Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselstrom durch Gleichstrom ersetzen


von Frauke Allmerich (Gast)


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Hallo,

ich möchte gern einen Wechselstrom durch Gleichstrom ersetzen und damit 
ein Gerät bedienen. Es handelt sich dabei um einen 
5l-Untertisch-Wasserboiler. Ich möchte gerne den Wassererhitzer statt 
mit dem Wechselstrom aus der Steckdose mit Gleichstrom von Solarzellen 
bedienen.

Meine Idee ist, dass ich 18-19 Solarzellen a 12V in Reihe schalte und 
dann bei maximaler Sonneneinstrahlung etwa 230 Volt Spannung kriege und 
damit dann den Wasserboiler zum Aufheizen anrege. Und wenn weniger Sonne 
scheint und z.B. nur 30 Prozent der maimalen Leistung vorhanden sind, 
dann braucht der Boiler einfach länger. Abgesichert ist so ein Boiler 
mit einem Bimetallthermostat, also kann sich das auch nicht überhitzen 
und es ist keine Elektronik drinnen, die auf Wechselstrom angewiesen 
wäre.

Würde das so funktionieren?

von A-Freak (Gast)


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Bei voller Sonne erst einmal ja
Bei leichter Sonne würde die Anpassung erheblich vom Optimum weglaufen, 
dafür haben die Wechselrichter einen MPPT (Maximum Power Point Tracker)

Den Bimetall könnte den Gleichstrom warscheinlich nicht abschalten 
sondern würde einen Lichtbogen ziehen bis das Gehäuse abbrennt.

von Harald W. (wilhelms)


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Frauke Allmerich schrieb:

> Ich möchte gerne den Wassererhitzer mit Gleichstrom von Solarzellen
> bedienen.

> Meine Idee ist, dass ich 18-19 Solarzellen a 12V in Reihe schalte und
> dann bei maximaler Sonneneinstrahlung etwa 230 Volt Spannung kriege

Von der Spannung her kein Problem, aber hast Du denn ein halbes
Hausdach zur Belegung mit Solarzellen frei?

> Abgesichert ist so ein Boiler mit einem Bimetallthermostat,

Die sind oft nur für ACgeeignet, aber das könnte man umbauen.

von Marc O. (Firma: REICHL EMVandromed) (guglielmo)


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Keine schlechte Idee...Wie groß ist die Leistungsaufnahme des Boilers ( 
d.h., welcher Strom wird aus dem 230V-Netz gezogen)? Die Solarpanel 
müßten also mindestens diesen Strom liefern können, andernfalls bricht 
die Spannung einfach zusammen. Vergleichbar mit der Reihenschaltung von 
25 Blockbatterien mit 9 V: die Spannung stimmt, ABER...

von Frauke Allmerich (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Den Bimetall könnte den Gleichstrom warscheinlich nicht abschalten
> sondern würde einen Lichtbogen ziehen bis das Gehäuse abbrennt.

Ok, dass habe ich nicht gewusst. Warum funktioniert denn so ein 
Bimetallthermostatschalter nicht? Sowas in der Art ist da verbaut:

https://www.conrad.de/de/einbauthermostat-einbau-0-bis-120-c-551699.html?gclid=CjwKEAiA2IO0BRDXmLndksSB0WgSJADNKqqoBAfaS_yIE2i1mXR8_4wdQ3NV4GA6T4yg6pqhoAGyvBoCGxXw_wcB&insert_kz=VQ&hk=SEM&WT.srch=1&WT.mc_id=google_pla&s_kwcid=AL!222!3!61621229577!!!g!!&ef_id=VoEYVwAABC8KcR6f:20151228110911:s

Entsteht der Lichtbogen dann deshalb nicht beim Wechselstrom, weil der 
beim Nulldurchgang der Schwingung kurzzeitig keine Spannung hat und 
dadurch der Lichtbogen dann ausgehen würde? Darf man denn dann einen 
Gleichstrom auch nicht mit einem Relais ein- und ausschalten?

