daran nun auch noch abprallen läßt

Soll ich mich erschiessen? Sachlich ist doch alles inzwischen richtig 
gestellt, nämlich dass die unsinnige Behauptung von Mark aufgestellt 
wurde und nicht von dir, was willst du jetzt noch, Schadensersatz? 
Schmerzensgeld? Abmahngebühren? Unterlassungserklärung?

Am besten schaltest du einen Anwalt ein.

Georg

von yoshi (Gast)


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Ich möchte euren Streit ja nur ungerne unterbrechen, aber ich hätte noch 
mal eine fachliche Frage. ;)

Warum werden denn keine UV-LEDs verwendet?

Ich habe mal einen Blichter mit LEDs gebaut und mit Belichtungszeiten um 
die zwei Minuten ganz gute Ergebnisse erzielt. Besser wäre es mit 
besseren Vorlagen geworden. Aber zu der Zeit konnte ich nur mit Folie 
und Laserdrucker arbeiten.

Der Vorteil ist eine sehr geringe Wärmeentwicklung im Belichter.

von Uhu U. (uhu)


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Georg schrieb:
> Soll ich mich erschiessen?

Mir reicht es völlig, wenn du seriös zitierst, statt selbst 
aufgeblasene Sockenpuppen zu bekämpfen.

von Richard B. (r71)


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yoshi schrieb:
> Warum werden denn keine UV-LEDs verwendet?

Ich denke, das ist ein Kosten-Faktor.
LEDs sind noch zu teuer (auch wenns um Garantie-Fragen geht).

Ein Röhren belichter kostet in der Regel weniger als 50 EUR 
(Herstellung).
Ein LED Belichter kostet mehr und hat eine wesentlich kleinere 
"Nutzfläche"

LG,
Richard

von michael_ (Gast)


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Solch eine riskante UV-Quelle ist aber heute nicht nötig.
Gut, wenn man in Not ist kann man zu sowas greifen.
Das Ozon ist da noch das Harmloseste. Kritischer sehe ich da das 
UV-Licht, auch davon das Streulicht.
Ich habe auch mal mit HQL meine Eprom gelöscht. Mit Verfügbarkeit von 
UV-Röhren bin ich da ganz schnell darauf umgestiegen.
So eine Röhre kostet 8EUR. Mit zwei bzw. drei kann man schön Platinen 
belichten. LED sind inzwischen auch eine Alternative.
Da ballert man eben nicht hunderte Euro zum Jahreswechsel sinnlos in die 
Luft!

von yoshi (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Ich denke, das ist ein Kosten-Faktor.
> LEDs sind noch zu teuer (auch wenns um Garantie-Fragen geht).

In der Bucht bekommt man 100 UV-LEDs für 10€ + Versand. Die haben dann 
1000 bis 2000 mcd.

Ich habe damals noch etwas mehr gezahlt, aber nicht viel.

Die LEDs haben natürlich keine hohe Qualität. Deren Spektrum ist 
ziemlich weit gefächert. Entsprechende Unterschiede in "Farbe" und 
Helligkeit inklusive. Es kann auch mal eine defekte LED dabei sein. Wer 
Zeit aber kein Geld hat, den juckt das nicht.


Ich habe das damals einfach so gelöst:
LEDs in einem Raster von ca. 1 bis 2 cm auf eine Platine gelötet. 
Reihen- und Parallelschaltung + Vorwiderstände nach Betriebsspannung. 
Abstand zwischen LEDs und Glasscheibe ca. 10 cm. So überlagern sich die 
Lichtkegel und man bekommt einen recht guten Durchschnitt in "Farbe" und 
Helligkeit. Die Glasscheibe war aus Spezialglas, das besonders im 
UV-Spektrum keine "Farbabweichung" oder Filterwirkung aufweist, für lau 
von einem gekannten Glaser. Ein Reststück halt.

Die Fläche des Belichters weiß ich nicht mehr. Das ist schon zu lange 
her. Aber zwei Europlatinen passten da locker drauf.

Insgesamt waren da 100 bis 150 LEDs verbaut. Genaue Anzahl weiß ich 
nicht mehr.


Die ersten Belichtungsversuche gingen schwer in die Hose. Wegen dem 
Selbstbau ging ich damals von einer eher langen Belichtungszeit aus. Ich 
habe bei 5 Minuten begonnen und bei 9 Minuten festgestellt, dass ich in 
der falschen Richtung unterwegs bin. Also von 5 Minuten bis 2 Minuten 
vorgetastet und gute Ergebnisse erhalten.


