Forum: Platinen komplexe Hobbyprojekte, Bauteilebeschaffung und Bestückung


von Robert (Gast)


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Hallo,

mal eine Frage:

Langsam bin ich soweit, dass ich mich mit meinen Hobbyprojekten gerne 
mal in den Bereich 4-Layer-Platine, mehrere Hunderte Bauteile auf der 
PCB und BGA / QFN weiterbewegen würde.

Kurz zur Info: Ich bin Student, muss das alles selbst finanzieren und 
habe nicht allzuviel Geld zur Verfügung.

Wollte mal fragen wie ihr den Prototypenbau handhabt?

Ich halte kein großes Lager bei mir zu Hause und bestelle mir die 
Bauteile für jede PCB neu. Klar habe ich von früheren Projekten ein paar 
Überreste an Kondensatoren oder Widerständen, aber mir geht es 
mittlerweile echt auf die nerven für eine PCB immer alle Bauteile neu zu 
ordern, wenn die BOM mal 50 verschiedene Sachen drauf hat.

Das nächste: Wenn ich speziellere ICs habe, geringer Pinabstand oder so 
bestelle ich die normalerweise mehrfach weil mir die Gefahr zu hoch ist, 
dass ich was kaputt löte und dann kein Ersatz parat habe.
Aber es ist halt auch ein riesiger Kostenpunkt, wenn ich ein IC für 15 
Euro drei mal bestellen muss, lieber ich würde es nur einmal bestellen 
und es dafür jemanden löten lassen der es wirklich kann und die 
Betriebsmittel hat.

Kurzum: Mir wäre es am liebsten, ich müsste nur die Gerberfiles und die 
Bom irgendwo hin versenden und würde meine Platine fertig verlötet nach 
Hause bekommen.

Elecrow bietet ja sowas wie ein Assembly Service an, der perfekt für 
mich wäre.
Lohnt sich das überhaupt für eine Platine? Was sind da so die Preise?
Kennt ihr was ähnliches?

Wie handhabt ihr eure Projekte wenn es mal komplexer wird? Ich habe das 
Gefühl dass das Privat einfach überhaupt nicht mehr sinnvoll machbar 
ist.

Klar kann ich auch zu nem Bestücker fahren, aber wie gesagt es ist halt 
Hobby und will ja auch immer wieder irgendwie weiter kommen.


Danke & Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert schrieb:

> Ich halte kein großes Lager bei mir zu Hause und bestelle mir die
> Bauteile für jede PCB neu. Klar habe ich von früheren Projekten ein paar
> Überreste an Kondensatoren oder Widerständen, aber mir geht es
> mittlerweile echt auf die nerven für eine PCB immer alle Bauteile neu zu
> ordern, wenn die BOM mal 50 verschiedene Sachen drauf hat.

Übliches Hühnerfutter sollte man sich zumindest in gängigen Größen auf
Vorrat anschaffen.  Gerade in 50er Stückzahlen kostet das in der
08/15-Ausführung doch nur Cents.  Musst dir ja keine komplette
E192-Reihe über 5 Dekaden hinlegen.  Bei 100-nF-Kerkos kann sich schon
fast der Kauf einer ganze Rolle lohnen. ;-)

> Das nächste: Wenn ich speziellere ICs habe, geringer Pinabstand oder so
> bestelle ich die normalerweise mehrfach weil mir die Gefahr zu hoch ist,
> dass ich was kaputt löte und dann kein Ersatz parat habe.

Dann solltest du erstmal löten lernen.  Dass mal was kaputt geht, ist
sicher normal, aber wenn man so wenig Vertrauen in seine Fertigkeiten
für etwas so grundlegendes wie Löten hat, dann wäre das auf jeden Fall
der erste Schritt.  Ggf. arbeitest du auch mit dem falschen Werkzeug?
Eine ordentliche Lötstation ist vielleicht nicht gerade eine Anschaffung
fürs Leben, aber so 10 … 20 Jahre kann sie gut und gern halten.  Wenn
sie also 240 Euro kostet und du das durch 20 Jahre = 480 Monate teilst,
dann sind das umgelegt 50 Cent im Monat.

Je kleiner die SMDs sind, umso bessere Lötausrüstung brauchst du.

> Kurzum: Mir wäre es am liebsten, ich müsste nur die Gerberfiles und die
> Bom irgendwo hin versenden und würde meine Platine fertig verlötet nach
> Hause bekommen.