Marc O. schrieb:
> Wie groß ist die Leistungsaufnahme des Boilers

Der Boiler hat 2200 Watt.

von Peter II (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Von der Spannung her kein Problem, aber hast Du denn ein halbes
> Hausdach zur Belegung mit Solarzellen frei?

soviel ist das nicht.

Boiler haben ca. 2KW.

Das sind nur 8 Module a 1,6m² - geht auch schon mit 6 Modulen aber die 
sind dann noch recht teuer.

von Horst (Gast)


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So wie ich das sehe, wäre es für dich am erfolgreichsten, wenn du den 
Boiler ausbauen und in die Sonne legen würdest. Eventuell das Gehäuse 
noch schwarz lackieren (Nagellack z.B); bringt gleich ein paar Grad 
mehr!

von A-Freak (Gast)


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> Entsteht der Lichtbogen dann deshalb nicht beim Wechselstrom, weil der
beim Nulldurchgang der Schwingung kurzzeitig keine Spannung hat und
dadurch der Lichtbogen dann ausgehen würde?

Exakt genauso.

Bei Wechselstrom gibt es einen kurzen Funken und aus. Bei Gleichstrom 
kannst du den Lichtbogen auf einen Zentimeter und länger ziehen.

> Darf man denn dann einen Gleichstrom auch nicht mit einem Relais ein- und 
ausschalten?

Mit "einem Relais" nicht. Es gibt Spezialrelais die können das indem sie 
die Kontakte schnell und weit auseinander ziehen.

Das gilt übrigens für jeden mechanischen Schalter. Wenn der nicht 
ausrücklich für höhere Gleichspannungen freigegeben ist dann fängt der 
Spaß ab ca. 30V an.

von Peter II (Gast)


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Horst schrieb:
> So wie ich das sehe, wäre es für dich am erfolgreichsten, wenn du den
> Boiler ausbauen und in die Sonne legen würdest. Eventuell das Gehäuse
> noch schwarz lackieren (Nagellack z.B); bringt gleich ein paar Grad
> mehr!

bringt nur bei bewölktem Himmel und -10 Grad überhaupt nichts. PV-Module 
liefert dann aber noch 5-10% ihrer Leistung.

von Hp M. (nachtmix)


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Frauke Allmerich schrieb:
> es ist keine Elektronik drinnen, die auf Wechselstrom angewiesen
> wäre.

Doch, der Heizer selbst.
Bei Speisung mit Gleichstrom kann dessen Isolation und auch das Metall 
des Heizers allmählich beschädigt werden.

von Peter II (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Doch, der Heizer selbst.
> Bei Speisung mit Gleichstrom kann dessen Isolation und auch das Metall
> des Heizers allmählich beschädigt werden.

Hast du das irgendwo gelesen? Kann ich mir gar nicht so recht 
vorstellen.

von Klaus (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Das gilt übrigens für jeden mechanischen Schalter. Wenn der nicht
> ausrücklich für höhere Gleichspannungen freigegeben ist dann fängt der
> Spaß ab ca. 30V an.

Aber nur, wenn die Quelle genug liefern kann. Nur weil 30V DC dran steht 
ist es noch lange kein Schweißgerät. So 30 bis 40A muß die Quelle schon 
hergeben und der Stromkreis zulassen.

MfG Klaus

von Frauke Allmerich (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Doch, der Heizer selbst.
> Bei Speisung mit Gleichstrom kann dessen Isolation und auch das Metall
> des Heizers allmählich beschädigt werden.

Hi,

warum geht denn die Isolation bei Gleichstrom kaputt und bei 
Wechselstrom nicht?

von Frauke Allmerich (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Bei Wechselstrom gibt es einen kurzen Funken und aus. Bei Gleichstrom
> kannst du den Lichtbogen auf einen Zentimeter und länger ziehen.