Nur mal so als Anregung.

von Klaus (Gast)


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Nochmal zur Erinnerung was Bungard schreibt:
> Das Maximum der spektralen Empfindlichkeit liegt im Bereich von
> 350-450 nm.

Und:
> Licht ist der für das Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen
> Strahlung. Im elektromagnetischen Spektrum umfasst der Bereich des
> Lichts Wellenlängen von etwa 380 nm bis 780 nm.

yoshi schrieb:
> Die LEDs haben natürlich keine hohe Qualität. Deren Spektrum ist
> ziemlich weit gefächert.

Die LEDs differieren im Bereich weniger nm um z.B. die gängigen 405nm. 
450nm ist nicht mehr violett, sondern blau.

yoshi schrieb:
> Die Glasscheibe war aus Spezialglas, das besonders im
> UV-Spektrum keine "Farbabweichung" oder Filterwirkung aufweist, für lau
> von einem gekannten Glaser. Ein Reststück halt.

Ab 380nm aufwärts hat Fensterglas eine flache Durchlasskurve, für die 
405nm LEDs braucht man kein Spezialglas. Auch für 395nm wie hier
http://www.amazon.de/Ultraviolett-UV-Taschenlampe-UV-Strahler-Fleckendetektor-Urindetektor/dp/B00GU556SA
passt das. Wobei das streng genommen auch noch kein wirkliches UV ist. 
Braun wird man davon jedenfalls nicht.

yoshi schrieb:
> LEDs in einem Raster von ca. 1 bis 2 cm auf eine Platine gelötet.

Wenn man dazu zu faul ist, kann man das auch als fertigen Streifen 
kaufen:
http://www.ebay.de/itm/5M-3528-5050-UV-395nm-400nm-Flexible-Ultraviolet-LED-Strip-Light-Lamp-/111743490272?var=&hash=item1a046e58e0:m:mXTteMasZiNie40mKYsBr9A

MfG Klaus

von UVler (Gast)


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Klaus schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Ich habe es ausprobiert! Nach 10 Minuten Belichtungszeit wurde die
>> Platine sehr gut vom Xenon Brenner belichtet
>
> So würd ich das nicht sehen. 10 Minuten und ein kochendheißer Brenner,
> ist ein bisschen wie mit einer Dampframme einen Nagel einschlagen.

Ich belichte auch mit einer uralten 300W Ultra-Vitalux - auch 10 
Minuten. Bei zwar hoher Wärmeleistung habe ich aber eine punktförmige 
Lichtquelle. Mit vielen einzelnen Lichtpunkten ist die Belichtung nicht 
so gut.

von Dieter F. (Gast)


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Ich habe schon mit vielen verschiedenen Lichtquellen (vor meinem 
Laser-Belichter-Hobby :-) ) belichtet: Baustrahler, Quarzlampe, 
Sonnenlicht, selbstgebauter Belichter mit Röhren aus 2 Gesichtsbräunern 
und sogar mit einer normalen Schreibtischlampe (Halogen). Wenn 
ausreichend Energie mit der benötigten Wellenlänge geliefert wird 
funktioniert die Belichtung.

Wesentlich (für "normale" Platinen) sind aus meiner Sicht die 
Lichtundurchlässigkeit der Vorlage (damit steht und fällt die Qualität), 
die optimale Anpressung der Vorlage auf das Foto-Resist und 
Belichtungsreihen. Wenn die Vorlage zu lichtdurchlässig ist oder nicht 
gut auf dem Foto-Resist aufliegt hilft auch die beste 
Lichtquelle/Belichtungsreihe nicht.

von MaWin (Gast)


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yoshi schrieb:
> unterbrechen

yoshi schrieb:
> Warum werden denn keine UV-LEDs verwendet?

Altern schnell, ungleichmässige Belichtung (müssen über 30cm entfernt 
sein für gleichmässiges Licht).


Degradation von UV-LEDs: http://www.ledstyles.de/ftopic11720.html
http://lib.semi.ac.cn:8080/tsh/dzzy/wsqk/SPIE/vol6134/61340P.pdf
Beitrag "UV LEDs braun geworden" (UV LED braun geworden)

von Klaus (Gast)


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MaWin schrieb:
> ungleichmässige Belichtung (müssen über 30cm entfernt
> sein für gleichmässiges Licht).

Da man nicht überbelichten kann, wenn die Vorlage gut ist

Dieter F. schrieb:
> Wesentlich (für "normale" Platinen) sind aus meiner Sicht die
> Lichtundurchlässigkeit der Vorlage (damit steht und fällt die Qualität),

spielt die ungleiche Belichtung keine wirkliche Rolle. Die Stellen mit 
dem wenigsten Licht müssen nur genug bekommen. Man kann sicher 
wesentlich dichter herangehen.