Selbst in der Industrie werden Einzelstücke in der Regel erstmal mit
der Hand gemacht.  Selbst, wenn man bei einer Automatenbestückung nur
mit Bauteilen hantieren würde, die der Bestücker bereits auf Vorrat
hat (was jenseits eines LED-Blinkers meist illusorisch ist), die Arbeit,
über die Daten drüberzugucken, das Programm für die Bestückungsmaschine
einzurichten etc. pp. lohnt sich normalerweise nicht für eine einzelne
Platine.  (Ausnahmen sind Sachen, bei denen es auf die Präzision der
Maschine ankommt und der Preis dann keine Rolle spielt.)

> Wie handhabt ihr eure Projekte wenn es mal komplexer wird? Ich habe das
> Gefühl dass das Privat einfach überhaupt nicht mehr sinnvoll machbar
> ist.

Ist halt die Frage: wenn es Hobby ist, spielt die investierte Zeit meist
nicht so die große Rolle, dagegen will man das investierte Geld im
überschaubaren Rahmen halten.  Mir persönlich macht es jedenfalls Spaß,
die Bauteile auf die Platine zu bringen.

von Julian B. (julinho)


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Bei einem professionellen Bestücker zahlst du die ganzen Ini-Kosten, das 
sind einige 100 Euro pro Projekt, dafür kannst du dich mal ein paar 
Abenden hinsetzten.

von Eagle_Layouter (Gast)


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Um die Bestellkosten gering zu halten, schon mal im Forum 'Markt' 
geschaut?

Stichwort: Sammelbestellungen

von someone (Gast)


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Du solltest lernen, wie man lötet. BGA habe ich jetzt noch nicht gemacht 
und ich glaube auch nicht, dass du das so schnell machen wirst, denn: 
Die meisten billigen Fertiger unterstützen keine Fertigungsparameter, 
die BGA erlauben würden. Keine Sacklöcher, keine plugged vias, keine 
soldermask defined pads, 6 mil trace/space--da wird's schon sehr eng. 
Gut, wenn du natürlich irgendwelche 1mm-Pitch-BGAs nimmst, ist das kein 
so großes Problem, aber wo kriegt man sowas heute noch her? DSBGA/WLCSP 
(also eigentlich alles, bei dem die Verwendung von BGA unvermeidlich 
wird) gehen aber mit den üblichen chinesischen Platinen eher nicht. 
Ausnahme: Nur eine Reihe balls, z.B. für kleine Sensoren. Die kann man 
ja allesamt nach außen wegführen.

Nachdem du gelernt hast, wie man lötet, wird für dich die Handbestückung 
für Prototypen kein Problem mehr sein. Wichtig ist hierfür eine 
ordentliche Lotpaste (Sparen lohnt nicht! Spare lieber an der Menge, 
nicht an der Qualität) und ein sehr gutes Flussmittel. Eine 
Heißluft-Lötstation benötigst du ebenfalls. Mit einem Preheater wird das 
Löten noch etwas einfacher und schonender für die Bauteile, der ist aber 
optional. Ein Satz Pinzetten und ein Auflichtmikroskop gehören sowieso 
zur Grundausstattung. Wichtig ist außerdem, dass du dir extrem helle 
Beleuchtung besorgst. Das gibt's kaum zu kaufen, also mußt du das bauen, 
z.B. aus mehreren LED-Leuchten. Gerade bei sehr kleinen SMD-Bauteilen 
benötigt man wirklich viel Licht. Von Pastenschablonen bin ich für 
Einzelplatinen nicht so begeistert, da ist Dispensen per Hand irgendwie 
angenehmer. Die Bestückung geht deutlich schneller, wenn du dir einen 
Vakuum-Bauteileheber besorgst.