Haben deshalb dann wegen den Lichtbögen Schalter und Taster nur eine 
"begrenzte" Lebensdauer, weil sich dann das Material abnutzen tut?

von Marek N. (Gast)


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Wenn es ein Blankdrahterhitzer ist, wird sich die Heizspirale bald durch 
Elektrolyse zersetzen.

von Peter II (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Wenn es ein Blankdrahterhitzer ist, wird sich die Heizspirale bald durch
> Elektrolyse zersetzen.

das gibt es das denn bei Boilern?

von Keks (Gast)


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Ich verstehe deine Frage nicht wirklich.

Aber Blankdraht ist bei Boilern durchaus üblich.

von Hubert M. (hm-electric)


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Blankdraht gibt es in Boiler nicht! Nur in Durchlauferhitzer!

von mahwe (Gast)


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Wenn du unbedingt Wasser erhitzen willst mit Sonne. dann mach das doch 
direkt mit Spiegeln.
Spart unheimlich viel Verluste bei der Wandlung von Photonen zu 
Elektronen.?

von Der Andere (Gast)


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Klaus schrieb:
> Aber nur, wenn die Quelle genug liefern kann. Nur weil 30V DC dran steht
> ist es noch lange kein Schweißgerät. So 30 bis 40A muß die Quelle schon
> hergeben und der Stromkreis zulassen.

Er will dass die Zellen mindestens 2,2kW peak haben.

von Peter II (Gast)


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mahwe schrieb:
> Spart unheimlich viel Verluste bei der Wandlung von Photonen zu
> Elektronen.?

nur dumm bei bewölktem Himmel. PV-Module liefern auch dann noch etwas 
Strom.

von Bernhard D. (pc1401)


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Hmm.. warum mit vielleicht 15% Gesamtwirkungsgrad Wasser elektrisch 
erwärmen, anstelle >90% der aufgenommenen Energie in einer 
Solarthermieanlage nutzen?

Hier sollte doch zuerst das Gesamtkonzept durchdacht werden, bevor man 
sich Gedanken um gleichstromtaugliche Bimetallschalter macht.

von Peter II (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Hmm.. warum mit vielleicht 15% Gesamtwirkungsgrad Wasser elektrisch
> erwärmen, anstelle >90% der aufgenommenen Energie in einer
> Solarthermieanlage nutzen?

wie schon 2 mal geschrieben - PV erzeugen noch Strom bei bewölktem 
Himmel (wenn auch nicht sehr viel). Aber Solarthermieanlage erzeugt dann 
gar nichts.

Wenn man davon ausgeht ist PV besser.

Außerdem sind PV-Module bereits bei über 20% Wirkungsgrad.

von Der Andere (Gast)


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Peter II schrieb:
> Wenn man davon ausgeht ist PV besser.

Vor allem nachts.
Man sollte schon alle Seiten des Gesamtpakets betrachten, nicht nur 
eine.

Solarthermie: Problem Leitungen zu legen. Frostsicheres Fluid, 
Wärmetauscher, Das Problem dass die Anlage stillstandssicher sein muss.

Solarzellen: Wenn du auch im Winter bei WEolken noch erwärmen willst 
brauchst du 10kW peak!, sonst wartest du 1h um dir die Hände waschen zu 
können. Unterirdischer Wirkungsgrad, das Problem das alles VDE gerecht 
auf und ggf. umzubauen. Problem Sicherheit bei Feuerwehreinsatz, ...

Die beste Lösung dürfte immer noch sein, den Boiler einfach ans 
Stromnetz anzuschliessen.
Die zweitbeste für eine Inselanlage: Ein Gaskocher.

von Werner H. (werner45)


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@ Peter II:
...doch, Solarthermie erzeugt bei bewölktem Himmel sogar ein wenig mehr 
als ein PV-Modul, aber dafür mit fast 100 % Wirkungsgrad.
Gut bemerkbar bei Vakuumröhrenanlagen, bei Flachkollektoren weniger.

