Hallo, hab heute eine Festplatte zerlegt und ich frage mich, was das für Teile sind. Weiß jemand etwas darüber? Bei dem weißen Teil (2.jpg) vermute ich, dass es so ein Kissen ist, das die Feuchtigkeit aufsaugt. Aber die Kügelchen in 1.jpg - keine Ahnung wozu das sein könnte.
Cyberfuzzy schrieb: > Aber die Kügelchen in 1.jpg - keine Ahnung > wozu das sein könnte. Könnte ein Vorrat an Silicalgel sein, um das Innere der Platte trocken zu halten - vor allem, wenn die weisse Abdeckung oben drauf durchlässig ist. > Bei dem weißen Teil (2.jpg) vermute ich, dass es so ein Kissen ist, das > die Feuchtigkeit aufsaugt. Ist ein Mikrofilter gegen Staub in der Luft.
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Matthias S. schrieb: > vor allem, wenn die weisse Abdeckung oben drauf durchlässig > ist. Ja die sieht durchlässig aus. Vielen Dank :-)
Cyberfuzzy schrieb: > Aber die Kügelchen in 1.jpg - keine Ahnung > wozu das sein könnte. Sind für Minderung der mechanischen Resonanzen.
(wenn es Metallkügelchen sein sollten, wie Silicagel sieht es auf dem Bild nicht aus)
Die Kügelchen absorbieren Erschütterungen und das weiße "Säckchen" reduziert Geräusche.
Hm, SilicaGel in Kugelform, damit die feuchte Luft auch zwischen die Kugeln gelangt, dh. Vergrößerung der wirksamen Oberfläche innerhalb der kleinen Plastikwanne ? Die oberen Kugeln sind schon mit einer weissen Schicht belegt. Das spricht auch für eine Feuchtigkeitsfalle. Was solls denn sonst sein ? Ersatzkugeln für das Lager ? XD :)) Schade, niemand mehr da in D, den man fragen könnte. Auch diese Technologie ist abgewandert.
mhh schrieb: > Sind für Minderung der mechanischen Resonanzen. Lose Kugeln sollen das schaffen, was ein massiver Alu-Rahmen nicht schafft? da müssen sie schon mindestens aus Osmium sein.
Grrrr schrieb: > Schade, niemand mehr da in D, den man fragen könnte. Auch diese > Technologie ist abgewandert. ?!? Die gab es hier nie. Hätte man einen Deutschen Ingenieur gefragt, wie man ein Gerät baut, das auf Mikrometer genau positioniert, das auch noch in Millisekunden, wäre nichts unter der Grösse einer Waschmaschine bei rausgekommen zum Preis eines Einfamilienhauses.
Besser zur Dämpfung von Schwingungen als der Alu Rahmen sind die Kügelsch all mal. Die Kugeln können nämlich bei der Bewegung gegeneinander Energie aufnehmen. Den Rahmen müsste man schon aus einem stärker dämpfenden Material als Alu machen (z.B. Magnesium oder Gusseisen). Wegen der nur dünnen Abdeckung würde ich aber auch eher auf Feuchtigkeitsbindung tippen.
Cyberfuzzy schrieb: > Aber die Kügelchen in 1.jpg - keine Ahnung > wozu das sein könnte. War selber neugierig und fand diese Infos: Da sind Pellets aus Aktivkohle:https://www.youtube.com/watch?v=jN8W3tWX3nI Filtersystem in Festplatte:https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.gore.com%2FMungoBlobs%2F209%2F616%2FAdsorbentBreather_DDF_09_web%2C0.pdf
Zu den ganzen kühnen Theorien noch ein Beitrag: Das Gehäuse einer Festplatte kann mam nicht absolut luftdicht machen, denn dann wäre ein viel zu massives Gehäuse notwendig. Bei den ganz verschiedenen Höhen, in denen die FPs betrieben werden gibts da besonders in den USA recht hohe Druckunterschiede. Also lässt man das Gehäuse "atmen" und absorbiert die mit der Luft eingetretene Feuchtigkeit mit diesen Kügelchen. Das weiße Plättchen ist ein Schwingungsdämpfer. Wenn man genau hinsieht, ist dort eine Trennwand im Gehäuse, die die von der Platte erzeugte Luftströmung staut. Es könnten rund um die rotierende Scheibe stehende Wellen entstehen mit den damit verbundenen Schwingungen. Das poröse Plättchen bedämpft diese Resonanzen.