Zu den Bauteilen: Das ist leider eine komplizierte Sache. Eigentlich 
sollte man sich immer nur sehr wenig kaufen, da die Lötbarkeit der 
Bauteile nachlässt. Andererseits lötest du sowieso von Hand oder 
zumindest nicht automatisiert, bei etwas schlechterer Lötbarkeit erkennt 
man das üblicherweise und bleibt dann mit der Heißluft eben etwas länger 
auf der Platine. Bei sehr teuren Chips würde ich nur so viel kaufen wie 
benötigt. Die sind üblicherweise auch unempfindlich und machen mehrere 
Lötvorgänge mit, wenn man einigermaßen schonend mit ihnen umgeht. 
Ausnahmen bestätigen die Regel, aber wenn deine teuren Chips 
irgendwelcher Digitalkram sind, dann kann man die durchaus mehrmals 
verlöten. Empfindliche Sensoren oder Analog-Chips sind da gerne etwas 
problematischer.
Beim Design deiner Platinen solltest du darauf achten, die Teile zu 
verwenden, die du sowieso schon besitzt und möglichst auf Standardwerte 
zu gehen. Von diesen Teilen kaufst du dir dann ganze Rollen. Das 
brauchst du zwar nicht, aber Rollenabschnitte sind unglaublich schlecht 
handhabbar, die Rolle ist weitaus bequemer.
Mein Vorschlag hier: Widerstände 4.7k, 10k, Kondensatoren 100n, 1µ, 
(ggf. 4.7µ/10µ) in kleinen Bauformen (0603, 0805 für die großen 
Kondensatoren). Bei Kondensatoren die Spannungscharakteristika beachten!
Bei diesen Bauteilen lohnt sparen nicht. 5%-Widerstände sind billiger, 
die kannst du aber dann später nicht für Filter einsetzen, also lieber 
gleich 1% kaufen. Bei den Kondensatoren gleich die guten Dielektrika mit 
hohen Spannungen nehmen, aber übertreiben solltest du es natürlich auch 
nicht. Du wirst wahrscheinlich in absehbarer Zeit nichts anderes 
brauchen als das, was du auf der Rolle hast, also sei da nicht zu 
geizig.
Rollen gibt's zu vertretbaren Preisen bei digikey. Auch TME hat 
preiswerte SMD-Rollen.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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PCB-Pool bietet auch Bestueckung an.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe B. schrieb:
> PCB-Pool bietet auch Bestueckung an.

Das stand (OK, für Elecrow) ja bereits im Eingangsposting.

Seine Frage war nur, ob man sowas auch für ein Hobby-Einzelstück in
Anspruch nehmen kann bzw. inwiefern andere sowas tun.

von Olaf (Gast)


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> Langsam bin ich soweit, dass ich mich mit meinen Hobbyprojekten gerne
> mal in den Bereich 4-Layer-Platine, mehrere Hunderte Bauteile auf der
> PCB und BGA / QFN weiterbewegen würde.

Ich hab zwar beruflich durchaus mit BGAs und fetten Boards zutun, aber 
Privat habe ich es immer noch geschafft BGA und mehr wie 2Layer zu 
vermeiden. Das Problem ist das solche Boards relativ teuer sind und du 
kannst nicht davon ausgehen das gleich dein erstes Board laeuft.

QFN ist okay. Kann man von Hand loeten. QFN mit Mittelpad geht auch. 
Selbst BGA geht gut von Hand loeten, sogar besser wie QFN, aber die 
Platine ist halt sehr teuer.

> Kurz zur Info: Ich bin Student, muss das alles selbst finanzieren und
> habe nicht allzuviel Geld zur Verfügung.

War ich auch mal bevor ich steinreicher Ingenieur wurde. :-) Im armsein 
liegt gerade die Herausforderung zur Kreativitaet. .-)

> Ich halte kein großes Lager bei mir zu Hause und bestelle mir die
> Bauteile für jede PCB neu.

Das ist okay fuer speziellere Bauteile. Standardkram wie z.B 
Widerstaende und Kondensatoren in E12/0603 sollte man aber da haben. 
Sonst macht es wirklich keinen Spass. Ich kaufe auf Flohmaerkten auch 
immer auf was billig ist und in groesseren Stueckzahlen vorraetig ist.

Ausserdem besteht der Unterschied zwischen einem Bastler und einem 
Ingenieur gerade darin das du die Faehigkeiten entwickeln solltest mit 
dem vorhandenen auszukommen. Ich baue keine Schaltungen von anderen 1:1 
nach. Ich kucke immer was ich in der Bastelkiste habe und aendere die 
Schaltung entsprechend.

> Kurzum: Mir wäre es am liebsten, ich müsste nur die Gerberfiles und die
> Bom irgendwo hin versenden und würde meine Platine fertig verlötet nach
> Hause bekommen.

Das koenntest du nicht bezahlen weil die Ruestkosten zu hoch sind. Wenn 
ich in der Firma Protoypen herstellen lasse dann sind das normalerweise 
30-50Stk weil die Anzahl im Vergleich zum Aufwand das auf die Maschine 
zu bekommen nebensaechlich ist.