Das Problem ist aber, daß Frauke nur mittags heißes Wasser bekommt, bis 
abends ist das wieder kalt. Außer der kleine Boiler wird 1 Meter 
Styropor eingepackt.
Die PV-Leistung sinkt mit dem Cosinus des Sonnenstands!

Gruß   -   Werner

von Peter II (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Unterirdischer Wirkungsgrad

Wirkungsgrad spielt fast keine Rolle - es geht nur um "Watt je €"

Es gibt Module mit 21% Wirkungsgrad für 350€, und es gibt welche mit 15% 
für 190€.

eine 10kWp Anlage lieferte im Dezember 200kwh an Energie, das sind 6kwh 
pro Tag. Damit kann man so eine kleinen Boiler schon ordentlich 
betreiben.

Solarthermie erzeugt die Meiste Wärme im Sommer, leider so viel damit 
man nicht weiß wohin damit.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> Solarthermie erzeugt die Meiste Wärme im Sommer, leider so viel damit
> man nicht weiß wohin damit.

In Boilern mit Isolierung speichern?
:-)

von Peter II (Gast)


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Werner H. schrieb:
> @ Peter II:
> ...doch, Solarthermie erzeugt bei bewölktem Himmel sogar ein wenig mehr
> als ein PV-Modul, aber dafür mit fast 100 % Wirkungsgrad.
> Gut bemerkbar bei Vakuumröhrenanlagen, bei Flachkollektoren weniger.

Ich vergleiche aktuell eine Installation mit Flachkollektoren und eine 
PV Anlage.

An Tagen (und recht kalt) ohne direkte Sonne lieferte die 
Flachkollektoren nichts. Bei Vakuumröhrenanlagen habe ich kein 
Vergleich.

von Matthias K. (kannichauch)


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Ich meine, theoretisch ja.

Bei einer Gartenlaube mit größerem Dach und ein größeres Portemonnaie 
hätte ich spontan keine Bedenken.
Bei einer Gartenlaube kann man auch cool basteln, und da denke ich auch 
an Solarthermie. Vielleicht mit Solarthermie vorheizen und damit dann 
den Boiler befüllen?

Es werfen sich mir dann aber für Hausgebrauch noch Fragen auf:

Was machst Du mit der schönen Solarenergie, wenn Du kein heißes Wasser 
damit herstellst?
Erscheint es nicht logisch, für eine Einspeisung einen passenden Wandler 
anzuschließen(jetzt mal, wie auch immer die nötigen Voraussetzungen 
aussehen mögen), und dann benötigtenfalls den Boiler auf die Solarzellen 
mit Wandler umzuschalten?

Offtopic: Diese Kosten für den Selbstverbrauch(Nachrichten etc.) von 
Solarenergie, ist das echt??

Man schweißt übrigens auch mit Wechselstrom, so ein Blödsinn. Ein 
Lichtbogen ist sicher "50Hz" träge genug um ggf. nicht zu erlöschen. 
Einen kleinen graduellen Unterschied könnte ich mir allerdings 
vorstellen. Ein zusätzliches geeignetes Schaltelement/Relais oder 
Transistor/ würde dieses Problem beseitigen.

Rein praktisch wird es so sein, das immer, wenn Du gerade heißes Wasser 
brauchst, gerade eine Wolke an der falschen Stelle am Himmel steht. 
Vielleicht eine kleine Menge heißes Wasser speichern?



MfG
Matthias

von Frank B. (frank501)


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Matthias K. schrieb:
> Was machst Du mit der schönen Solarenergie, wenn Du kein heißes Wasser
> damit herstellst?

Mehr Wasser heiß machen und es einfrieren. Denn heißes Wasser kann man 
immer mal brauchen.

SCNR

von Sonnenfreund (Gast)


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Genau so habe ich es letztes Jahr spaßeshalber probiert, 6 Module je 
200W an 1kW, allerdings 60 Liter Boiler. Im Sommer "kostenlos" duschen 
macht Spaß.

