Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ausgangswiderstand Netztrafo mit centertap


von Stefan (Gast)


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Hallo
Wenn ein Netztrafo sekundärseitig 2 Spulen gleicher Spezifikation 
hat(z.B. für 2-weg Gleichrichtung):

Ändert sich auf der Sekundärseite der Innen- bzw. Ausgangswiderstand 
einer Spule wenn sie allein stromführend ist gegenüber dem Zustand wenn 
beide Strom führen?
Spielt da das Übersetztungverhältnis, bestimmt durch die Anzahl 
stromführender Windungen, mit rein? Primärseitig ist das ja so, bekannt 
bei Ausgangsübertragern im PP

Danke & Gruß
Stefan

von Germanium (Gast)


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Cool: centertap
Secundärseite??? Buuuuhh... Das ist "Secondary Coil Winding" oder 
"secondary wire", aber hallo!

von Alfred B. (alfred_b979)


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Warum sollte sich der Widerstand ändern? Die "gerade nicht leitende" 
Wicklungshälfte bei einem sog. "Mittelpunktgleichrichter" (den Du zu 
meinen scheinst) wirkt nicht auf den R der "gerade leitenden" ein.

a.) Eine Einweg- oder Halbwellengleichrichtung nutzt nur eine der 
Sinushalbwellen. Sowohl die Mittelpunktschaltung als auch die 
Graetz-Brücke sind Zweiweg- oder Vollwellengleichrichter, die sowohl die 
positive als auch die negative Sinushalbwelle gleichrichten.

b.) Der Mittelpunktgleichrichter (natürlich mit Trafo mit "CT") wurde 
und wird noch heute dazu eingesetzt, um sich 2 der 4 Dioden der Brücke 
zu "ersparen" - aus Kostengründen (früher), und oder um einen der 
Durchlaßspannungsabfälle (bei der Graetz-Brücke sind immer 2 Dioden 
seriell im Strompfad) zu vermeiden.

c.) Dies wiederum hauptsächlich / meistens, um bei Niederspannungs- / 
Hochstromanwendungen nur die Hälfte der Diodenleitverluste zu erzeugen. 
Und da kommen wir zu einem Punkt, der möglicherweise Deine Verwirrung 
verursacht:

Für die "Verlustberechnung" wird, obwohl die beiden Wicklungen seriell / 
hintereinander liegen, nur EINE davon herangezogen (und übrigens auch 
nur EINE Diode), die natürlich nur den halben R der 
Gesamtsekundärwicklung hat. (Oder man addiert beides, und halbiert 
dann... egal.) Weil diese ja auch immer nur abwechselnd leiten. 
(Ausnahme natürlich: Graetz-Brücke als doppelter 
Mittelpunktgleichrichter.)

Aber sonst? Keine Ahnung - bis jetzt kann ich nicht weiter folgen...

Übrigens: Germanium Thoralf Deutzschmann macht sich nur aus Langeweile 
lustig - hier verstehen wirklich fast alle sehr gut (technisches) 
Englisch, und es ist völlig bedeutungslos, woher genau Du die 
Bezeichnung hast. Er selbst hat halt vermutlich tausendfach das Wort 
"Mittelabgriff" gehört/gelesen, bevor er mühselig auf "Center-Tap" 
umlernen mußte... ;-)

MfG

von Stefan (Gast)


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Danke, darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken :)

Die Sache ist doch die: Mit zunehmenden Verbrauch sackt die 
gleichgerichtete Spannung immer mehr zusammen (Ripple) weil halt nicht 
unendlich schnell Strom nachfliessen kann.
Das kann man ja als Innenwiderstand des Trafoausganges formulieren.
So und die Frage war: macht es einen Unterschied für den "Ripple" ob 
eine Spule leitet oder beide.
Beispiel: Würde ich eine Spule an einen 4-Weg GR hängen, hätte ich eine 
gewissen Innenwiderstand X der zu einem Strom Y führt der irgendwie 
einen gewissen Ripple Effekt R bei einem Verbrauch Z quantifiziert.
Hänge ich jetzt die zweite Spule auch an einen 4-Weg GR und schalte 
dahinter beide DC zusammen, kann ich jetzt den doppelten(!) Strom 2Z 
verbrauchen und erhalte den selben Ripple R ODER wird der Ripple größer 
da die Innenwiderstände jeder Spule gestiegen sind?

Gruß
Stefan

von Armin X. (werweiswas)


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Vielleicht meint er auch "center-tapped"?
Wäre halt was ganz anderes als bislang vermutet...

https://en.wikipedia.org/wiki/High-leg_delta

Gruß Armin

von Stefan (Gast)


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eher sowas : red  redyel  red sekundär
http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB290FEX.pdf

Gruß
Stefan

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan schrieb:
> Ändert sich auf der Sekundärseite der Innen- bzw. Ausgangswiderstand
> einer Spule wenn sie allein stromführend ist gegenüber dem Zustand wenn
> beide Strom führen?

Reichlich unverständliches Geschwurbel.

Vermutlich möchtest du wissen, ob eine Zweiweg-Gleichrichtung oder ein 
Brückengleichrichter besser ist.