> Wie handhabt ihr eure Projekte wenn es mal komplexer wird? Ich habe das
> Gefühl dass das Privat einfach überhaupt nicht mehr sinnvoll machbar
> ist.

Einfach selbermachen. Ich bestuecke auch in der Firma gerne den ersten 
Prototypen von Hand. Zum einen geht das immer noch schneller, zum 
anderen kann ich dann selektiv bestucken. Also z.B erst die 
Schaltregler, dann die Spannungen einzeln testen, dann Controller, dann 
Leistungsteil.

Ansonsten darf ich dir versichern das Privat so ziemlich alles machbar 
ist. Es mag sein das man die Platine gelegentlich etwas groesser hat wie 
in der Firma, es ist vielleicht auch gut das man damit nicht zum 
EMV-Test muss aber grundsaetzlich ist alles machbar! Das Problem der 
meisten Leute ist die Zensur in ihrem Kopf.

Olaf

von bastelIng (Gast)


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Wen Du das ganze per Reflow im Pizzaofen machst, sollten die Platinen 
eigentlich ohne größere Nacharbeiten laufen. (mal ein kurzgeschlossener 
Pin oder ein aufgerichteter Grabstein)

Bei uns in der Firma habe ich das mal für einige Muster angeleiert, da 
die Kosten beim Bestücker für 4 Stück identische, nicht mal 
Bierdeckelgroße Platinen bei ca 1kEuro lagen und die Wartezeit(en) noch 
dazu dazu kommen.


Von PCB Pool gibt es ein schönes Set, mit Grillofen, Steuerung und 
Schablonenhalter. Eine nette Anleitung stand in der Funkamateur und 
gibts bei dem Set mit dabei.
QFN mit Mittelpad, 0603 und Microcontroller auf 4-Lagen Platinen - lief 
auf Anhieb.

Wichtig ist frische Lötpaste, überlagerte macht wirklich Ärger.
Dazu vernünftige Pastenschablonen - Lochgrößen solten nicht zu klein 
sein, damit Paste nicht drin hängen bleibt.

Für die Bestückung aber sowas wie einen Fritsch Manipulator mit 
XY-Führung und drehbarer Vakuumpipette hernehmen. Mit der Pinzette würde 
ich wohl ire werden. Sowas habe ich im gewerblichen Einsatz schonmal aus 
einigen Linearführungen (oder waren es Schubladenführungen ?) für 
Kleinserien als Selbstbau gesehen. Muß also kein loch in die Kasse 
reißen.

Wobei hier natürlich auch eine zweites Muster die Nerven schont. 
Probleme gab es aber nur mal mit überlagerter Lötpaste - man lernt 
manchmal nur durch Schaden.

von Michael S. (rbs_phoenix)


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Mit dem Vorrat wäre/bin ich vorsichtig. Ich habe damals zu Beginn meiner 
Ausbildung (2005) mir einen ganzen Ar*** voll bedrahteter Widerstände 
und Elkos sowie 100nF Folienkondensatoren gekauft. War von Pollin, daher 
nicht sooo teuer. Aber ich bin dann schnell auf den Geschmack von SMD 
gekommen. Dort konnte ich auch für private Zwecke Platinen Ätzen. Auch 
im anschließenden Studium konnte ich Platinen fräsen und hab mir dann 
1206 Widerstände geholt, die kann man sehr easy per Hand löten, sind 
nicht sofort im Teppich eingearbeitet, wenn sie runter fallen, und die 
bisherigen Platinen waren nicht so kritisch, was die Packdichte angeht.
Solange, bis ich elecrow und Konsorten "entdeckt" habe. Jetzt ärgere ich 
mich eigentlich schon, wenn ich einen benötigten Widerstand nur in 1206 
da habe,  nutze sonst 0805. Doch vielleicht freunde ich mich bald mit 
0603 an oder lasse bei elecrow auch gleich bestücken (2 Pads und 1 
Widerstand machen so ca 10ct aus). Dann wäre wieder sämtlicher Vorrat 
umsonst. 10k Ohm und 4k7 Ohm habe ich in bedr. Kohleschicht, 
Metallschicht, 1206 und 0805 da, manchmal sowohl als 5% als auch als 1%.