Das Problem mit der Anpassung: Wenn die Einstrahlung schwächer wird, 
sinkt der Strom und (bei konstantem Lastwiderstand damit auch) die 
Spannung, d.h. die Leistung sinkt quadratisch.

Die Sache mit dem Bimetallschalter ist nicht zu unterschätzen, man kann 
den Lichtbogen locker auf mehr als 10 mm ziehen.

Die Sache mit der Elektrolyse ist genau so gefährlich. Oft ist das 
Innere des Heizstabes nicht ganz trocken (Mikrorisse, Diffusion), schon 
geht's dahin.

Man sollte schon wissen, was man macht. Deshalb: lieber in einen 
Wechselrichter investieren, dann steht immer die maximale Leistung zur 
Verfügung. Wenn man diese nicht braucht, macht der Zähler lustige 
Sachen.

von Der Andere (Gast)


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Matthias K. schrieb:
> Man schweißt übrigens auch mit Wechselstrom, so ein Blödsinn. Ein
> Lichtbogen ist sicher "50Hz" träge genug um ggf. nicht zu erlöschen.

Wenn man keine Ahnung hat sollte man einfach nichts schreiben. Dabei 
wäre es so einfach sich Ahnung zu beschaffen. Ein einfaches nachsehen 
auf das Gleich und Wechselspannungsschaltvermögen z.B. von Relais hätte 
genügt.

von Achim S. (Gast)


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immer wieder nett anzuschauen: ein youtube-Video, bei dem ein Heizstrom 
mal als AC abgeschaltet wird, mal als DC (ca. bei 1min)

https://www.youtube.com/watch?v=Zez2r1RPpWY

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frauke Allmerich schrieb:

> 5l-Untertisch-Wasserboiler. Ich möchte gerne den Wassererhitzer statt
> mit dem Wechselstrom aus der Steckdose mit Gleichstrom von Solarzellen
> bedienen.

Das ist so ziemlich die blödeste Idee von der ich letztens gehört habe. 
Wenn man Wasser von der Sonne erhitzen lassen möchte, dann gibt es 
wesentlich einfachere, kostengünstigere und effizientere Wege als den 
über Solarzellen. Im einfachsten Fall baut man eine flache Kiste die man 
auf einer Seite verglast und darin einen schwarzen Schlauch durch den 
das Wasser fließt.

von Der Andere (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das ist so ziemlich die blödeste Idee von der ich letztens gehört habe.

Meine Worte :-)

Siehe Beitrag "Re: Wechselstrom durch Gleichstrom ersetzen"

von Peter II (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das ist so ziemlich die blödeste Idee von der ich letztens gehört habe.
> Wenn man Wasser von der Sonne erhitzen lassen möchte, dann gibt es
> wesentlich einfachere, kostengünstigere und effizientere Wege als den
> über Solarzellen. Im einfachsten Fall baut man eine flache Kiste die man
> auf einer Seite verglast und darin einen schwarzen Schlauch durch den
> das Wasser fließt.

und was macht die Kiste bei -20 Grad?

PV-Module sind nur etwas teuer und damit Wasser zu erwärmen. Technisch 
ist es aber ok, weil sie auch ohne direkte Sonne funktionieren und das 
bei jeder Temperatur und auch keine Pumpe brauchen.

von SuperBlob (Gast)


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Also ich habe von TM Tech einen VEK6 (baugleich Vaillant VEK5), das ist 
ein Uebertisch Heisswasserbereiter welcher mit 24V und 500W 
funktioniert. Da fuellt man mit dem linken Knopf die gewuensche 
Wassermenge rein, regelt mit dem rechten Knopf die gewuenschte 
Temperatur und druckt den roten Knopf...

Wenn das Wasser die gewuenschte Temperatur erreicht hat, geht er aus.