Kurz gesagt hängt das von der gewünschten Gleichspannung ab.
Bei sehr niedrigen Spannungen, z.B. 6V oder weniger, hat die 
Zweiweggleichrichtung einen merklich besseren Wirkungsgrad, weil dort 
immer nur der Spannungsabfall von einer Diode zu berücksichtigen ist, 
während beim Brückengleichrichter stets zwei hintereinander geschaltete 
Dioden im Stromweg liegen.
Dafür aber muss man mehr Kupfer für die Sekundärwicklung eines 
mittelangezapften Trafos verwenden, weil der Effektivwert des Stromes im 
Verhältnis zum Mittelwert steigt, wenn jede Teilwicklung immer nur für 
eine Halbwelle Strom führt.

Bei höheren Spannungen wird dieser Vorteil des höheren Wirkungsgrades 
der Zweiweggleichrichtung geringer, und dann ist die Verwendung eines 
Brückengleichrichters und eines billigeren Trafos meist 
wirtschaftlicher.

von Stefan (Gast)


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Hallo
Das sind 100-200W Netzteile ca., Sekundärspannung ist im PDF ja 
angegeben - 320V rms ca. . Also der GR Typ spielt erstmal gar keine 
Rolle und kann vernachlässigt werden

Mir geht es einzig allein um den SAG Effekt, bzw. die Fähigkeit einer 
Sekundärwicklung Strom bei einer gewissen Spannung zu liefern.

Wie einfach kann ich die Frage denn noch stellen? Wenn ich beide 
Wicklungen parallel zur gleichen Zeit betreibe, kann ich dann den 
doppelten Strom als Summe aus beiden ziehen wie als wenn ich nur eine 
betreibe? Maßstab wie viel Strom gezogen werden kann sei ein gewisser 
SAG Effekt.

Gruß
Stefan

von Sven D. (Gast)


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Warum liest Du nicht z.B. den Wikipediaartikel zu Transformator 
https://de.wikipedia.org/wiki/Transformator sowie 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen

Was soll der SAG Effekt sein?

Stefan schrieb:
> Wenn ich beide
> Wicklungen parallel zur gleichen Zeit betreibe, kann ich dann den
> doppelten Strom als Summe aus beiden ziehen wie als wenn ich nur eine
> betreibe?

Ja. Hättest Du die Grundlagen gelesen, dann würde diese Frage hier 
garnicht auftauchen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Stefan schrieb:
> Maßstab wie viel Strom gezogen werden kann sei ein gewisser
> SAG Effekt.

Thomas, "...so that the output voltage >>sags<< down continuously, if 
the current becomes higher." ...ist eine Formulierung, die man durchaus 
verwendet. Ok, gut.

Deutscher Sprachgebrauch "SAG Effekt" (was d. d. Großschreibung auch 
noch eine mögliche Abkürzung andeutet) ist mir nicht bekannt - und Sven 
offensichtlich auch nicht. Hmmm...

(Den Begriff Vierweg-GR solltest Du auch überdenken... mit 2 Wegen sind 
positiv und negativ gemeint. Sonst nix... ;-)

Egal jetzt... Weitere Fakten zum Thema:

Hat man 2 identische Trafos, oder einen mit zwei identischen 
Sekundärwicklungen, kann man das Ganze ja sowohl als "Center-Tapped" mit 
nur 2 Dioden als Mittelpunkt-GR beschalten, als auch stattdessen die 
Wicklungen parallel legen, und eine Graetz-Brücke verwenden. (Nur nicht, 
wenn es nur 3 Anschlüsse gibt.)

Nun beeinflussen zwar auch die Dioden den Ausgangswiderstand (die 
Stromabhängigkeit der Vorwärts-/Durchlaßspannung läßt sich auch in 
bestimmte Widerstandswerte "ummünzen", siehe Anhang), aber:

Bei nicht dafür vorgesehenen Trafos (die nicht "extra dicke" 
Sekundärwicklungen haben) ist der Ausgangswiderstand für gewöhnlich viel 
geringer, wenn man die Wicklungen parallel schließt (dazu den Wickelsinn 
beachtet), und einen Brückengleichrichter (Graetz-Br.) verwendet.

Stefan schrieb:
> Also der GR Typ spielt erstmal gar keine
> Rolle

Falsch. Die Art der Gleichrichtung hat, wie gesagt, großen Einfluß.

...und Deine Frage/Beiträge lautete/n ja nicht: "Habe 2 identische 
Trafos. Können diese doppelten Strom wie einer liefern?" ...wobei Dir 
die Antwort darauf dann evtl. selbst eingefallen wäre - hättest Du sie 
Dir innerlich selbst so gestellt.

...und aber auch nicht: "Zwei Sekundärwicklungen - was liefert mehr 
Strom, Mittelpunkt- oder Brückengleichrichtung?"

...sondern es stellte sich alles viel komplizierter dar. Ich würde also 
nicht unbedingt sagen, daß Du Deine Fragen möglichst einfach und klar 
gestellt hast - sorry. Trotzdem hoffe ich, bei meinem Geschreibsel sind 
für Dich nützliche Fakten dabei... ;-)

MfG

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan schrieb:
> Ändert sich auf der Sekundärseite der Innen- bzw. Ausgangswiderstand
> einer Spule wenn sie allein stromführend ist gegenüber dem Zustand wenn
> beide Strom führen?

Nein, sie ist ja nicht angecshlossen und abgesehen von geringen 
kapazitiven Umladeströmen passiert mit der zweiten Wicklung nichts.

ABER: Wenn beide Wicklungen statt nur einer belastet werden, wird der 
Trafo wärmer und damit steigt der Widerstand der Trafowicklungen.

von Alfred B. (alfred_b979)


Angehängte Dateien:

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Naja... "Sagging Effect" ginge schon. Anhang vergessen...

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