Ich mache es momentan so, dass ich die Widerstände, die ich nicht habe, 
in 0805 bestelle und dann gleich 50 Stück. Das hält Massig (ne 5.000 
Rolle bekomme ich in 2 Leben nicht leer, auch nicht 10k Ohm) und ist 
meist die Grenze zum nächsten Mengenrabatt (also kosten 50 soviel wie 
z.B. 30 bei Höherem Stückpreis). Die 50 Stück kosten auch bei 1%ern 
i.d.R. unter 1€.

Ich habe auch mal überlegt mir um die 10 Standardwerte zu holen und 
daraus alles zu basteln, aber dann erhöht sich der Platz, Lotberbrauch, 
Bestückzeit, Fehleranfälligkeit, ...
Ich habe zwar schon ein paar Teile im Lager, aber Anwengungsspezifisches 
wie Sensoren muss ich eh zu jedem Projekt kaufen. Dann schaden auch 5€ 
Hühnerfutter+Vorrat zusätzlich nicht und dann habe ich gleich die 
passenden Widerstände. Nach 3-4 Projekten hat man dann auch alles 
gängige zusammen, wie Basisvorwiderstände, Pull-ups, 100nF, 
Freilaufdioden, Standard-Transistoren usw. Widerstände für Filter, OPs 
oder Spannungsteiler habe ich meist nicht, aber dann bestelle ich soe 
eben mit, da ich ja eh bestellen muss.

Aber das ist nur meine Meinung.

Zum Bestücken bei elecrow kann man da ja viel auf deren Seite erfahren. 
Du kannst, auch wenn du ein 10er Pack Platinen kaufst, nur eine 
bestücken lassen. Ich glaube aber, dann kommt eine Gebühr drauf. Was bei 
5$/ zu bestückender Platinen oder sowas. Lohnt sich aber beim Bestücken 
eines 15€ Bauteils, wenn man es nur einmal haben will.
Was die Qualität angeht kann ich nichts sagen, aber der Preis scheint 
ganz gut zu sein. Ich will es irgendwann mal probieren.

von F. F. (foldi)


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Jörg W. schrieb:
> Bei 100-nF-Kerkos kann sich schon fast der Kauf einer ganze Rolle
> lohnen. ;-)

Mache ich auch so. Das was ich schon öfter gebraucht habe, da gucke ich, 
dass ich ne Rolle (oder eine nicht ganz volle) günstig bekomme.

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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Hallo
Also erst mal Hut ab, wenn deine Hobby-Projekte schon soweit sind das 
man auf BGA nicht mehr verzichten kann müssen das ja schon recht 
komplexe Sachen sein.
Ich selbst habe vor etlichen Jahren auch mal mit THT angefangen. 
Mittlerweile habe ich das Zeug Kistenweiße irgendwo rum stehe und 
benötige es nur noch selten. Wenn man mal die Vorteile von SMD (keine 
Beinchen biegen, kürzen, usw.) kennen und lieben gelernt hat will man 
darauf ja fast nicht mehr verzichten.
Da ich neben her einen Bestück-Service anbiete stellt sich die Frage 
nach Bauteil einkauf bei mir im Hobby Bereich zum Glück nicht mehr. 
Hühnerfutter ist von 0402 bis 1206 auf Rollen in allen Varianten 
vorhanden.
Aber grundsätzlich lohnt es sich doch heute nicht mehr SMD-Hühnerfutter 
abgezählt zu bestellen. Auch im Hobbybereich sollte man solche Bauteile 
wie 100nF usw. einfach als Rolle kaufen. So schnell werden die auch 
nicht schlecht wenn man sie vernünftig Lagert.
Zu der Frage zum Assembly Service. Gerne kannst du deine zukünftigen 
Projekte mal bei mir anfragen. Da ich mich auf Protos und Kleinserien 
spezialisiert habe denke ich kann ich dir hierfür einen vernünftigen 
Preise anbieten. Was natürlich auch Lohnt ist ein Blick in die 
Übersichtsliste hier im Wiki. Es gibt einige EMS Dienstleister die auch 
einzelne Platinen zu vernünftigen Preisen bestücken... Auch in 
Deutschland gibt es so etwas noch.

Gruß Jonas

von Richard B. (r71)


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Hallo Jonas,

Wie viel kostet eine Stunde Bestücken für den Kunden bei euch?