5 Liter Wasser lassen sich mit 24V/500W in 50 minuten zum kochen 
bringen!


Was ich dem Beitragseroeffner empfehle ist, die Solarmodule mit maximal 
100V (vier 12V Module) zu betreiben und einen kostenguenstigen MPPT 
Laderegler wie z.B.

1) Victron BlueSolar MPPT100/15 (400W)
   mit vier 100W Modulen

oder

2) Victron BlueSolar MPPT100/50 (1300W)
   mit zwei mal zwei 200-300W Module

zu nehmen und zwei 12V Batterien (= 24V) mit mindestens 90Ah zu laden.

Dem 5 Liter Boiler eine Diode vorschalten (schneidet eine Halbwelle weg) 
was dann halbe Spannung bei gleichem Widerstand den halben Strom macht 
und 1/4 der Leistung ergibt, also 550W.

Billige Rechteck-Wechselrichter mit 600W gibt es in der Bucht...

Das ist die einfachste und sicherste Loesung und funktioniert!

von Peter II (Gast)


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SuperBlob schrieb:
> Dem 5 Liter Boiler eine Diode vorschalten (schneidet eine Halbwelle weg)
> was dann halbe Spannung bei gleichem Widerstand den halben Strom macht
> und 1/4 der Leistung ergibt, also 550W.

nein, das stimmt leider nicht.

Wenn ich 10min lang mit 100% heize und dann 10min lang mit 0% dann sind 
das im schnitt 50%.


Außerdem würde könnte der Wechselrichter mit einer Halbwelle arge 
Probleme bekommen,

von SuperBlob (Gast)


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Peter II schrieb:
> SuperBlob schrieb:
>> Dem 5 Liter Boiler eine Diode vorschalten (schneidet eine Halbwelle weg)
>> was dann halbe Spannung bei gleichem Widerstand den halben Strom macht
>> und 1/4 der Leistung ergibt, also 550W.
>
> nein, das stimmt leider nicht.

Ehm wie meinen? -- Willste das Ohmsche Gesetz fuer ungueltig erklaeren?

> Wenn ich 10min lang mit 100% heize und dann 10min lang mit 0% dann sind
> das im schnitt 50%.

Wenn Du die Abkuehlung meinst, die ist meistens langsamer als die 
Erwaerming und somit kommst Du weit ueber die 50%

> Außerdem würde könnte der Wechselrichter mit einer Halbwelle arge
> Probleme bekommen,

Achja?  Wer sagt das denn?  Hier laufen meherere Verbraucher welche sich 
nicht umruesten lassen nach diesem Prinzip schon seit Jahren.

Nur die grossen Boiler ab 100l ungefaehr haben austauschbare 1 1/2 Zoll 
Heizpatronen, welche man in 12V, 24V und auch 48V in der Bucht fuer gute 
100€ kaufen kann...

Ich gehe beim Originalauthor davon aus, das er einen drucklosen Boiler 
hat, welchen man sich auch mit einer Loetlampe und Messing/Kupfer-Blech 
selber loeten kann...

Dann kann man sich auch eine 1 1/2" Heizpatronen in einen 5 Liter boiler 
basteln.

Eine andere Selbstbauloesung waehre einen 24V Wasserkocher zu besorgen, 
und die Heizwicklung auszubauen (ist ein Flansch mit Gummidichtung) und 
sich den Boiler aus Edelstahl, Kupfer oder Messing selber zu machen.

Die Heizwicklung hat so 250-300W bei 24V und ist mit einer 
Ueberthemteratursicherung ausgeruestet.

Wenn der Originalauthor nicht auf schnelles aufheizen angewiesen ist, 
funktioniert selbst das ganz OHNE AC-DC-Inverter.

Vor allem wird die Batterie nicht mit so hohen Stroemen belastet.

Ebenso kann man eine 24V Zeitschaltuhr einbauen, welche erst um z.B. 
06:00 mit dem heizen anfaengt...

Das ganze Zeug dafuer gibt es in der Bucht fuer lau, also warum ein paar 
tausend Euro in sinnlose Solarmoduel investieren?