Du als Belichtungsreihen Spezialist kannst doch mal erzählen, wie das 
Verhältniss von minimaler zu maximaler Belichtungszeit bei einer guten 
Vorlage ist. Wobei, wahrscheinlich hast du das Maximum nie ausgemessen.

Die Sache mit der Alterung sind selbst steinalte Geschichten. Die 
Nagelhärter, Geldscheintester und UV-Taschenlampen müssen länger ran, 
als ein Platinenbelichter.

MfG Klaus

von Uhu U. (uhu)


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UVler schrieb:
> Mit vielen einzelnen Lichtpunkten ist die Belichtung nicht so gut.

So pauschal kann man das nicht sagen. Bei flächigem Licht kann es 
Probleme mit dem Hinterleuchten der Konturen geben - wenn der Film nicht 
mit der Emulsion auf dem Fotolack aufliegt.

Hier kommt das Vakuum ins Spiel: damit soll der Film lückenlos 
angepresst werden. Es kann dann praktisch kein Licht unter die schwarzen 
Flächen dringen - egal, ob man eine Punktlichtquelle benutzt, oder eine 
flächige.

Ich benutze dazu eine selbstgebaute Saugplatte, auf die die Platine mit 
dem Film - ich benutze professionell gefertigte Reprofilme - gelegt und 
mit einer transparenten PVC-Folie abgedeckt wird. Mit einer kleinen 
Drehschieberpumpe wird dann die Luft zwischen Saugplatte und Folie 
abgesaut und der Film wird so auch an leicht verzogenes Trägermaterial 
angepresst.

Mit dieser Konstruktion ist es gleichgültig, was für eine Lichtquelle 
benutzt wird, so lange sie in der Lage ist, den Fotolack zu belichten. 
Dank der 100%igen Deckungskraft des Reprofilms ist auch die 
Belichtungszeit egal, so lange sie nur lang genug ist; Überbelichtung 
kostet nur noch Zeit, aber verschlechtert das Ergebnis nicht.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Klaus schrieb:
> wenn

Wenn wenn wenn, ist es aber nicht. Moderne Laserdrucker und Tintenpisser 
verwenden so wenig Farbe wie möglich, und damit sind die Vorlagen aller 
Hobbyisten im Gegenlicht durchscheinend.

Glücklicherweise wirkt Photolack kontrastverstärkend, aber nur WENN man 
die Belichtungszeit genau trifft. Der Spielraum ist kleiner als 1:2, man 
muss also Belichtungsreihe bis 1:1.414 machen. Da sind 
Helligkeitsabweichungen über die Fläche von 1:1.2 schon tödlich.

Gute Vorlagen aus dem Phototypesetter kann der Hobbyist nicht selber 
machen (Ausnahme man kauft auf eBay einen alten Linotype), und dann 
kostet eine Platine gleich viel Geld, so dass ob man auch gleich die 
Platine vom iteadstudio/dirtypcbs/smart-prototyping herstellen lässt.

von Dieter F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Du als Belichtungsreihen Spezialist

... Extremist würde besser passen ... :-)

Aber bei herkömmlicher Belichtung zählt aus meiner Sicht wirklich nur 
die Lichtundurchlässigkeit der Vorlage und natürlich die optimale 
Anpressung.

Uhu U. schrieb:
> Bei flächigem Licht kann es
> Probleme mit dem Hinterleuchten der Konturen geben - wenn der Film nicht
> mit der Emulsion auf dem Fotolack aufliegt.

Exakt - und das geht am Besten mit Vakuum. Ich nutzte da halt einen 
normalen Haushalts-Vakuumierer - das geht aber (bei unserem Modell) nur 
vernünftig mit einseitigen Platinen.

Uhu U. schrieb:
> Dank der 100%igen Deckungskraft des Reprofilms ist auch die
> Belichtungszeit egal, so lange sie nur lang genug ist; Überbelichtung
> kostet nur noch Zeit, aber verschlechtert das Ergebnis nicht.

Jein - da kommt dann wahrscheinlich irgendwann dieser

Uhu U. schrieb:
> Probleme mit dem Hinterleuchten der Konturen geben

Effekt hoch, da der Foto-Resist relativ transparent ist und die 
Platinen-Oberfläche hübsch spiegelt. Es schleichen sich (durch 
Spiegelung / Reflektion) immer mehr Photonen in die Schicht ...

Das habe ich aber nie bis zum Maximum ausprobiert.