LG,
Richard

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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Richard B. schrieb:
> Hallo Jonas,
>
> Wie viel kostet eine Stunde Bestücken für den Kunden bei euch?
>
> LG,
> Richard

Hallo Richard,

abgerechnet wird nicht nach Stunden sondern nach Bauteilen auf der 
Platine. Kein Bestücker wird dir einen Stundenpreis für das Bestücken 
nennen können bzw. kannst du dann mit einem Stundenpreis nicht viel 
anfangen da du ja nicht weißt wie lange er benötigt um deine Platine zu 
bestücken. Es ist nun mal so das ein P&P Automat einen 1206 Widerstand 
schneller setzten kann als zum Beispiel einen BGA.

Gruß Jonas

von F. F. (foldi)


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Jonas L. schrieb:
> Da ich neben her einen Bestück-Service anbiete

Hier gibt es doch irgendwo so eine Seite wo Händler eingetragen sind. 
Bist du dort schon eingetragen?

Das ist doch vielleicht für andere auch mal interessant.

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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Jonas L. schrieb:
>Was natürlich auch Lohnt ist ein Blick in die
> Übersichtsliste hier im Wiki. Es gibt einige EMS Dienstleister die auch
> einzelne Platinen zu vernünftigen Preisen bestücken... Auch in
> Deutschland gibt es so etwas noch.
>
> Gruß Jonas

F. F. schrieb:
> Jonas L. schrieb:
> Da ich neben her einen Bestück-Service anbiete
>
> Hier gibt es doch irgendwo so eine Seite wo Händler eingetragen sind.
> Bist du dort schon eingetragen?
>
> Das ist doch vielleicht für andere auch mal interessant

Dort habe ich mich bereits eingetragen. Trotzdem vielen dank für deinen 
Hinweise.

von Sebastian V. (sebi_s)


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Jonas L. schrieb:
> Also erst mal Hut ab, wenn deine Hobby-Projekte schon soweit sind das
> man auf BGA nicht mehr verzichten kann müssen das ja schon recht
> komplexe Sachen sein.

Nicht unbedingt kompliziert. Vielleicht muss es auch einfach nur klein 
werden. Ich habe gerade ein Projekt bei der ich nur ca. 5x5cm Platz habe 
und nur einseitig Bauteile bestücken kann, da die Platine flach 
aufliegen muss und in ein vorhandenes Gehäuse passen muss. Ich bin schon 
am überlegen ob man den Flash statt diesem riesigen TSOP Gehäuse 
(20x12mm) nicht als BGA (11x9mm) nimmt. Wäre dann mein erstes Projekt 
mit BGA.

von Richard B. (r71)


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Hallo Jonas,

Jonas L. schrieb:
> Kein Bestücker wird dir einen Stundenpreis für das Bestücken
> nennen können

Wie kalkulierst du dann deine Preise?

Dann frage ich anderes:
Wie viel kostet deine P&P Straße pro Tag?

LG,
Richard

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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Richard B. schrieb:
> Hallo Jonas,
>
> Jonas L. schrieb:
>> Kein Bestücker wird dir einen Stundenpreis für das Bestücken
>> nennen können
>
> Wie kalkulierst du dann deine Preise?
>
Ich habe ja weiter oben schon einmal geschrieben das zum Beispiel 
Faktoren wie Bauteilanzahl, anzahl unterschiedlicher Bauteile, usw. in 
eine Kalkulation mit einfließen.
> Dann frage ich anderes:
> Wie viel kostet deine P&P Straße pro Tag?
>
> LG,
> Richard

Natürlich könnte ich dir jetzt die Kosten für meine Maschinen pro Tag 
nennen. Ich wüsste jedoch nicht was du mit diesem Preis anfangen 
solltest. Hier kommen noch Faktoren wie Rüstzeiten, Programm Erstellung 
usw. dazu. Auch die Geschwindigkeit der Maschine fließt doch hier mit 
ein. Eine Siemens Siplace zum Beispiel hat nun mal eine andere 
Bestückleistung als eine Automat von Essemtec.
Falls du gerne einen Preis für die Bestückung einer Platine haben 
möchtest benötige ich hier schon ein paar Informationen bzw. zumindest 
mal eine BOM.
Ich wollte den Thread jetzt aber nicht zur Diskussion von Preisen 
nutzen. Ich denke wie sich solche Preise zusammen setzten wurde hier an 
anderen Stellen schon oft genug und ausführlich besprochen.

Gruß Jonas

von 6a66 (Gast)


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Robert schrieb:
> Kurzum: Mir wäre es am liebsten, ich müsste nur die Gerberfiles und die
> Bom irgendwo hin versenden und würde meine Platine fertig verlötet nach
> Hause bekommen.