Achja, was ist mit Betriebssicherheit?

18 Module (12V als Beispiel) produzieren im Leerlauf mal gute 400V 
welche einen ganz schoen abkochen koennen...

von Peter II (Gast)


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SuperBlob schrieb:
>> nein, das stimmt leider nicht.
>
> Ehm wie meinen? -- Willste das Ohmsche Gesetz fuer ungueltig erklaeren?

nein aber deine Rechnung -> man darf nicht von beiden den Effektiwert 
nehmen.


> > Wenn ich 10min lang mit 100% heize und dann 10min lang mit 0% dann sind
> > das im schnitt 50%.
> Wenn Du die Abkuehlung meinst, die ist meistens langsamer als die
> Erwaerming und somit kommst Du weit ueber die 50%
wenn du das nicht versteht, dann versteht du auch nicht wo der Fehler in 
deiner Rechnung ist.

> Achja?  Wer sagt das denn?  Hier laufen meherere Verbraucher welche sich
> nicht umruesten lassen nach diesem Prinzip schon seit Jahren.
weil Trafos in die Sättiung gehen wenn man nur Gleichstrom zieht. 
Heizgeräte ab einer gewissen Leistung dürfen nur mit 
Packetwellensteuerung eingesetzt werden.

> Hier laufen meherere Verbraucher welche sich
> nicht umruesten lassen nach diesem Prinzip schon seit Jahren.
dann hast du glück.

Aber da deine Rechnung eh Unsinn ist, weis ich nicht was bei dir läuft.

von L. H. (holzkopf)


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Frauke Allmerich schrieb:
> ich möchte gern einen Wechselstrom durch Gleichstrom ersetzen und damit
> ein Gerät bedienen. Es handelt sich dabei um einen
> 5l-Untertisch-Wasserboiler. Ich möchte gerne den Wassererhitzer statt
> mit dem Wechselstrom aus der Steckdose mit Gleichstrom von Solarzellen
> bedienen.
>
> Meine Idee ist, dass ich 18-19 Solarzellen a 12V in Reihe schalte und
> dann bei maximaler Sonneneinstrahlung etwa 230 Volt Spannung kriege und
> damit dann den Wasserboiler zum Aufheizen anrege. Und wenn weniger Sonne
> scheint und z.B. nur 30 Prozent der maimalen Leistung vorhanden sind,
> dann braucht der Boiler einfach länger.

Technisch ist das ohne weiteres möglich.
Und Du brauchst Dich bei Deinem Vorhaben m.E. auch nicht davon 
beeindrucken zu lassen, was alles an (teils wenig konstruktiven) 
Gegenargumenten vorgebracht wurde. :)

Frauke Allmerich schrieb:
> Abgesichert ist so ein Boiler
> mit einem Bimetallthermostat, also kann sich das auch nicht überhitzen
> und es ist keine Elektronik drinnen, die auf Wechselstrom angewiesen
> wäre.

Der Bimetallthermostat taugt für DC-Betrieb NICHT mehr.
(Sehr beeindruckend das Video zu AC- und DC-Unterbrechung. Danke an den 
Autor, der es hier anführte.:))

Im Grunde genommen wurde dazu aber bereits eingangs völlig richtig 
angeführt:

Harald W. schrieb:
>> Abgesichert ist so ein Boiler mit einem Bimetallthermostat,
>
> Die sind oft nur für ACgeeignet, aber das könnte man umbauen.

Eingegangen wurde darauf aber (leider) nicht weiter, obwohl das 
eigentlich der "Knackpunkt" ist, wenn Du Dein Vorhaben realisieren 
können willst.

Ein prinzipielles "Umbauproblem" gibt es bei Deinem Vorhaben an sich 
nicht.
Bimetallthermostate beinhalten zwar i.d.R. gleichzeitig die Möglichkeit, 
eine x-beliebige T (bis zur Max-T) einstellen zu können, aber in Deinem 
Fall ist das m.E. irrelevant.