Michael B. schrieb: > Hätte man einen Deutschen Ingenieur gefragt, wie man ein Gerät baut, das > auf Mikrometer genau positioniert, das auch noch in Millisekunden, wäre > nichts unter der Grösse einer Waschmaschine bei rausgekommen zum Preis > eines Einfamilienhauses. Die ersten Festplatten hatten aber diese Abmessungen. Die Kügelchen sind sicher ein KAT gegen "Feinstaub 2.0". Damit die Reste der gelöschten Daten nicht in die Umwelt gelangen :-) Was ist das für eine HD? Das Kissen in der Ecke habe ich schon gesehen, die Kügelchen noch nicht.
Michael B. schrieb: > Hätte man einen Deutschen Ingenieur gefragt, wie man ein Gerät baut, das > auf Mikrometer genau positioniert, das auch noch in Millisekunden, wäre > nichts unter der Grösse einer Waschmaschine bei rausgekommen zum Preis > eines Einfamilienhauses. Dir ist schon klar, dass die ersten Festplatten genau deiner Beschreibung entsprechen? Es hat auch ca. 50 Jahre gedauert um zu den heutigen Festplatten zu kommen. http://www.columbia.edu/cu/computinghistory/rp04.html
Das weisse Kissen fängt wohl den Staub/Abrieb auf, den die Platte tangential abschleudert bzw. aufwirbelt. Sonst würde es nicht so komisch in der Ecke sitzen. Das Kästchen ist für den Luftausgleich ohne dass Dreck und Feuchtigkeit reinkommt. Das hat auf der Unterseite ja auch ein ziemlich langes Labyrinth.
michael_ schrieb: > Das Kissen in der Ecke habe ich schon gesehen, die Kügelchen noch nicht. Ist mir auch neu, sonnst sitzt da auch so ein Kissen zum filtern. Für nen Filter sind so lockere Kügelchen aber mMn nicht besonders geeignet!? Erste FEST-Platte: https://de.wikipedia.org/wiki/IBM_350
Peter R. schrieb: > Das Gehäuse einer Festplatte kann mam nicht absolut luftdicht machen, > denn dann wäre ein viel zu massives Gehäuse notwendig. Bei den ganz > verschiedenen Höhen, in denen die FPs betrieben werden gibts da > besonders in den USA recht hohe Druckunterschiede. > Also lässt man das Gehäuse "atmen" und absorbiert die mit der Luft > eingetretene Feuchtigkeit mit diesen Kügelchen. wohl noch nie etwas von Helium Festplatten gehört?
Michael B. schrieb: > Hätte man einen Deutschen Ingenieur gefragt, wie man ein Gerät baut, das > auf Mikrometer genau positioniert, das auch noch in Millisekunden, wäre > nichts unter der Grösse einer Waschmaschine bei rausgekommen zum Preis > eines Einfamilienhauses. Nun, wie es mit solch groben positionieren im µm-Bereich geht, weiss ich nicht. Positionieren im nm-Bereich kann man hier in D aber schon seit Jahrzehnten. BTDT.
Lurchi schrieb: > Besser zur Dämpfung von Schwingungen als der Alu Rahmen sind die > Kügelsch all mal. Die Kugeln können nämlich bei der Bewegung > gegeneinander Energie aufnehmen. dazu müssen sie aber die Schwingung erst mal aufnehmen, dafür müssten sie mit dem Rahmen verbunden sind - was die Sache mit den Kugeln wieder sinnlos macht.