Klar geht das, gibt es in Fernost als auch in Deutschland, allerdings zu 
unetrschiedlichen Kosten.
Das macht aber nur Sinn, wenn Deine Schaltung einigermaßen fehlerfrei 
ist. Bis dahin solltest Du Deine Schaltung möglichst aus kleinen 
separaten PCBs aufbauen. Und Die Chance dass bei EINEM PCB auch beim 
Löten etwas schiefgeht ist auch nicht klein.
Aber Du kannst Das gerne versuchen, BILLIG ist das nicht, das wird dann 
ein teueres Hobby.

rgds

von Richard B. (r71)


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Jonas L. schrieb:
> Ich denke wie sich solche Preise zusammen setzten wurde hier an
> anderen Stellen schon oft genug und ausführlich besprochen

Nein, das wurde hier und auch anders wo nicht besprochen.
Was glaubst du warum ich danach so genau gefragt habe?

LG,
Richard

: Bearbeitet durch User
von Gaast (Gast)


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Mit seeedstudio hatte ich gute Erfahrung. Die haben eine Liste/EagleLib 
mit Bauteilen, die sie bestücken. Man lädt die Gerber files und die bom 
hoch, sieht den preis, optimiert, prüft, zählt und nach ein paar Wochen 
ist das Einzelstück da.

Ich habe auch andere bestückter gefragt, nach zwei Wochen immer nix 
brauchbares.

Ich weiss nicht wie das Profis machen, aber wenn sich ein Bestückter 
nicht in der Lage sieht ein Angebot innerhalb von zwei Wochen zu machen, 
dann wird das nix.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gaast schrieb:
> Ich weiss nicht wie das Profis machen

Die nehmen einen Bestücker vor Ort, denn mit dem sind die notwendigen
Absprachen immer einfacher und schneller hinzubekommen. ;-)  Aber
wie oben schon geschrieben, Profis lassen keine Einzelstücke bestücken,
weil sie wissen, dass das zu teuer ist.  (Ausnahmen bestätigen
natürlich die Regel, wenn man den Preis trotzdem lieber in Kauf nimmt.)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Falls es denn einmal zu einer Serie kommt...
Wichtig ist, dass der Bestuecker vor Ort, oder sehr nahe ist. Denn man 
sollvor dem Projekt hingehen und die Details abklaeren. Wie gross sollte 
der optimale nutzen sein. Werden Fiducial, oder Passloecher verwendet. 
Wieviele und wo. Fileformate, Inhalt der Files. Und und und. Dann 
designt und ordert man die Leiterplatten beim Hersteller, bestueckt 
einen davon fuer Funktionstest und als Muster fuer den Bestuecker.
Da ich die Prototypen selbst baue habe ich die Teile schon eingekauft 
und liefere diese daher beim Bestuecker an. Ausser das Huehnerfutter.

Dann bringt man die Teile zum Produzieren, und nachher holt man sie 
wieder. Bei Abholen gibt's eine Nachbesprechung. Was sollte man weshalb 
verbessern.

von Falk B. (falk)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


>Die nehmen einen Bestücker vor Ort, denn mit dem sind die notwendigen
>Absprachen immer einfacher und schneller hinzubekommen. ;-)

Naja, das Telephon ist schon ne Weile erfunden. Man muss nicht zwingend 
vor Ort sein, wenn gleich das gelegentlich vorteilhaft ist. Gescheite 
Produktionsunterlagen sind so oder so nötig. Wer den Bestückern EDV-Müll 
vor die Füße wirft, darf sich über das Ergebnis nicht wundern. Bei 
Sonderfällen eine umfassende Erklärung auf Papier, die man dann besser 
nochmal mündlich vermittelt.

>  Aber
>wie oben schon geschrieben, Profis lassen keine Einzelstücke bestücken,
>weil sie wissen, dass das zu teuer ist.

Wenn das mal kein Irrtum ist. GERADE Profis lassen auch Einzelstücke 
bestücken, erst recht wenn die Anzahl der Bauteile größer ist und auch 
anspruchsvollere Sachen ala QFN, BGA etc. verlötet werden müssen.

von Falk B. (falk)


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@  Oder Doch (jetztnicht)

>Falls es denn einmal zu einer Serie kommt...
>Wichtig ist, dass der Bestuecker vor Ort, oder sehr nahe ist.

Nö. Wenn gleich es bisweilen Vorteile hat.