Also könntest Du ohne weiteres hergehen und dem Boiler einen T-Fühler 
"aufschnallen", der bei der zulässigen Max-T des Boilers dafür sorgen 
kann, daß die Spannungszufuhr einfach unterbrochen wird.
Ein dafür geeignetes, dem T-Fühler nachgeschaltetes Relais findest Du 
hier:
http://www.elektroniknet.de/e-mechanik-passive/relais/artikel/112548/

Einen geeigneten T-Fühler wirst Du sicher irgendwo finden können.
Und das war's dann.;)


Hp M. schrieb:
> Frauke Allmerich schrieb:
>> es ist keine Elektronik drinnen, die auf Wechselstrom angewiesen
>> wäre.
>
> Doch, der Heizer selbst.
> Bei Speisung mit Gleichstrom kann dessen Isolation und auch das Metall
> des Heizers allmählich beschädigt werden.

Woher hast Du denn nur so einen unterirdischen Schmarrn?
Aus der "Gerüchteküche" oder einfach "aus den Rippen geschwitzt"?? :)

Rohrheizkörper sind rein ohm'sche Widerstände.
Und denen ist es doch, mit Verlaub gesagt, scheißegal, ob sie nun mit AC 
oder DC betrieben werden!

Was glaubst Du denn, wann bei einem Rohrheizkörper das "Ende der 
Fahnenstange" erreicht ist?
Bei Rotglut seiner internen Heizwendel?
Oder bei Hell-Rotglut von ihr?
Hast Du schon jemals einen Rohrheizkörper für Wassererwärmung im 
Umgebungsmedium Luft betrieben?

Oder vielleicht, evtl., ggf. mal bei einem E-Herd, der obenliegend einen 
Grill-Heizkörper hat, genauer hingesehen?
Auch das sind Rohrheizkörper, die locker Rotglut "mitmachen".

Glaubst Du im Ernst, daß Rohrheizkörper, die in Boilern verbaut sind, 
den Extremfall (Boiler ohne Wasser) nicht auch "mitmachen" würden?
Für wie "bescheuert" hältst Du eigentlich Techniker, die Boilerheizungen 
auslegen??
Kurzum:
Rohrheizkörper werden beim "Normalbetrieb" eines Boilers bestens 
gekühlt.
Insoweit stellt sich die Frage nach (evtl.) "Beschädigung" von ihnen bei 
DC-Betrieb nicht einmal im Entferntesten!


@ Frauke Allmerich:
Mach weiter mit Deinem Vorhaben.
Und laß Dich dabei nicht von Nonsens beirren. :)

von Mani W. (e-doc)


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Frauke Allmerich schrieb:
> Würde das so funktionieren?

Sicher, denn einem Heizstab ist es egal (weil ohmscher R)
ob Wechsel- oder Gleichstrom anliegt...

Problem ist nur die Funkenlöschung bei DC

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Mani W. schrieb:
> Frauke Allmerich schrieb:
>> Würde das so funktionieren?
>
> Sicher, denn einem Heizstab ist es egal (weil ohmscher R)
> ob Wechsel- oder Gleichstrom anliegt...
>
> Problem ist nur die Funkenlöschung bei DC

Längst "geleertes Stroh" nochmal dreschen??? :)

von Mani W. (e-doc)


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L. H. schrieb:
> Längst "geleertes Stroh" nochmal dreschen??? :)

Hast schon recht!

von L. H. (holzkopf)


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Naja - es war "spät", und selbst wir "Nachteulen" übersehen/vergessen 
dann schon mal etwas.
Geht mir manchmal auch nicht anders. :)

Vergaß, die guten Tips bzgl. Beheizung größerer Boiler per PV noch zu 
ergänzen:
http://www.egoproducts.com/de/produkte/geraeteheizung/rohrheizkoerper/smart-heater/


Wünsche einen "guten Rutsch" in's neue Jahr. :)

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