Mit Belichtungsreihen habe ich mich immer dem Optimum genähert und dabei 
einem Kompromiss zwischen "Ausbelichtung" und "Ausfressungen" (die 
winzigen Löcher durch Lichtundichtigkeiten in der Vorlage) gesucht. Mit 
Litho-Filmen hat man diese Probleme nicht - da hat man lediglich bei 
sehr dünnen Leiterbahnen mit der "Hinterleuchtung" zu kämpfen.

Die Probleme mit dem Ätzen feiner und feinster Leiterbahnen lasse ich 
mal aus - die gehören nicht hierher ...

von Richard B. (r71)


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Dieter F. schrieb:
> Aber bei herkömmlicher Belichtung zählt aus meiner Sicht wirklich nur
> die Lichtundurchlässigkeit der Vorlage und natürlich die optimale
> Anpressung.

Genau so sehe ich das auch.

Dieter F. schrieb:
> Mit Belichtungsreihen habe ich mich immer dem Optimum genähert und dabei
> einem Kompromiss zwischen "Ausbelichtung" und "Ausfressungen" (die
> winzigen Löcher durch Lichtundichtigkeiten in der Vorlage) gesucht.

Und schon wieder. Genau so sehe ich das auch.

MaWin schrieb:
> Altern schnell, ungleichmässige Belichtung

Vor allem dann, wenn der User keine Ahnung hat, wie man diese betreibt.

MaWin schrieb:
> müssen über 30cm entfernt sein für gleichmässiges Licht

Das dürfte ein Gerücht gewesen sein ;)

LG,
Richard

von yoshi (Gast)


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Der Abstand der LEDs läßt sich für die jeweilige LED recht einfach 
errechnen. Je nach Abstrahlwinkel, Raster und der gewünschten 
Überlagerung der Lichtkegel ist dann der Abstand zu wählen.

Die Alterung ist auch eher Nebensache. Die LEDs sind ja nicht im 
24h-Betrieb, sondern nur für wenige Minuten am Tag. Und wenn die mit 
entsprechnden Vorwiderständen oder Konstantstromquellen betrieben 
werden, dann sterben die auch nicht so schnell. Z.B. mit einem 
geringeren Betriebsstrom an der LED, als vom Hersteller vorgegeben, 
halten die LEDs ewig. So läßt natürlich die "Helligkeit" nach und muss 
durch mehr LEDs kompensiert werden.

Auch die Änderung der "Helligkeit" und "Farbe" ist bei der Betriebsdauer 
zu vernachlässigen. Die Änderung durch äußere Fakroren, wie z.B. 
Zigarettenrauch, ist viel stärker.


Außerdem, muss man Röhren immer vor der Belichtung ein paar Minuten 
"vorwärmen", da diese erst nach einer gewissen Anlaufzeit ihren 
eigentlichen Betriebspunkt erreichen. Das ist bei jeder 
Irgendwas-Dampflampe so. Nutzt man die schon während dieser Anlaufzeit, 
dann wird es schwieriger eine konstante Belichtung zu erreichen.

Und gerade bei Röhren und Igendwas-Dampflampen entscheidet die Anzahl 
der Schaltzyklen über deren Verschleiß. Da können also schon nach 
wenigen Betriebsstunden, aber vielen Schaltzyklen Änderungen in "Farbe" 
und "Helligkeit" auftreten.


LEDs juckt das nicht.


Und Sorry, dass ich die Zitierfunktion nicht nutze. Ich finde die auf 
Dauer ätzend.

von Georg (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> damit soll der Film lückenlos
> angepresst werden. Es kann dann praktisch kein Licht unter die schwarzen
> Flächen dringen

Das ist notwendig aber nicht immer hinreichend. Der Fotolack oder die 
Fotofolie selbst hat ja eine nicht zu vernachlässigende Dicke, daher ist 
Unterstrahlen möglich, auch wenn der Film unmittelbar aufliegt. Der 
Fotolack hat dann an der Oberfläche die korrekte Breite, wird aber zum 
Kupfer hin schmäler, und das ist beim Ätzen entscheidend.

Es ist daher immer wichtig, paralleles Licht zu verwenden. Entweder 
verwendet man bei einer flächigen Lichtquelle ein Gitter oder man nimmt 
gleich eine Punktquelle in ausreichendem Abstand, bei uns z.B. 5 kW 
Xenon in ca 80 cm Abstand.

Georg

von Richard B. (r71)


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yoshi schrieb:
> Der Abstand der LEDs läßt sich für die jeweilige LED recht einfach
> errechnen. Je nach Abstrahlwinkel, Raster und der gewünschten
> Überlagerung der Lichtkegel ist dann der Abstand zu wählen.

Genau deswegen finde ich eine Ansage mit "müssen 30cm Abstand haben" 
unpassend...

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