> Denn man
>sollvor dem Projekt hingehen und die Details abklaeren. Wie gross sollte
>der optimale nutzen sein. Werden Fiducial, oder Passloecher verwendet.

Das Interessiert den Kunden kaum, das sin interne Bestückerprobleme.
Wenn ich sage, ich will 10.000 Platinen, dann muss der wissen wie er das 
technisch und ökonomisch am besten macht. Um solche internen Deteils 
will sich kein Kunde kümmern. Warum auch? Soll ich noch die Automaten 
programmieren?

>Wieviele und wo. Fileformate, Inhalt der Files.

Dafür gibt es gescheite CAM-Dateien mit SOLIDER Doku! Jaja, Gerber ist 
das ewige Provisorium, geht aber, wenn man die Dateien sauber benennt!

> Und und und. Dann
>designt und ordert man die Leiterplatten beim Hersteller,

Das Design macht der Kunde, nicht der Platinenhersteller.

> bestueckt
>einen davon fuer Funktionstest und als Muster fuer den Bestuecker.

>Da ich die Prototypen selbst baue habe ich die Teile schon eingekauft
>und liefere diese daher beim Bestuecker an.

Das ist oft nicht sinnvoll, weil die Bestücker das Zeug automatengerecht 
auf Reels oder wenigstens Gurtabschnitten haben wollen. Reichelt-Tüten 
oder ähnliches ist nur sinnloser Aufwand. Die Beschaffung gibt man meist 
so weit wie möglich an den Bestücker, die haben ihre eingefahrenen 
Prozesse. Ausser extremen Spezialbauteilen können die auch alles 
einkaufen.

> Ausser das Huehnerfutter.

Das sowieso.

>Dann bringt man die Teile zum Produzieren,

Was gibt es da zu bringen? Man bestellt sinnvollerweise direkt beim 
Bestücker, der besorgt sich bei seinen Lieferanten die Platine. Das 
selber zu machen ist in den wenigsten Fällen sinnvoll.

> und nachher holt man sie
>wieder. Bei Abholen gibt's eine Nachbesprechung. Was sollte man weshalb
>verbessern.

Was willst du bei Abholen besprechen, wenn du die Platinen noch gar 
nicht genauer begutachtet und getestet hast? Das kommt erst, wenn die 
ersten Muster bei dir durch die Inbetriebnahme durch sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> GERADE Profis lassen auch Einzelstücke bestücken, erst recht wenn die
> Anzahl der Bauteile größer ist und auch anspruchsvollere Sachen ala QFN,
> BGA etc. verlötet werden müssen.

Deshalb schrieb ich ja: Ausnahmen bestätigen die Regel.  Aber auch QFN
ist keine Raketenwissenschaft.

Ist halt immer die Frage, ob die aufwändigen Einmalkosten des Bestückers
in Relation zu den Kosten der eigenen Zeit den Aufwand rechtfertigen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Um solche internen Deteils will sich kein Kunde kümmern. Warum auch?

Weil du die Fiducials auf deiner Platine ja erstmal unterbringen
musst …

> Das ist oft nicht sinnvoll, weil die Bestücker das Zeug automatengerecht
> auf Reels oder wenigstens Gurtabschnitten haben wollen.

Normalerweise bekommt man ja auch Kleinkram auf Gurtabschnitten
geliefert, es muss ja nun nicht Reichelt sein.

Aber es ist richtig, was der Bestücker selbst zu gleichen oder besseren
Konditionen beschaffen kann, lohnt es nicht beizustellen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich kaufe auf Rolle, Gurt, oder Tray ein. Was nicht Huehnerfutter ist, 
ist meist spezialisiert, das macht keinen Sinn es beim Bestuecker zu 
kaufen. Soll der Lager halten, was er sonst nicht braucht ? Ich kauf 
keine Saecklein bei Kraemern. Es geschah zu oft, dass ein Bauteil, beim 
Lieferanten  mit N Stueck am Lager, ein-designt wurde, und nachher 
leider nicht (mehr) lieferbar war. Deswegen : Es kommen nur Bauteile in 
mein Design, die ich auch auf dem Tisch habe.
Auch die Leiterplatten kaufe ich selbst ein. Beim selben Hersteller, der 
mir auch die Prototypen Leiterplatten liefert.
Deswegen muss ich auch gleich den Nutzen bestellen, mit Fiducials 
und/oder Passloechern an der richtigen Stelle.

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