Peter II schrieb: > dazu müssen sie aber die Schwingung erst mal aufnehmen, dafür müssten > sie mit dem Rahmen verbunden sind - was die Sache mit den Kugeln wieder > sinnlos macht. Solch System kenne ich nur von Gummi/Plastik Hämmern, glaub aber nicht daß das hier so funktioniert :)
Das sind die defekten Sektoren. Durch die Fliehkraft werden diese nach und nach an den äußeren Rand gedrängt und sammeln sich dort im Sektorenseparator. Dieser Vorgang läuft transparent ab, wofür auch der glasklare Behälter spricht. Andere Hersteller verwenden den oben sichtbaren Behälter als Papierkorb bei Windows-Installationen. MfG Paul
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Die ersten Festplatten an denen ich gearbeitet habe hatten genau die Eckdaten. Größe einen Waschmaschine 8 MByte und 85000$. Später von HP bis etwa 550MByte weiterentwickelt und dann durch Winchesterdrives ersetzt die als erste geschlossen Kapseln hatten und kurz danach auch die ersten landenden Leseköpfe. Festplatten hatten dann erst 8" dann 5,25" und 3,5" bis zum heute aktuellen 2,5 " Standard. Voll geschlossene Kapseln ohne Trockner drin sind inzwischen mit Heliumfüllung in 3,5 " mit 10Terabyte und mehr auch lieferbar. mfg Michael
Michael B. schrieb: > Grrrr schrieb: >> Schade, niemand mehr da in D, den man fragen könnte. Auch diese >> Technologie ist abgewandert. > > ?!? > > Die gab es hier nie. Doch. Anfang der 1980er hat die BASF mal Festplatten hergestellt. Iirc in Berlin. Die übrigen Fragen wurden ja schon beantwortet: Ein Luftfilter um kontinuierlich etwaigen innerhalb des Gehäuses aufgewirbelten Staub einzufangen, und ein Adsorptionsmittel um die Luftfeuchtigkeit in dem nicht hermetisch verschlossenenen Gehäuse zu regulieren und Kondenswasserbildung zu verhindern. Kondenswasser auf den Scheiben würde unweigerlich zu einem Headcrash führen, auch "spanabhebende Datenverarbeitung" genannt. Früher lagerten die Rechenzentren sogar von außen angelieferte Magnetbänder für 24 Stunden zur Temperaturangleichung um Beschädigungen von Band und Laufwerk durch Kondenswasser zu vermeiden.
Michael B. schrieb: > Grrrr schrieb: >> Schade, niemand mehr da in D, den man fragen könnte. Auch diese >> Technologie ist abgewandert. > > ?!? > > Die gab es hier nie. > > Hätte man einen Deutschen Ingenieur gefragt, wie man ein Gerät baut, das > auf Mikrometer genau positioniert, das auch noch in Millisekunden, wäre > nichts unter der Grösse einer Waschmaschine bei rausgekommen zum Preis > eines Einfamilienhauses. Die DSSI Festplatten meiner VAX4000/300 sind alle Made in Germany, jedenfalls dem Aufkleber nach) (Typ RF31, RF73) Gruß, Holm
Hp M. schrieb: > Früher lagerten die Rechenzentren sogar von außen angelieferte > Magnetbänder für 24 Stunden zur Temperaturangleichung um Beschädigungen > von Band und Laufwerk durch Kondenswasser zu vermeiden. Das machen die auch heute noch.
Das ist der "Ausguss" für Dreckabrieb wie schon jemand schrieb, falls doch mal Abrieb durch Kopfkontakt ensteht sammelt der sich dort um nicht weiteren Schaden zu verursachen bzw. möglichst gering zu halten. Schaut mal entspr. Videos auf youtube wie Datenrettungsfirmen Platterwechsel usw. machen, der "Cleanroom" ist in der Realität ein Kabuff mit einfachstem Abluftsystem, einer meinte dort mal in einem Vortrag viele dieser Firmen hätten nicht mal das, wäre auch nicht notwendig wegen dem "Selbstreinigungseffekt". Das erklärt auch warum Laien mit Platterwechsel (nur komplett, einzelne Scheiben geht prinzipiell nicht) am Küchentisch oft erfolgreich sind und die Horrorgeschichten aus der Theorie nie eintreffen. Schlimm wird es erst wenn der Kopf aufschlägt, Teile davon abbrechen und die Oberfläche abschleifen oder dauerhaft auffliegt. Der dadurch abgehobelte Dreck sammelt sich dann aber immer noch in diesem Ausguss und hält den Rest der Platte 'sauber', denn dann dann auch retten kann, wenn man es rechtzeitig merkt und die den "Aufleger" nicht weiter betreibt damit er weiter lustig die Oberflächer zerkratzt.
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